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ORF.at gelsen:
Bei dem Zusammenstoß eines deutschen Touristenbusses mit einem Zug sind am Donnerstag in Ungarn mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der ungarischen Innenministerin Monika Lamperth starben bei dem Unfall 33 deutsche Touristen. Zahlreiche Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
Bus völlig zerstört
Helfer bargen Leichen und Verletzte aus dem völlig verbogenen Stahlgerippe des Reisebusses. Trümmerteile noch in größerer Entfernung zum Bahnübergang zeugten von der Wucht des Aufpralls. Mindestens ein Waggon des Zuges wurde beschädigt. Dutzende Krankenwagen und vier Helikopter waren im Einsatz.
Augenzeugen berichteten von einem "Bild des Schreckens" am Unfallort.
Deutsche Reisegruppe
Der deutsche Reisebus stammte aus Löhne in Westfalen. Die Fahrgäste kamen nach Angaben des Busunternehmens aus Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Die Gruppe war am Sonntag zu einer einwöchigen Ungarn-Reise gestartet. Bei den Teilnehmern handelte es sich überwiegend um Pensionisten.
Zug bremste zu spät
Der Bus war in Siofok am Plattensee (Balaton) mit dem Zug zusammengeprallt. Der herankommende Zug habe nicht bremsen können und den doppelstöckigen Reisebus gut 150 Meter mitgeschleift.
Bus steckte im Stau
Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur MTI hielt der Bus wegen eines Verkehrsstaus an einem Bahnübergang. Dort raste der Zug in den Bus, der mitgerissen wurde, Feuer fing und in zwei Teile zerbrach.
Busfahrer von Sonne geblendet?
Nach Informationen des ÖAMTC ereignete sich der verheerende Unfall gegen 8.45 Uhr zwischen Siofok und Lepseny. Der Bahnübergang sei nicht beschrankt, sondern lediglich durch ein Lichtsignal gesichert.
Den Recherchen des österreichischen Autofahrerclubs zufolge könnte der Fahrer des Busses durch die Sonne geblendet worden sein und deshalb das Signal übersehen haben.
Der Bus befand sich den Informationen zufolge auf dem Weg vom Hotel Magisztern in Siofok zu einem Lokal, in dem ein Frühstück eingenommen hätte werden sollen.
Deutscher Krisenstab eingerichtet
Die deutsche Botschaft in Budapest hat einen Krisenstab eingerichtet. Botschafter Wilfried Gruber sei mit zwei Mitarbeitern auf dem Weg zu der Unglücksstelle, teilte das Auswärtige Amt in Berlin mit.