ZEIT-Online: Harald Schmidt - "Die wussten nicht mehr, wohin mit mir"
DIE ZEIT: Sie verlassen nach sechs Jahren die ARD. Was war das für eine Zeit?
Harald Schmidt: Ich war mit Fritz Pleitgen, dem ehemaligen Intendanten, mal essen. Ich erinnere einen langen Monolog von ihm. Dann gab es ein Treffen mit Ulrich Deppendorf, da fragte er mich, ob ich mir was vorstellen könne über Türken im Vorabendprogramm. Ich machte einen Ein-Satz-Witz: Kommt ein Türke zur Arbeit. Wir haben gelacht, viel mehr war nicht. Ja, und dann habe ich Volker Herres, den Programmdirektor, bei Waldi Hartmanns Bühnenprogramm getroffen. Viel mehr Gespräche gab es nicht.
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ZEIT: Wie ist jetzt die Stimmung bei der ARD nach Ihrer Entscheidung?
Schmidt: Ich glaube, die freuen sich. Die sind erleichtert, die wussten nicht, wohin mit mir. Jetzt hinterlasse ich 26 Sendeplätze und ’ne Menge Kohle. Mein Etat reicht für 500 Ina-Müller-Sendungen.
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ZEIT: Sie hätten auch irgendwas Innovatives im Internet machen können.
Schmidt: Um Gottes willen. Wenn es heißt, der baut was auf im Internet, ist das gleichbedeutend mit dem Satz: Sie haben noch zwanzig Minuten, um Ihren Schreibtisch aufzuräumen. Nein, Internet ist nix für mich. Mich regt schon diese Handbewegung auf, mit der Leute auf dem iPad die Seiten weiterschieben.