Mastersgames Xploring
Spellforce Bericht:
Worum geht es in Spellforce?
In Spellforce spielt ihr einen Avatar, der im Singleplayer-Modus in eine ziemlich große Story eingebunden ist und dort rollenspielüblich Erfahrung und Item sammelt, weiter aufsteigt und dabei neue Fähigkeiten erlernt. Jedoch ist es kein Rollenspiel, sondern meiner Meinung nach eine gelungen Mischung aus Rollenspiel und Strategiespiel, das auch einiges an taktischen Können verlangt (kein Scherz, auch wenn die ersten Mission ziemlich leicht sind, welches wohl aber daran liegt, dass man ersteinmal das Spiel kennen lernen soll ;D, später wird es immer fordernder).
Kommen wir damit zum Singleplayer:
Zu Beginn des Spiels erstellt Ihr wie in einen „normalen“ Rollenspiel Eueren Avatar, den Ihr neben spielrelevanten Eigenschaften (wie Schwere Rüstungen oder Elementarmagie usw), auch das Aussehen und das Geschlecht Eueres Avatars nach Euerem Geschmack gestalten könnt.
Danach geht es in die Einführungskampagne (insofern ihr das nicht abgeschaltet habt) und dort erlernt Ihr mal wieder wie man ein RTS steuert. Leider ist das hier unverzichtbar, da Spellforce doch einige Unterschiede hat und die lernt man schnellsten wenn man die Einführungskampagne durchspielt. Die übrigens so was wie ein Prolog zur Hauptgeschichte ist. Habt ihr dann den Einführungskampagne hinter Euch, dann bekommt ihr zum ersten mal Eueren Avatar zu Gesicht und das Abenteuer beginnt.
Gleich zu Anfang bekommt Ihr mit, wie Verrat und Böswilligkeit die Welt von Spellforce bedrohen und als tapferer Recke macht man sich auf, diese Niedertracht zu bekämpfen. Jedoch hat man keine Ahnung worum es eigentlich geht, außer das man seinen Gönner warnen muss (der einen Augenblicke vorher die Freiheit von der Knechtschaft der Rune geschenkt hat !).
So nimmt dann die Geschichte ihren Lauf. Man hilft überfallen Dörfern, sich gegen die Orks zu verteidigen oder befreit Elfen, haut eine Festung aus der Belagerung, besorgt Heilmittel, stellt den Bund zwischen Menschen und Zwergen wieder her, usw. die Aufgaben sind vielfältig, müssen aber nicht gelöst werden (bis auf die Haupquest). Sie machen aber Spaß und sind abwechslungsreich.
Hier mal ein Beispiel einer Quest:
Der Weg zu eine Portal (die die Welten (Maps) von Spellforce miteinander verbinden) wird von einen Riesen versperrt, und schlagen kann man ihn nicht (zumindest nicht mit den Level den man bis dorthin maximal erreichen kann). Wenn man nun mit den dort wohnenden NPC spricht, bekommt man raus, dass ein Zwerg Gift braut und wenn man ihm einige Zutaten besorgt, macht er einen das Gift fertig gegen den Riesen, Nun hat man zwar das Gift, aber der Riese muss es auch trinken. Also redet man mit dem Rinderzüchter der einen Fleisch gibt, das man mit dem Gift vermischt, wartet dann die Nacht ab und dann im Schutze der Dunkelheit das Fleisch am Gürtel von des schlafenden Riesen austauscht. Erwacht nun der Riese nimmt er einen Happen des Giftfleisches und nun kann man ihn schlagen.
Ebenso bekommt man im Laufe des Spiels zusätzliche Helden dazu, die nicht auf jeder Map zur Verfügung stehen. Diese Helden (max. 5) steigen zwar nicht auf, aber man kann sie nach belieben ausrüsten und wenn man stärkere braucht, kann man sie austauschen gegen bessere die man im Laufe des Spiels bekommt.
Aber trotzdem ist Spellforce kein reines Rollenspiel, die RTS Komponenten werden nicht vernachlässigt und fordern einen im späteren Spielverlauf. Kommt man mit Menschen und Elfen noch mit der Einbunkertaktik gut voran, ist dieses bei den Zwergen nicht möglich, da sie über keine defensiven Gebäude wie Türme verfügen und man nur mit seinen Truppen zurechtkommen muss. Interessant ist das man mehre Rassen gleichzeitig spielen kann und sich so etliche Möglichkeiten ergeben. Aber man muss aufpassen da sich nicht alle Rassen untereinander mögen so sind sie in 2 Gruppen eingeteilt : Auf der Seite des Lichts sind die Menschen, Elfen und Zwerge, auf der Dunklen Seite die Orks, Trolle und Dunkelelfen. Beide Seiten bekämpfen sich und selbst wenn man Zwerge und Orks unter einen Kommando hat, bleiben sie trotzdem Feinde die sich sofort bekämpfen wenn sie sich sehen. Das selbe trifft auch auf die KI gesteuerten Einheiten zu, so kann man einer Mission Skelette in die Troll Basis locken um dann zuzuschauen wie sich Skelette und Trolle bekämpfen.
Kommen wir zur KI, die nicht die Beste ist, aber brauchbar. Zwar schickt die KI Erkunder los, die wenn sie einen entdecken und man sie ungeschoren lässt, mit Verstärkung wieder kommen oder sie merken, dass ihr Angriffstrupp nicht stark genug war und erhöht die Truppenstärke des nächsten Angriffs aber Sie greift dann immer wieder an den selben Stelle an.
Positiv an der KI ist, dass sie die auch in der Schlacht gut reagiert und die größte Gefahren angreift
(also Truppen die an den Wachen vorbeistürmen und Gebäude vernichten wollen/sollen) oder sie zieht angeschlagene Truppen zurück um sie zu heilen. Aber trotzdem braucht der Computer einfach Masse weil er in machen Situationen dumm reagiert, aber für eine Spiele KI ist sie ganz o.k.
Zu Einheiten KI, die scheint auch ganz gelungen zu sein, sie wenden selbstständig ihr Spells an (sogar sinnvoll) die Wegfindung ist auch sehr gut (hatte keine an Punkt x festhängende Einheiten), allerdings haben die eigen Einheiten (vor allem Bogenschützen) die Angewohnheit das Kämpfen einzustellen wenn sie den Feind nicht mehr sehen und am schlimmsten ist der eigene Avatar der nach dem Ausführen des Schlachtrufes erst einmal eine Runde bei der Schlacht zuschauen will. Also hier muss man sehr oft aufpassen, dass die eigenen Einheiten auch kämpfen, was jedoch nicht so einfach ist, da viele Einheiten ihre Spells usw. vorbereiten und das einige Zeit braucht. Nun, das zu erkennen fällt eben schwer, ob die eigene Einheit sich nun in der Nase bohrt oder eben ihren Angriffsspell vorbereitet..
Eine Besonderheit von Spellforce ist auch noch der Zoom. So kann man in 3 Stufen in Iso Ansicht zoomen + die First Person Perspektive, wo man dann auch mit den Tasten W, A, S, D, seine Hauptfigur steuert.
Jede dieser Ansichten hat durchaus einen Vorteil, weswegen sie vertreten sind. First Person z.B. kann man weiter Kucken als in der Iso Ansicht, ist also gut zum Spähen und Kucken. Die 3 Iso Ansichten benötigt man, um verschieden große Gruppen zu steuern so trifft man mit der click&fight Steuerung die Gegner besser, wenn man dichter ranzoomt, was bei kleinen Gruppen ja noch Sinn macht. Werden aber die Gruppen größer, zoomt man locker weiter raus und hat den Vorteil der besseren Übersicht, was bei den größeren Schlachten auch nötig ist.
Das click&fight System ist übrigens nur für kleinere Gruppen zu gebrauchen. Dort kann man es einsetzen, in größeren Schlachten kämpft man am besten nach alt hergebrachter Weise (mit Hotkeys und Click).
Negativ am Singleplayer sind die langen Wartezeiten beim Map-Wechsel, was leider nötig ist (Quest auf Map x abgeschlossen Auftraggeber sitzt aber auf Map Y), sowie der nur am Anfang etwas lange Basisaufbau, das sich über zig Seiten erstreckende Inventar wo man ohne zeitraubende Sortierungen schnell den Überblick verliert.
Ebenfalls ist es nicht so nett, dass wenn man die Karte verlässt alles was man gebaut hat verschwindet.
Ansonsten ist der Singleplayer genial, zwar teilweise etwas lang, aber in eine gute Geschichte eingepackt und wie ich finde, stimmungsvoll aufbereitet. Vor allem, dass man den Avatar immer weiter mitnimmt, so wie die vielen Einheiten und verschieden Völker gleichzeitig zu spielen, macht viel Laune.
Anders sieht es beim MP aus:
Wenn man MP spielen will, kann man dieses im Internet und LAN tun, jedoch nur Mensch vs Mensch. Eine Möglichkeit auf den 12 MP Maps gegen den Computer zu spielen gibt es nicht.
Wenn man im Internet spielen will, bekommt man im Game eine Liste angezeigt der öffentlichen Spiele in die man sich ohne Chat einklinken kann. Nun wählt man einen von 10 fertigen Avatars, seine Farbe (was gleichzusetzen ist mit Team), dann seine bevorzugte Rasse (z.B. Trolle und Menschen war auf der von mir gespielten MAP so) und muss sich mit seinen Mates darüber einigen, wer welche Rasse nimmt, da eben nicht für jeden Spieler die gleichen Monumente zur Verfügung stehen.
Wenn das geklärt ist dann geht es auch schon los. Man startet mutterseelen alleine auf der Map in der Nähe von Monumenten (von den Rassen die man gewählt hat). Also nimmt man einen Seelenstein in besitz und das erste Monument . Und nun beginnt man mit dem Aufbau der Basis, was schneller geht wie im SP da man hier über Arbeiter mit dem Level 15 Verfügt (im SP fängt man mit Level 1 an). In der Zwischenzeit zieht der Avatar durch die Lande und ist ein ziemlicher Killer, da er bereits Level 25 inne hat.
Auch ist der Avatar komplett ausgerüstet, verfügt über alles was man braucht, auch 5 fertige Helden die man an einen Heldenmonument rufen kann.
Man kann gleichzeitig alle Rassen spielen, muss man jedoch auf die Gut/Böse Ausrichtung aufpassen, da sich sonst die eigen Truppen kloppen.
Das Poplimit liegt bei 80 Kriegern pro Seite (Gut oder Böse) und 50 Arbeitern pro Rasse.
Einheiten werden ausschließlich von den Monumenten erschaffen, welches man jedoch durch den mehrfachen Bau von zb Schmieden (Zwerge) oder Waffenkammern (Elfen) beschleunigen kann.
Zusätzlich zu den Einheiten darf man noch pro Rasse einen Titanen bauen, der zwar kampfstark ist aber nicht so stark wie z.B. in AOM. Um zu gewinnen, reicht es den feindlichen Avatar zu töten + seinen Seelenstein zu vernichten. Das aus anderen RTS bekannte Raiden ist bei Spellforce ziemlich nutzlos, da die Arbeiter nichts kosten und innerhalb von Sekunden neu gebaut werde.
Außerdem sollte man sich beim MP- Spielen auf einen megamässigen Lag einstellen da die Hardwareanforderungen verdammt hoch sind und die meisten Leute die Online spielen ihre Maschinen weit überschätzen.
Zum Balancing kann ich leider noch nicht viel sagen, dafür sind es zu viele Rassen, die man gleichzeitig spielen kann und zu viele Kombinationsmöglichkeiten.
Hardwareanforderungen
Spellforce kommt mit einer sehr schönen Grafikpracht, die aber auch leistungshungrig ist. Auf meinen PC (2600+ mit Radeon 9600pro) konnte ich es anständig in Standartauflösung spielen (1024 * 768) welche ich allerdings erst bei den in den späteren Mission eingestellt habe, da es dort anfing zu laggen. Auf jeden Fall sollte man min. 2 x AF im Spiel aktivieren, da es sonst ziemlich öde aussieht. Lieber Schatten und Auflösung runter, als AF deativieren.
Mein persönliches Fazit:
Ein geniales Singleplayer-Spiel, welches der Hersteller am besten ohne MP veröffentlich hätte, denn der MP trübt eben doch den sonst sehr guten Eindruck von Spellforce.
Wer sich Spellforce wegen dem MP kaufen will, der sollte warten bis das Addon erscheint. Dort soll der MP in „normalen“ Umfang eingebaut werden oder aber die Finger davon lassen, denn den aus AOM und WarCraft gewohnten Komfort wird einem hier nicht geboten.
Spieler die aber ein gutes Singelplayerspiel suchen, das sie mehrer Tage an den PC fesselt und über einen PC verfügen der leistungsmäßig in der Lage ist Spellforce anständig dazustellen, dem sei Spellforce ans Herz gelegt.