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1

19.10.2011, 18:18

DFG - Deutsche Forschungsgemeinschaft

Ich habe gerade den Artikel über die DFG gelesen. Manches wusste ich schon, wie das mit dem fehlenden passiven Wahlrecht etc., aber in der Gesamtheit finde ich es eine große Schweinerei!
FAZ: Kritik an der DFG - Die freie Wissenschaft ist bedroht

Immerhin wurde die Diskussion jetzt mal angestoßen. Vor einigen Monaten war dieser Artikel in der FAZ: Kritik an der DFG - Undurchsichtige Auftragsforschung
Auch das Gutachterwesen ist so ausgestaltet, dass sachfremde Aspekte bei der Antragsentscheidung nicht minimiert werden - im Gegenteil, durch die Anonymität der Gutachter gibt es keine Kontrolle.

Bis jetzt betrifft mich die DFG nicht, aber ich hoffe, es wird trotzdem bald zu einer Reform kommen.

2

19.10.2011, 19:12

naja find ich jetzt nicht so komisch, liegt halt am kapitalismus

3

19.10.2011, 20:12

Das hat nichts mit Kapitalismus zu tun. Im Artikel steht ja auch, dass es im Faschismus bzw. Sozialismus auch große Probleme bei der Ausgestaltung der Mittelzuweisung gab, mit heutigen, demokratischen Kriterien bewertet.

4

19.10.2011, 20:35


Immerhin wurde die Diskussion jetzt mal angestoßen. Vor einigen Monaten war dieser Artikel in der FAZ: Kritik an der DFG - Undurchsichtige Auftragsforschung
Auch das Gutachterwesen ist so ausgestaltet, dass sachfremde Aspekte bei der Antragsentscheidung nicht minimiert werden - im Gegenteil, durch die Anonymität der Gutachter gibt es keine Kontrolle.

Also eine Diskussion ist prinzipiell erstmal gut. Allerdings stellt mir sich schon die Frage, wie eine fehlende Anonymisierung der Gutachter letztendlich aussehen soll.
Gibt's beim peer-Review schließlich auch nicht. Aus gutem Grund.

5

19.10.2011, 20:40

Das hat nichts mit Kapitalismus zu tun. Im Artikel steht ja auch, dass es im Faschismus bzw. Sozialismus auch große Probleme bei der Ausgestaltung der Mittelzuweisung gab, mit heutigen, demokratischen Kriterien bewertet.

das lässt eher auf eine besondere nähe vom kapitalismus zu sowjetdiktatur und faschismus schließen

6

19.10.2011, 21:00


Immerhin wurde die Diskussion jetzt mal angestoßen. Vor einigen Monaten war dieser Artikel in der FAZ: Kritik an der DFG - Undurchsichtige Auftragsforschung
Auch das Gutachterwesen ist so ausgestaltet, dass sachfremde Aspekte bei der Antragsentscheidung nicht minimiert werden - im Gegenteil, durch die Anonymität der Gutachter gibt es keine Kontrolle.

Also eine Diskussion ist prinzipiell erstmal gut. Allerdings stellt mir sich schon die Frage, wie eine fehlende Anonymisierung der Gutachter letztendlich aussehen soll.
Gibt's beim peer-Review schließlich auch nicht. Aus gutem Grund.


Bei manchen Zeitschriften gibt es das durchaus und ich finde das in diesen Fällen auch begrüßenswert (z.B. bei BMC als OpenAccess-Publisher, da kannst Du auch die Kommentare der Gutachter lesen und die "Publication history"). Die scheinbare Verblindung der Gutachter gegenüber den Begutachteten ist doch eh meistens ein Witz. Und anders herum: Warum soll der Begutachtete nicht wissen wer ihn wie beurteilt? Dann überlegt sich der Gutachter vielleicht bessere Argumentationen als diese hier: GutachtenLeichtGemacht.

Was ist denn Deines Erachtens der gute Grund, den Du andeutest?

7

19.10.2011, 22:03

Zitat


Bei
manchen Zeitschriften gibt es das durchaus und ich finde das in diesen
Fällen auch begrüßenswert (z.B. bei BMC als OpenAccess-Publisher, da
kannst Du auch die Kommentare der Gutachter lesen und die "Publication
history").

Zeig mal ein Beispiel. Habe gerade mal ein OpenAccess Paper von einem BMC Journal aufgemacht und sehe nichts dergleichen.

Was ist denn Deines Erachtens der gute Grund, den Du andeutest?
Weil man sich als Gutachter sehr schnell sehr viele Feinde macht, selbst wenn man einfach nur ehrlich ist.
Gerade in einem relativ kleinen Fachgebiet ist sowas ziemlich tödlich.

8

19.10.2011, 23:14

Bei den provisional pdfs sieht man das noch nicht, hier mal ein link wo das schon umgesetzt ist: Link. Du kannst das immer am Ende der endgültigen PDF-Datei bei BMC finden.
Heißt auch pre-publication history (hatte ich oben falsch bezeichnet).
Allerdings muss ich Dir natürlich recht geben: Will ich als normaler Wissenschaftlicher Mitarbeiter nen Prof ablehnen bei nem Review? Kann tatsächlich nach hinten losgehen, wenn das einer von zwei potentiellen Arbeitgebern in der Zukunft ist (oder ein Gutachter des nächsten eigenen Antrags). Auch Wissenschaftler (oder: insbesondere Wissenschaftler) sind nur eitle Menschen, die schnell gekränkt sind und nachtragend sein können.
Allerdings bleibt halt schon ein fader Beigeschmack wenn man drei Anträge einreicht, die den identischen Methodenteil haben und davon zwei mit der Begründung abgelehnt werden, dass die Methode fragwürdig wäre. Würde ich dann schon mal gerne wissen wer da welches der drei Gutachten geschrieben hat.

Ein Problem der möglichen Retourkutsche bei nichtanonymen Reviews (Zeitschriften) ist sicherlich, dass die Zahl der freiwilligen Reviewer stark sinken könnte.

Bei den OpenAccess Zeitschriften ist der Hintergrund vielleicht auch ein anderer: Der Autor muss ja zahlen (ca. 1300€ wenn ich das richtig erinnere). Da entsteht schnell der Vorwurf gekaufter Publikationen und der Reviewer, der das "durchgewunken" hat, sollte hier auch mit seinem Namen stehen (eigentlich ein anderes Ausgangsproblem, muss ich zugeben). Die abgelehnten bekommen ihren Reviewer hier auch nicht mitgeteilt. Ist auf alle Fälle nen interessantes Thema, hab da im Büro auch ein zwei Artikel zu - werde ich mal morgen raussuchen und verlinken.

Wünsche in diesem Sinne schon mal gute Ideen und wohlwollende Gutachter.

9

20.10.2011, 01:10

Auf jeden Fall sehr bedenkenswert, der Artikel.
Auch in der Rechtswissenschaft, wo der Bedarf an hochpreisiger Ausstattung eher gering ist und es vielfach allein um Personalkosten geht, ist die Bedeutung der DFG immens.