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Original von AtroX_Worf
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Original von kOa_Borgg
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Original von AtroX_Worf
Die die Milliarden verballert haben, haben sie auch zuerst einmal erschaffen.
Ich lach mich tot...Die haben irgendwo im Sessel rum gepupt und andere es für sich erschaffen lassen.
Stimmt auch nicht. Wenn man Risiko anders aufteilt etc. dann wird dadurch ein Wert geschaffen, neue Informationen. Auch die richtige Allokation von Kapital, so dass produkitve Unternehmen überhaupt produzieren können bildet einen Wert.
Das dies manche hier natürlich nicht verstehen und jetzt nur auf die Fundamentalkritik über alle Bänker einschwenken ist nicht sonderlich überraschend, macht es aber nicht besser.
@Malone: Du hast leider eine komische Theorie über Geld, Wert und Kapital und wie diese miteinander in Beziehung stehen. Auch wenn du überzeugt von ihrer Richtigkeit bist, sie hat mehrere entscheidende Mängel und ist daher in Summe wirklich falsch. Du glaubst es einem, der in der Thematik drin ist aber sowieso nicht... Mein Eindruck ist, dass du von deinem VWL-Studium auch nur noch rudimentär und lückenhaft etwas weißt, so dass du dir dies so selbst wieder zusammen stellst, wie es dir logisch erscheint. Dabei geht aber die Konsistenz verloren.
Ich würde dir ja ein paar Sachbücher über Geldtheorie empfehlen, aber du liest ja doch wieder nur die prosaischen Pseudo-Wissenschaftsautoren mit ihrem Fließtext.
Sinn hatte es schon einmal richtig gesagt: An dieser Krise sind erstens nicht alle Bänker schuld, die überwiegende Mehrheit hat gut und gewissenhaft ihre Arbeit erledigt. In einigen Bereichen gab es eine systemische Krise, welche man aber imho auch nicht den dort tätigen Menschen anlasten kann (sondern eben dem System, einer alleine kann nicht dagegen agieren, Gefangendilemma).
In Summe haben sicherlich einige tausend hohe Manager und Vorstände mangelhafte Entscheidungen bzgl. der Risikoabsicherung getroffen. Man sollte aber auch nciht vergessen, dass eine solch große Konvergenz verschiedenster Risiken sehr lange nicht mehr (für die heutige Generation noch nie) erlebt worden war.
Bie vielem, was man jetzt als Wirtschaftskrise der Finanzkrise zurechnet wirkte die Finanzkrise zwar als Katalysator, jedoch befand sich die Realwirtschaft sowieso am Anfang einer Rezension. Diese wäre auch ohne die Finanzkrise gekommen, nur nicht so schnell.
In allen bereichen der Wirtschaft gibt es schlechte (aber auch gute) Managemententscheidungen. Historisch war es bis jetzt immer so, dass Menschen die aktuelle Entwicklung linear interpoliert haben und so irgendwann die Kraft des Aufschwungs überschätzten, gewisse Klumpenrisiken übersahen und der nächste Abschwung eingeleitet wurde. Dies ist ein menschlicher Teil der Marktwirtschaft, der alle Branchen betrifft.
Man wird auch aus dieser Krise lernen, trotzdem wird es danach wieder eine neue und darauf auch wiederum eine neue Krise geben, jede mit leicht anderen Fehlern als Auslöser. Das liegt in der Natur der Sache!
Verschiedene Fehler wird man in Zukunft nicht mehr machen. Was man aus dieser Krise lernen kann, darüber können wir hier auch offen diskutieren. Aber ich wehre mich entschieden, nur immer monokausal einem Auslöser die alleinge Schuld zu geben. Das wird der Realität nicht gerecht.
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Original von AtroX_Worf
Du verkennst die Realität. Die überwiegende Mehrzahl der Bankangestellten bekommt ein normales Gehalt ohne hohe Boni.
Das Risiko als normaler Bankangestellte ist natürlich gering - wie könnte es auch anders sein? Als Angestellter werde ich von meinem Arbeitgeber gegen ökonomische Risiken versicht und bekomme dafür pauschal einen Arbeitslohn, das Gehalt. Der Unternehmer (und nicht der Angestellte) trägt das unternehmerische Risiko, wird dafür mit dem Unternehmensgewinn aber auch entlohnt.
Natürlich trägt kein Vermögensverwalter das Risiko des ihm anvertrauten Vermögens, dann würde es wohl niemand machen (noch dazu, weil es keinen Determinismus gibt. Man kann mit den jeweils aktuellen Informationen alles richtig machen und trotzdem einen Verlust machen. Das verstehen nur viele nicht! Man agiert mit Wahrscheinlichkeiten, es gibt keine feste Regel, wie man immer das Geld vermehrt.).
Als Kunde kann man sein Vermögen ja gegen Ausfall versichern und sich im Gegenzug eine relativ feste Verzinsung sichern. Dann verkauft man das Vermögensrisiko allerdings an das Institut und nicht an den Bänker selbst, dieser könnte das Risiko als Einzelperson gar nicht sinnvoll halten und diversifizieren.
Indem man dies mit vielen Einzelvermögen macht und im Idealfall durch Risikopoolung (ganz genauso wie eine Versicherung bei Realvermögensschäden) einen Mehrwert schafft, ist diese Arbeit auch etwas Wert. Banken haben große Ähnlichkeiten mit Versicherungen, es werden nur andere Risiken versichert!
Die Bank als Unternehmen muss sich Regeln geben, so dass sie entweder möglichst wenig Risiko selbst übernimmt, sondern das Nettorisiko weiter reicht - oder sie handelt explizit auf eigene Rechnung. Dann, und nur dann!, spielt sie mit und wird zum Teil ein eigener Hedgefund. Das ist per se nicht schlecht, nur braucht es hier wirksamme Regulierung. Andernfalls können große Banken die Einlagen ihrer Kunden als eine Art Geisel nehmen, um den Staat zu zwingen Verluste zu sozialisieren. Dies kann natürlich nicht richtig sein, ist aber ein Systemfehler und gehört beseitigt.
@Borgg: Die Pauschalkritik ist wirklich vollkommen unangebracht. Als ob jeder Bänker in den letzten Jahren Millionen verdient hätte und aus Gier enorme Risiken eingegangen wäre... das glaubst du doch wohl selbst nicht?
Was einzig an deinem Posting nicht komplett falsch ist, das ist der Fakt das das Bonussystem oftmals falsche Anreize gesetzt hat. Aber wiederum betrifft dies nur einen sehr kleinen Teil von Bänkern, die davon profitieren konnten und nicht jeder hat auch davon profitiert.
Du vermischst hier Zeitungswissen auf nicht all zu hohen Niveau mit genereller Managerschelte, Stichwort Abfindungen.
Hedgefunds an sich sollte das Spekulieren erlaubt sein. Sie machen damit als instituionelle Anleger das, was man auch als Privatanleger macht. Daran ist nichts verkehrt (sie nehmen damit auch eine wichtige MArktfunktion war!) und die Eigenkapitalgeber (Eigentümer) wissen, was da mit ihrem Geld gemacht wird und dass notfalls auch alles weg sein kann.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (29.01.2009, 23:17)
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Original von AtroX_Worf
...das Rad der Geschichte dreht man nicht mehr zurück.
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Original von kOa_Borgg
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Original von AtroX_Worf
Kapitalverkehrskontrollen oder eine Tobin-Tax sind ebenfalls quatsch, das Rad der Geschichte dreht man nicht mehr zurück.
Vielleicht macht es ja doch mal Sinn das Rad zurück zu drehen. Wenn du das schon für Quatsch hälst musst du es auch irgendwie begründen./quote]
Zum einen bringt du eine schlechte Allegorie, weil es ja um die Wegnahme und nicht die Zunahme von Beschränkungen ging. Zum anderen ist mit dem Rad der Geschichte die Globalisierung und Freizügigkeit gemeint. Ich sehe die Gefahr, dass einige Nationalstaaten jetzt die Quelle ihres Wohlstandes vergessen könnten und eine merkantilistische Wirtschaftspolitik betreiben. Schon im Geschichtsunterricht hat jeder von uns die Nachteile davon gelernt: Inländische Unternehmen sind vor einem zu starken Wettbewerb mit ausländischen Unternehmen geschützt, daher fallen sie im internationalen Vergleich zurück. Zudem werden Produkte aufgrund der Abnahme der Wettbewerbsintensität teurer für die Bevölkerung.
Es ist ja wohl unstrittig, dass menschliche Arbeit keine sehr mobile Ressource ist und dass man bei der Produktion von Gütern sowohl Arbeit als auch Kapital benötigt.
Wie funktioniert also ein Markt, wenn weniger effiziente Unternehmen bestraft und effizientere Unternehmen belohnt werden sollen? Da Arbeit immobilier als Kapital ist, wird dies meist über die Zufuhr oder Abfuhr von Kapital geregelt.
Will man Kapital auch nur etwas immobiler machen und gleichzeitig den Marktdruck so belassen, so müsste man menschliche Arbeit mobiler machen. Es ist jedoch viel schwerer menschliche Arbeit noch mobiler zu machen, ohne das auf der anderen Seite hohe (höhere) soziale Kosten entstehen.
Zudem folgt aus der hohen Mobilität von bestimtmen Formen von Kapital, dass eine Regelung zur Begrenzung von Kapitalströmen von allen bzw. dem überwiegenden Großteil umgesetzt werden müsste, weil ein Ausweischen so einfach ist. Das kann ich mir nicht vorstellen und wünsche es uns auch nicht.
Im übrigen sind gerade deutsche Arbeitsplätze auf Kapital angewiesen. Die durchschnittliche Kapitalintensität in Deutschland ist eine der höchsten Weltweit, sie liegt meineswissens über 50.000€ - d.h. durchschnittliche benutzt ein Arbeiter Handwerkszeug bzw. Maschinen von 50.000€. Das kann sowohl eine mehrere Millionen teure Maschine (Industrieroboter) als auch ein einfacher Besen für 20€ sein.
(Bei der Kapitalintensität wird Humankapital nicht mit erfasst.)
Weil Arbeit in Deutschland so teuer ist, benötigen wir viel Kapital um einen neuen Arbeitsplatz zu schaffen.
Bei den von mir aufgezählten Vorschlägen ist es prinzipiell möglich sie alleine umzusetzen. Das Problem bleibt nur, dass das Fehlen dieser Regelungen in anderen Ländern zum Teil große direkte sowie indirkete Effekte auf die eigene Wirtschaft haben kann. Beispielswiese das fehlen von Basel II in den USA hat da hohe Risiken entstehen lassen. Da heutzutage die Eigentümer eines globalen Unternehmens auch über den gesamten Globus verteilt sind, so hat ein Loch in der Bilanz und eine mögliche Insolvenz Auswikrungen auf alle Gläubiger weltweit.
Von daher sollte man die Vorschläge gemeinsam umsetzen, um wirklich das Problem in den griff zu bekommen.
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Original von Silverwolf_Tot
Basel III wird voraussichtlich interne Risikomodelle zur Bestimmung des Adressausfallrisikos erlauben, der Algorithmus (wenn man das so nennen kann) der aktuellen SolvV bzw. von Basel II ist - nunja - eher einfach gestrickt.
Jo, das stellt nur eine Mindestanforderung da.
Bin nur gespannt wie Wirtschaftsprüfer etc. das überprüfen sollen. Die schauen doch nur, ob es eine Abteilung gibt. Verstehen können die das eh nicht, oder sie müssen sich Spezialisten einkaufen.
Aus meinem Gefühl heraus hatten die Landesbanken von den Mindestanforderungen aber proditiert, da war man oftmals wohl noch nciht mal so weit.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (30.01.2009, 16:28)
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Original von AtroX_Worf
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Original von Silverwolf_Tot
Basel III wird voraussichtlich interne Risikomodelle zur Bestimmung des Adressausfallrisikos erlauben, der Algorithmus (wenn man das so nennen kann) der aktuellen SolvV bzw. von Basel II ist - nunja - eher einfach gestrickt.
Jo, das stellt nur eine Mindestanforderung da.
Bin nur gespannt wie Wirtschaftsprüfer etc. das überprüfen sollen. Die schauen doch nur, ob es eine Abteilung gibt. Verstehen können die das eh nicht, oder sie müssen sich Spezialisten einkaufen.
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Original von Silverwolf_Tot
Die Landesbanken waren - was Basel II angeht - schon soweit. D.h. sie konnten die notwendige EK-Unterlegung kalkulieren (i.d.R. im IRB-Ansatz), allerdings fehlt es noch sehr am internen Risikomanagement. Es ist halt ein Unterschied, ob ich was der Aufsicht melde, um meinen Pflichten genüge zu tun oder ob ich mein internes Risikomanagement mit relevanten Zahlen versorge und den Anforderungen der MaRisk entspreche. Ausschlaggebend ist letztlich doch immer die Güte der Zahlen und was für Folgerungen ich daraus ziehe. Da fehlt es noch...
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Original von disaster
Verständnisprobleme der Prüfer dürften das kleinere Problem sein, im Vergleich zur Nachvollziehbarkeit, wie die Ergebnisse erzielt wurden. Zufällig kenne ich so ein System, welches am Ende die Engagementbögen (Excel!) komplexer Kreditnehmereinheiten für die WP erzeugt, sehr genau. Und auch dessen Qualität.![]()