Ich wohne am Ende der Welt, wo es keine ISDN-Flatrates und schon gar kein DSL gibt. Nun hat mir vor kurzem ein Freund folgende Meldung (sorry, langer Text, direkte Links weiter unten) serviert:
Endlich ist es so weit - das kabelgebundene Breitband-Internet erobert die Lüfte. Die Airdata AG bietet, zusammen mit NGI, seit Anfang November in Stuttgart einen Breitband-Internet-Zugang auf UMTS-Basis an. Die Preise sind, wie das Modem auch, tragbar. Das Schöne an der Sache ist jedoch, das weitere Städte folgen sollen.
Zwei Varianten verfügbar
Der Dienst wird in zwei Varianten angeboten. Entweder mit den T-DSL-üblichen Bandbreiten, oder aber mit Bandbreiten, die einem ISDN-Anschluss gleichen. In Zahlen ausgedrückt heißt das 768 kbit/s im Down- und 128 kbit/s im Upstream - oder 128 kbit/s im Down- und 64 kbit/s im Upstream. "NGI Portable DSL", so heißt der Tarif, auf den ab sofort alle nicht anschließbaren Bundesbürger hoffen.
Die Kosten
Innovation lässt man sich teuer bezahlen, so denkt man. Scheinbar denken Airdata und NGI da ein wenig anders: "NGI Portable DSL 128" kostet 9,95 Euro monatlich. Hinzu kommt ein Anschlussgrundpreis von 14,95 Euro - macht nach Adam Riese 24,90 Euro pro Monat. Der große Bruder, "NGI Portable DSL 768" schlägt mit 19,95 Euro Monatsgrundpreis zu Buche - die Anschlusskosten belaufen sich auf 24,95 Euro. Ein portabler DSL-Anschluss, der ganz ohne Kabel auskommt, kostet somit 44,90 Euro. Beide Preise sind Flatrate-Preise.
Der Rahmen ist somit absolut bezahlbar. Die Einrichtungsgebühren sind denen von T-DSL (fast) gleich - 99 Euro muss man auf den Tisch legen, um Portable DSL zu erhalten. Nun gut, 149 Euro für das Modem kommen noch hinzu. Insgesamt sind also 248 Euro zu sparen, um sich das kabellose DSL zu bestellen. Die Mindestvertragslaufzeit beträgt ein Jahr. Vertrieben wird diese Technologie, mitsamt den beiden NGI-Tarifvarianten, von MediaMarkt.
Wann wird weiter ausgebaut?
Bislang ist nur Stuttgart erschlossen, weitere Städte sollen jedoch folgen. Airdata redet davon, bis Ende 2004/05 rund 70 Prozent der in den Ballungszentren beheimateten Menschen anschließen zu können. Die Ballungszentren, die unter Umständen auf einen Portable-DSL-Anschluss hoffen können, können der Website der Airdata AG entnommen werden.
Bevorzugt ausgebaut werden "verglaste" Wohngebiete, in denen die T-Com bisher kein DSL anbieten kann, oder will. Ein weiterer Grund, der die T-Com zum reagieren zwingt - sollte die Vision Airdatas glücken, würde der rosa Riese ein großes Stück des Breitband-Kuchens abgeben müssen.
Des Weiteren scheint Airdata nicht nur mit NGI zusammenarbeiten zu wollen. Man strebt an, noch mehr Provider von seinem Dienst zu überzeugen, sodass sich vielleicht schon bald ein kleiner Markt entwickelt - wir hoffen es, denn Konkurrenz belebt das Geschäft, was im Endeffekt dem Kunden zu Gute kommt.
Technik und Aussichten
Die Technik wird über Sendemasten realisiert, die nur für diesen Zweck errichtet werden. Die Firma Alcatel, vielen "Glasfaser-Opfern" bekannt, stellt die Technik zur Verfügung. Da die Sender nur eine begrenzte Reichweite haben, werden die Antennen wohl erst dort errichtet, wo es sich auch lohnt. All jene, die in ländlichen Gegenden zu Hause sind, eine zu lange Telefonleitung haben, um DSL zur Verfügung zu stellen, sollten also nicht zu sehr auf Airdata hoffen. Und doch ist dieses Angebot ein Meilenstein im Breitband-Internet - wir hoffen auf positive Entwicklung!
Zuerst hab ich gar nicht groß darüber nachgedacht, weil laut Text ländliche Gebiete erst gar nicht in Betracht kommen und ich eigentlich auch nicht in einem Ballungszentrum lebe. Allerdings deckt die
Verfügbarkeits-Karte meinen Wohnort (Süd-West-Deutschland, zwischen Mannheim und Karlsruhe) tatsächlich ab und ich seh einen kleinen Hoffnungsschimmer, doch irgendwann in den Genuß eines schnelleren Internetzugangs zu kommen. Ist da was dran? Hilfe!
PS: Jetzt hätte ich beinahe die Links vergessen:
NGI-net.de
AirData