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1

06.06.2012, 14:40

Pro und kontra Betriebsrat (gewerkschaft)

Hallo,

Ich würde gern mal Eure Meinung zu nem Thema hören was mich derzeit extrem beschäftigt.

Ich versuch mal kurz zu umschreiben warum:

In unserem Betrieb ca. 70 Mitarbeiter haben 2 Damen die Gewerkschaft (Verdi obwohl die eigentlich garnicht für uns zuständig ist) auf den Plan gerufen.
Um einen Betriebsrat zu wählen. Es fand im engsten Kreis eine Info Veranstaltung statt von der nur 7 leute wussten.
Diese funkieren jetzt das Wahlorganisationteam.

Es soll in etwa 2 Wochen eine Informations und Wahlveranstaltung stattfinden. Eine Einladung wurde aber noch nicht rausgegeben. Nach allem was ich jetzt so gehört habe
will diesen Betriebsrat eigentlich garkeiner. Mal abgesehen von den 2 Damen und 2-3 die sich das einreden lassen haben.
Aber so wie das derzeit aussieht ist es garnicht so einfach diesen Stein der ins rollen geraten ist zu stoppen.
Wir sind aufgrund unserer Gesellschaftsform an keinem Tarif gebunden!

Zusätzlich will ich hier noch anführen das wir eine 1a Betriebsleiterin haben mit der mann über jedes Thema reden kann. ( mal abgesehen von einer der beiden Damen. Die hat es in ihrer relativ kurzen Betriebszugehörigkeit einfach schon masslos übertrieben.)

Hier noch paar konkrete Fragen von mir:

Welche Vorteile hat ein Gewerkschaftsgeführter Betriebsrat gegenüber einer Mitarbeitervertretung?

Welche Nachteile hat ein Gewerkschaftsgeführter Betriebsrat gegenüber einer Mitarbeitervertretung?

Welche Chance habe ich als Mitarbeiter im Falle einer Wahl den Betriebsrat abzulehen? (Bitte jetzt nicht dumm "nicht zur wahl gehen" Antworten!).

Bin echt auf Eure Tipps Erfahrungsberichte gespannt.



Gruß Frank

2

06.06.2012, 15:12

Eine Mitarbeitervertretung ist ein rein informelles Gremium ohne verbriefte Rechte und Pflichten. Im Umkehrschluss ist ein Betriebsrat ein Gremium mit Rechten und Pflichten, am maßgeblichsten sind hier die Mitbestimmungsrechte die im § 87 des Betriebsverfassungsgesetzes geregelt sind.

Was man nun als Vor- und Nachteile definiert, hängt logischerweise von der Perspektive ab. Eure GF wird dir sicherlich erläutern, warum eine Mitarbeitervertretung viel besser ist als ein BR. Genauso wie dir der örtliche politische Sekretär von ver.di erklären kann, welche Vorteile ein BR hat.

Ablehnen kannst Du den Betriebsrat nicht, sobald ein Betrieb mehr als 5 MA hat und sich ein paar finden, die einen BR gründen wollen, ist es keine Frage mehr des ob, auch nicht, wenn die Belegschaft eigentlich keinen haben will. Von Verhinderungsversuchen rate ich ab, dass kann strafrechtliche Folgen haben. Man kann den BR als MA boykottieren, ignorieren oder durch Eigenkandidaturen selbst mitbestimmen.

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3

06.06.2012, 18:41

Hallo Fred
die einzige Alternative, die Du hast ist das aufstellen einer eigenen Liste.
Der BR sollte aber nicht nur als Gegenpol zur GF gesehen werden, sondern auch als eine Möglichkeit
konstruktive Mitbestimmung auszuüben.

4

07.06.2012, 22:54

Hört sich jenau so an wie ich es befürchtet habe.

Das ist irgend wie Typisch Deutsch. Es gibt Vorschriften die kaum einem helfen.

Mann muss ich das mal geben! Ein Mitarbeiter der gerade mal 1 Jahr im Betrieb ist und seit Anfang an nur stress und unfrieden stiftet sorgt nun dafür das ein BR gewählt werden MUSS.
Der Hintergrund ist hauptsächlich den eigenen Arbeitsplatz zumindest mal für 4 jahre zu sichern. In dem dieser versucht alles recht geheim und mit so wenig wahlbeteiligten wie nur möglich
durchzuführen. Um sich dann mit paar überredeten selbst wählen zu lassen.

Die anderen 70 Mitarbeiter haben aber keinerlei Chance das zu verhintern. Einzige chance sich selbst aufzustellen. Und einen Posten zu übernehmen den man eigentlich überhaupt nicht machen will.
Nur um schlimmeres zu verhintern!

In Russland würde man sowas anders Regeln ;) (sicher auch in anderen Ländern im falle wenn sich da jetzt jemand auf den schlips getreten fühlt)

5

07.06.2012, 23:07

Wenn du nicht so eine tolle Betriebsleiterin hättest, würdest du das evtl. anders sehen.

6

07.06.2012, 23:22

Die Vorschriften helfen bedeutend mehr Menschen, als dass sie ihnen schaden. Solche Sprüche habe ich ja gern, wer nicht checkt, wie sehr er als lohnabhängig Beschäftigter in Deutschland von der Arbeit der Gewerkschaften profitiert, kann ja spaßeshalber mal bei Foxconn und Co. in China anheuern. Ade 48h maximale Wochenarbeitszeit, bezahlter Urlaub, Kündigungsschutz etc. pp.

Juzam

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7

08.06.2012, 01:09

Ja, so wie die Gewerkschaften mit ihrer Boykotierungskampagne gegen Schlecker geholfen haben ;>
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

8

08.06.2012, 07:26

lol wasn das für Argument? Natürlich würde ich anders drüber denken wenn die BL anders wäre! Ist sie aber nicht!

Es kommen noch einige andere Fakten dazu die mich hier so auf die Palme bringen.

z.B: wir haben am 1.1.12 den Betreiber gewechselt. Es gibt Gesetzte und Vorschriften das ein neuer Betreiber alte Verträge erst mal für 1 Jahr unverändert übernehmen muss.

Das Jahr ist aber halt noch nicht vorbei! Und wir haben nochnichtmal versucht mit selbigen zu verhandeln. Kommen aber jetzt sofort mit BR angeschissen.

Es gibt einige Betriebliche angelegenheiten die bisher recht freizügig von der BL gehandhabt wurden. Rauchen, Pausen, Diensttausch, usw. viel Fantasie braucht man da nicht das das
anders wird wenn ein BR im Haus ist.

Muss ich extra erwähnen das die 2 Mitarbeiter die den BR wollen Nichtraucher sind? ( ich bin auch NR aber kenn die Probleme als EX Raucher)

MfG_Grandpa

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9

08.06.2012, 07:52

moin

für mich sind die gewerkschaften die grössten verbrecher

Gruss MfG_Grandpa

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10

08.06.2012, 08:04

Es geht hier um die Bildung einer gewählten Arbeitnehmervertretung innerhalb des Betriebes. Das hat erst einmal noch nichts mit Gewerkschaften zu tun, sondern mit dem Betriebsverfassungsgesetz afaik. Die Vertretung kann sich natürlich, wie hier bei der erstmaligen Wahl, gewerkschaftlichen Beistand suchen. Daran ist bis dahin noch nichts auszusetzen. Wer sagt denn, dass besagten Damen auch von den AN in die Vertretung gewählt werden?

Es gilt der Grundsatz der vertrauensvollen Zusammenarbeit
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Smoerrebroed« (08.06.2012, 08:17)


11

08.06.2012, 09:37

lass dich halt unter dem slogan "alles bleibt wie es ist" zum betriebsratführer wählen fred ;) ich verstehe aber nicht, wenn diese person so unangenehm ist, warum sie dann nicht einfach rausgekegelt wird. ist doch eigentlich kein problem.

12

08.06.2012, 09:53

Es geht hier um die Bildung einer gewählten Arbeitnehmervertretung innerhalb des Betriebes. Das hat erst einmal noch nichts mit Gewerkschaften zu tun, sondern mit dem Betriebsverfassungsgesetz afaik. Die Vertretung kann sich natürlich, wie hier bei der erstmaligen Wahl, gewerkschaftlichen Beistand suchen. Daran ist bis dahin noch nichts auszusetzen. Wer sagt denn, dass besagten Damen auch von den AN in die Vertretung gewählt werden?

Es gilt der Grundsatz der vertrauensvollen Zusammenarbeit




So wie es bisher aufgezogen wurde war wohl der Plan sehr wenige einzuweihen. Und die erstwahl so kurzfristig wie nur möglich bekannt zu geben.
Ich unterstelle hier die Absicht das sich diese Personen selbst in den BR wählen wollten.
Nachdem aber was durchgesickert ist haben einige Kollegen die offensive ergriffen und alle Mitarbeiter über dieses Angelegenheit informiert.
Was den beiden Hauptakteuren garnicht recht war :D

Ich hoffe mal das diese Gefahr damit gebannt wurde.

Nur die Alternative, das sich jetzt Leute in einen Betriebsrat wählen lassen müssen, um zu verhintern das da unbeliebte Mitarbeiter gewählt werden müssen ist ne echte Hypothek!

Ich bin überzeugt das wir in unserem Betrieb weitaus mehr für uns Mitarbeiter erreichen wenn wir das nicht so starr über die Gewerkschaft regeln.
Genau das scheint aber nun nicht mehr möglich zu sein. Weil Verdi da natürlich auch Dick Kohle verdienen kann. Die haben bereits angekündigt das Sie für uns nur
Verhandlungen führen wenn min. 50% der MA auch Mitglied bei Verdi sind/werden ;)
Also so selbstlos klingt das jetzt auch wieder nicht :!:



@ T1000 das Problem ist das diese Person eine Ausbildung hat die für den Betrieb lebensnotwendig ist/war. Und auf dem Markt nichts anderes zu bekommen war.


Und es wurde halt lange gehofft das diese Person es noch lernt wie man sich in einem Betrieb zu verhalten hat. (leider ist diese hoffnung inzwischen gestorben)

13

08.06.2012, 10:59

schade drum :/

btw: es heißt verhindern, nicht verhintern. (außer das ist so ein markenzeichen von dir und so gewollt ^^)
habs halt schon oft gelesen :P wollte es mal sagen.
bin ja kein rechtschreibflamer oder so

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14

08.06.2012, 11:10

Der Ablauf einer Betriebsratswahl ist ebenfalls im Betriebsverfassungsgesetz geregelt (§ 14 BetrVG afaik). Dazu gehört z.B. auch die Wahlausschreibung. In der Wahlordnung ist der Ablauf inklusive der notwendigen Fristen genau festgelegt. Wenn sich deine Mitarbeiter nicht daran halten, kann jegliche Wahl angefochten werden.

Noch einmal: Ein Betriebsrat muss nichts mit der Gewerkschaft regeln, selbst wenn 100% Gewerkschaftsmitglieder wären. Die Gewerkschaft führt auch nicht die Verhandlung mit der GL, sondern der Betriebsrat. Wie und was er aushandelt, liegt beim Betriebsrat im Rahmen des BetrVG und nicht bei der Gewerkschaft. Gewerkschaften können, bei Bedarf, beratend tätig werden oder im z.B. Fall des Arbeitskampfes als aktive Unterstützung angefordert werden. Das eine Gewerkschaft dieses natürlich nicht für Mitarbeiter macht, die nicht Mitglied sind, ist selbsterklärend. Du kannst Gewerkschaften sozusagen als "Dienstleister" betrachten.
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15

08.06.2012, 11:15

Armes Deutschland, dass die Unterwerfung vor den Unternehmen schon so weit geht, dass die Bildung eines Betriebsrats als Angriff auf die Arbeiter gesehen wird.

Was ist denn das Problem? Wenn ihr sie nicht wollt, stellt einfach eine alternative Liste auf.

Juzam

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16

08.06.2012, 11:36

Es ging ja auch eher um die Art und Weise, wie dies ablief - sehr undemokratisch. Und wenn es nur nach dem Mehrheitsempfinden ginge, bräuchte man in diesem Fall ja keinen BR, da die BL einen guten Job macht.
Lernen wir besser uns freuen,
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17

08.06.2012, 11:49

Zitat



....Und wenn es nur nach dem Mehrheitsempfinden ginge, bräuchte man in diesem Fall ja keinen BR, da die BL einen guten Job macht.


Wenn die GL einen guten Job macht, hat ein BR eben nichts zu tun. Was ist jedoch, wenn die GL wechselt oder, wie in Freds Fall, Fristen ablaufen, welche eine neue GL von ihren Pflichten entbindet? Da ist es sicherlich besser, auf bestehende BR Strukturen zurückzugreifen. Lass es wirtschaftlich nur mal etwas schlechter aussehen und aus einem Friede-Freude-Eierkuchen Laden wird eine Wolfsgrube.
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18

08.06.2012, 17:13

Der Ablauf einer BR- Wahl kann nicht undemokratisch sein, genauso wenig wie sie im geheimen ablaufen kann.
Smoerre hat das schon ganz richtig beschrieben.
Gewerkschaften und Betriebsrat ist ein Thema über das man stundenlang referieren könnte.
Ich glaube aber kaum, dass ein Arbeitnehmer ohne professionelle Hilfe in der Lage wäre
eine BR- Wahl durchzuführen die nicht anfechtbar ist. Insebesondere bei der ersten Wahl,
die tatsächlich nicht nur Begeisterung beim AG auslösen muss.

19

08.06.2012, 21:11

Ja, so wie die Gewerkschaften mit ihrer Boykotierungskampagne gegen Schlecker geholfen haben ;>
Solange sich diese schon professionell dilettantisch geführten Vereine trotzdem nur halbsooft ins Fettnäpfchen setzen wie deine Partei, ist ja alles okay. Die Schleckerfrauen finden ja auch schnell eine Anschlussverwendung, so als Erzieherinnen und Altenpflegerinnen z.B. :respekt:



Nur noch einmal zur Verdeutlichung: Die aktuelle Geschäftsführung ist mega gut. Die ist so gut und kümmert sich um die Belegschaft, dass obwohl es einen Inhaber/Betreiberwechsel gab, noch nicht mit dem darüber geredet wurde, wie es denn nach der Schonfrist weitergehen soll (im Grunde ja auch eine unwichtige Information). Und jetzt besteht die Sorge, dass man dem neuen Betreiber mit einem BR ans Bein pinkelt? Ahja und das es keine Raucherpausen mehr gibt und man die ganzen Drecksschichten nicht mehr den Azubis, Neuen und unbeliebten Kollegen auf's Auge drücken darf.

Na dann wäre ich natürlich auch gegen einen BR, erst recht mit Gewerkschaftsbeteiligung, man stelle sich nur vor: Die haben Erfahrung mit solchen Situationen und können der GF durch Experten auf Augenhöhe begegnen! Frechheit und Geld wollen die auch noch! Und selber kandidieren? Wäre dann doch zu viel Arbeit.


Arroganz, Narzissmus und unkritischer, vorauseilender Gehorsam, dazu noch ein guten Schuss Unwissenheit: Eine "geheime" und undemokratische BR-Wahl - so'ne Betriebsversammlung mit mindestens einwöchiger Ankündigung, Bestimmung des Wahlvorstandes und danach noch einmal mindestens sechs Wochen zwischen Wahlausschreibung und Wahl, dazwischen Listenerstellung, Bestimmung des Wahlverfahrens, etc. pp. Das ist natürlich alles unfassbar schnell und unauffällig zu machen, da schaut man einmal nicht hin und BÄM! ist ein BR gewählt. Und so'ne geheime Wahl ist auch echt undemokratisch.

Manche Leute treiben meine Solidaritätsbereitschaft mit ihrer offenkundigen Dummheit tatsächlich an ihre Grenzen, kaum zu glauben. :(

20

08.06.2012, 22:50

ich sehe auch nicht, wie ein betriebsrat schaden kann, im gegenteil, es ist ein wichtiger teil unserer rechtsordnung. und kann in extremfällen sehr viel gutes bewirken.
die unternehmensleitung ist nämlich nicht immer um das wohlergehen der belegschaft bemüht.
dass da ein paar idioten veruschen, ne linke tour abzuziehen ist natürlich übel, aber geht in der praxis soweiso nicht, also cool bleiben.

21

09.06.2012, 10:45

lol warum überaschen mich solche Beiträge nicht?

Auf Dick machen kraftausdrücke verwenden und nen einzelnen dumm von der Seite anmachen :respekt: Recht mutig!

Nur nochmal in Kurzform:

Ich habe bewusst diesen Fred eröffnet um meinen beschränkten Horizont zu erweitern!

Es handelt sich um eine Erstwahl da gilt nach allem was ich mir erlesen habe diese 6 Wochen auschreibung nicht! Es gibt hier eigentlich kaum fristen die zu beachten sind.

Der Betriebsrat hat vollen Einblick in Meine und Betriebliche Daten. Mir fällt es schwer in unseren Betrieb 5 Personen zu finden denen ich gerne meine Daten anvertraue!(wir haben 2/3 gerinfügig beschäftigte der ein oder andere wird sich denken können was ich damit ausdrücken möchte)

Thema undemogratisch: Bei einer BR wahl müssen 50% der ANWESENDEN den BR Wählen. Wenn von 70 MA´s nur 20 Anwesend sind und davon 10 den BR Wählen ist das gültig! 10:70 ist für mich nicht Demogratisch! Vorallem nicht wenn durch Taktische massnahmen dafür gesorgt wird das nur 20 kommen!

Außerdem sieht es derzeit so aus als ließe sich der BR garnicht mehr verhintern. Obwohl minimum 70% der Belegschaft diesen garnicht möchte! Sowas ist Demogratisch? Wohl eher nicht!

Ich denke jeder der schon mal Selbständig war/ist oder einen Betrieb schon mal leiten musste weiß wie schwer es in Deutschland ist Gewinn zu erwirtschaften. Und so ein BR kostet nunmal Geld! Dieses Geld muss irgend wo anders eingespart werden. Denn ein Umsatzplus bringt ein BR ja leider nicht mit.

Warum ich mir darüber gedanken mache? Haltet davon was Ihr wollt! Mein leitspruch seit ich Arbeite ist : Gehts den Chef gut gehts auch mir gut. Und bei nem Betrieb wo das nicht der Fall ist bleib ich nicht lange!

22

09.06.2012, 11:32

ich hoffe du meints nicht meinen post, dann bitte nochmal lesen.

von deinen aussagen und "leitsprüchen" allgemein zu urteilen, fehlt dir noch etwas lebenserfahrung. natürlich ist es ein idealzustand, wenn alle im unternhemen ne happy familiy sind, aber das kann sich schnell ändern, und dann steht man plötzlich vor der frage "wie gehen wir jetzt damit um". da schadet es nicht, bestimmte vorkehrungen zu treffen. das ist wie bei einem ehevertrag : sehr unromantisch, aber oftmals unausweichlich. ud warum ? weil das leben so ist, wie es ist, und die party nicht ewig währt.

einen betriebsrat verhindern kann man sowieso nicht, also sollte man schauen, dass die leute, die einem passen, hineingewählt werden. und wenn keiner ist, ist das schade, aber dann muss man sich auch fragen, welches verhältnis man allgemein zu seinen kollegen hat.

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23

09.06.2012, 11:38

Es gibt gemäß §14a BetrVG ein vereinfachtes Wahlrecht für Kleinbetriebe <50 Mitarbeitern. Das trifft ja wohl auf Euch nicht zu. Lese dir mal die entsprechende Wahlordnung durch und du wirst sehen, dass es dort diverse Fristen gibt - auch bei Erstwahl. Das Thema ist etwas komplex und wie Ditschi schon richtig geschrieben hat, ohne professionellen Beistand kaum zu reissen.

Mit dem Einblick des BR in die persönlichen Daten wirst du dich abfinden müssen: darüber wird nicht abgestimmt, sondern das ist per Gesetz so geregelt (du wirst es nicht Glauben, doch es gibt Situationen, wo das durchaus von Vorteil ist). Wenn du AT Mitarbeiter bist, ist zumindest dein Gehalt vor Einblick geschützt ;) .

In Bezug auf den demokratischen Ablauf: Allen Mitarbeitern muss die Möglichkeit gegeben werden, über den BR abzustimmen. Notfalls auch per Briefwahl. Und dann noch: du kannst einen BR nicht verhindern und das ist auch gut so!

Wenn die GL sich korrekt verhält und der BR nichts zu tun hat, kostet er auch kein Geld - wo ist also dein Problem?

Und sorry: Dein Leitspruch ist, mit Verlaub gesagt, etwas naiv. Kleines Beispiel: in meinem Betrieb wurden 25% der Belegschaft entlassen, obwohl wir schwarze Zahlen geschrieben haben - und das ist kein Einzelfall bei börsennotierten Unternehmen.

Ich kann deine Vorbehalte verstehen, da sich natürlicher Weise im BR meistens Personen einnisten, für die ein Unternehmen nur aus Ausbeutern besteht, selber aber fachlich nichts reissen und über die BR Tätigkeit den Kündigungsschutz erhaschen wollen. Um das zu verhindern musst du dich halt engagieren.
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24

09.06.2012, 11:55

Ich schau leider immer erst nach Smoerre in diesen Thread
+1

25

09.06.2012, 12:07

Thema undemogratisch: Bei einer BR wahl müssen 50% der ANWESENDEN den BR Wählen. Wenn von 70 MA´s nur 20 Anwesend sind und davon 10 den BR Wählen ist das gültig! 10:70 ist für mich nicht Demogratisch! Vorallem nicht wenn durch Taktische massnahmen dafür gesorgt wird das nur 20 kommen!
Naja, das ist aber nunmal genauso wie bei anderen Wahlen auch: Wenn man nicht hingeht darf man sich hinterher auch über das Ergebnis nicht beschweren. Und wenn man mit den zur Wahl gestellten Alternativen nicht einverstanden ist aber keinen Gegenkandidaten stellen kann oder will gilt das Gleiche: Selbst schuld... Eine Demokratie kann Dir nur die Möglichkeit bieten demokratisch mit zu entscheiden, wenn Du diese Möglichkeit nicht nutzen willst ist das doch Dein persönliches Problem.

Edit: Durch welche taktischen Massnahmen wird denn dafür gesorgt, dass nur 20 kommen?

Verhindern kannst Du einen Betriebsrat bei Eurer Firmengröße soweit ich das verstanden habe nicht. Sobald es 5 wahlberechtigte Beschäftigte gibt kann ein Betriebsrat gegründet werden. Insofern versteh ich auch nicht ganz, worauf Du jetzt eigemtlich mit Deinem Thread abzielst.


  • Ob ein Betriebsrat sinnvoll ist? Da wird jeder seine eigene Meinung haben, aus meiner Sicht ist es nie verkehrt jemanden zu haben der die Arbeitnehmer vertritt (und ich bin nicht mal Arbeitnehmer). Ob dieser jemand dann auch dazu geeignet ist bzw. von der Belegschaft akzeptiert wird ist ein anderes Thema aber das liegt in diesem speziellen Falle ja bei Euch - Ihr wählt ihn immerhin
  • Ob Ihr einen Betriebsrat verhindern könnt? Nein könnt Ihr nicht, soweit ich die gesetzliche Lage verstehe
  • Ob Gewerkschaften sinnvoll sind? Manchmal mag es den Anschein haben, dass das nicht der Fall ist und wie viele andere auch ärgere ich mich natürlich auch erstmal, das ich nicht vernünftig zur Arbeit komme, weil "alle Jahre wieder" mal wieder die Lokführer streiken. Aber andererseits denke doch bitte mal darüber nach, wo wir heute ohne Gewerkschaften wären. Vermutlich noch bei einer 6 Tage Woche, kaum Jahresurlaub von Urlaubs- / Weihnachtsgeld mal garnicht zu sprechen usw. usw. Letzten Endes profitierst auch Du von dem, was Gewerkschaften für die Branche in der Du tätig bist erkämpfen bzw. erkämpft haben. Wenn Du natürlich überhaupt kein Problem damit hättest unter gleichen Bedingungen zu arbeiten wie vor 100 Jahren, dann kann ich Deine grundsätzlich Ablehnung verstehen.

Insofern bleibt Euch wohl nur eine Wahl: Stellt einen Gegenkandidaten auf, der Euch genehmer ist. Wenn der Großteil der Belegschaft der Meinung ist, dass die beiden Damen nicht geeignet und unerwünscht als BR sind, dann werden sie es wohl schwer haben gegen einen anderen Kandidaten zu bestehen.

PS: Wie kommst Du darauf, dass ein Betriebsrat zwangsweise zu einem schlechteren Klima zwischen Geschäftsführung und Belegschaft führt? Das kann sicher der Fall sein (wenn der BR und/oder die Geschäftsführung es auf Konfrontation auslegen) aber in der Regel habe ich die Erfahrung gemacht, dass es zwischen BR und Geschäftsführung ein vernünftiges Miteinander gibt.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »DS_Don_Grotto« (09.06.2012, 12:20)


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26

09.06.2012, 12:41

Meine Gegenüberstellung mit ohne Gewerkschaft
37,5 statt 48 h/Woche
30 statt 20 Tage Urlaub
95% statt 0% eines Monatsentgeltes Jahresprämie (Weihnachtsgeld)
613Euro 0Euro Altersvorsorge

Andre Dinge wie mehr Ausbildunngsplätze, Tariferhöhungen, Feiertags- Sonntags, Mehrabeits und Nachtschichtzulagen
rechne ich nicht zusammen

27

09.06.2012, 12:47

@Fred: Du scheinst sehr viele Vorurteile zu haben und Dinge zu glauben, die so nicht stimmen. Vielleicht wurdest du ja auch schon beeinflusst, aber von der Anti-Betriebsratgruppe. ;)

Demokratisch (mit k bitte) heißt aber nicht einfach nur, dass die Mehrheit einfach bestimmt, was gemacht wird; das glauben leider zu viele Menschen. Zur Demokratie gehört unzertrennlich auch, dass jeder einzelne Rechte (im allgemeinen vor allem Grundrechte) hat, die er auch gegen die Mehrheit durchsetzen kann. Deshalb ist es auch nicht undemokratisch, wenn eine Minderheit einen Betriebsrat durchsetzt. Durch deine Äußerung begibst du dich eher auf ein niedriges Niveau. Ich finde man sollte mit dem Begriff Undemokratisch sehr vorsichtig umgehen.

28

10.06.2012, 19:53

Unser Betriebsrat ist auch zum Kotzen, weil die unsere Veranstaltungen ständig blockieren, ohne wirklichen Grund, aber der GBR hat ja Mitspracherecht und meint es müsste eine Umsatzsteuerschulung statt nur den Contolern allen Konzenrangestellten (Köche, Haustechniker etc-) zur Verfügung gestellt werden. Immer mitreden, obwohl keine Ahunng. effektiv wenig bringen für den Einzelnen ABER immer schon in unseren 5 Sterne Hotels meeten etc.
"Wenn ich nicht Babyschildkröten rette, wer dann?" :stupid:

29

10.06.2012, 19:53

ok ich glaub ich hab das Ziel was ich erreichen wollte mit diesem Fred erreicht.
Vermutlich ist einfach die Tatsache das die falschen Personen auf eine falsche Art und Weiße das ganze angeleiert haben.
Der Grund meiner antisympatie gegen den BR.

Ich muss mich dann halt damit abfinden das ich einige dazu bewegen muss sich mit mir zusammen aufstellen zu lassen.

Vielen dank an alle für rege Beteiligung

btw. Schland

SenF_Woerni

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30

11.06.2012, 21:32

Also, wenn die Belegschaft clever ist dann wird sie dich nicht wählen. Denn wenn sie schon einen BR wählen müssen/dürfen dann aber einen der nicht so dicke mit der GL ist. ;)