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Attila

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1

21.09.2011, 01:01

G8 - "Turboabitur" und die Rückkehr zu G9 - "13 Jahre Abi" -> sehr guter Artikel

44%

Das alte G9 System war besser - also zurück zum 13 Jahr Abitur (21)

44%

Das neue G8 System ist besser und hat seinen Sinn (21)

10%

G9 war besser, der Umstieg ist aber wieder Aufwand, daher bei G8 bleiben (5)

2%

Gänzlich anderes System, da beide Lösungen nicht sehr gut sind. (1)

http://www.zeit.de/2011/22/DOS-G8/seite-1


Sehr guter Artikel meiner Meinung nach, sehe das ähnlich wie der Autor und fand das alte G9 System besser.
Sehe den Vorteil in dem einem gesparten Jahr, der verkürzten Freitzeit und dem Stress für die Kids auch nicht.



Zitat

Wenn Du Abitur machst, wirst Du 17 sein. Mit 17 lassen wir Euch nicht alleine Auto fahren und keine Mietverträge unterschreiben. Wenn Du Pech hast, musst Du Dich für ein Leben als Lehrerin, als Mathematikerin, als Managerin entscheiden, bevor Du überhaupt weißt, was Du kannst, was Du willst, wer Du bist. Falls Du dann ein eiliges Bachelorstudium durchhastest, wirst Du mit 20 die Universität verlassen. Worauf haben wir uns da nur eingelassen? Wollen wir, dass unsere Enkel von 21-jährigen Lehrern unterrichtet werden, die kaum mehr von der Welt gesehen haben als Legehennen? Wollen wir uns von 22-jährigen Bankern mit Geradeausbiografien betreuen lassen? Uns von 23-jährigen Unternehmensberatern begutachten lassen?

Attila

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2

21.09.2011, 01:09

Sehr geil find ich auch, wie sie in Bayern jetzt aus politischen Gründen die G9er durchpushen - selbst die, die sonst nicht ihr Abitur geschafft hätten. Da Wiederholen nicht so wirklich möglich ist... (Systemumstellung) --->>>

http://www.zeit.de/2011/07/C-G9



Da kann mir doch keiner sagen das das iwie fair zugeht im vergleich zu den Jahrgängen davor und danach.
Und das man die fast verdoppelten Studentenzahlen in den Griff kriegt seh ich auch noch nicht wirklich.

3

21.09.2011, 01:17

Worauf haben wir uns da nur eingelassen? Wollen wir, dass unsere Enkel von 21-jährigen Lehrern unterrichtet werden, die kaum mehr von der Welt gesehen haben als Legehennen? Wollen wir uns von 22-jährigen Bankern mit Geradeausbiografien betreuen lassen? Uns von 23-jährigen Unternehmensberatern begutachten lassen?
[/quote]
hört sich für mich schon wieder nach einem generationenkonflikt (sogar neiddebatte?) an. wir leben heute viel stärker in einer leistungsorientierten gesellschaft - warum kann es keinen sehr guten 22 jährigen banker geben? warum keinen 23 jährigen unternehmensberater? was würde 1-2 jahre mehr lebenserfahrung für ihren beruf helfen? (mal davon abgesehen, dass sowieso die allerallerwenigsten wirklich in dem alter fertig sind und ins arbeitsleben einsteigern). mir geht (v.a. an der uni) dieses "früher war alles besser" gelaber mächtig auf die eier...schön wenn früher alle erst mit 30 fertig geworden sind - dass trotzdem der anteil der totalen vollidioten die keinen plan vom leben und ihrem beruf haben dennoch bedenklich hoch ist, bezeugt das ja wohl mal eindeutig. ich werde auch "erst" mit 27 mit der uni fertig (totales eigenverschulden aus prä-uni zeiten)...wenn jemand mit 22 fertig wird, wayne? von schule habe ich sowieso noch nie etwas gehalten (unvollständige, unzusammenhängende vermittlung von wissensfragmenten mit denen man nicht wirklich etwas anfangen kann, außer es ist eine berufsvorbereitende schule, nicht wie gymnasien)...je früher da man raus ist, umso besser eigentlich.

Zitat

Original von nC_$kittle_
Muss ich dann auch Hitler lieber mögen [...] nur weil er Deutscher ist?

Zitat

Original von CF_Icey
ich hab eine Hakenkreuzfahne über meinem Bett und einen Adolf-Hitler-Schlafanzug mit zugehöriger Bettwäsche

4

21.09.2011, 01:24

ad doppelter abiturjahrgang und auswirkungen:
- Mehr Voranmeldungen von Deutschen als Österreichern
- Der deutsche Student an unserer Uni
- Mehr Deutsche denn je drängen an Österreichs Unis

€: ach ja, auch wenn ich mit der schweizer poitik sonst gar nicht klarkomme - sie haben wenigstens die möglichkeiten, die schotten dicht zu machen und haben das sofort in anspruch genommen. bei uns leider (EU...gleichberechtigungsgrundsatz) nicht möglich.

Zitat

Original von nC_$kittle_
Muss ich dann auch Hitler lieber mögen [...] nur weil er Deutscher ist?

Zitat

Original von CF_Icey
ich hab eine Hakenkreuzfahne über meinem Bett und einen Adolf-Hitler-Schlafanzug mit zugehöriger Bettwäsche

5

21.09.2011, 09:54

Der Artikel lässt mal wieder jegliche Objektivität vermissen. Es ist schon klar, dass so ein Brief immer überspitzt wird, allerdings ist das Bild des am Sonntag lernenden Schülers weit von der Realität entfernt. Ich habe selber das G8- System durchlaufen und - außer zu besonderen Anlässen (wissenschaftliche Arbeit bzw. Abitur) - war ich nie gezwungen am Wochenende zu lernen.
Der durchschnittliche Schultag ging von 8.00 bis 14.35 inkl. Pausen. Das sind gerade einmal 4.30 Stunden Unterricht pro Tag (und ich hatte schon 3 Wochenstunden mehr als der Durchschnitt). Noch chilliger gehts kaum...

Ich weiß auch nicht wo der Vorteil von G9 liegen soll. Die Schüler chillen einfach ein weiteres Jahr in der Schule, ohne dabei einen nennenswerten Erkenntnisgewinn gegenüber G8 zu erzielen. Das erzeugt dann massive zusätzliche Kosten für das System, weil
1.) mehr Lehrer und Gebäude gebraucht werden und
2.) Arbeitskräfte "sinnlos" gebunden werden

6

21.09.2011, 10:23

Ich kann diese "Turbo-Abitur"- Diskussion nicht nachvollziehen. Sachsen und Thüringen haben schon immer G8 gehabt und schneiden regelmäßig bei PISA am besten ab. Und dort muss man nicht am Wochenende büffeln und geht, wie mein Vorredner schon erwähnte, meist zwischen 13-14Uhr nach Hause.

Ich habe ebenfalls G8 gemacht und es war ein entspanntes Schulleben mit viel Freizeit für Freunde, Sport und Familie.

Im Studium hatte ich auch eher den Eindruck, dass gerade G9-Studenten ganz schöne Defizite in den naturwissenschaftlichen Fächern hatten. Vielleicht ist der Lernstoff mit falschen oder überflüssigen Inhalten zugestopft, ich weiß es nicht.


Ansonsten verstehe ich einfach das Problem nicht.

7

21.09.2011, 10:25

Der Artikel lässt mal wieder jegliche Objektivität vermissen. Es ist schon klar, dass so ein Brief immer überspitzt wird, allerdings ist das Bild des am Sonntag lernenden Schülers weit von der Realität entfernt. Ich habe selber das G8- System durchlaufen und - außer zu besonderen Anlässen (wissenschaftliche Arbeit bzw. Abitur) - war ich nie gezwungen am Wochenende zu lernen.
Der durchschnittliche Schultag ging von 8.00 bis 14.35 inkl. Pausen. Das sind gerade einmal 4.30 Stunden Unterricht pro Tag (und ich hatte schon 3 Wochenstunden mehr als der Durchschnitt). Noch chilliger gehts kaum...

Ich weiß auch nicht wo der Vorteil von G9 liegen soll. Die Schüler chillen einfach ein weiteres Jahr in der Schule, ohne dabei einen nennenswerten Erkenntnisgewinn gegenüber G8 zu erzielen. Das erzeugt dann massive zusätzliche Kosten für das System, weil
1.) mehr Lehrer und Gebäude gebraucht werden und
2.) Arbeitskräfte "sinnlos" gebunden werden



+1

Ist ja nicht so, dass G9 generell standard wäre. Hab in Sachsen Abitur gemacht, das war vor 8 Jahren und damals wie heute liegt Sachsen im deutschlandweiten Vergleich recht weit vorne. Damals auf Platz 2 hinter BW (wenn ich mich recht erinnere), heute auf Platz 1

Sehe also die Vorteile von G9 nicht unbedingt als gegeben an. Und solange mir keine schlüssig erklären kann, warum Länder mit G9 deutlich hinter Ländern mit G8 sind, gibts keinen Grund für 13 Jahre Schule. Sollte dadurch jedoch das Niveau der Bildung gehoben werden, ok. Scheint aber nicht der Fall zu sein
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

8

21.09.2011, 10:48

Kernargument ist ja das "gestohlene Jahr" und das hat weniger mit dem Stoff zu tun, die Bewältigung ist ja eh individuell, sondern mit der Zeit zur geistigen Reifung und unbescholtenen Kindheit und da trifft er meiner Meinung nach vollkommen ins Schwarze.

Es ist ein Ausdruck von nachhaltiger Weitsicht und gesellschaftlichem Reichtum, wenn man Kindern und Jugendlichen die Zeit gibt persönlich zu wachsen.. Wenn ich heute sehe wie Dritt- und Viertklässler zur Nachhilfe gescheucht werden, damit sie auf Gymnasium kommen, dann ist das nicht nur absurd sondern auch pervers. Eltern, die Ihre eigenen Zukunftsängste auf die Kinder projizieren, gehören bestraft. George Carlin hat's auf den Punkt gebracht: http://www.youtube.com/watch?v=h6wOt2iXdc4

Was der ganzen Geschichte den Hut aufsetzt ist die Tatsache, dass diejenigen, die Bachelor- und G8 eingeführt haben, selber noch in kuscheligen Diplom-Studiengängen 17 Semester studieren konnten, von Mama und Papa finanziert wurden und nebenbei nicht jobben mussten.

Allerdings sind sie konsequent: Wenn man das kritisch-intellektuelle Anforderungsniveau an den Universitäten senkt (Bachelor) und ein Studium nur auf den "Stoff" reduziert, dann kann man auch die Hochschulreife früher vergeben.

9

21.09.2011, 10:54

Also ich glaube wirklich nicht dass die Schüler im G8 system zu stark beansprucht werden oder sonstwas, G9 halte ich nur des alters wegen mit dem man das Studium beginnen würde sinnvoller.

10

21.09.2011, 11:02

Es ist ein Ausdruck von nachhaltiger Weitsicht und gesellschaftlichem Reichtum, wenn man Kindern und Jugendlichen die Zeit gibt persönlich zu wachsen.. Wenn ich heute sehe wie Dritt- und Viertklässler zur Nachhilfe gescheucht werden, damit sie auf Gymnasium kommen, dann ist das nicht nur absurd sondern auch pervers. Eltern, die Ihre eigenen Zukunftsängste auf die Kinder projizieren, gehören bestraft.



Ja, aber das hat ja nix mit Reifung und Weitsicht zu tun, wenn Eltern ihre Ängste in die Kinder projizieren. Geistig reifen kannst auch, wenn du mit 18 oder 19 Abi machst. Dazu muss man nicht 19 oder 20 sein. bzw bezweifel ich einfach mal, dass dieses eine jahr so viel ausmacht, wenn man es auf die gesamtheit der schüler bezieht. da ist der eine mit 18 reifer als der andere mit 22. persönliche zeit zu wachsen ist wichtig klar. das geht aber mMn wesentlich besser, wenn man nach der schule ein jahr auszeit nimmt oder so.

ich war damals für 2 jahre im ausland nachm abi, als zivildienstersatz. da reifst wesentlich mehr als wenn du einfach ein jahr länger in die schule gehst, im schoße von mamas haus und hof, essen etc.

würde lieber ein soziales jahr zur pflicht machen mit 18 als die schule wieder zu verlängern. wenn man mal andere seiten des lebens gesehen hat, sei es im altenheim, kinderheim, etc dann ist das, denke ich, viel mehr wert als wenn man einfach noch ein jahr länger nen lenz macht und seine eier durchs abi schaukelt. und wem das zu viel stress ist, soll halt kein abi machen. so lange die eltern einem die freiheit lassen, kannst auch realschule machen und dann ne lehre.

es ist das pervertierte system, dass einen zu einem abi zwingt, hinterher dann zu einem studium weil du ja sonst nix mehr wert bist in der der heutigen welt/zeit
und damit auch die das schaffen, die besser einen lehrberuf erlernt hätten, hängt man einfach ein jahr dran, senkt die anforderungen ein wenig und schon wird alles gut?!?

meiner meinung der komplett falsche ansatz
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

11

21.09.2011, 11:03

Deutschland sollte sich vielleicht eher mal darum kümmern, weniger Abiturienten bzw. mehr Haupt-/Realschulabschlüsse zu haben. Das bedingt natürlich, dass die anderen Abschlüsse aufgewertet werden können und die Abi-Zulassungen ebenfalls ein bisschen restriktiver sind.

Und wer hat denn schon bitte mit 20 seinen Bachelor...? Ich habe in der Schweiz ebenfalls 12 Jahre bis zur Matur und könnte danach sofort mit dem Studium beginnen um mit 21 den Bachelor abzuschliessen, tatsächlich tun das aber nur wenige. Gründe dafür sind vielfältig, von nicht bestandenen Prüfungen über Auslandsemester, vor allem aber Zwischenjahr Gymnasium <-> Uni. Für manche Studiengänge braucht es Praktika, andere wiederum müssen noch ins Militär, viele habe die Schule einfach mal satt, brauchen eine Auszeit und einige gehen arbeiten um sich das Studium bzw. das Leben während dem Studium zu verdienen.

Weiter finde ich es natürlich ebenfalls dämlich, dass in Deutschland zwar die letzten Abi-Prüfungen im April/Mai stattfinden (und der Unterricht schon ewig vorher aufhört), aber die Zulassungen für die Uni, die kriegt erst im September, dafür hat man dann den umso grösseren Stress mit Einführungswochen, Wohnungssuche etc.

Da würde es sich meiner Meinung nach anbieten, die Zeit sinnvoller aufzuteilen und die Organisation ein bisschen zu straffen. Wenn die Abiprüfungen fertig sind, dann sollte es möglich sein, eine Woche später die Resultate zu haben. Eine Uni-Anmeldung könnte theoretisch auch vorher schon passiert sein, so dass man nur noch das Zeugnis nachreichen muss.

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

12

21.09.2011, 11:29

man sollte nicht vergessen das andre bundesländer von haus aus nur 12 jahre abi hatten. Das hat bisher auch geklappt ;)

13

21.09.2011, 11:33

Ja, aber das hat ja nix mit Reifung und Weitsicht zu tun, wenn Eltern ihre Ängste in die Kinder projizieren. Geistig reifen kannst auch, wenn du mit 18 oder 19 Abi machst. Dazu muss man nicht 19 oder 20 sein. bzw bezweifel ich einfach mal, dass dieses eine jahr so viel ausmacht, wenn man es auf die gesamtheit der schüler bezieht. da ist der eine mit 18 reifer als der andere mit 22. persönliche zeit zu wachsen ist wichtig klar. das geht aber mMn wesentlich besser, wenn man nach der schule ein jahr auszeit nimmt oder so
Ich finde, dass hat sehr viel miteinander zu tun. Dass es solche Entwicklungen wie das G8 oder eben den Bachelor gibt, geht ja maßgeblich darauf zurück, dass ein Großteil der Bevölkerung diese Entwicklungen befürwortet, unter anderem aufgrund des Wunsches, dass die eigenen Kinder "in der globalisierten Welt wettbewerbsfähig bleiben".

Das man sich auf diese Weise aber vor allem eine Generation unreifer Narzissten heranzüchtet, dass will dann aber keiner sehen. Gerade in der Wissenschaft hat Exzellenz auch viel mit Zeit zu tun, Zeit zu diskutieren, kreativ zu sein, Erkenntnisse sacken zu lassen oder auch einfach Fehler zu machen und weniger mit stupider Fleißarbeit.
Und für diejenigen, denen alles nicht straff genug ist, die können ja an freiwilligen Angeboten teilnehmen, Sommerunis, Ferienjobs, Praktika etc.

Ich habe meine Freizeit damals genossen und tue es auch heute noch und meine besten Ideen und fast alle Epiphanien habe ich immer noch bei Bewegung an der frischen Luft in meiner Freizeit. Das bricht zwar mit dem protestantischen Arbeitsethos, wonach Arbeit anstrengend und zeitintensiv sein soll, aber das ist mir egal, es ist mein Leben und meine Prioritäten und Interessen im Leben haben sich genau in der Übergangszeit Schule-Studium verfestigt, weil ich Zeit hatte darüber nachzudenken und Dinge zu hinterfragen.

14

21.09.2011, 11:50

Bachelor ist [zumindest in naturwissenschaftlich-technischen Fächern an der Uni] Quark, ich denke das ist relativ unstrittig.

Die G8 vs G9 Debatte finde ich jedoch witzig.
Ich war damals im ersten Jahrgang, der in Sachsen-Anhalt 13 Jahre zur Schule gehen durfte. Insbesondere die 11. Klasse war damals eine komplette Zeitverschwendung
und auch in der 12. und 13. war das Tempo alles andere als hoch.
Die Konsequenz: Ich hatte sehr viel Zeit, um RoR, AoK und AoC zu zocken, nebenbei eine Strategie-Website zu betreiben und am Masters-Buch mitzuschreiben.
Toll, nicht wahr?
Wäre natürlich lieber ein Jahr eher fertig geworden, um nicht erst mit 20 im ersten Semester zu sitzen (damals gab es ja auch noch Zivildienst).

15

21.09.2011, 11:55

meine besten Ideen und fast alle Epiphanien habe ich immer noch bei Bewegung an der frischen Luft in meiner Freizeit.
Du hast Gotteserscheinungen?

Stimme allerdings zu dass Jugendliche Zeit zum reifen brauchen....aber das muss ja nicht zwangslaeufig in der Schulzeit passieren. Das Problem sind da eher Bachelorstudiengaenge die weiterhin sehr verschult sind.

Zitat

Original von hiigara
wie gay ... wmca...

nC_eru

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16

21.09.2011, 14:09

Der imo einzige wirkliche Nachteil an G8 ist, dass einige Schüler der 11. Klasse (oder wie es heute heißt: Einführungsphase) so extrem jung sind (in meinem Jahrgang waren einige 13 und 14 jährige) und für eine für die Oberstufe notwendige (aber leider auch nicht vorhandene) Ernstigkeit nicht reif genug sind. Aber meiner Meinung nach ist das Problem im Bildungssystem der Oberstufe nicht G8.

17

21.09.2011, 14:25

wurden die mit 2 eingeschult?

18

21.09.2011, 15:15

Ja kapier ich auch nicht, haben die 4 Klassen übersprungen? Und dann auch noch einige in einer Klasse?

nC_eru

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19

21.09.2011, 15:59

Kenne deren Lebenslauf nicht, aber mit 5 eingeschult, Schnellläufer + G8 und das funzt schon.

20

21.09.2011, 16:40

Bezüglich Alter muss man sagen, dass der Durchschnitt trotzdem bei 18 liegt.... Also solche 14 jährigen oder ähnliches sind ausnahmen, anhand derer man sich nicht orientieren sollte.

€: Es geht sehr einfach: 1 Übersprungen, kurz vor der Frist geboren (sprich april/mai/juni), mit 5 eingeschult... --> 14 in der 11.... Ich war frisch 15 in der elften und muss sagen, das geht... Durch dieses frühe Abitur hat man eben eine größere Chance auf ein Jahr Ausland oder ähnliches ohne wirklich ein Jahr zu verlieren..

nC_eru

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21

21.09.2011, 17:57

18 beim Abitur aber. Bin mit 19 beim Abitur einer der älteren.

22

21.09.2011, 19:06

Die Diskussion geht in meinen Augen völlig an den Problemen vorbei. Ob G8 oder 9, beides kann funktionieren. Problematisch ist hingegen der Förderalismus in der Bildungspolitik und dass jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kochen will. In einer TV-Sendung zum Thema meinte neulich jemand, Kinder von Diplomaten hätten absolut keine Probleme beim Wechsel von einer deutschen Schule am einen Ende der Welt, auf eine am anderen Ende, aber wehe eine normale Familie zieht innerhalb von Deutschland um. Ich frage mich echt wie das sein kann?! Wenn dann unsere Bundesbildungsministerin (man kann von ihr halten was man will), in Hessen versucht die Partei auf Linie zu bringen, wird quasi jede Gesprächsbereitschaft verweigert, mit dem Hinweis, Bildung sei Ländersache. Ich kann es nicht mehr hören. Diese inhaltlichen und organisatorischen Unterschiede innerhalb eines kleinen Landes wie Deutschland, sind längst nicht mehr zeitgemäß. Sinnvoll waren sie nie.

23

21.09.2011, 19:16

Diese inhaltlichen und organisatorischen Unterschiede innerhalb eines kleinen Landes wie Deutschland, sind längst nicht mehr zeitgemäß. Sinnvoll waren sie nie.
In der Tat. Ist leider schwer zu ändern, aus dem von dir genannten Grund. Alle Parteien haben ihre Landespolitiker, die beschäftigt werden wollen. Und was können Landespolitiker denn effektiv verändern? Das Bildungssystem der vorherigen Regierung modifizieren. Super.
Kein Wunder, dass niemand ein Interesse hat, das System an sich zu verändern. Vielleicht können die Piraten ja mal etwas Druck in der Richtung machen, schließlich ist es recht unwahrscheinlich, dass sie im Laufe der nächsten 10 Jahre in irgendeiner Regierung sitzen.

24

21.09.2011, 19:24

Ich unterstreich mal, was Mari, Napo und disa ( ;( ) gesagt haben.

Und wenn man nicht Angst haben müsste bei der Bundeszuständigkeit bei Bildung die Gymnasium abgeschafft oder gestutzt zu bekommen, dann würden sicherlich auch viel mehr für eine einheitliche Bildungspolitik sein.
btw., hatte mich am WE mit einem deutschen Prof. unterhalten, der jetzt seit ca. 30 Jahren in England lebt und lehrt. Er meinte, wir sollten in Deutschland bloß die Gymnasien behalten. Der Tod der Grammar Schools hat in England zu einer Verelendung bzw. auch Ghettoisierung in der Bildungspolitik geführt, mit Privatschulen bzw. Einzugsbereichen in wohlhabenden Gegenden und faktisch erschwerter Durchlässigkeit.

25

21.09.2011, 19:37

Da habt ihr den Nagel auf den Kopf getroffen.

Das deutsche System ist nicht nur teuer und ineffizient, sondern auch unfähig, sich selbst zu verbessern. In vielen Bereichen sind unnötig viele Beamte beschäftigt und tragen nichts zum Wohlergehen des deutschen Volkes bei. Allerdings ist das einfach ein Fehler im System: Wer gräbt sich schon sein eigenes Grab (indem er seinen Arbeitsplatz selber abschafft)?

Zudem ist die politische Landschaft zu sehr zerstreut. Mit etwas mehr Uniformität/ klareren Mehrheitsverhältnissen sowohl im Bundestag als auch im Bundesrat, könnte man möglicherweise eine Grundgesetzänderung erzwingen, um endlich die Förderalität des Bildungssystems aufzuheben.

€: 1111
"Ein Teil der Kritiker meint, dass dadurch eine Gleichmacherei entsteht, die den großen Vorteil des Bildungsföderalismus, nämlich den Wettstreit der Länder um das beste System, in einen faulen Kompromiss auflöst." (wikipedia:Förderalismus in Deutschland)

Seit wann gibt es denn einen Wettstreit der Bildungssysteme? :bounce:

26

21.09.2011, 19:45

Schleiße mich da an, der Föderalismus hat in Sachen Bildungspolitik absolut nichts verloren. Aber dann muss die Finanzierung auch vom Bund kommen. Eventuell sollten die Gemeinden da mehr mit reden als die Länder den die wissen ja was die örtliche Wirtschaft braucht. . Aber das dann eher im Berufsvorbereitenden Sektor. Haupt- und Realschule Klasse 8-10. Obwohl der Grundstock in ganz Deutschland gleich sein muss. In Sachen Wirtschaft finde ich unseren Föderalismus absolut wichtig.
[18:10] <@Fango> lofylicios

27

21.09.2011, 19:48

Seit wann gibt es denn einen Wettstreit der Bildungssysteme? :bounce:

Na Berlin und Bremen sind schlecht, Sachsen, BaWü und Bayern recht gut. Also etwas Wettbewerb gibt es schon, bzw. unterschiedliche Ergebnisse bei unterschiedlicher Struktur. Und nicht alles hängt nur an urban vs rural, vergleich Brandenburg und Thüringen.

28

21.09.2011, 20:02


Na Berlin und Bremen sind schlecht, Sachsen, BaWü und Bayern recht gut. Also etwas Wettbewerb gibt es schon, bzw. unterschiedliche Ergebnisse bei unterschiedlicher Struktur. Und nicht alles hängt nur an urban vs rural, vergleich Brandenburg und Thüringen.
Sagmal brauchst du jetzt schon Nachhilfe im Kapitalismus?
Wettbewerb bringt der Allgemeinheit doch nur was, wenn tatsächlich Wahlfreiheit besteht.
Wenn den Ländern, welche schlechte Bildung anbieten, die Schüler davonlaufen (und diese Länder davon dann auch noch einen echten Nachteil haben).
Es sollte offensichtlich sein, wie absurd diese Vorstellung ist.

PS: Und bitte argumentiere nicht damit, dass einige Länder ihr eigenes Bildungssystem an das von erfolgreicheren Ländern angleichen. Dazu besteht kein Selektionsdruck. Es geht letztendlich nur um Ideologie.

29

21.09.2011, 20:22

Zitat

Und nicht alles hängt nur an urban vs rural, vergleich Brandenburg und Thüringen.
euhm ... sind nicht beide regionen ziemlich "identisch"? kilometerweit nur dörfer, wenige größere städte ( potsdam/cottbus - Jena/Erfurt (Gera) ) .
Auch wenn brandenburg natürlich aufgrund der viel größeren fläche nen andres verhältnis besitzt, find ich dein beispiel nicht gerade gelungen um einen gegensatz aufzuzeigen. Zumal ja auch bayern bis auf fürth/bayern/nürnberg oft nur als "kornkammer" bezeichnet wird, trotz regionen wie hof/rehau die einigermaßen wirtschaftskraft besitzen ( bin kein experte auf dem gebiet, also flamed mich ruhig wenn das mist war ;) )

30

21.09.2011, 21:34

meine besten Ideen und fast alle Epiphanien habe ich immer noch bei Bewegung an der frischen Luft in meiner Freizeit.
Du hast Gotteserscheinungen?

Stimme allerdings zu dass Jugendliche Zeit zum reifen brauchen....aber das muss ja nicht zwangslaeufig in der Schulzeit passieren. Das Problem sind da eher Bachelorstudiengaenge die weiterhin sehr verschult sind.

Stimme allerdings zu dass Jugendliche Zeit zum reifen brauchen....aber das muss ja nicht zwangslaeufig in der Schulzeit passieren. Das Problem sind da eher Bachelorstudiengaenge die weiterhin sehr verschult sind.[/quote]Leider nicht, habe nur vor schnell einen Begriff eingedeutscht, der im englischen eine klare und sinnvolle Konnotation hat, die ihm im Deutschen leider fehlt: "the sudden realization or comprehension of the (larger) essence or meaning of something" aus der Wikipedia.

Um aber noch einmal auf das Thema zu kommen: Ich gehörte lange auch zu den Leuten, die meinten, dass der gesamte Lehrplan ordentlich gerafft gehört, die 11. Klasse war eine einzige Wiederholung und die zeitliche Belastung in der Oberstufe war minimal. Mittlerweile sehe ich das ganz anders. Die Freizeit, die ich dadurch hatte, habe ich genutzt. Ob das sinnvoll war, kann im Grunde eh nur ich beurteilen. Von außen betrachtet mag das Rumdaddeln und Rumgammeln unproduktiv wirken, aber man hat Zeit zum Nachdenken, kann interessante Kontakte knüpfen (noch heute habe ich Kontakt zu alten AoE2-Spielern, den ich nicht missen möchte) und "reift" eben doch, vielleicht nicht so, wie sich unsere "Leistung!!"-Fetischisten das vorstellen, aber das muss nichts heißen.

Und ich bin der Überzeugung, dass derjenige, dem es wirklich nicht schnell genug geht oder der sich nicht ausgelastet fühlt, ironischerweise nicht reif genug ist, selbstständig für eine Auslastung zu sorgen, z.B. in dem man eine Klasse überspringt.