Original von Malone
Kulturelle/politische Diskussion umschließt eben keine mutwillig begangenen Straftaten.
Hausfriedensbruch?
Und was ist da genau vorgefallen?
Sind sie gewaltsam in den Deutschen Bundestag eingedrungen und haben da irgendwelchen Mist gebaut?
Soll auch mal schön bestraft werden. So Linke müssten doch eigentlich Marcuse gelesen haben.
Keine Gesellschaft auf der Welt - auch nicht die freiste und liberalste - kann es sich leisten, revolutionäre Versuche gegen sich nicht mit Gewalt zu sanktionieren.
Systemwechsel geschehen eben nur mit politischer Gewalt, welche meistens auch reale Gewalt beinhaltet.
Genau wie die Studentenbewegung in den 1960ern verkennen diese Linken heute, dass es für Revolutionen eine mehrheitliche Akzeptanz in der Gesellschaft selbst geben muss. In den späten 60ern hatten das wenigstens noch einige klarer gesehen, Duschtke war sicher einer von ihnen. Wenn sie die Arbeiterklasse nicht erreichen, dann wird es nichts mit ihren Utopien.
Der Rest ist Geschichte, die Arbeiter dachten mehrheitlich gar nicht daran sich den Studenten anzuschließen, sie beäugten sie argwöhnig und wussten, dass ihre Probleme konkreter und andere waren. Sie redeten nicht vom Existenzialismus oder Kommunismus, sonern wollten ein paar mehr Soziallesitungen mit der Gewerkschaften durchdrücken.
Wo nehmen die Linken eigentlich immer ihre Hybris her, im Namen einer stillen Mehrheit zu Handeln oder, noch frecher, im Namen einer stillen Minderheit und für eine potentielle Mehrheit, welche es jetzt noch nicht erkennen kann. Dies finde ich wahrhaft am perfidesten!
In seiner normalen, fehlerhaften Natur kann sich der Mensch nicht einfach aus dem Zwang wirtschaftlichen Handels herausbegeben. Allein Zwang, und zwar nur äußerst starker Zwang, kann dies bewerkstelligen. Der Preis dafür ist neben der eigenen Unfreiheit eine größere absolute Armut, welche eine egalitäre Ressourcenverteilung, meiner Meinung nach, bei weitem nicht ausgleicht.
Der Unterschied zwischen einem Utopist und einem Realist ist meiner Meinung nach eine Frage der Perspektive. So profan wie dies klingt, für meinen geschmack verengt der Utopist seine Blick auf das Gewünschte, auf die bestmöglichen 5%. Der Realist weitet den Blick dagegen auf das gesamte Spektrum aus und versucht eher, die schlechtesten 5% auszuschließen und ein mittleres Ergbenis zu erreichen. Ihm ist dabei durchaus der Raum nach oben bewußt, er weiß aber auch um die Gefahren nach unten, welche es zu minimieren gilt.
Fast alle linken Forderungen betrachten die bestmöglichen 5% und Menschen, welche es so in der Welt nicht gibt. Wirtschaftliches Verständniss ist auch nicht ihre große Stärke, ich kenne praktisch keinen ernsthaften Wirtschaftswissenschaftler, der extrem Links ist. Dieses Unverständniss lässt die Linken allerdings nicht grundlegende Basismechanismen auf der Welt sehen, im Kleinen wie im Großen. Diese Mechanismen sind so fundamental, dass selbst die größten Diktatoren sich schwer getan haben sie zu verändern, oder wenn doch, dies nur temporär geschah und viele Menschen mit ihrem Leben bezahlen mussten.
Ich finde es hat
überhaupt keine moralische Qualität das Richtige zu wollen. Unser Leben ist etwas zutiefst konkretes, dem muss sich letzlich auch jeder Vorschlag stellen.