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2 761

27.09.2010, 16:20

Zitat

Ich sage ja schon länger, dass natürlich Gesundheitsleistungen auch jetzt schon in Deutschland rationiert werden. Aber zu dieser Ehrlichkeit gehört auch, dass jeder, der auch nur ansatzweise sowas in Deutschland sagt politisch eigentlich gleich Tod ist.
Wie kommt man denn eigentlich auf diese Märtyrerschiene? In unserem Land gibt es die Meinungsfreiheit und da ist keiner politisch Tod... :rolleyes: Versuch mal ne Brille zu bekommen viel Spaß dabei.

Zitat

In jedem Gesundheitssystem gibt es notwendigerweise immer Rationierung. Die Frage ist nur, wie man rationiert (fairness) und ab wann man rationiert (Leistungsumfang). Darüber würde ich mir eine offenere Diskussion wünschen. Aber auf meine Versuche im Masters diese Diskussion anzufangen ist ja auch nicht wirklich jemand eingegangen, nichtmal hier ist solch eine Diskussion erwünscht.

Siehst Dich gerne als Märtyrer, hing über Dein Kinderbett ein Kreuz? Klar muss man schauen das die Bürger gestützt werden die sich nicht selbst tragen können. Allerdings ist damit nicht rationieren gemeint, solche Begriffe zeigen eigentlich sehr schön wohin die Reise gehen soll. In Sicko geht es aber ganz einfach um Versicherungsbetrug an den Versicherten aus Gründen der Profitgier, nicht weil Ressourcen knapp sind. Wenn Du das nicht unterscheiden kannst dann ist das Dein Problem.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Randy Hicky« (27.09.2010, 16:22)


2 762

27.09.2010, 16:54

@ Worf: Ich wünsche dir, dass du das mal am eigenen Leib spürst, wie du als Geringverdiener oder einfach nur Normalo heutzutage behandelt wirst im Krankenhaus. Leider lernen die meisten Menschen nur so.

Ich habe dieses Jahr schon mehrmals selbst und bei Bekannten unsere Krankenhäuser besucht. Es war einfach nur erschreckend, wie hilflos und standardisiert die reagiert haben - und damit meistens falsch, weil man es besser machen konnte. Hätten wir uns nicht informiert, wäre es auch falsch gelaufen, eigentlich immer. Niemand möchte länger krank sein oder ne Op haben, die eigentlich ein Kunstfehler ist oder gar sterben, weil falsche Behandlung. Alles erlebt. Nach meiner Erfahrung müsste die Rate leider zweistellig sein, was falsche Behandlung betrifft. Das geht los mit billigen Medikamenten, unnötige OP, bis falsche Behandlung, selbst bei lebensgefährlichen Krankheiten.

Das Schlimme in einer Notsituation ist auch, dass der Kranke eh mehr oder weniger weggetreten ist. Wenn die Angehörigen, die ihn begleiten auch nicht auf Trab sind, schlucken ide Leute einfach vielzuviel, was sie sich nicht bieten lassen müssten, ohne zumindest mal nachzufragen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (27.09.2010, 16:58)


2 763

27.09.2010, 17:04

Zitat

Original von Randy Hicky
Tut der Staat das schon nicht? Durch Fördergelder, Subventionen usw...?



:rolleyes: Meinst du das ernsthaft , ich spreche hier nicht von Grundlagenforschung, das sind Peanuts im Vergleich zu den wirklichen Forschungs- und Zulassungskosten.
Ganz zu vergessen von den Marketingkosten die inzwischen den grössten Anteil einenhmen :baaa: , dies ist der eigentliche Skandal!

Btw, es wird immer gejammert das in D die Arzneikosten wesentlich höher seien als im Rest von Europa. Kauft euch mal die Medikamente in den USA :respekt:
Für mich ist es sozial, dass im reichen Deutschland die Arzneipreise wesentlich höher sind als z.b. in Kenia oder Rumänien !
Man muß, dass immer in Relation zum Einkommen betrachten oder etwa nicht ?

2 764

27.09.2010, 17:15

Meinst Du nicht das Unternehmen wie Bayer durch den Staat Subventionen für ihre Standorte erhalten? Oder das sie mit ihren Aufwendungen ihre Erträge schmälern und somit weniger Steuer abführen müssen? Da gibt es bestimmt einiges was für uns nicht offensichtlich ist.

2 765

27.09.2010, 17:37

Klar aber das gilt doch für jedes Unternehmen oder etwa nicht ?

Keiner bestreitet dass viele Pharmaunternehmen sehr gut verdienen, aber es gibt wohl nur wenig Branchen, die eine so geringe Erfolgsquote haben bei Ihren Anstrengungen.

Ab und an kommt ein brauchbares Medikament raus und dann verdient man ein paar Jahre kräftig bis der Patentschutz abgelaufen ist. Dann stürzt sich die breite Masse drauf und die Rendite sinkt entsprechend.

So funktioniert unser Markt eben, wie sagen meine blaugelben Freunde immer der Markt reguliert das schon :D .

Im Gegensatz zur Finanzbranche produziert die Pharmaindustrie noch etwas gegen Kopfschmerzen :D .

2 766

27.09.2010, 17:52

Zitat

Original von Randy Hicky

Zitat

In jedem Gesundheitssystem gibt es notwendigerweise immer Rationierung. Die Frage ist nur, wie man rationiert (fairness) und ab wann man rationiert (Leistungsumfang). Darüber würde ich mir eine offenere Diskussion wünschen. Aber auf meine Versuche im Masters diese Diskussion anzufangen ist ja auch nicht wirklich jemand eingegangen, nichtmal hier ist solch eine Diskussion erwünscht.

Siehst Dich gerne als Märtyrer, hing über Dein Kinderbett ein Kreuz? Klar muss man schauen das die Bürger gestützt werden die sich nicht selbst tragen können. Allerdings ist damit nicht rationieren gemeint, solche Begriffe zeigen eigentlich sehr schön wohin die Reise gehen soll. In Sicko geht es aber ganz einfach um Versicherungsbetrug an den Versicherten aus Gründen der Profitgier, nicht weil Ressourcen knapp sind. Wenn Du das nicht unterscheiden kannst dann ist das Dein Problem.

Indem man offen ausspricht was es ist - nämlich Rationierung - komt es erst mal bei den Leuten an. Erst wenn man zugibt, dass es Rationierung gibt (und notwendigerwesie geben muss) kann man auch zu einer gesellschaftlichen Diskussion über sinnvolle Rationierungsmechanismen kommt. Unterschiedliche Diskriminierungskriterien haben natürlich eine ganz andere Auswirkung, da müssen wir drüber reden.

Du willst Rationierung lieber nicht Rationierung nennen. Und wenn du tagsüber die Augen zu machts, dann wird es Nacht. :D

Und ja, in Sicko gibg es um Versicherungsbetrug, oftmals waren es Straffälle. Auch andere Straffälle sind schlimm, dazu kommt nochmal das amerikanische Rechtssystem mit seiner Rechtsunsicherheit.
Tolle Argumente sich als Beispiele Straftaten herauszusuchen oder Dinge, welche in unserem Rechtssystem so nicht passieren würden. Das hat auch nichts mit Wettbewerb zu tun, sondern mit der Rechtsordnung, der Rechtspraxis und der Regulierung, fehlenden Verbraucherschutzorganisationen. Die deutsche Öffentlichkeit ist so sensible gegenüber solchen Geschichten wie in Sicko, das würde in Deutschland nicht so systematisch funktionieren.

Ein wettbewerbsorientiertes Gesundheitssystem muss nicht notwendigerweise in den Beispielen von Sicko enden.

2 767

27.09.2010, 18:44

Zitat

Original von Juzam

Zitat

Original von MfG_Stefan

Zitat

Original von Juzam

Zitat

Original von Silverwolf_Tot
Klientelpolitik par excellence...  8)


ALLE Parteien betreiben Klientelpolitik. Dies ständig anderen vorzuwerfen zeugt nur von Unverständnis.


Aber nicht alle so extrem und häufig


Wie war das mit den Grünen, durch die mittlerweile 80 Mrd. an Subventionen in regenerative Energien gesteckt wurden?


Klientelpolitik

steht auf Wikipedia auch mit als Beispiel... und ich wüsste nicht wo ich das bestritten hätte. (Wobei ich auch keine Ahnung habe ob es 80 Mrd. oder mehr oder weniger sind^^)

Zitat

Original von AtroX_Worf
@MfG_Stefan: Nenn doch mal Beispiele. Und wenn jetzt Hotelsteuer kommt, dazu gibts schon ca. 5 Seiten in diesem Thread.


Offensichtlich kennst du dazu mehr Beispiele als ich. Die 5 Seiten zu finden ist nicht so einfach bei dem Thread ^^, aber anscheinend bist du dann auch gegen die Hotelsubvention?

Die Beispiele auf Wikipedia gefallen mir alle nicht. Aber bei den anderen Parteien wäre mir das vor der Wahl klar gewesen.

Bei der FDP kannte ich nur den Widerspruch zwischen mehr Wettbewerb (bin ich eher dafür), aber nicht bei den Apotheken.

Dann würde ich es auch gut finden, wenn einige Steuern einfacher werden, bzw. einige Subventionen gestrichen werden.
Und da hätte ich halt nie erwartet, dass ausgerechnet die FDP noch eine (mit)einführt.

Bei Energiekonzernen, privaten Krankenversicherungen und jetzt hier wieder Pharmafirmen hab ich mich langsam dran gewöhnt.
Und dabei mein ich nicht die einzelnen Entscheidungen, die ich manchmal auch nachvollziehen kann, sondern dass es gefühlt weniger um die richtige Entscheidung geht.

Btw. wenn man Klientelpolitik googelt, findet man sehr viele Ergebnisse, die mit der FDP zu tun haben. Mag hauptsächlich daran liegen, dass es momentan ein Modewort der Opposition ist.
Doch irgendwie hat es die CSU ziemlich geschickt angestellt, dass sie aus der Schusslinie ist. Vielleicht auch deswegen, weil Politiker der CSU einfach auch auf die FDP schimpfen.
Haderthauer

2 768

27.09.2010, 19:18

Zitat

Und ja, in Sicko gibg es um Versicherungsbetrug, oftmals waren es Straffälle. Auch andere Straffälle sind schlimm, dazu kommt nochmal das amerikanische Rechtssystem mit seiner Rechtsunsicherheit.
Tolle Argumente sich als Beispiele Straftaten herauszusuchen oder Dinge, welche in unserem Rechtssystem so nicht passieren würden. Das hat auch nichts mit Wettbewerb zu tun, sondern mit der Rechtsordnung, der Rechtspraxis und der Regulierung, fehlenden Verbraucherschutzorganisationen. Die deutsche Öffentlichkeit ist so sensible gegenüber solchen Geschichten wie in Sicko, das würde in Deutschland nicht so systematisch funktionieren.
Dein Geschwafel zeigt Du hast den Film nicht einmal gesehen.

Juzam

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2 769

27.09.2010, 20:04

Hat wer am Sonntag Anne Will gesehen? http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/c…umentId=5469628

vdLeyen gut, ernst brüllt wie üblich immer mittenrein und lässt niemanden ausreden.

2 770

28.09.2010, 13:22

Zitat

[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,719892,00.html]Spiegel-Online: Leben mit Hartz IV - "Ich würde den Kindern so gerne fremde Länder zeigen"[/URL]
Dass die Schades arm sind, sieht man nicht sofort. Ihre Wohnung in Reinickendorf ist klein, aber ordentlich. Die Wände sind in freundlichen Rottönen gestrichen, auch um die Wasserflecken zu kaschieren. Über dem abgewetzten Sofa liegt eine Decke, der kaputte Wäschetrockner, der als Fernsehtisch dient, ist von einer Holzplatte verdeckt. Auf dem Fensterbrett stehen Zierpflanzen - ein Luxus, den die schwarz-gelbe Regierung Arbeitslosen künftig nicht mehr zahlen will. Genau wie die zwei Hunde, die im Wohnzimmer herumtollen. "Dabei sind Tiere für das soziale Verhalten von Kindern so wichtig", sagt Jaqueline Schade.
...
Jaqueline Schade zündet sich eine Zigarette an.
Streng genommen steht ihr die nicht mehr zu, das Geld für Tabak hat die Regierung den Arbeitslosen gerade gestrichen. "Ich möchte mal sehen, was die Politiker sagen, wenn ich ihnen vorschreibe, wie sie ihr Geld ausgeben", sagt Schade trotzig. "Ich bin ein selbstständiger Mensch, aber ich muss mich entmündigen lassen."

Sie hat sich jetzt in Rage geredet. Wütend nimmt sie noch eine Zigarette. "Ich gehe nicht weg, ich trinke nicht, ich kaufe mir nichts. Wenigstens ein Laster möchte ich doch bitte auch haben dürfen."

Sie muss 2 Hunde versorgen und raucht auch noch - und wundert sich, wieso das Geld nicht reicht? Und nebenbei, es hat imho schon etwas leicht assoziales, wenn in einer Wohnung mit Kindern geraucht wird.
Und sehr viele Menschen wollen mal nach Ägypten fliegen, aber können es sich auch nicht leisten. Soll die Solidargemeinschaft jetzt auch noch Urlaubs- äh ich meine natürlich Lernreisen nach Ägypten finanzieren?

Zitat

Original von MfG_Stefan

Zitat

Original von AtroX_Worf
@MfG_Stefan: Nenn doch mal Beispiele. Und wenn jetzt Hotelsteuer kommt, dazu gibts schon ca. 5 Seiten in diesem Thread.

Offensichtlich kennst du dazu mehr Beispiele als ich. Die 5 Seiten zu finden ist nicht so einfach bei dem Thread ^^, aber anscheinend bist du dann auch gegen die Hotelsubvention?

Ja, ich bin auch gegen die Hotelsubvention. Allerdings finde ich auch, dass es ganz gute Gründe dafür gibt - wleche für mich aber nicht überwiegen.
Die Hotelsubvention wurde im Rahmen des Konjunkturporgramms beschlossen, d.h. sie soll kurz- bis mittelfristig wirken. Das Hotel- und Gaststättengewerbe ist sehr arbeitsintensiv mit ca. 450.000 Beschäftigten in Deutschland. Deutschland hat nur sehr wenig Wassergrenzen, aber 9 Nachbarländer. Rechnet man von der deutschen Fläche mal alles weg, was näher als 100km an einer Grenze ist, so bleiben sicher höchstens 2/3 des Landes übrig, d.h. mind. 1/3 der Hotels (mal ganz grob) ist sehr direkt europäischen Wettbewerb ausgesetzt. In Europa haben sehr viele Staaten einen ermäßigten MwSt-Satz für Hotels. Von daher kann man es als strukturpolitsche Maßnahme schon verstehen.
Und als Subventionen in einem Konjunkturporgramm sind mir strukturpolitische Maßnahmen, welche in einem großen Sektor mit hoher Arbeitsintensität stattfinden, dann doch lieber als die meisten anderen vorstellbaren Konkunkturporgramme, welche keine reinen Infrastrukturprojekte sind. Aber man kann ja auch nicht zu große Teile eines Konjunkturporgramms über den Bausektor laufen lassen, dann würde der Staat dort selbst große Blasen bilden.
Gerade der Hotel- und Restaurantmarkt reagiert sehr sensitiv auf Konsumverzeicht in einer Krise und mit vielen Beschäftigten da stehen auch viele Jobs auf der Kippe.

Man sollte also mal nicht so tun als gäbe es überhaupt keine Gründe für diese Hotelsubvention aus der Logik eines Konjunkturporgramms mit struktureller Komponente.
Ich selbst bin in diesen Subventionssachen eher ein Purist, d.h. je weniger Subventionen, desto besser. Aber ich muss auch zugestehen, dass es für Politiker immer leichter ist selbst "echt" aktiv zu werden und eine neue Subvention einzuführen, als bestehende zu kappen oder ganz zu streichen. Dazu gehört ein klarer ordnungspolitischer Kompass und Durchhaltevermögen - und eine Wählerschaft, welches Ordnungspolitik bei den Wahlen honoriert. Allerdings scheint letztere Gruppe nicht all zu groß zu sein, oder warum waren sowohl SPD und CDU für eine Opel-Rettung und haben sich da politisch so sehr eingemischt?
Auch der publizistische Aufschrei darüber hielt sich stark in Grenzen, und öffentliche Meinungsführerschaft sollte man nicht unterschätzen. Ich denke hier kann man wieder eine Verbindung zu Unter Linken ziehen.

Zitat

Original von MfG_Stefan
Bei der FDP kannte ich nur den Widerspruch zwischen mehr Wettbewerb (bin ich eher dafür), aber nicht bei den Apotheken.

Ich bin auch für mehr Wettbewerb bei den Apothekern. Dazu gibt es auch ständig Streit in der Partei und eigentlich jedes Jahr wieder einen Antrag, um mehr Wettbewerb zu ermöglichen. Aber jedes Jahr wieder kommt der Antrag auf dem Bundesparteitag nicht durch - aber die Mehrheit der Ablehnend wird immer geringer, ich hoffe sie fällt in absehbarer Zeit.

Zitat

Original von MfG_Stefan
Dann würde ich es auch gut finden, wenn einige Steuern einfacher werden, bzw. einige Subventionen gestrichen werden.
Und da hätte ich halt nie erwartet, dass ausgerechnet die FDP noch eine (mit)einführt.

Es wurde ein zusätzlicher Ausnahmetatbestand geschaffen. Ich bin auch nicht dafür, aber es war ja im Zuge des Konjunkturgesetztes und nicht im Zuge eines GEsetztes zur Vereinfachung der MwSt. Die Kommission wurde nach der Wahl eingesetzt und müsste jetzt gerade fertig werden.

Zitat

Original von MfG_Stefan
Bei Energiekonzernen, privaten Krankenversicherungen und jetzt hier wieder Pharmafirmen hab ich mich langsam dran gewöhnt.
Und dabei mein ich nicht die einzelnen Entscheidungen, die ich manchmal auch nachvollziehen kann, sondern dass es gefühlt weniger um die richtige Entscheidung geht.

Ich finde, man muss jede Einzelentscheidung auch einzeln untersuchen. Woher kommt den ein ungutes Gefühl, wenn man an den Einzelentscheidungen nichts finden kann? Natürlich muss man auch das Zusammenspiel der Gesetzte beachten, aber ich glaube aktuell nicht, dass es da handwerklich viel zu beanstanden gibt.
Natürlich wird eine bestimmte politische Richtung eingeschlagen, die ich in meinem längeren Posting vorher zur Gesundheitsreform exemplarisch umrissen hatte.

2 771

28.09.2010, 13:57

Mal wieder was zum Wasser(druck)thema:

Zitat

[URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,719873,00.html]Spiegel-Online: Verbraucher - Schwacher Strahl[/URL]
Auf die heimischen Kunden könnten Preiserhöhungen von bis zu 25 Prozent zukommen, hat der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) berechnet.
...
Die EU zeigt sich von den deutschen Folgen des Wassersparens bisher wenig beeindruckt. Um nebenbei auch Energie für die Warmwasserbereitung zu sparen, wird in Brüssel unter anderem erwogen, künftig nur noch Duschköpfe mit Durchflussbegrenzer auf den Markt zu lassen. Die begnügen sich mit weniger Wasser, pusten dafür aber wie ein Föhn mehr Luft durch die Brause. Der deutsche Verbraucher, der auf Druck der EU gerade Abschied von der alten Glühbirne nehmen muss, wird sich womöglich bald auf das morgendliche Duschen mit schwachem Strahl einstellen müssen.

Juhu! :rolleyes:

2 773

28.09.2010, 14:29

Zitat

Original von AtroX_Worf
Woher kommt den ein ungutes Gefühl, wenn man an den Einzelentscheidungen nichts finden kann?


Es ist nicht so, dass ich an den Einzelentscheidungen nichts finden kann. Eher kann ich die Entscheidungen nachvollziehen, bin aber nicht immer dafür.

z.B. kann ich deine geposteten Argumente für die Hotelsubvention nachvollziehen.
Allerdings könnte man dann wieder zusätzliche Ausnahmen einführen für andere Gewerbezweige, die im europäischen Wettbewerb Probleme haben.
In dem Moment frag ich mich, ob das jetzt wirklich das Gewerbe mit den größten Problemen war oder ob nicht auch andere Gründe dafür sprachen.

z.B. kann ich die Grundlage für die Hartz IV Erhöhung um 5 Euro nicht nachrechnen/nachvollziehen. Aber ich denke nicht, dass eine Erhöhung machbar war, die nicht kritisiert worden wäre.
Für mich wirkt es aber wieder so, als ob es absichtlich niedrig gerechnet wurde. z.B. dass Alkohol und Zigaretten ausgerechnet jetzt rausgerechnet werden. Wo ich mich schon frage, wieso das in der Rechnung jemals drin war.

Ähnlich ist es bei der Laufzeitenverlängerung, da gab es mir viel zu wenig Kritik der Stromkonzerne. Man hätte doch bestimmt auch 1 bis 2 alte Kraftwerke wie geplant abschalten können.
wenn Biblis A z.B. längere Zeit eh nur mit halber Kraft lief, kann es ja nicht so unbedingt notwendig für die Stromvresorgung gewesen sein.
Biblis A mit halber Kraft

Was mir an einer Regierung gefallen würde sind auch mal Entscheidungen, die richtig sind und gegen die eigene Klientel gehen.
Entweder ich hab sie verpasst oder es gab (meiner Meinung nach) einfach nicht genug.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »MfG_Stefan« (28.09.2010, 14:29)


2 774

28.09.2010, 14:39

lol, der Hotel- und Gaststättenverband hat erst die CSU weichgekloppt und dann die FDP. Dass Worfi jetzt wieder mal rumrationalisieren muss, wo es wenig rationales gibt, is halt typisch. Und die Idee kam von der EU, das is richtig.

Also mal wieder eine Milchmädchenrechnung ganz umsonst gemacht. Wirklich gebraucht hätten die das nämlich nicht, an die Kunden ging es auch nicht, war aber ein nettes Geschenk. Ganz ohne Gegenleistung? Langsam fällt dir auf die Füsse, dass dieser Thread schon 90 Seiten hat und nicht jeder hier senil ist. :bounce: :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (28.09.2010, 14:42)


2 775

28.09.2010, 20:11

Es kam gerade in der Tagesschau, dass Schäuble für 4 Wochen in eine Klinik muss. Er will aus der Klinik heraus die Amtsgeschäfte weiterführen.

Langsam sollte sich Schäuble wirklich fragen, ob es nicht für das Amt besser wäre, wenn er zurücktritt.

2 776

28.09.2010, 20:20

Das beste für das Amt wäre, wenn diese ganze Unions und FDP Rotte den Möllemann machen würde.

2 777

28.09.2010, 20:25

Zitat

Und sehr viele Menschen wollen mal nach Ägypten fliegen, aber können es sich auch nicht leisten. Soll die Solidargemeinschaft jetzt auch noch Urlaubs- äh ich meine natürlich Lernreisen nach Ägypten finanzieren?
Warum nicht? Die Solidargemeinschaft zahlt ja auch für Leute die wegen einem persönlichem Egotrip ein Zweitstudium machen.

2 778

28.09.2010, 20:27

Zitat

Original von Randy Hicky

Zitat

Und sehr viele Menschen wollen mal nach Ägypten fliegen, aber können es sich auch nicht leisten. Soll die Solidargemeinschaft jetzt auch noch Urlaubs- äh ich meine natürlich Lernreisen nach Ägypten finanzieren?
Warum nicht? Die Solidargemeinschaft zahlt ja auch für Leute die wegen einem persönlichem Egotrip ein Zweitstudium machen.


Ich lachte :D

2 781

29.09.2010, 00:38

Zitat

Original von Randy Hicky

Zitat

Und sehr viele Menschen wollen mal nach Ägypten fliegen, aber können es sich auch nicht leisten. Soll die Solidargemeinschaft jetzt auch noch Urlaubs- äh ich meine natürlich Lernreisen nach Ägypten finanzieren?
Warum nicht? Die Solidargemeinschaft zahlt ja auch für Leute die wegen einem persönlichem Egotrip ein Zweitstudium machen.

bla, macht sie nicht wirklich, ich habs mir selbst finanziert, zumindest die Kosten, die jeder Student bezahlen muss + Lebensunterhalt. Aber dies ist ja anscheinend gesellschaftlich so gewollt, sonst wäre die Kostenstruktur anders. Es gibt ja bewußt keine Zweitstudiumsgebühren mehr (welche man auch zusätzlich zu normalen Studiengebühren erheben könnte).

Aber bezeichnend, dass du als Motivation für ein Zweitstudium nur einen Egotrip siehst. An dir ist wirklich ein Hartz-IV-Berater verloren gegangen. Sowas wie Wissenschaft existiert für dich wohl nicht, Studium ist nur eine Berufsausbildung... ?(

Du bist natürlich superproduktiv, wenn du Langzeitarbeitslose verwaltest, aber wieso ein Hochtechnologie- und Kulturland wie Deutschland Wissenschaft benötigen sollte... :rolleyes:

Juzam

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2 782

29.09.2010, 02:26

http://www.n-tv.de/politik/Antiterror-Ge…le1591381.html2

FDP setzt sich durch - keine neuen Anti-Terror-Gesetze :)

2 783

29.09.2010, 07:51

Zitat

Original von Juzam
http://www.n-tv.de/politik/Antiterror-Ge…le1591381.html2
FDP setzt sich durch - keine neuen Anti-Terror-Gesetze :)

Sehr gut :)

2 784

29.09.2010, 09:48

Die Leutheusser-Schnarrenberger ist auch die einzige in der Führungsriege der Möwenpickpartei, der man glauben kann, dass sie noch für liberale Werte einsteht, bzw. überhaupt weiß, was sich dahinter verbirgt.


Thema Zweitstudium:
Übrigens trägst du nur einen Bruchteil der Gesamtkosten für dein Zweitstudium selber, fadenscheiniges und mit Absicht fehlleitendes Argument. Und die "Kostenstruktur" ist so, weil der Gesetzgeber wahrscheinlich nicht davon ausgegangen sind, dass jemand zweimal der Solidargemeinschaft auf der Tasche liegen wird und ein unnützes und unproduktives Mitglied der Gesellschaft noch nach Erststudiumsabschluss sein will. Gut, kann man ihm vorwerfen, das Argument hat aber eine ähnliche Qualität wie: Beim Kauf der Katze stand nicht drauf, dass die in der Mikrowelle kaputt geht, ich verklag dich auf 12Mio.$ Schadensersatz! Dafür brauchen wir eine Vorschrift!

Für die Wissenschaft ist das, was du da machst, auch nicht sinnvoll. Die nächst höhere bzw. höchste Qualifikation ist die Promotion. Im Normalfall finanziert man so etwas über eine Anstellung an der Uni, verdient sein eigenes Geld, forscht auch qualitativ anspruchsvoll und generiert verwertbare Ergebnis. Darüber hinaus erlangt man einen wissenschaftlichen Grad, der einem das eigenständige Forschen erlaubt. Wenn man dann unbedingt will, kann man einfach ein interdisziplinäres Projekt beginnen und einen zweite, erstfachfremde Promotion anstreben. Das Doppel-Diplom, was du gerade anstrebst, sollte man also schon als "Egotrip" bezeichnen. Vor allem von einem neoliberalen Standpunkt: Weder qualifizierst du dich signifikant höher, um deine zukünftige Produktivität zu erhöhen, noch bis du während dieses Zweitstudiums in irgendeiner Art und Weise gesellschaftlich nützlich, genau genommen bist du sogar ein höherer Kostenfaktor als jeder Erststudent.

Wo ich das grad alles so durchdenke, oh Gott: Schäm dich! Parteiausschlußverfahren! :D

2 785

29.09.2010, 10:10

Natürlich hat Worf auch die Uni, die Professoren, die Infrastruktur einfach alles was er braucht selbst bezahlt. :D :D

Ich habe nichts gegen Weiterbildung, im Gegenteil ich finde sie so wichtig, dass ich selbst in den nächsten 3 Jahren aus meinem selbst erarbeiteten Geld so ca. 30.000 € in eine weitere Ausbildung investieren werde, während ich meine Familie und mich auch noch finanziere. Leider kann ich nicht durch Arbeitslose verwalten meine Brötchen verdienen, das wäre natürlich einfacher, sowas war noch vor 20 Jahren möglich. Mein Team bekommt pro Integration in den ersten Arbeitsmarkt, die auch noch länger als 6 Monate anhalten muss sein Geld. Also müssen wir nachhaltig integrieren sonst wird das Team kleiner und die Aufgabe ist dann nicht mehr zu bewältigen. Das bedeutet das mit der passgenauen Vermittlung die eigentliche Arbeit erst beginnt, diese vermittelte Arbeit zu erhalten. Es werden sich nun einige Fragen wie kann der denn um die Uhrzeit posten? Nun das ist möglich wenn schon jetzt die Ziele erreicht worden sind und die Überstunden abgebaut werden müssen.

Ich poste das auch nicht um mich gegenüber Worf zu rechtfertigen sondern aufzuzeigen wie antiquiert sein Wissen über die heutige Arbeit und Aufgaben der BA ist. Zudem ist es auch möglich arbeitend sich zu bilden und sein Schicksal selbst in die eigene Hand zu nehmen, wenn man über die entsprechenden Ressourcen verfügt und sich selbst nicht zu schade ist auch mal unbequeme Wege zu gehen. Natürlich ist es einfacher sich alles zusammen zu pumpen um sich dann einen Lehrstuhl im sicheren Schoß des Öffentlichen Dienstes zu er dienen.

Wenn ich mir das so durch lese, bin eigentlich ich der wahre Liberale. :D :D

2 786

29.09.2010, 11:49

Ich finde, ihr geht den falschen Weg in eurer Argumentation.

Ich habe grundsätzlich nichts gegen Zweitstudium oder Studenten, die etwas länger brauchen. Momentan dreht ihr einfach sein Argument um und seit damit genauso nicht-liberal wie Worf mit seinen Argumenten, warum HartzIV toll ist und warum es gut ist, denen noch mehr wegzunehmen. An Präsenzunis ist es wirklcih teurer, bei Internetangeboten sehe ich nicht soviele Mehrkosten.

Ich finde es sogar gut, dass Worf sich noch umentschieden hat. Ich dneke, viele von euch werden noch an den Punkt in ihrem Leben kommen, wo sie merken, das Leben hat sich weiterentwickelt. Der alte Job oder Ausbildung ist eher eine Qual als Lust. Sich dann überwinden als älterer Menschn nochmal in die Schule zu gehen, ist hart, wenn man es nicht gewöhnt ist. Andererseits meinte neulich ein Freund von mir, Psychologe, wenn man erst einmal eine Existenz und Familie aufgebaut hat, geht es darum, das durchzuhalten. Wegrennen wäre eher schädlich.

Bei Worf ist es nur deshalb bedenklich, weil er in einer Partei ist, die gegen wirklcihe Freiheit hetzt. Wenn er später Politiker wird, worauf schon viel hindeutet, entfernt er sich noch weiter von dem liberalen Denken und Uni-Bürokraten isnd auch alles andere als dem Liberalismus verpflichtet. Also er läuft Gefahr ein weiterer Dirk Niebel zu werden. Das ist das Problem.

Was macht den die Schnarrenberger anders als die anderen Liberalen? Ich habe neulich nen halbwegs vernünftiges Interview von der Hamm-Büchner gelesen. Oh Pardon, die is ja nich mehr in dem Opportunistenclub.

2 787

29.09.2010, 12:08

Jetzt nimmt der Ede seinen alten Ego in schutz. :D
Ede lesen ist nicht Deine Stärke oder? Ich schreibe ja das ich nichts gegen Weiterbildung habe während Deadpool schön dargestellt hat dass das Ziel auch verantwortungsvoller erreicht werden kann. Wie Du darauf kommst das wir Bildung für schlecht halten erschließt sich mir nicht wirklich.

Ansonsten wer immer nur anderen Menschen vorschreiben will wie sie leben sollen ob sie rauchen oder was sie trinken dürfen ob sie integriert und verwertbar sind, der brauch sich nicht wundern das er auch mal an seiner Art zu Leben gemessen wird.

2 788

29.09.2010, 17:35

ok, ich meinte nicht, ihr haltet Bildung für schlecht, sondern daass ihr ihm Vorhaltungen macht, was das kosten würde. Bei Studienplätzen gibt es sehr grosse Unterschiede, was die kosten. Wenn Studenten in einem teuren Labor arbeiten, ist das etwas ganz anderes als ein Fernstudiengang über Recht, viele Geisteswissenschaften etc., wo es ausser in ein paar wenigen Präsenzveranstaltungen, kaum darauf ankommt, ob jetzt 500 oder 1000 das Fach belegt haben.

Mehr Verantwortung, das stimmt. Sag ich ja auch.

Sonst wird das so etws wie Dirk Niebel. Erst das Entwicklungshilfeministerium abschaffen wollen und dann übernehmen. Wahrscheinlich hat er sich gedacht, er kommt der Zerstörung dieses Ministeriums und des GTZ näher, wenn er das übernimmt und von Innen macht, aber es ist tortzdem paradoxes Verhalten. Konstruktive Arbeit geht naders.

Röttgen ist übrigens auch unfassbar für mich zur Zeit. Wieviele Leute hat er wochenlang betrogen, als er behauptet hat, er wäre als Umweltminister auf der Seite der AKW-Gegner? Ich habe ja gleich gesagt, der spielt falsch, sonst wäre er nicht in der Partei. Merkel hat die Tour ja auch damals gefahren. Als Umweltministerin wollte sie die Ökosteuer, wurde natürlcih abgelehnt. Mineralölsteuer wurde trotzdme erhöht von der CDU. Als die SPD es dann gemacht hat, hat Merkel ihren Wahlkampf dagegen gemacht. Töpfer und Seehofer waren auch nie anders. Jetzt haben die Lobbyisten auf ganzer Linie gesiegt und Röttgen ist guter Laune mit dem Rest seiner Kollegen. Plötzlich kein Streit mehr. Wie kann das sein, wenn er nicht gekauft wurde und nicht falsch gespielt hat?

2 789

29.09.2010, 18:23

Zitat

Original von AtroX_Worf
Mal wieder was zum Wasser(druck)thema:

Zitat

[URL=http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,719873,00.html]Spiegel-Online: Verbraucher - Schwacher Strahl[/URL]
Auf die heimischen Kunden könnten Preiserhöhungen von bis zu 25 Prozent zukommen, hat der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) berechnet.
...
Die EU zeigt sich von den deutschen Folgen des Wassersparens bisher wenig beeindruckt. Um nebenbei auch Energie für die Warmwasserbereitung zu sparen, wird in Brüssel unter anderem erwogen, künftig nur noch Duschköpfe mit Durchflussbegrenzer auf den Markt zu lassen. Die begnügen sich mit weniger Wasser, pusten dafür aber wie ein Föhn mehr Luft durch die Brause. Der deutsche Verbraucher, der auf Druck der EU gerade Abschied von der alten Glühbirne nehmen muss, wird sich womöglich bald auf das morgendliche Duschen mit schwachem Strahl einstellen müssen.

Juhu! :rolleyes:


http://www.youtube.com/watch?v=lyZ41rgC07o

!!

2 790

29.09.2010, 22:53

Zitat

Original von DS_Deadpool
Thema Zweitstudium:
Übrigens trägst du nur einen Bruchteil der Gesamtkosten für dein Zweitstudium selber, fadenscheiniges und mit Absicht fehlleitendes Argument.

Ich habe nichts anderes gesagt, sondern bewusst meine Worte so gewählt:

Zitat

Original von AtroX_Worf
bla, macht sie nicht wirklich, ich habs mir selbst finanziert, zumindest die Kosten, die jeder Student bezahlen muss + Lebensunterhalt.

Anderes geht es ja auch nicht und man kann es mir nicht vorwerfen - ach ich vergaß, ihr argumentiert normativ, weil ihr eure Argumente damit gegen Kritik immunisiert. So kann man natürlich keine Diskussion führen.

Zitat

Original von DS_Deadpool
Und die "Kostenstruktur" ist so, weil der Gesetzgeber wahrscheinlich nicht davon ausgegangen sind, dass jemand zweimal der Solidargemeinschaft auf der Tasche liegen wird und ein unnützes und unproduktives Mitglied der Gesellschaft noch nach Erststudiumsabschluss sein will.

Es gab bei der Einführung der Studiengebühren auch eine Diskussion, ob man diese auch für das Zweitstuium gleich lassen sollte - und man hat sich dafür entschieden.
Und wieso ist man als Student ein "unnützes und unproduktives Mitglied der Gesellschaft"?
Zudem habe ich während meines Zweitstudiums gearbeitet.

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Original von DS_Deadpool
Für die Wissenschaft ist das, was du da machst, auch nicht sinnvoll. Die nächst höhere bzw. höchste Qualifikation ist die Promotion. Im Normalfall finanziert man so etwas über eine Anstellung an der Uni, verdient sein eigenes Geld, forscht auch qualitativ anspruchsvoll und generiert verwertbare Ergebnis. Darüber hinaus erlangt man einen wissenschaftlichen Grad, der einem das eigenständige Forschen erlaubt. Wenn man dann unbedingt will, kann man einfach ein interdisziplinäres Projekt beginnen und einen zweite, erstfachfremde Promotion anstreben. Das Doppel-Diplom, was du gerade anstrebst, sollte man also schon als "Egotrip" bezeichnen.

Ich promoviere jetzt ja auch. Aber ich habe eben (für mich zumindest) erkannt, dass man für gute Forschung viel mehr an mathematischem Werkzeug benötigt, als ich in meinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium, mit dem Maximum an quantitativer Vertiefung, erlangt hatte und konnte. Für echte Forschung ist das zweite Studium also sehr wohl sinnvoll. Es gibt imho viel zu viele, welche den Doktortitel nur für ihr Ego machen und kein originäres Interesse an der Forschung haben. Diese spezialisieren sich auf eine Detailfrage und lernen vielleicht dafür einige Methoden, aber nie in dem Umfang, welche man nun mal braucht. Ehrlicherweise benutzen die meisten Doktoranten die Methoden, welche sie schon können oder einfach erlernen können. Die untersuchte Frage richtet sich meistens nach den methoden, welche man anwenden will - und man sucht nicht etwa die besste Methode zu einer konkreten Frage.

Natürlich trifft dies so krass nicht in allen Bereichen gleich zu
In meinem favorisiertem Bereich, der Ökonometrie, ist es noch einmal krasser. Da gibt es kaum Doktoranten, welche nicht auch eine mathematische Grundausbildung haben. Die meisten sind zumindest Wirtschaftsmathematiker, ich habe eben beides einzeln studiert (und würde es auch wieder so tun).

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Original von DS_Deadpool
Vor allem von einem neoliberalen Standpunkt: Weder qualifizierst du dich signifikant höher, um deine zukünftige Produktivität zu erhöhen, noch bis du während dieses Zweitstudiums in irgendeiner Art und Weise gesellschaftlich nützlich, genau genommen bist du sogar ein höherer Kostenfaktor als jeder Erststudent.

WTF, ein Mathematikstudium ist keine "signifikant höhere Qualifikation" und erhöht die zukünftige Produktivität nicht? Abhängig von der Arbeit erhöht das mathematische Handwerkszeug die Produktivität so weit, dass man diesen Zuwachsfaktor schon gar nicht mehr sinnvoll als Zahl ausdrücken kann. :D
Gerade die Kombination der beiden Wissensgebiete ist das wichtige, ein Mathematiker allein kann diese Produktivität auch nicht erreichen, weil ihm eben auch ein Teil fehlt. Das habe ich in der Bank direkt gesehen.

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Original von Randy Hicky
Natürlich hat Worf auch die Uni, die Professoren, die Infrastruktur einfach alles was er braucht selbst bezahlt. :D :D

Siehe meine Antwort zu Deadpool, das habe ich gar nicht behauptet, im Gegenteil, ich habe es bewußt anders ausgedrückt.

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Original von Randy Hicky
Ich poste das auch nicht um mich gegenüber Worf zu rechtfertigen sondern aufzuzeigen wie antiquiert sein Wissen über die heutige Arbeit und Aufgaben der BA ist. Zudem ist es auch möglich arbeitend sich zu bilden und sein Schicksal selbst in die eigene Hand zu nehmen, wenn man über die entsprechenden Ressourcen verfügt und sich selbst nicht zu schade ist auch mal unbequeme Wege zu gehen. Natürlich ist es einfacher sich alles zusammen zu pumpen um sich dann einen Lehrstuhl im sicheren Schoß des Öffentlichen Dienstes zu er dienen.

Ich habe mir ca. 1/3 meines Zweitstudiums via Kredit finanziert, 2/3 mit eigener Arbeit. Mehr hielt ich nicht für sinnvoll, ich muss ja auch noch studieren. Zudem ist es auch gar nicht so einfach als Student mehr zu arbeiten, weil es dagegen wieder Vorschriften gibt. :rolleyes:
Und ein Zweitstudium ist keine Weiterbildung, ein Mathematikstudium macht man nicht so einfach neben der Arbeit nebenher. Das geht vielleicht bei einer 40h Woche noch, aber doch nicht bei 60h Wochen, welche praktisch alle meiner Freunde haben. Die schauen am Abend noch 30 min TV und fallen dann ins Bett.

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Original von Randy Hicky
Wenn ich mir das so durch lese, bin eigentlich ich der wahre Liberale. :D :D

Ja klar. :rolleyes:

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Original von Ede G
Ich finde es sogar gut, dass Worf sich noch umentschieden hat. Ich dneke, viele von euch werden noch an den Punkt in ihrem Leben kommen, wo sie merken, das Leben hat sich weiterentwickelt. Der alte Job oder Ausbildung ist eher eine Qual als Lust.

Ich habe mich nicht umentschieden, ich habe mein wirtschaftswissenschalftliches Diplom gemacht, schon sehr früh das notwendige Handwerkszeug vermisst und deswegen danach Mathematik studiert.

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Original von Ede G
Bei Worf ist es nur deshalb bedenklich, weil er in einer Partei ist, die gegen wirklcihe Freiheit hetzt. Wenn er später Politiker wird, worauf schon viel hindeutet, entfernt er sich noch weiter von dem liberalen Denken und Uni-Bürokraten isnd auch alles andere als dem Liberalismus verpflichtet. Also er läuft Gefahr ein weiterer Dirk Niebel zu werden. Das ist das Problem.

wtf? Wieso ist die FDP gegen Freiheit? Sie ist nur gegen Freiheit, welche andere bezahlen müssen. Und schwarz-gelb hat ja wohl die Studiengebühren eingeführt, um die Studenten auch teilweise an den Gesamtkosten zu beteiligen.
Ansonsten habe ich nicht vor, in die Politik zu gehen. Ich bin kaum bei JuLis/FDP, ich verfolge nur die aktuelle politische Debatte genau.

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Original von Randy Hicky
Ansonsten wer immer nur anderen Menschen vorschreiben will wie sie leben sollen ob sie rauchen oder was sie trinken dürfen ob sie integriert und verwertbar sind, der brauch sich nicht wundern das er auch mal an seiner Art zu Leben gemessen wird.

Ich schreibe niemand vor, wie er leben soll. Ich sage nur, dass die Gesellschaft Zigaretten, d.h. gesundheitsgefährende Suchtmittel, welche nur mit einem Warnhinweis beworben werden dürfen, natürlich nicht mit in den Mindestbedarf einpreisen darf. Wie die Menschen letztlich ihr Geld ausgeben, ist ihnen überlassen. Nur dann soll eine Mutter auch nicht klagen, wenn sie 2 Hunde durchfüttert und auch noch (in der Wohnung, vor den Kindern!) raucht.

Ansonsten habe ich schon mehrmals gesagt, dass man natürlich als einzelne Person alle angebotenen Leistungen annehmen soll. Niemand soll freiwillig auf eine Leistung verzichten, die ihm zusteht - im Gegenteil. Aber genauso bin ich dafür, dass die Regeln angepasst werden müssen. Man kann nicht von Menschen verlangen, dass sie freiwillig auf Leistungen verzichten, welche ihnen zustehen.