Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden

Lieber Besucher, herzlich willkommen bei: MastersForum. Falls dies Ihr erster Besuch auf dieser Seite ist, lesen Sie sich bitte die Hilfe durch. Dort wird Ihnen die Bedienung dieser Seite näher erläutert. Darüber hinaus sollten Sie sich registrieren, um alle Funktionen dieser Seite nutzen zu können. Benutzen Sie das Registrierungsformular, um sich zu registrieren oder informieren Sie sich ausführlich über den Registrierungsvorgang. Falls Sie sich bereits zu einem früheren Zeitpunkt registriert haben, können Sie sich hier anmelden.

1

30.09.2009, 23:52

Hauptschulen abschaffen?

Hauptschulen abschaffen?

Insgesamt 125 Stimmen

40%

ja (50)

60%

nein (75)

Es wird ja schon länger diskutiert, in Hessen war es sogar mal einen ganzen Tag Programm, welches mit folgender Begründung von der CDU umgehend wieder kassiert wurde: "Man kann zwar die Hauptschule abschaffen, nicht jedoch die Hauptschüler" und weiter "Es muss auch adäquate Schulen zur Förderung praktisch Begabter geben". Rofl. Sehr geile Umschreibung!

Der Trend geht klar in Richtung Tatsachen schaffen, da immer weniger Eltern ihre Kids auf die Hauptschulen schicken.

Was haltet Ihr davon? Hauptschulen abschaffen oder brauchen wir sie weiterhin? Ist ein Hauptschulabschluss noch etwas wert?
"Leidet ein Mensch an einer Wahnvorstellung, so nennt man es Geisteskrankheit. Leiden viele Menschen an einer Wahnvorstellung, dann nennt man es Religion." [Robert M. Pirsig: Zen und die Kunst, ein Motorrad zu warten]

Wenn man ein Unternehmen wieder auflöst, ist man doch mit diesem Unternehmen nicht gescheitert. Das ist man nur bei einer Insolvenz.

2

01.10.2009, 00:00

Da ich eh für Gesamtschulen bin: Ja.

3

01.10.2009, 00:01

Das würde auch Gesamtschulen betreffen. Werden Hauptschulen generell abgeschafft, gibt es diesen Zweig (bzw. die so genannten C-Kurse) in Gesamtschulen natürlich auch nicht mehr.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (01.10.2009, 00:02)


4

01.10.2009, 00:40

RE: Hauptschulen abschaffen?

Zitat

Original von disaster
Der Trend geht klar in Richtung Tatsachen schaffen, da immer weniger Eltern ihre Kids auf die Hauptschulen schicken.

Was haltet Ihr davon? Hauptschulen abschaffen oder brauchen wir sie weiterhin? Ist ein Hauptschulabschluss noch etwas wert?

imho ist die Kernfrage nicht wirklich, ob ein Hauptschulabschluss noch etwas wert ist, sondern ob die jetzigen Hauptschüler es auf einer Realschule schaffen würden, ohne dass man deren Niveau absenken müsste.
Dies würde offensichtlich nicht funktionieren. Wenn es irgendwo "beste" gibt, dann gibt es auch "schlechteste". Wie man das wegreformieren will ist mir schleierhaft.

5

01.10.2009, 04:23

naja das zitat ist doch quasi richtig? was bringts die hauptschule abzuschaffen, es gibt doch weiterhin leute die nichts für schule übrig haben.

wenn die dann alle auf die realschule kommen, gehts da entweder bergab oder die ehemaligen hauptschüler gehen unter. Und für das schulklima sind frustrierte hauptschüler sicher nicht gut, geht ja schon genug ab in den normalen hauptschulen.



Wenn der Abschluss nichts wert ist, dann müssen sie halt besser in der Schule werden. oder sie haben garkeinen abschluss/ man macht den Realschulabschluss auch nicht aussagekräftig.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »La_Nague« (01.10.2009, 04:25)


6

01.10.2009, 07:29

Fakt ist andererseits, dass die Abschaffung längst begonnen hat. Sofern die Jugendlichen im Schnitt in den letzten Jahren nicht mächtig zugelegt haben hinsichtlich Intelligenz und Auffassungsgabe, werden sie dann bereits überfordert sein, da immer weniger auf Hauptschulen gehen.

7

01.10.2009, 08:40

RE: Hauptschulen abschaffen?

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von disaster
Der Trend geht klar in Richtung Tatsachen schaffen, da immer weniger Eltern ihre Kids auf die Hauptschulen schicken.

Was haltet Ihr davon? Hauptschulen abschaffen oder brauchen wir sie weiterhin? Ist ein Hauptschulabschluss noch etwas wert?

imho ist die Kernfrage nicht wirklich, ob ein Hauptschulabschluss noch etwas wert ist, sondern ob die jetzigen Hauptschüler es auf einer Realschule schaffen würden, ohne dass man deren Niveau absenken müsste.
Dies würde offensichtlich nicht funktionieren.

Hm funktioniert in den meisten anderne Ländern aber anscheinend doch.. ? Da gibts nur eine Gesamtschule und das Niveau ist meist zwischen Real und Gymnasium angesiedelt.

8

01.10.2009, 08:42

Abschaffung ist wichtig für die Integration der Migrantenkinder. Der einzigste Zugang zu Bildung ist die Hauptschule und das ist ja ein bischen wenig.

9

01.10.2009, 09:07

Was bringt es die Hauptschulen abzuschaffen und dann das Niveau der Realschulen soweit herabsenken zu müssen, dass die sog. "praktisch Begabten" in der Realschule mitkommen können? Gar nichts in meinen Augen!

Sinnvoller wäre es da doch, das ganze Schulkonzept "Hauptschule" mal zu überdenken und den Ansatz "praktisch Begabt" auch umzusetzen und daraus eine Schulform zu machen, die genau diesen Schülern auch entgegen kommt und sie wieder motivieren kann, etwas für ihre Bildung/Zukunft zu tun.

Einfach mal bei unserem Nachbarn Niederlande ganz genau hinschauen - die haben das Problem schon vor Jahren erkannt und was richtig Gutes daraus gemacht. Da wird an Hauptschulen auf einmal wieder gelernt und die Leute holen sogar gute Ergebnisse!

_EA_Rod

Erleuchteter

Beiträge: 2 892

Wohnort: Mainz

Beruf: GER

  • Nachricht senden

10

01.10.2009, 10:14

Kann da nur Anastasia zustimmen. Bin in eine Realschule gegangen und haben leider auf dem Dorf keine Hauptschule gehabt. Wir mussten 2-3 Hauptschüler mitziehen. Aus den resultierenden Misserfolgen haben die 2-3 Hauptschüler mehr und mehr die Motivation verloren ... was man dann in den Unterrichtsstunden 1zu1 gespürt hat.

Was den Lernstoff beider Schulen anbetrifft, gibt es auf jeden Fall Nachholebedarf. Man sollte sich wirklich in den Niederlanden oder tw. den Skandinavischen Ländern mal umschauen!

11

01.10.2009, 12:22

Zitat

Original von DM_Anastasia
Was bringt es die Hauptschulen abzuschaffen und dann das Niveau der Realschulen soweit herabsenken zu müssen, dass die sog. "praktisch Begabten" in der Realschule mitkommen können? Gar nichts in meinen Augen!



Das Problem liegt meiner Meinung nach in der politischen Ansicht, den Schnitt zu heben, bzw bei Tests wie PISA etc besser zu punkten.

Und am leichtesten hebt man den Schnitt, indem man "schwächere Schulen" liqudiert und die Schüler in andere Schulen überführt. Davon sollten in der Regel die schwächeren sogar profitieren und dass die besseren dadurch Nachteile haben, ist in Sachen "Wissensdurchschnitt" nicht relevant.

(Kleine Anmerkung PISA test am Rande: Finnland punktet unter anderem deshalb so gut, da es 1 Schultyp gibt (aus allen Schultypen müssen ja so und so viele teilnehmen). Die schwächsten Schüler haben bei den letzten 2 Tests schulfrei bekommen, nur die besseren waren anwesend. So viel dazu...)

Die meiner Meinung nach logische Konsequenz ist, dass es immer mehr Privatschulen geben wird und dadurch der Bildungsunterschied wieder geschaffen wird.

OoK_Isch

Erleuchteter

Beiträge: 4 115

Wohnort: Hildesheim

Beruf: GER

  • Nachricht senden

12

01.10.2009, 12:25

Zitat

Original von Revolt
Die schwächsten Schüler haben bei den letzten 2 Tests schulfrei bekommen, nur die besseren waren anwesend.

Quelle?

13

01.10.2009, 12:27

Zitat

Original von Revolt


(Kleine Anmerkung PISA test am Rande: Finnland punktet unter anderem deshalb so gut, da es 1 Schultyp gibt (aus allen Schultypen müssen ja so und so viele teilnehmen). Die schwächsten Schüler haben bei den letzten 2 Tests schulfrei bekommen, nur die besseren waren anwesend. So viel dazu...)
.



haste da ne Quelle?

Alex_Lev

Erleuchteter

Beiträge: 3 473

Wohnort: Odenthal

Beruf: ger

  • Nachricht senden

14

01.10.2009, 12:59

die sollen erstmal die grundschulzeit bis zur 7./8. klasse verlängern, bevor sie über so schritte nachdenken. das würde deutlich mehr sinn machen

-=)GWC(RaMsEs

Erleuchteter

Beiträge: 5 098

Wohnort: Bamberg

Beruf: IT-ler

  • Nachricht senden

15

01.10.2009, 13:04

ich find auch, das nur die abschaffung ja nichts bringt.
Ursachenforschung ist a viel wichtiger.

Ich mein früher wars so das die begabteren einfach ab der 5. ins Gymnasium gegangen sind und die anderen bis zur 7. zeit hatten zu entscheiden ob sie auf die Realschule gehen oder auf der Hauptschule bleiben. Ich denke bis dahin sollte es dann doch klar sein. Und die spätberufenen können mit der mittleren Reife aufs Gymnasium gehen. An sich fand ich das sehr gut.

neuerdings kann man ja ab der 5. auf die Ralschule. Dann hast du natürlich wirklich die Entscheidung am Ende der 4. Klasse wo die Reise hingeht, was ich nicht so gut finde.

Aber die hauptschule abschaffen, macht imho keinen sinn ohne eine echte Alternative. Gesamtschule finde ich schlecht, da hast du zu lange sehr gute und sehr schlechte in einer klasse und ich denke das sich da die ganz schlechten doch eher zurückziehen weil sie sich dumm vorkommen. ausserdem schaffste so nie eine gezielte förerung wenndu so grosse wissensunterschiede in der klasse hast.

@lilalaunebär

mit mir waren einige migrantenkinder im gymnasium, deren eltern sprachen zwar leidlich deutsch, aber sie wollten das ihre kinder das können und haben sie schon früh ermutigt. So klappts.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »-=)GWC(RaMsEs« (01.10.2009, 13:06)


16

01.10.2009, 13:07

Zitat

Original von XIII_Alex
die sollen erstmal die grundschulzeit bis zur 7./8. klasse verlängern, bevor sie über so schritte nachdenken. das würde deutlich mehr sinn machen


das ist der superblödsinn schlechthin.

ansonsten halte ich eine abschaffung nicht für sinnvoll, verbesserung ist aber definitiv nötig.

17

01.10.2009, 13:09

Ich will nicht, dass meine Kinder mal mit der sozialen Unterschicht zusammen auf die gleiche Schule gehen müssen. Daher PRO Hauptschule, sollen doch die Leute unter sich bleiben.

Einzige Möglichkeit wäre die einer intensiven Betreuung, aber da der Staat Bildung nicht genug fördern möchte (oder kann), ist das pure Utopie.

Wer werden langfristig einfach damit leben müssen, dass es eine Unterschicht gibt, die Ihre Asozialität weitervererbt. Es sei denn, man steuert massiv dagegen.


Viele Erkenntnisse habe ich auch selbst persönlich gemacht. So ist die Familie meiner Mutter eher akademisch (meine Mutter hat aber "nur" Handelsschule und nicht mal ne AUsbildung), meinen leiblichen Vater kenne ich nicht, mein Stiefvater kommt aus der Arbeiterschicht (ist mit meiner Mutter zusammen seitdem ich 4 war). Ich habe studiert und bin IT Consultant, momentan tätig in Frankfurt in einer der grössten deutschen Banken.

Ich selbst hatte den starken Einfluss meiner Grossmutter, die mich immer wieder richtung Lernen geführt hat. Meine Schwester hatte diesen Einfluss nicht (mein Stiefvater hasst alle aus der Familie meiner Mutter, ich und meine Mutter waren daher die einzigen die Kontakt in diese RIchtung gehalten haben).

Meine Schwester hatte früh Schwierigkeiten in der Schule, da wir als Kinder von meinen Eltern gar nicht gefördert und gefordert wurden (geistig). Meine Schwester war auf der Sonderschule, mit 18. das erste mal Schwanger, mit 21 das 2. Mal, Hartz IV Empfängerin.

Ihr neuer Ehemann ist jetzt auch Hartz IV Empfänger (hat Putzen gelernt, aber findet keinen Job mehr). Das erste Kind ist jetzt gute 4 Jahre alt, aber locker 2 Jahre hintendran, das neue Kind hat auch keine Chance. Wenn mit den Kindern gespielt wird, dann werden die nur verarscht, anstatt mal zu versuchen was halbwegs sinnvolles zu machen. Beide Kinder werden zu 90% auch Hartz IV Empfänger, und deren Kinder dann auch. Und ich kann nix machen, reden bringt nix und ne Handhabe hat man nicht (die Kinder werden ja nicht schlecht behandelt, werden gut versorgt aber halt nicht gefördert).

Und solche Famlien gibs zuhauf. Die befreundeten Familien meiner Schwester sind ALLE so aufgebaut. Und da der Staat in der Schule die Defizite nicht auffangen kann, haben die Kinder aus solchen Familien kaum eine Chance.

18

01.10.2009, 13:13

Ich finde wir brauchen mehr private Manager-Eliteschulen. Wir haben zuviele dumme Manager in diesem Land, die nur auf der FH oder einer viertklassigen Uni waren und meinen, das gäbe ihnen das Recht auch arrogant zu sein. Natürlich darf jeder arrogant sein wollen, aber wie bei allem im Leben, um wirklich überzeugend zu wirken, muss sich penibelst vorbereiten, nicht nur so Larifari.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (01.10.2009, 13:15)


Beiträge: 2 917

Wohnort: Seehausen am Staffelsee

Beruf: Statistiker

  • Nachricht senden

19

01.10.2009, 13:18

Zitat

Original von MaxPower
Ich will nicht, dass meine Kinder mal mit der sozialen Unterschicht zusammen auf die gleiche Schule gehen müssen. Daher PRO Hauptschule, sollen doch die Leute unter sich bleiben.

Einzige Möglichkeit wäre die einer intensiven Betreuung, aber da der Staat Bildung nicht genug fördern möchte (oder kann), ist das pure Utopie.

Wer werden langfristig einfach damit leben müssen, dass es eine Unterschicht gibt, die Ihre Asozialität weitervererbt. Es sei denn, man steuert massiv dagegen.


Am liebsten würdest du wohl wieder den Adel einführen. Wenn es so weitergeht werden wir in eine Zweiklassengesellschaft abdriften, bei dem es eine reiche Oberschicht gibt, die nichts mit der Unterschicht zu tun haben will.

Wir müssen den Austausch zwischen den verschiedenen Schichten fördern, weil es sonst wieder zu sozialen Unruhen kommen wird.

Deshalb wäre ich für einen Schulform, bei der zwar alle Kinder auf eine Schule gehen, sie aber ab der vierten Klasse in verschiedene Leistungsgruppen aufgeteilt werden. Der Übergang sollte aber bis zur 9. Klasse immer möglich sein, wenn z.B. ein Kind in einem Jahr hervorragende Leistungen zeigt.
Oder ein Kind aus der besten Gruppe zeigt schlechte Leistungen und statt durchzufallen kommt es in eine der schwächeren Gruppen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »_Icedragon_« (01.10.2009, 13:23)


21

01.10.2009, 13:48

Zitat

Original von _Icedragon_

Wir müssen den Austausch zwischen den verschiedenen Schichten fördern, weil es sonst wieder zu sozialen Unruhen kommen wird.


Und wie genau soll das im Schulsystem funktionieren ohne irgendwen zu über- oder unterfordern?


Zitat

Original von _Icedragon_

Deshalb wäre ich für einen Schulform, bei der zwar alle Kinder auf eine Schule gehen, sie aber ab der vierten Klasse in verschiedene Leistungsgruppen aufgeteilt werden. Der Übergang sollte aber bis zur 9. Klasse immer möglich sein, wenn z.B. ein Kind in einem Jahr hervorragende Leistungen zeigt.
Oder ein Kind aus der besten Gruppe zeigt schlechte Leistungen und statt durchzufallen kommt es in eine der schwächeren Gruppen.


Damit hast Du schonmal das niederländische Hauptschulsystem beschrieben - genau SO funktioniert das da! Genial, weil eben jeder wirklich nach seiner Intelligenz und seinem Einsatz für die Schule/das Lernen gefördert werden kann.

22

01.10.2009, 14:27

Zitat

Original von _Icedragon_

Zitat

Original von MaxPower
Ich will nicht, dass meine Kinder mal mit der sozialen Unterschicht zusammen auf die gleiche Schule gehen müssen. Daher PRO Hauptschule, sollen doch die Leute unter sich bleiben.

Einzige Möglichkeit wäre die einer intensiven Betreuung, aber da der Staat Bildung nicht genug fördern möchte (oder kann), ist das pure Utopie.

Wer werden langfristig einfach damit leben müssen, dass es eine Unterschicht gibt, die Ihre Asozialität weitervererbt. Es sei denn, man steuert massiv dagegen.


Am liebsten würdest du wohl wieder den Adel einführen. Wenn es so weitergeht werden wir in eine Zweiklassengesellschaft abdriften, bei dem es eine reiche Oberschicht gibt, die nichts mit der Unterschicht zu tun haben will.


Wir sind auf dem besten Weg dahin. Mir gefällt es nicht, aber es wird nichts dagegen getan. Politiker kennen diese Probleme nicht bzw. unterschätzen sie.

Ich will das nicht fördern, aber bevor mein Kind von asozialen Hauptschülern jeden Tag verschlagen wird, kommt es lieber in eine andere Schule. Immer mehr Eltern denken so. Das Problem hier: Der Eigennutz (das eigene Kind beschützen und fördern) läuft gegen den Allgemeinnutz (Austausch und Durchmischung der Schichten).

23

01.10.2009, 14:29

Zitat

Original von Edda
Ich finde wir brauchen mehr private Manager-Eliteschulen. Wir haben zuviele dumme Manager in diesem Land, die nur auf der FH oder einer viertklassigen Uni waren und meinen, das gäbe ihnen das Recht auch arrogant zu sein. Natürlich darf jeder arrogant sein wollen, aber wie bei allem im Leben, um wirklich überzeugend zu wirken, muss sich penibelst vorbereiten, nicht nur so Larifari.


In der Tat, viele unserer Manager sind nur mittelmässig.

Falls es sich auf mich bezog: Ich bin kein Manager und werde auch keiner. Hab kene leitende Tätigkeit und werde diese auch nicht anstreben.

24

01.10.2009, 14:47

Zweiklassengesellschaft und Schulsystem sind zunächst zwei Themen.

Würde in allen Schichten gleichermaßen für entsprechende Förderung gesorgt und Intelligenz und Begabung den Ausschlag geben, statt soziale Herkunft, wären die Schichten auch in einer Hauptschule bunt gemischt, denn auch in der Oberschicht gäbe es Vollhonks, die in einer Realschule überfordert wären.
Sollte dies jedoch nicht Fall sein, muss vorher (Förderung?) schon etwas schief laufen und man sollte dieses Problem angehen, statt "praktisch Begabte" in Hauptschulen zu isolieren.

25

01.10.2009, 15:07

Was mir fehlt ist folgende Option: Die Frage nach einem zwei- oder dreigliedrigem Schulsystem ist nicht zielführend.

In der Pisastudie waren die Zwei- bzw. Eingliedrigen Schulsysteme die Gewinner.... und die Verlierer der Studie. Letztendlich ist weder das eine noch das andere Schulsystem ausschlaggebend für gute oder schlechte Bildung. So viel steht leider fest. Wenn man versucht aus der PISA-Studie zu lernen, dann, dass die Klassengröße (je besser das Betreuungsverhältnis, desto besser die Leistungen der Schüler) der entscheidende Faktor bei der Sortierung nach erfolgreichen Bildungssystem und schlechtem Bildungssystem ist. Hinzu kommt die Reduzierung von Unterrichtsausfall durch entsprechendes Personal.

Leider steigt proportional zum Betreuungsverhältnis auch die Kosten für das Personal und man kann es als Partei schlecht vermarkten. Was man sehr viel besser dem Publikum verkaufen kann sind Schlagwörter wie: Dreigliedriges Schulsystem als Elitenförderung und Zweigliedriges Schulsystem als sozial gerechteres Schulsystem.
Hinter einer Veränderung der Schullandschaft stehen aber gewaltige Kosten, die ohne große Wirkung verpuffen. Wer sich hier für sozial gerechtere Bildungschancen einsetzen möchte, der sollte sich nicht blind vor diesen Ideologiewagen der Parteien spannen lassen. Ein Wechsel vom zwei- aufs dreigliedrige Schulsystem wird zu keinem Ausgleich in der Bildung von Kindern führen. Im übrigen gibt es auch einige soziale Punkte, die gegen ein zweigliedriges Schulsystem sprechen und einige Leistungsorientierte Aspekte, die gegen ein dreigliedriges Schulsystem sprechen.

Was ich im übrigen überhaupt nicht verstehe ist, dass sich Eltern von Kinder so derbst verarschen lassen. Bei einer Klasse mit 30 oder mehr Schülern ist jedes Kind in dieser Klasse so extrem gegenüber Kindern in Schulklassen mit 20 Schülern benachteiligt. Aus der Erfahrung kann ich sagen, dass sich die beiden Klassen, wenn es auf die gymnasiale Oberstufe zu geht, vom Leistungsstand her bis zu einem ganzen Schuljahr unterscheiden werden. Wenn mein Kind in einer solchen Riesenklasse stecken würde, würde ich ordentlich Stunk bei der Schulleitung machen. Aber irgendwie habe ich noch nie erlebt, dass sich tatsächlich darüber beklagt wurde. Stattdessen wollen die Eltern ihre Kinder lieber in irgendwelchen Förderkursen, deren Ertrag mehr als zweifelhaft ist, nachmittags in der Schule verrotten lassen, bis ihnen auch das letzte bisschen Motivation auf Schule und lernen genommen wird. Bravo.

Alex_Lev

Erleuchteter

Beiträge: 3 473

Wohnort: Odenthal

Beruf: ger

  • Nachricht senden

26

01.10.2009, 17:51

Zitat

Original von Erg_Raider

Zitat

Original von XIII_Alex
die sollen erstmal die grundschulzeit bis zur 7./8. klasse verlängern, bevor sie über so schritte nachdenken. das würde deutlich mehr sinn machen


das ist der superblödsinn schlechthin.

ansonsten halte ich eine abschaffung nicht für sinnvoll, verbesserung ist aber definitiv nötig.


erklärung bitte, warum das blödsinn ist

27

01.10.2009, 19:08

ja und am besten machen wir gesammt schulen im G8 prinzip.
das wär doch super?! -.-'

Scout

Fortgeschrittener

Beiträge: 457

Wohnort: Berlin

Beruf: GER

  • Nachricht senden

28

01.10.2009, 19:15

Es gehört unbedingt und zwar so schnell wie möglich eine umfassende Bildungsreform her. Nicht sowas wie die Rechtschreibereform, sondern was richtig vernünftiges. Wie die sein soll, darüber muß man diskutieren. Auf jeden Fall müßen Menschen nach Ihren Fähigkeiten und Neigungen frühzeitig gefördert werden. Und das neue System muß innovativ sein. Das bisherige Schulsystem ist für den Popo und macht aus Deutschland ein Entwicklungsland. ;)

29

01.10.2009, 19:35

Ich denke für die intelligentesten 10% ist das deutsche Schulsystem sehr gut. Man kann ins Gymnasium gehen, wo doch noch ein gewisser Leistungsethos herrscht. Zumindest in amerikanischen Filmen (:D) scheint es diesen Leistungsethos nicht zu geben.

Zudem kommt man im deutschen System am frühen Nachmittag aus der Schule, für eigenverantwortliche Menschen ist dies wunderbar. Man kann seinen eigenen Interessen nachgehen, sich mit Freunden treffen etc.
In Deutschland gibt es in jeder größeren Stadt Bibliotheken, welche man kostenlos bzw. gegen eine einmalige Gebühr nutzen kann. Man muss Bücher nicht selbst kaufen, um sich beispielsweise einmal quer durch die deutschen, französischen und russischen Klassiker zu lesen.

Bildung in Deutschland ist noch viel mehr klassische Bildung als in anderen Ländern, habe ich das Gefühl. Allgemeinbildung scheint in Deutschland zu großen Teilen nur aus den Geisteswissenschaften zu bestehen... :P

30

01.10.2009, 23:58

Zitat

Original von XIII_Alex

Zitat

Original von Erg_Raider

Zitat

Original von XIII_Alex
die sollen erstmal die grundschulzeit bis zur 7./8. klasse verlängern, bevor sie über so schritte nachdenken. das würde deutlich mehr sinn machen


das ist der superblödsinn schlechthin.

ansonsten halte ich eine abschaffung nicht für sinnvoll, verbesserung ist aber definitiv nötig.


erklärung bitte, warum das blödsinn ist


Weil die Fähigkeiten der Schüler dafür viel zu weit auseinandergehen. Alle Schüler gemeinsam in einer Klasse bis zur 8ten Jahrgangstufe zu unterrichten bremst die guten total aus, und die schwachen werden vollkommen überfordert. Unterricht muss dem Leistungsvermögen angepasst sein um das Beste aus den jeweiligen Schülern rauszuholen.

Falls du gemeint hast, dass in dieser Grundschule dann wie bei einer Gesamtschule A, B und C Kurse in jeder Jahrgangsstufe angeboten werden, dann hab ich dich falsch verstanden. Auch wenn ich das Gesamt-Schulsystem ablehne, kann man durchaus darüber diskutieren. Eine gemeinsame Grundschulzeit von 8 Jahren ist aber Blödsinn.

Ansonsten 100% agree mit Banshee!