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11.10.2004, 22:01

anlässlich des Todes von Philosoph J. Derrida ...

... gibt es in den Medien eine Menge Infos über ihn und sein Werk - eine seltene Gelegenheit für auch an Philosophie interessierten Mastersgamer sich zu informieren. (alle Anderen brauchen nur den Zurück-Button klicken, um sich von der schweren Last dieses Threads zu befreien.)

Biographie mit Link zu Kurz-Beschreibungen seiner Werke:

http://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Derrida

Überblick über die Nachrufe auf Derrida im Feuilleton.

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaf…,322520,00.html

Zitat

Jacques Derrida wird in der taz mit der Schlagzeile "Jacques Derrida ist tot. Oder?" verabschiedet. Rene Aguigah erkennt, dass Derrida seine Leser wie kein anderer zeitgenössischer Autor auf den Tod vorbereitet hat. "Es gibt Leser, die bei Derrida jenen Trost suchen, den es nicht geben kann - und um den die Beerdigungsroutinen in Kirche und Massenmedien selten ringen." Rudolf Balmer registriert die Reaktionen in Frankreich: alle sind betroffen, kaum einer kennt aber Derridas Werk. Niels Werber erläutert Derridas Methode der dekonstruktiven Lektüre. Marco Stahlhut weist darauf hin, dass Derrida der Originalität wegen auch mal "forcierte Fehllektüre" betrieb.


und weiter unten.

Zitat

Frankfurter Rundschau, 11.10.2004

Das Feuilleton ist heute fast vollständig dem verstorbenen Jacques Derrida (mehr zu seinen deutschen Veröffentlichungen) gewidmet. Christina Schlüter resümiert Leben und vor allem die hohen Wellen, die sein Denken geschlagen hat. "Im Ergebnis verschwendeten solche Zankereien wertvolle intellektuelle Ressourcen. Ganze Generationen von epigonalen Verteidigern wurde so ins Brot gesetzt - Derrida wusste sich zu wehren und gab so immer wieder neuen Anlass für allfällige Invektiven. Aus dem Blick geriet dabei allerdings sein fortgesetztes Schaffen, vor allem aber auch sein politisches Engagement, seine Rolle als Mahner und Kämpfer für die Menschenrechte." Der Philosoph Axel Honneth beleuchtet im Weiteren das Verhältnis zu Walter Benjamin, sein Kollege Christoph Menke betont Derridas Bedeutung als Metaphysiker. Harry Nutt kommentiert den Kult, der um Derrida entstand, und Christine Pries stellt die Bescheidenheit des "letzten Franzosen" heraus.

Jürgen Habermas hofft in seinem Abschiedsgruß, dass Derrida in Deutschland noch mehr "klärende Wirkung" entfaltet. Persönlich erinnert er sich wohlwollend an den französischen Kollegen. "Er war anders, als man erwartete - eine ungemein liebenswürdige, fast elegante, gewiss verletzbare und sensible, aber gewandte und, sobald er Vertrauen gefasst hatte, sympathisch offene, eine freundliche und zur Freundschaft bereite Person. Ich bin froh, dass Derrida wieder Vertrauen gefasst hat, als wir uns hier in der Nähe Chicagos, in Evanston, von wo aus ich ihm diesen letzten Gruß zuschicke, vor sechs Jahren wiedersahen."


Klickt den Spiegelartikel an um auch die Links darin zu verfolgen, falls es euch interessiert.


let's discuss! :bounce:
Lieber Elferschiessen mit Beckham als 90 min Pomadegekicke von Ballack! :P

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Nam« (11.10.2004, 22:08)


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11.10.2004, 22:40

Ich erinnere mich ...

Ich schrieb meine 1. Staatsexamensarbeit mit dem Thema: "Cyberpunk: Gattungstheoretische und -historische Überlegungen zur Science-Fiction Literatur der 80er und 90er Jahre" ...

... und irgendwann stieß ich darauf, das die Art der Literatur der Postmoderne zugerechnet wurde ...

... und dann sammelte ich meine ersten Erfahrungen zur Baudrillard und Derrida ...

... nach Wochen des Unverständnisses kam ich dem Ganzen dann näher ...

... aber nicht zu Nahe ...

... so das mir nur zu sagen bleibt, dass Dekonstruktivismus und die Postmoderne mir immer als etwas in Erinnerung bleibt, dass meinen Geist wie kaum ein anderes Topic zuvor gefordert hat.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SIM_Anea« (11.10.2004, 22:40)


3

11.10.2004, 23:53

Also ich hatte bei dem Philosophentest alle bis auf zwei Fragen richtig, aber von Derrida hab ich noch nie was gehört, vielleicht finde ich morgen Zeit das zu lesen.