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31

12.11.2009, 18:12

der begriff freitod wird im zusammenhang mit depression meist von experten vermieden, da dieser suggeriert es handele sich um eine "freie entscheidung". davon könne bei depressiven jedoch keine rede sein.

32

12.11.2009, 18:17

Mag zutreffend sein; ist für mich ein Synonym für Suizid, und das Wort verwende ich ungerne.

33

12.11.2009, 18:22

Ich hasse geheucheltes Mitleid. Noch mehr als Mathe.

34

12.11.2009, 18:23

Zitat

Original von Snaile
Ich hasse geheucheltes Mitleid.
+1

35

12.11.2009, 18:31

Über enke gibts nicht mehr viel zu sagen glaub ich . Irgendwie hat man ihm aber angemerkt das was nicht stimmt , auch wenn ich meine , sowas in ihm schon gesehen zu haben . er war einfach zu ruhig in interviews etc , wenn er mal wieder von der kompletten abwehr vernachlässigt wurde und 5 buden kassiert hat . jeder andre wäre ausgerastet , er nicht .

Das war jetzt nur auf den fußballer enke bezogen , ich möchte nicht pietätlos wirken und seine kollegen für seine depression verantwortlich machen , aber an der situation sah man halt , das er nicht der typische mediale selbstdarsteller typ ist , wie so viele andre in dem business .

Ich persönlich finds aber eher ne frechheit das sich seine frau so in die medien stellt . meiner meinung nach hat das nichts mit der vielgepriesenen "mut" und "kraft" zu tun . wenn mein partner sterben würde hätte ich genug mit mir selber zu tun . da muss ich nicht in die öffentlich keit gehen , vor kameras heulen und allen erklären was los war / ist . Damit sorgt sie doch nur dafür das der tot eines von ihr geliebten menschen zur pressefarce wird . ich würde dort aufstehen und jedem persönlich in die fresse hauen wenn ich von tausenden schlagzeilengierigen journalisten im akkord fotographiert würde und dazu polemische " wie fühlt es sich an " fragen gestellt bekommen würde .

Die sollte lieber erstmal ruhe einkehren lassen . ich glaube nicht das man ganz deutschland als "mittrauerer" braucht um sowas zu verarbeiten . Für mich is das eher verdrängung und flucht in die arme anderer .

edit : mein beileid natürlich auch , falls das nicht herauszulesen war .

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Pigov« (12.11.2009, 18:37)


36

12.11.2009, 18:32

Ich habe den ersten Thread nicht geschlossen, aber wenn sich hier in diesem Thread weiterhin so viele Leute tummeln die provozieren oder sich nur mit den Leute anlegen wollen, die ihr Beileid am Tod von Enke bekunden, dann werd ich mich für einige mehrwöchigen Forensperren stark machen.
Das ewige Zerreden im mastersforum hin und her, beim Tod einer Person hört für mich der Spaß auf. Und wer jetzt mit mir diskutieren möchte, der tut das bitte per PM.

-=)GWC(RaMsEs

unregistriert

37

12.11.2009, 19:10

Guter Freund von mir hat sich auch vor den Zug geworfen. Der war auch schwer depressiv, der hat halt ständig Stimmen gehört die ihm an allem möglichen die Schuld gegeben haben. Und irgendwann auf dem Heimweg hat er sich halt spontan am bahnübergang auf die gleise gestellt ... Das ist alles net witzig.

Ehemaliger Wohnheimskumpel hatte das gleiche und der hat sich dann im Wald nen schönen Baum ausgesucht und sich da aufgehängt. Hinterlässt freundin und Kind. Ich denke nicht dass man da von eigensinnig reden kann, allein der suizid an sich zeigt ja das das nicht mehr rational ist. Der Typ war nett, erfolgreich, hatte Freunde.

Das Thema gibts und ist weder selten noch weit weg.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »-=)GWC(RaMsEs« (12.11.2009, 19:12)


38

12.11.2009, 19:17

Niemand, auch ich nicht, bestreitet, dass das, was passiert ist, schrecklich ist. Für die Beteiligten. Diese mediale Ausnutzung dieses Themas grenzt aber an Rumgehure. Und die Chefhure ist die Frau, die einen Tag nach der Tod ihres Mannes vor die Presse tritt und erklärt, wie traurig sie denn sei. Widerlich sowas. Und diese Interviews, wo Leute befragt werden, wie schrecklich sie es finden. Einer ist den Tränen nahe und andere können es war Entsetzen kaum fassen.
Ich hasse geheucheltes Mitleid. Noch schlimmer, als die "ich gehe an Weihnachten in die Kirche"- Christen.

39

12.11.2009, 19:33

Ich seh das ähnlich wie Faith und van Leuween.

Ich kann seine Frau da nicht verstehen. Nicht mal 24h nach seinem Tod so eine Pressekonferenz finde ich sehr komisch. Ich bräuchte da ersteinnmal Zeit für mich.

Genausowenig kann ich den Psychologen verstehen.
Wieso hackt keiner auf dem rum? Der hat an Enke sicher einiges an Geld verdient und seinen Job nicht richtig gemacht und trotzdem bekommt so einer eine Plattform.

Ansonsten versteh ich nicht wieso das eine Krankheit sein sollte?
Enke hat sich nach seinem Scheitern in Barcelona und der Türkei in Behandlung begeben und da war seine Tochter nicht mal auf der Welt.
Er hatte also Versagensängste genau wie viele andere Menschen auch nur betrachten die ihre Lage dann rationaler.
Klar kam das mit der Tochter dann noch dazu aber im Endeffekt hat er nur mehrere falsche Entscheidungen getroffen.

Er ist nach Barcelona und Istanbul gewechselt ohne sich klar zu machen was dort auf ihn zukommt. Sy aber das ist nicht intelligent.
Und auch jetzt wieder kann ich seine Entscheidung sich vor den Zug zu werfen nicht nachvollziehen.
Erstens verliert er ja jetzt genau das was er nicht verlieren wollte und zweitens zieht er auch noch einige andere in Mitleidenschaft.
Seine Existenzangst und seine Verlustängste haben ihn dazu getrieben eine falsche Entscheidung zu treffen aber wieso ist das eine Krankheit?
Wenn ich das akzeptieren würde müsste ich auch für Amokläufer usw Verständnis haben die von Innen heraus dazu getrieben wurden. Habe ich aber auch nicht.

Das man im Profifussball einen höheren Druck aushalten muss als im normalen Berufsleben halte ich auch für kompletten Stuss. Das finde ich unheimlich anmassend was sich die "Profis" und Verantwortlichen da heraus nehmen.
Wir reden hier von Leuten die innerhalb von 3-4 Jahren fürs Leben ausgesorgt haben und nicht über den 16 jährigen Hauptschulabgänger der keine Stelle bekommt oder den 45 jährigen Lagerarbeiter der jetzt ohne Arbeit und mit Frau und zwei Kindern vor dem Nichts steht.

Da wären wir bei den Medien. Da setzt sich doch den Bierhoff bei der PK hin und meint, dass man nicht wie bei einem normalen handwerklichen Beruf einfach weitermachen könnte weil Fussball ja so viel kreativer wäre.
Bahh sogar beim Trauern sind solche Typen überheblich. Gerade diese oberflächlichen Schwätzer und Erzeuger des Drucks dh die Presse und die Verantwortlichen sind auf einmal die Moralaposteln? Ne is klar.

Für mich hatte Enke die falschen Freunde, zu viele falsche Entscheidungen getroffen und natürlich ein paar Schicksalschläge aber das haben andere auch!

Sollte man also mit Depressionen den freien Willen aufgeben müsste man ja alle zwangseinweisen. Aber wer kann das beurteilen? So Experten wie der Markser?
Aber für die Gesellschaft ist es natürlich einfacher zu behaupten, dass es eine Krankheit wäre als sich zu ändern oder über sich selber nachzudenken.
Bei Guido Erhard hat das auch keine Sau interessiert.
Scheinheiligkeit ohne Grenzen.
Dann ist jedes Abnorme Verhalten eine Krankheit wenn man sie nicht ändern kann/will. hm..


P.S.
Ich denke übrigens, dass Uwe Seeler recht hatte als er meinte, dass eine Absage des Länderspiels nicht im Sinne von Robert Enke gewesen wäre.

40

12.11.2009, 19:41

"Krankheit, die; -, -en zeitweilige Störung der normalen Funktion eines Organismus, eines Organs"

Ist das Gehirn kein Organ?

41

12.11.2009, 19:44

Zitat

Original von _MIB_EisbaerAnsonsten versteh ich nicht wieso das eine Krankheit sein sollte?


Tja, wer das nicht weiß, kann nichtmal ansatzweise mitreden!
bin hier auch von einigen wirklich schockiert, welchen geistigen dummfug sie verbreiten.

42

12.11.2009, 19:46

Bin hier auch von Einigen wirklich schockiert, wieviel Mitleid man heucheln kann.

43

12.11.2009, 19:49

Da fällt mir spontan nur ein Threadtitel ein:

In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich?

44

12.11.2009, 19:51

Doch aber wenn du Depression als Krankheit anerkennst dann musst du auch jede andere bescheuerte Tat dh Amokläufer in Winnenden, Massenmörder, Kinderschänder mit einer Fehlfunktion des Gehirns rechtfertigen.
Dann darfst du solche Menschen aber nicht in den Knast stecken oder richten sondern musst sie therapieren und dann wieder frei lassen.

Ich fühle auch ab und an den inneren Drang bestimmte Dinge zu tun aber ich merke irgendwann, dass es falsch ist und lass es lieber. Wenn du Depressionen als Krankheit die den freien Willen einschränkt ansiehst dann muss man alle Depressiven wegschliessen.

45

12.11.2009, 19:52

Zitat

Original von Maltman
Da fällt mir spontan nur ein Threadtitel ein:

In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich?


Stimmt. Eine Frechheit, wie man den eigentlichen unbedeutenden Tod eines solchen Mannes medial so ausschlachten kann.

46

12.11.2009, 20:01

hm.. schon komisch wie die ganzen Verständnisvollen hier reagieren. Alle die kein Mitleid heucheln sind also Idioten und haben keine Ahnung.

Ja so macht ihr die Welt besser.

Verständnis also nur für aktuell trendige Macken? Logisch ist das nicht aber hey ihr seid die Gutmenschen.
Man kann ja andere Meinung sein aber das genau die Verständnisvollen die Robert Enke so gut kannten für andere Meinungen kein Verständnis haben ist schon interessant.

JEDE Meinung kommt aus der jeweiligen Person von INNEN dh solange man nicht provoziert und genau da ist euer Problem!
IHR erwartet Verständnis für alle und jeden aber gleichzeitig erklärt ihr die anderen für dumm! Wow Respekt!

Genau aus diesem Grund ist unsere Gesellschaft so sch.. weil JEDER immer nur seine Sicht sieht und nur diese toleriert.
Aber natürlich sind an einer sch.. Welt immer nur die anderen schuld.

47

12.11.2009, 20:05

Zitat

Original von _MIB_Eisbaer
Doch aber wenn du Depression als Krankheit anerkennst dann musst du auch jede andere bescheuerte Tat dh Amokläufer in Winnenden, Massenmörder, Kinderschänder mit einer Fehlfunktion des Gehirns rechtfertigen.
Dann darfst du solche Menschen aber nicht in den Knast stecken oder richten sondern musst sie therapieren und dann wieder frei lassen.


Ist dir Schuldfähigkeit ein Begriff? Die wird in der Regel vor Gericht festgestellt. Einen Amokläufer würde ich sowieso als psychisch krank bezeichnen. Kinderschänder werden auch in Therapie geschickt und im Anschluss evtl. in Sicherheitsverwahrung (der eine andere Motivation als Bestrafung zugrunde liegt) genommen.

Zitat


Ich fühle auch ab und an den inneren Drang bestimmte Dinge zu tun aber ich merke irgendwann, dass es falsch ist und lass es lieber. Wenn du Depressionen als Krankheit die den freien Willen einschränkt ansiehst dann muss man alle Depressiven wegschliessen.


Ein Depressiver hat eher den inneren Drang Dinge nicht zu tun - nichtmal den Drang spezielle Dinge nicht zutun. Er hat auch einen Willen - nur klafft zwischen Willen und ausführen der Handlung eine riesige Lücke. Und deine Behauptung man müsste depressive dann wegschließen sollte zeigt das du wirklich NULL Plan hast.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pitt82« (12.11.2009, 20:05)


48

12.11.2009, 20:10

Zitat

Original von Maltman
Da fällt mir spontan nur ein Threadtitel ein:

In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich?


Fragt sich nur warum.

Jetzt mal ab davon, dass mir die Familie von Enke wirklich leid tut, insbesondere seine Frau, die nach dem Tod ihres gemeinsamen Kindes nun auch noch ihren Mann verloren hat und nun mit einem 8 Monate alten Adoptivkind alleine da sitzt:

Hier wird ein riesen Brimborium seitens der Presse gemacht. Ich fühle mich fast schon an den Medienzirkus beim Tod von Michael Jackson erinnert. Erstaunlich, wer nun plötzlich alles Mitleid mit Enke hat und das auch eindrucksvoll vor laufenden Kameras (der ein oder andere wohl auch nur da) demonstriert. Fast möchte man meinen, ein solch umsorgter Mensch kann unmöglich Depressionen gehabt haben.

Es ist armseelig, wie Tode von Prominenten ausgeschlachtet werden. Life Übertragungen aus Trauergottesdiensten, Pressekonferenzen, bei denen jeder noch mal ordentlich auf die Tränendrüse drückt Kameras immer voll auf die Familienangehörigen um auch ja keine Träne und kein Zucken der Mundwinkel zu verpassen. Mich würde auch wirklich mal interessieren, wen von diesen ganzen Promis, die jetzt betroffen sind, der Mensch Enke wirklich interessiert hat, als er noch lebte und falls er ihn wirklich interessiert haben sollte, wie es sein kann, dass entweder die schweren Depressionen nicht bemerkt wurden oder das man nicht versucht hat zu helfen. Wenn ich jetzt noch drüber nachdenke wie erbärmlich es eigentlich ist, dass jetzt plötzlich jeder in Deutschland Verständnis für Menschen mit Depressionen heuchelt, der vermutlich noch vor einer Woche über den flüchtigen Bekannten, der zum Psychiater geht gelästert hat, dann kommt es mir schon fast hoch.

Und falls nun nochmal jemand was lesen möchte, wobei einem wirklich die Tränen kommen: http://www.pascal-donke.de

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »DS_Don_Grotto« (12.11.2009, 20:11)


49

12.11.2009, 20:11

Ok Eisi, wollen wir darüber sprechen ob Krebs eine Krankheit ist?
Ich sage nein, sieht man ja eigentlich nicht - die simulieren alle ..

Ok jetzt mal im Ernst, Mediziner (die sich 1000mal besser als du und ich zusammen auskennen) deklarieren Depressionen und Psychosen zu erstzunehmenden Krankheiten.
So du meinst jetzt, die saugen sich das aus den Fingern?

Wenn dir ein Physiker sagt, du schwebst nicht durch die Luft, wegen der Gravitationskräfte, glaubst du ihm dann auch nicht?



Zwischen Mitleid bekunden und Mitleid heucheln ist ein ganz großer Unterschied.
Ich habe auch Mitleid mit Afrikanern, die an HIV sterben - viele andere wahrscheinlich auch.
Trotzdem muss ich nicht den ganzen Tag weinend rumlaufen, weil man in unserer Welt sonst nicht mehr leben könnte.
Deswegen von Hecuhelei zu reden ist dreist. Wer kein Mitleid mit sterbenden Afrikanern im Säuglingsalter hat oder mit totkranken Menschen, die sich nichts zu Schulden kommen lassen haben, der ist vllt ein Teil der Gesellschaft, die dafür verantwortlich ist, dass es so ist, wie es ist.

Jmd der von Anfang an sagt: "Ist mir egal, interessiert mich nicht, ist so weit weg und da sterben auch noch andere Leute etc pp...", der wird wahrscheinlich niemals helfen können. Leute die Mitleid haben, sind da einen Schritt weiter auch wenn sie selbst (noch) nicht handeln.

@ Snaile
Ich hoffe du kriegst bald deinen Ban, genug dafür hast du getan. Du vertrittst keine eigene Meinung, blubberst jmd, der dir gefällt, nach dem Mund (siehe Frau und Interview) und provozierst einfach nur auf eine stümperhafte Art und Weise.
Man hat schon User mit weniger auf dem Kerbholz gebannt.

Vielleicht sind unsere Mods etwas zu zurückhaltend geworden...

50

12.11.2009, 20:12

Eigentlich wollte ich es dabei beruhen lassen aber ich hole jetzt mal zum "Rundum-Schlag" aus.

Allgemein zum Tod von Robert Enke möchte ich sagen, dass dies ein tragisches Ereignis darstellt, dass sehr viele Menschen sehr plötzlich und unerwartet getroffen hat.

Warum hat es aber so viele Menschen betroffen, wo sie doch eigentlich gar nichts mit ihm zu tun haben?
Auf der einen Seite haben Leute mit diesem Bekanntheitsgrad immer eine gewisse Vorbildfunktion und werden teilweise als unnahbar angesehen. Es ist schwer zu glauben das jemand so erfolgreiches von solch einem Schicksalsschlag getroffen wird, da er eben so erfolgreich ist und ja eigentlich Glück hat.
Zum Anderen haben viele am Leben des Robert Enke teilgenommen. Sie haben ihn im Fernsehen gesehen, sie haben sich Autogramme geholt, mitgefiebert etc.
Dazu kommt, dass er durch seine Schicksalsschläge eine Sonderstellung mit ausgesprochen viel entgegengebrachter Sympathie eingenommen hat. Viele Menschen konnten sich mit ihm und seiner Einstellung identifizieren bzw. schauten bewundernd auf sein vorbildliches Verhalten.

Stirbt jemand in deiner physischen Nähe den du nicht kanntest, ist dies tragisch aber sehr weit weg und wird nicht derart intensiv empfunden.
Stirbt aber jemand der nicht mal in deiner physischen Nähe war/ist, dessen Leben du jedoch irgendwie kennst bzw. daran teilgenommen hast (und auch nur dadurch, dass du jeden Morgen deine Zeitung dort kaufst) nimmt dich das doch irgendwie mehr mit. VIele Menschen haben ihn nie getroffen, aber sie "kannten" ihn irgendwie und haben an seinem Leben teilgenommen, wenn auch nur sehr sehr oberflächlich.

Wenn euch das überhaupt nicht berührt, kann ich das durchaus nachvollziehen und finde das auch überhaupt nicht verwerflich. Das die Medien diesen Tod derart ausschlachten bzw. diesen derart in den Fokus ihrer Berichterstattung rücken halte ich dennoch für gut. JEdoch nur aus dem Grund, dass die Krankheit Depression in den Fokus der Allgemeinheit gerückt wird und kein Tabuthema mehr bleibt.

Wenn ihr schreibt, dass ihr nicht verstehen könnt, dass seine Frau ein Interview am nächsten Tag gibt, schreibt ihr doch nur, dass ihr in dieser Situation (die man sich sowieso überhaupt nicht vorstellen kann) kein Interview geben würdet.
Jeder Mensch geht mit Gefühlen wie Trauer, Liebe, Hass etc. anders um.
Frau Enke macht es so, Eisbär so, Snaile so.
Ihr müsst das nicht verstehen, aber Verständnis solltet ihr doch aufbringen können.

Ob der Psychiater einen Fehler begangen hat, kann weder ich noch du beurteilen, von daher erledigt sich in diesem Fall jegliche Diskussion.


Allgemein kann ich euch nur sagen:
Jeder Mensch geht mit seinen Gefühlen anders um. Oftmals ist es schwer nachzuvollziehen warum der andere dies tut, fühlt, denkt oder macht. Aber ich glaube das ist einfach nur menschlich und kann niemandem zum Vorwurf gemacht werden...

51

12.11.2009, 20:17

Zitat

Original von pitt82
Ist dir Schuldfähigkeit ein Begriff? Die wird in der Regel vor Gericht festgestellt. Einen Amokläufer würde ich sowieso als psychisch krank bezeichnen. Kinderschänder werden auch in Therapie geschickt und im Anschluss evtl. in Sicherheitsverwahrung (der eine andere Motivation als Bestrafung zugrunde liegt) genommen.


Ja und das finde ich auch daneben. NIEMAND kann in einen Menschen hineinsehen und das hat dieser Fall wieder mal bewiesen. Wer bitte kann sich anmahsen die Heilung zu erkennen.


Zitat

Original von pitt82
Ein Depressiver hat eher den inneren Drang Dinge nicht zu tun - nichtmal den Drang spezielle Dinge nicht zutun. Er hat auch einen Willen - nur klafft zwischen Willen und ausführen der Handlung eine riesige Lücke. Und deine Behauptung man müsste depressive dann wegschließen sollte zeigt das du wirklich NULL Plan hast.


Nein du hast da was nicht kapiert. Natürlich hatte Robert Enke den inneren Drang sich umzubringen und zwar schon länger!
Genau das meinte ich.
Was wäre gewesen, wenn sein innerer Drang gewesen wäre mit seiner Familie zusammen diese Welt zu verlassen wie es immer wieder passiert?
Natürlich sind solche Menschen dann eine Gefahr für andere da kannst du erzählen was du willst.
Keinen inneren Antrieb zu haben ist doch völliger Schwachsinn bei Enke. Der Typ war Nationalspieler. Ohne Antrieb kommst du da nicht hin. Das ist einfach unmöglich. Das er ab und an mal keinen Antrieb hatte ist normal. Solche Menschen gibts genug.


@DS_Don_Grotto

!

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »_MIB_Eisbaer« (12.11.2009, 20:19)


52

12.11.2009, 20:17

Natürlich habe ich in manchen Threads provoziert, keine Frage. Worf, disaster und Dude tun das ständig. Nur weil ich nicht so ein notorischer Gutmensch und Heuchler bin, wie ihr es seid, muss ich noch lange nicht gebannt werden. Ich verstehe nicht, wie man ernsthaft sein Beileid für jemanden aussprechen kann, den man nicht kennt. Okay. Er spielt Fußball. Und weiter? Ich bin heute ganz normal meinen täglichen Tätigkeiten nachgegangen und für mich hat sich nichts geändert. Wie für Milliarden anderer Menschen auch. Den Tod eines Menschen derart auszuschlachten um Kapital daraus zu machen, ist billig, widerlich und absolut unangebracht. Mich dafür zu bannen, meine Meinung bzgl. dieses Themas wiederzugeben, wäre überzogen und würde nur zu gut in das Bild der "wir müssen alle Gutmenschen sein, sonst werden wir schief angesehen"-Generation. Der Mensch ist scheiße. Akzeptiert das oder sträubt euch weiter gegen eure Natur, Heuchler.
Gerade Du solltest wissen, dass ich auch viele sinnvolle und hilfreiche Kommentare verfasse. Sobald man aber eine vermeindlich nicht gesellschaftskonforme Meinung vertritt, ist man gleich der Buhmann der ganzen Mitleidsheuchler.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Snaile« (12.11.2009, 20:21)


53

12.11.2009, 20:23

Zitat

Original von DS_Don_Grotto

Zitat

Original von Maltman
Da fällt mir spontan nur ein Threadtitel ein:

In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich?


Fragt sich nur warum.




Und falls nun nochmal jemand was lesen möchte, wobei einem wirklich die Tränen kommen: http://www.pascal-donke.de


Ich war auf der Seite und war natürlich gerührt. Ich habe aber auch nichts anderes erwartet. Man steigt in das Leben des kleinen ein, verfolgt seine Leidensgeschichte und kann sich vorstellen was die Familie und vor allem er durchgemacht hat bzw. noch durchmachen muss.

Das mit der Gesellschaft ist darauf zurückzuführen, dass Leute verwahrlosen. Gefühlsmäßig, sozial, physisch. Menschlich.

Snaile, manche Menschen heucheln nicht und machen keinen auf Gutmensch. Die fühlen wirklich so. Ob du das akzeptieren kannst oder nicht.

Ich glaube aber das ihr außerhalb des Internets eigentlich alle ok seid =)

54

12.11.2009, 20:24

Mag sein. Akzeptiere ich ja. Glauben tue ich es ihnen dennoch nicht. Die Heuchler akzeptieren ja genauso wenig, dass mir der Tod einer für mich völlig fremden Person am Arsch vorbei geht.

55

12.11.2009, 20:26

@Maltmann

Ich hab kein Problem damit, dass jemand trauert nur ist das komplett nutzlos wenn man selber keine Konsequenzen daraus zieht.
Siehe die Antworten.

Ansonsten hast du mit vielen recht was du schreibst.

56

12.11.2009, 20:29

Weißt du denn ob Enke noch irgendetwas anderes gemacht hat Fußball zu spielen? Oder ob er nich vielleicht noch herausragender gespielt hätte ohne Depression?

Der Fußball war wohl das was er zum überleben gebraucht hat und um den Schein aufrechtzuerhalten dass alles in Ordnung ist.

Und es ist wirklich so dass die meisten Depressiven nichtmal mehr in der Lage sind sich aufzuraffen um sich umzubringen. Das ist gerade das was Antidepressiva die unter Umständen zuerst den Antrieb steigern so gefährlich gemacht.

57

12.11.2009, 20:40

Zitat

Original von Snaile
Und die Chefhure ist die Frau, die einen Tag nach der Tod ihres Mannes vor die Presse tritt und erklärt, wie traurig sie denn sei. Widerlich sowas.

nicht jeder geht mit seiner trauer gleich um, manche fühlen sich eben dazu
verpflichtet, ihrem umfeld, was in enkes fall ganz deutschland betrifft, rede und
antwort zu stehen. und evtl. hilft ihnen das auch, damit fertig zu werden, weil
die alternative, nichts zu sagen und dafür täglich mit den bittersten gerüchten
konfrontiert zu werden, sie doch stärker treffen würde.
naja, aber wahrscheinlich hast du recht und die chefhure hat ihn überhaupt
nicht geliebt, ihre trauer ist nur gespielt und insgeheim freut sie sich momentan
nur darüber, dass sie es endlich auch ins rampenlicht geschafft hat.

Zitat

Original von Snaile
Ich hasse geheucheltes Mitleid. Noch schlimmer, als die "ich gehe an Weihnachten in die Kirche"- Christen.

klar, weil man als nicht christ ja nicht das recht haben sollte eine kirche zu betreten
oder?
schonmal daran gedacht, dass der großteil der leute, die an xmas in die kirche
gehen, das einfach der guten stimmung wegen machen, obwohl sie auf die
religiösen hintergründe scheißen?
spricht natürlich für dich, wenn du dich wirklich über solch unwichtige, obwohl
verständliche dinge aufregst...

58

12.11.2009, 20:43

Zitat

Original von dyor
naja, aber wahrscheinlich hast du recht und die chefhure hat ihn überhaupt
nicht geliebt, ihre trauer ist nur gespielt und insgeheim freut sie sich momentan
nur darüber, dass sie es endlich auch ins rampenlicht geschafft hat.


... und jede Menge Kohle gibt es auch noch. Jackpot!

Zitat

Original von dyor
spricht natürlich für dich, wenn du dich wirklich über solch unwichtige, obwohl
verständliche dinge aufregst...


Mindestens genauso wichtig, wie der Tod so eines Typen.

59

12.11.2009, 20:46

ob dus glaubst oder nicht, aber wenn ich morgen lesen würde, dass du
draufgegangen wärst, dann würde ich ebenfalls ernsthaft mein beileid
aussprechen, obwohl ich nichtmal nen plan habe, wie du aussiehst, wie alt
du bist oder wie du mit vornamen heißt...

ganz schön heuchlerisch, nicht wahr?

60

12.11.2009, 20:48

Nach meinem Empfinden schon, ja, da Du mich wie gesagt nicht kennst und mein Tod auf Dein Leben keinen Einfluss hätte.
Habt Mitleid mit wem ihr wollt. Ich kann es nicht nachvollziehen. Ich empfinde nicht so.