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1

23.01.2014, 11:38

Akademikerverlag

Die haben mich zwecks der Veröffentlichung meiner Abschlussarbeit angeschrieben. Das Internet sagt, dass die das mit so ziemlich jedem Absolventen machen und Amazon mit Buchtiteln überschwemmen. Die verkaufen die Arbeiten dann ohne Prüfung für recht hohe Preise (print on demand). Der Verfasser wird erst ab 50€ Gewinn im Monat beteiligt, was wahrscheinlich selten erreicht wird. Die Veröffentlichung ist für den Verfasser umsonst. Die Frage ist, ob man mit einem Verlag in Verbindung gebracht werden will, der einfach alles ungeprüft veröffentlicht und daher nicht gerade für Qualität steht. Hat hier schon jemand Erfahrungen mit denen?

2

23.01.2014, 12:27

Hab auch eine eMail von denen bekommen, hab aber abgelehnt. War mir zu aufwendig mich um die Details zu kümmern und sicherzustellen, dass man nicht irgendwelche Rechte dabei abtritt die man später nochmal benötigt. Verdienen wird man am Verkauf der Masterarbeit vermutlich eh nichts, so lange das nicht wirklich eine brilliante Leistung war und wenn dem so ist würde ich es eher selbst in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlichen.

3

23.01.2014, 12:37

Wurde diesbezüglich auch schon angefragt und rate ab, im Detail:

Nachteile:

- Sie kontaktieren Dich d.h. der "Mehrwert" ist grundsätzlich auf ihrer Seite

- Je nach Art (Masterarbeit, Diss...) und Ursprung der Publikation (FH/Uni, Land) stellt sich die Frage nach bereits vorhandenen / abgetretenen Rechten

- Eine spätere Publikation durch einen "seriösen" Verlag ist nicht mehr möglich (allenfalls sogar exklusive Abtretung von Pulikationsrechten)

- "No Brand Verlag"... & kein A, B... Journal (spätere mögliche Anrechnung an kumulative Diss / Habil zu klären)

Dies gesagt gibt es auch Vorteile:

+ wenig / kein zusätzlicher Aufwand für Publiktion (zB ausführliche Überarbeitung für Publikationszwecke)

+ "offizielle" Publikation mit ISBN Nummer für persönliche Publikationsliste = nice to have



In Summe: Falls Du weiterhin in der Lehre tätig sein / forschen / Diss oder Habil schreiben möchtest dann auf jeden Fall lassen. Einzig falls Du in dem Bereich nie mehr aktive werden willst, der Lehre den Rücken gekehrt hast aber Deine Arbeit "noch irgendwie verwerten möchtest" kanns eine Überlegung wert sein - aber auch dann noch: "Mehrwert" wird weniger bei Dir sein.

4

23.01.2014, 13:18

Keinesfalls mit denen zusammenarbeiten.
Deren Geschäftsmodell grenzt z.T. schon an Betrug. Der gleiche Verein druckt auch wikipedia-Artikel als Bücher und verkauft die für horrende Preise via Amazon (ja, rechtlich wohl irgendwie noch legal, aber dennoch...).

Grundsätzlich gilt bei Publikationen immer, wie oben schon erwähnt: Wenn der Verlag dich anschreibt, ist es keine seriöse Sache.
Verdienen wirst du wohl eh nichts und eine Publikation bei solchen Vereinen ist für die Publikationsliste Gift.
Dann ist es besser, das .pdf lediglich auf die eigene Website zu stellen bzw. auf die Website der Uni, wo die Arbeit angefertigt wurde.
Wenn die Resultate jedoch zu gut sind, um sie so einfach herzuschenken, dann würde ich empfehlen, zu versuchen, ein Paper daraus zumachen. Aber auch da muss man aufpassen, dass Journal/Konferenz keinen ganz schlechten Ruf haben, denn dort gibt es ebenfalls ein paar Betrüger.

5

23.01.2014, 13:37


"... Dann ist es besser, das .pdf lediglich auf die eigene Website zu stellen bzw. auf die Website der Uni, wo die Arbeit angefertigt wurde..."
Dies gesagt: Wenn Du die Arbeit digital veröffentlichst ist es wahrscheinlich, dass kein "guter" Verlag mehr die Publikation übernehmen wird (ausser allenfalls man trägt die vollständigen Kosten - aber dann bist moins ou plus Du wieder bei oben thematisierter Lösung).

6

23.01.2014, 14:34


"... Dann ist es besser, das .pdf lediglich auf die eigene Website zu stellen bzw. auf die Website der Uni, wo die Arbeit angefertigt wurde..."
Dies gesagt: Wenn Du die Arbeit digital veröffentlichst ist es wahrscheinlich, dass kein "guter" Verlag mehr die Publikation übernehmen wird (ausser allenfalls man trägt die vollständigen Kosten - aber dann bist moins ou plus Du wieder bei oben thematisierter Lösung).
Selbstverständlich. Mir ging es auch nur um folgende Aussage: Lieber neutral auf der Uni-Website als in einem Schrottverlag, der (zu recht) einen miesen Ruf hat.
Gegen Publikation in einem "ordentlichen" Verlag spricht ja grundsätzlich nichts, dann stellt man die Sachen vorher natürlich nicht online. ;)
Wobei ich es zumindest in meinem Fachbereich (Naturwissenschaften) für relativ sinnlos halte, eine Diplom/Bachelor/Masterarbeit als Buch zu publizieren (oder geht's in der Diskussion um eine Dissertation?)
Ließt eh keiner. Wenn Publikation, dann die essentiellen Inhalte als Journal Artikel bzw. Conference-Proceedings.

Sollte es hier um Geisteswissenschaffen gehen (kam aus dem Post nicht so rüber), dann halte ich mich aus der Diskussion raus. :)

7

23.01.2014, 14:52

Geht um eine Magisterarbeit in Sinologie also Geisteswissenschaften

8

23.01.2014, 19:34

Zitat

Grundsätzlich gilt bei Publikationen immer, wie oben schon erwähnt: Wenn
der Verlag dich anschreibt, ist es keine seriöse Sache.
Stimmt so nicht, aber in diesem Falle schon. Lieber aus Prinzip die Finger davon lassen, auch wenn es dir wahrscheinlich nicht wirklich schaden würde.

Zusatz (nicht auf den wissenschaftlichen Bereich bezogen):
Warum ein Kontakt seitens des Verlags keinesfalls die Seriösität infrage stellt: Im Bereich Sachbuch ist es bspw. durchaus nicht unüblich, dass Verlage (oder an Verlage vermittelnde Agenturen) direkt auf Einzelpersonen zugehen (oftmals aufgrund von interessanten Blogs, Kolumnen, Zeitungsartikeln oder sonstigen Medienbeiträgen) und ein Buchprojekt anregen oder es sich sichern wollen. Im Endeffekt will doch jeder Verlag primär Geld verdienen und sorgt sich nicht an erster Stelle um das Wohl seiner Autoren. Um wirklich viel Geld mit Buchveröffentlichungen zu verdienen, müssen diese sich ohnehin schon sehr gut verkaufen.
Ich will hier übrigens die Selbstverlage/Self-Publishing-Anbieter nicht verteufeln, aber die Fälle in denen so eine Veröffentlichung zu einem handfesten Erfolg führt sind sehr sehr gering und der Verzicht auf ein professionelles Lektorat, aber auch die Verlagsinstrumente wie Marketing, Pressearbeit und Vertrieb sind nicht empfehlenswert. Im wissenschaftlichen Bereich haben die Self-Publishing-Möglichkeiten aber durchaus eine Daseinsberechtigung wie ich finde - nur gibt es darunter halt auch erhebliche Qualitätsunterschiede.

9

23.01.2014, 19:47

Zitat

Grundsätzlich gilt bei Publikationen immer, wie oben schon erwähnt: Wenn
der Verlag dich anschreibt, ist es keine seriöse Sache.
Stimmt so nicht, aber in diesem Falle schon. Lieber aus Prinzip die Finger davon lassen, auch wenn es dir wahrscheinlich nicht wirklich schaden würde.

Zusatz (nicht auf den wissenschaftlichen Bereich bezogen):
Okay, mein Statement galt selbstverständlich nur für wissenschaftliche Publikationen. Nichts anderes.

Zitat

Im wissenschaftlichen Bereich haben die
Self-Publishing-Möglichkeiten aber durchaus eine Daseinsberechtigung wie
ich finde - nur gibt es darunter halt auch erhebliche
Qualitätsunterschiede.
Welche Daseinsberechtigung soll das denn sein? Wenn es kein Peer-Review gab, und noch nicht mal ein Editor, der halbwegs was vom Fach versteht, drüber geschaut hat, ist die Publikation nicht wirklich ernstzunehmen.

10

23.01.2014, 19:50

Daseinsberechtigung in dem Sinne, dass manch einer seine Dissertation einfach nur publizieren muss, obwohl sie - um es mal übertrieben hart zu sagen - niemanden interessiert. Ist ein Phänomen, das mir bei Doktoranden im geisteswissenschaftlichen Bereich einige Male begegnet ist. Allerdings ein recht spezieller Fall, bei dem die Qualitätssicherung ja eigentlich ohnehin unabhängig von der Publikation gegeben sein sollte.

11

24.01.2014, 12:55

Die Möglichkeit zur Online-Selbst-Publikation ist eine sinnvolle Ergänzung der bisherigen Möglichkeiten für Doktoranden aus unterschiedlichsten Bereichen. Auch ein renommierter Wissenschaftsverlag veröffentlicht eine Dissertation nicht ausschließlich anhand des Kriteriums Qualität (die ja prinzipiell schon durch die Fachbegutachtung gewährleistet sein sollte), sondern auch mit Blick auf mögliche Leserkreise und dem abgeleiteten Verkaufserfolg.

Im Regelfall heißt das heute: Verlagsveröffentlichung in einem richtigen Verlag (kein Institutsverlag oder eben so etwas wie hier geschildert) kostet den Doktoranden richtig Geld (bis zu 30€ pro Seite für's Lektorrat), es sei denn man hat zu einem absoluten Trendthema gearbeitet und eine Vermarktung ist denkbar. Die "Schmalspurveröffentlichung" im Eigenverlag ist schneller, günstiger (in meinem Fall 6 Belegexemplare und die PDF) und im Kern m. E. auch "wissenschaftsnäher", immerhin kann man die PDF eben auch frei verfügbar machen, anstatt dass die Verlagsfassung mit prohibitiven 180€ im Regel vergammelt und nur in 5 Uni-Bibliotheken weltweit aufzufinden ist.

Wenn man eine Wissenschaftskarriere anstrebt, sollte man dennoch zumindest versuchen in einem vernünftigen Verlag zu veröffentlichen, immerhin ist Renommee die eigentliche Währung in der Wissenschaft. Wobei es ja heutzutage immer üblicher wird, kumulativ zu promovieren, auch in einigen Sozialwissenschaften wie der Politologie (zumindest in der ernst-zunehmenden), damit wird sich diese Frage auch irgendwann erledigt haben. Dann ist durch den Peer-Review gewährleistet, dass die Arbeiten qualitativ richtig gut sind und generell ist diese Art auch wissenschaftsfreundlicher, immerhin lässt sich jedes einzelne Paper präsentieren auf Konferenzen etc. und man kann nicht erst nach 3-5 Jahren mit seiner Monographie etwas substantielles Beitragen, andererseits übt und verlangt das Schreiben einer Monographie auch ein anderes Set von Fähigkeiten, das abhängig von Fach und Karriereweg Vorteile bietet.