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myabba|abra

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1

10.10.2005, 16:54

Uns gehts Prima

sehr Interessantes Interview, grade drüber gestolpert.
auch wenns etwas lang scheint, durchlesen, wirklich sehr interessant, zwar ned wirklich was neues, aber egal:

---------------------------------


Götz Werner, der Chef der Drogeriemarktkette DM: Deutschland braucht ein Bürgergeld und nur noch eine Steuer

Alle Politiker sind sich einig: Das wichtigste in Deutschland ist die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Die Drogeriemarktkette DM ist ein Unternehmen, bei dem seit Jahren neue Stellen geschaffen werden. Doch im Gespräch mit Sönke Iwersen überrascht der Gründer Götz Werner mit ungewohnten Ansichten.

Herr Werner, wie wichtig ist Ihnen die Schaffung neuer Arbeitsplätze?

Überhaupt nicht wichtig. Sonst wäre ich ja ein schlechter Unternehmer. Als solcher habe ich meine Aufgaben zu erfüllen.

Wäre es nicht Ihre vornehmste Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen?

Ich muss wirklich sagen, dass ich dieses Gerede von der Schaffung neuer Arbeitsplätze langsam nicht mehr hören kann. Warum wird dem so wenig widersprochen? Die Wirtschaft hat nicht die Aufgabe, Arbeitsplätze zu schaffen. Im Gegenteil. Die Aufgabe der Wirtschaft ist es, die Menschen von der Arbeit zu befreien. Und das ist uns in den letzten 50 Jahren ja auch grandios gelungen.

Sie finden Arbeitslosigkeit grandios?

Moment. Noch keine Generation in Deutschland musste jemals so wenig arbeiten und hatte gleichzeitig einen solchen Lebensstandard wie wir heute. Als ich ins Gymnasium ging, hatten zwei Kinder in der Klasse einen Fernseher und bei zwei Kindern in der Klasse hatten die Eltern ein Auto. Bei meinen Kindern heute gibt es wahrscheinlich zwei Elternhäuser, die keine zwei Autos haben. Und vielleicht zwei Elternhäuser, die keine zwei Fernseher haben.

Aber der Wohlstand kommt doch von Arbeit, nicht von Arbeitslosigkeit. Wie schaffen wir es, dass wieder mehr Arbeitsplätze entstehen?

Das ist nicht die Frage, die sich ein Unternehmer stellt. Kein Unternehmer überlegt sich morgens, wenn er in den Laden kommt: Wie kann ich heute möglichst viele Menschen beschäftigen? Allein die Vorstellung ist schon absurd. Die Frage lautet umgekehrt: Wie kann ich mit einem möglichst geringen Aufwand an Zeit und Ressourcen möglichst viel für meine Kunden erreichen? Wie kann ich den Laden besser organisieren? Und besser organisieren heißt immer, Arbeit einzusparen. Das ist ein absolutes unternehmerisches Prinzip.

Aber Herr Werner. Sie haben bei DM in den letzten Jahren doch selbst tausende von Arbeitsplätzen geschaffen.

Ja schon. Aber unser Unternehmen ist deswegen erfolgreich, weil es produktiver ist als andere. Weil es produktiver ist, wächst es. Weil es wächst, schafft es Arbeitsplätze. Aber die gehen zu Lasten der Arbeitsplätze bei den Unternehmen, die weniger produktiv sind. Volkswirtschaftlich gesehen führt Erfolg bei gesättigten Märkten immer zum Abbau von Arbeitsplätzen.

Sie halten fünf Millionen Arbeitslose also für einen Beweis der Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft?

Zumindest ist es ein Ausdruck der Produktivitätsentwicklung. Und eine Produktivitätsentwicklung ist immer ein Fortschritt. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter 1959 einen VW-Käfer bestellt hat. Da betrug die Lieferzeit 13 Monate. Können Sie sich das heute noch vorstellen?

Kaum.

Sehen Sie. Und Anfang der 70er Jahre warb die Post mit dem Motto: Fasse dich kurz. Der Grund war, dass ständig die Leitungen belegt waren und die Leute sich die Finger wund wählten. Stellen Sie sich mal vor, die Telekom oder Vodafone würden heute mit solchen Werbesprüchen kommen. Das ist gar nicht denkbar.

Sie wollen sagen, dass es uns heute besser geht als früher.

Wir leben quasi in paradiesischen Zuständen. Denn wir sind heute in der Lage, weit mehr zu produzieren, als wir sinnvoll verbrauchen können. Ein Beispiel: Wäre die Wiedervereinigung 20 Jahre früher gekommen, hätte es in Deutschland riesige Mangelerscheinungen gegeben. 1970 war die Wirtschaft noch nicht so weit, mal eben 17 Millionen Menschen mitzuversorgen. 1990 funktionierte das doch erstaunlich glatt. Niemand im Westen musste einen Mangel erleben.

Dafür sind heute im Osten 20 Prozent der Menschen arbeitslos.

Ja, schlimm genug. Aber diese ganze Diskussion um die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit führt ins Nichts. Und jeder, der etwas von Wirtschaft versteht, weiß doch eines: Die Zeit der Massenarbeit ist vorbei. Ich war gerade in Island. Doch hat mir ein Fischer erzählt, dass die Isländer heute dank Fabrikschiffen mit einem Viertel der Arbeiter vier mal so viel Fisch produzieren wie vor 30 Jahren. Verstehen Sie? 75 Prozent der Leute werden einfach nicht mehr gebraucht. Solche Beispiele gibt es überall. Unsere Fähigkeit, Dinge zu produzieren, übersteigt unseren Bedarf, Dinge zu konsumieren. Das ist eine ganz einfache Tatsache, und keine Arbeitsmarktreform kann daran etwas ändern.

Trotzdem fordern Politiker, Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften ständig bessere Rahmenbedingungen, damit mehr Arbeitsplätze entstehen können.

Ich weiß. Aber wir müssen uns doch fragen: Was ist eigentlich die Aufgabe der Wirtschaft? Es gibt zwei Aufgaben. Die erste: Sie muss die Menschen mit Gütern und Dienstleistungen versorgen. Und nie in der Geschichte hat die Wirtschaft diese Aufgabe so gut erfüllt wie heute. Wir sehen doch den totalen Überfluss. Obwohl die meisten Fabriken längst nicht ausgelastet sind, wird alles produziert, was man sich wünschen kann.

Produziert schon. Aber die Leute haben nicht genug Geld, es zu kaufen.

Aha! Jetzt kommen wir zur zweiten Aufgabe: Die Wirtschaft muss die Güter nicht nur produzieren. Sie muss die Menschen auch mit ausreichend Geld ausstatten, um zu konsumieren.

Ausstatten? Für Geld muss man arbeiten.

Ja, ja. Und wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, nicht wahr? Dieses Denken sitzt immer noch tief in den Köpfen. Aber damit kommen wir heute nicht mehr weiter.

Also wollen Sie das Geld einfach verteilen? Das ist doch naiv.

Meinen Sie? Lassen Sie mich bitte auf folgendes Phänomen hinweisen: Warum gehen in Deutschland Baufirmen zu Grunde, obwohl es im Straßenbau dringenden Bedarf gibt und wir die Leistung erbringen könnten?

Weil der Staat kein Geld hat, die Firmen zu bezahlen.

Ja. Aber dieser Irrtum kommt zu Stande, weil alles immer durch den Geldschleier gesehen wird. Der Lebensstandard einer Gesellschaft hängt doch davon ab, wie viele Güter sie produzieren kann. Nicht davon, wie viele sie finanzieren kann.

Nicht?

Nein. Nehmen Sie die frühere DDR. Dort gab es Geld im Überfluss, aber man konnte sich nur sehr wenig kaufen. Also was ist wichtiger: Das Geld? Oder die Güter?

Was also schlagen Sie vor? Die Maschinen arbeiten, und der Staat verteilt das Geld, damit die Bürger konsumieren können?

So ähnlich. Wir brauchen das bedingungslose Bürgergeld. Eine Lebensrente für jeden Bürger. Selbstverständlich können solche Veränderungen nur schrittweise über einen längeren Zeitraum eingeführt werden.

Wie hoch soll dieses Bürgergeld denn sein?

Hoch genug, um die Grundbedürfnisse zu decken. 1300 bis 1500 Euro.

Schöne Idee. Und wie wird das finanziert? Sagen Sie jetzt bitte nicht, wir brauchen mehr Steuern.

Keine Angst. Ich bin dafür, alle Steuern abzuschaffen. Bis auf eine: die Mehrwertsteuer.

Und wie hoch soll die dann sein?

Das könnten bis zu 48 Prozent sein.

Sie machen Witze.

Nein. Zählen Sie doch mal alle Steuern und Sozialleistungen zusammen. Da haben wir doch schon eine Staatsquote von rund 48 Prozent. Wenn die nur noch über die Mehrwertsteuer zu finanzieren wäre, hätte das riesige Vorteile.

Welche denn?

Die Mehrwertsteuer ist die einzige Steuer, die den Wertschöpfungsvorgang nicht behindert, nicht bremst, nicht verzerrt. Das heißt: die ganze Produktion wird steuerfrei gehalten und es kann unbehindert investiert werden.

Also noch mehr Entlastung für die Unternehmen und noch mehr Belastung für die Verbraucher?

Nein. Einfach mehr Klarheit und mehr Fairness. Ich weiß, dass Politiker unterschiedlichster Couleur fordern: Wir müssen die Reichen besteuern, die Unternehmen müssen wir besteuern und damit den kleinen Mann entlasten. Das ist eigentlich eine Lüge. Warum? Weil Unternehmer und Unternehmen faktisch keine Steuern bezahlen.

Da werden Ihnen einige Unternehmerkollegen widersprechen.

Jammern gehört zum Handwerk. Aber jeder Unternehmer weiß, was man mit Steuern macht: Man muss sie einkalkulieren. Alle Steuern, die die Unternehmen zahlen, fließen in die Preise für die Produkte ein. Letzten Endes zahlt immer der Verbraucher.

Was wäre also der Vorteil, alle Steuern in der Mehrwertsteuer zusammenzufassen?

Na, der ganze gewaltige Verwaltungsapparat des Staates würde zusammenschnurren. Denken Sie mal daran, wie viele Beamte ihre Zeit damit verschwenden, die Steuern zu erheben, auszurechnen und zu überprüfen. Das wäre alles überflüssig.

Welche anderen Vorteile hätte Ihr Plan?

Dass die Importe endlich mal richtig besteuert werden. Die billigen Textilien aus China oder Rumänien kommen doch nur so billig hier an, weil sie nur mit einer Mehrwertsteuer von 16 Prozent belastet sind. In jedem Produkt stecken Infrastrukturkosten. Aber die Infrastruktur in Deutschland ist natürlich teurer als die in China. Anders herum würden die deutschen Exporte extrem attraktiv, weil sie von Steuern völlig unbelastet wären. Außerdem würden die Arbeitskosten extrem sinken, weil ja das Bürgergeld auf die Einkommen angerechnet würde.

Wie soll das funktionieren?

Nehmen wir an, eine Krankenschwester verdient 2500 Euro. Nach Abzug des Bürgergeldes von 1300 Euro müsste das Krankenhaus ihr noch 1200 Euro bezahlen. Sie hätte danach gleich viel, aber ihre Arbeitsleistung wäre für das Krankenhaus viel leichter zu finanzieren. Das Bürgergeld würde die arbeitsintensiven Güter und Dienstleistungen entlasten und dadurch den Arbeitsmarkt enorm beleben. Insgesamt würden die Preise dadurch gleich bleiben, denn der Staat müsste ja das zu zahlende Bürgergeld über die Mehrwertsteuer wieder refinanzieren.

Aber wer wird denn in Zukunft noch arbeiten, wenn er für 1500 Euro auch zu Hause bleiben kann?

Sie unterschätzen den immateriellen Wert der Arbeit. Viele Menschen haben sehr viel Spaß an ihrer Aufgabe. Denken Sie auch an alle sozialen Berufe und die ganze Kulturarbeit. Da gibt es einen riesigen Bedarf in der Gesellschaft, der endlich finanzierbar wäre.

Und die langweiligen, die unangenehmen Jobs?

Die müssten dann eben höher entlohnt werden, wenn wir sie benötigen. Natürlich wird es dann zukünftig Berufe und auch Unternehmen geben, denen es schwer fallen wird, Menschen zu finden. Warum? Weil ja die Menschen dann nicht mehr arbeiten werden, weil sie müssen, sondern weil sie in ihrer Arbeit eine Sinnerfüllung erleben. Und auch, weil es ihnen Spaß macht.

Herr Werner, alle sprechen von der Krise. Wer Ihnen zuhört, könnte denken, es geht Deutschland ausgezeichnet.

Das stimmt ja auch. Unser Land hat noch nie so viel Wohlstand produziert wie heute. Wir haben nur Schwierigkeiten, den Wohlstand zu verteilen. Das sind wir einfach nicht gewohnt.

Also keine Krise?

Jedenfalls keine Wirtschaftskrise. Die Frage, die mich wirklich umtreibt, ist eine andere. Wir steuern auf eine Gesellschaft zu, in der die Arbeit verschwindet. Und die Frage ist nur, was die Menschen dann alle mit ihrer Zeit anfangen. Das ist eine Kulturfrage. Das Problem, das wir haben, liegt nicht auf dem Arbeitsmarkt sondern eigentlich in der Kultur. Leider ist dieses Thema im Bewusstsein der Gesellschaft kaum vorhanden. Aber genau hier müssen wir ansetzen.

2

10.10.2005, 18:47

sehr schöner Artikel mit überdenkenswerten Ansichten.

Mit unverzerrenden Steuern hat er völlig recht, aber selbst den Plänen Kirchhoffs ist ja schon eine absage erteilt wurden.

3

10.10.2005, 18:57

Zitat

Zumindest ist es ein Ausdruck der Produktivitätsentwicklung. Und eine Produktivitätsentwicklung ist immer ein Fortschritt. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter 1959 einen VW-Käfer bestellt hat. Da betrug die Lieferzeit 13 Monate. Können Sie sich das heute noch vorstellen?

....also ich muss auf meinen ferrari noch 28 monate warten... ;(
...aber mal ehrlich guter artikel...

4

10.10.2005, 19:10

Der Mann ist ech klasse davon Rede ich doch schon seit Jahren das wir mit immer Weniger Aufwand immer mehr Produzieren. Wir Produzieren doch nur so viel weil wir das Geld brauche um die Zinsen zu bezahlen.

Das war fast 100% meine Meinug, ich finde man sollte nicht die Mehrwertsteuer erhöhen sondern den Verbrauch von Rohstoffen, aber das kommt fast aufs gleich raus.

5

10.10.2005, 19:11

Interessanter Artikel erinnert mich irgendwie an Star Trek, so nach dem Motto die Menschen arbeiten nur noch für den Spaß bzw. leisten die Arbeit die Ihnen wichtig erscheint um sich selbst zu verwirklichen.Und Geld wird abgeschafft.....

Und das Happa Happa kommt dann ausm "XXXXXX" mir fällt das Wort nicht ein. Regenerator?

6

10.10.2005, 19:16

Zitat

Original von Frittenfrieda
Interessanter Artikel erinnert mich irgendwie an Star Trek, so nach dem Motto die Menschen arbeiten nur noch für den Spaß bzw. leisten die Arbeit die Ihnen wichtig erscheint um sich selbst zu verwirklichen.Und Geld wird abgeschafft.....

Und das Happa Happa kommt dann ausm "XXXXXX" mir fällt das Wort nicht ein. Regenerator?


Die Aussage war "Mann Arbeitet nur noch um sich und swn Rest der Menscheit zu verbessern"

7

10.10.2005, 19:16

Zitat

Original von Joe_Kurzschluss

Zitat

Original von Frittenfrieda
Interessanter Artikel erinnert mich irgendwie an Star Trek, so nach dem Motto die Menschen arbeiten nur noch für den Spaß bzw. leisten die Arbeit die Ihnen wichtig erscheint um sich selbst zu verwirklichen.Und Geld wird abgeschafft.....

Und das Happa Happa kommt dann ausm "XXXXXX" mir fällt das Wort nicht ein. Regenerator?


Die Aussage war "Mann Arbeitet nur noch um sich und den Rest der Menscheit zu verbessern"

8

10.10.2005, 19:17

Ja so meinte ich das.....
Und das Wort was ich suchte war "Replikator"

9

10.10.2005, 19:26

Klingt erstmal toll, bei näherem Hinsehen finden sich aber einige Gegenargumente...

1. Einfacheres Steuersystem: Es gehen reihenweise Arbeitsplätze bei Steuerverwaltung und -beratung verloren, zumindestens für die Beamten wird dann einiges an Umschulung nötig sein.

2. Ärger mit den Nachbarn: Wenn deutsche Produkte billiger produziert und exportiert werden, und gleichzeitig Importe wesentlich teurer werden, werden sich andere Länder schnell beschweren. Handelssanktionen würden einen Exportweltmeister wie Deutschland hart treffen.

3. Unternehmen geben ihre reduzierten Kosten nicht voll weiter: Ich würde mich hier nicht auf Konkurrenzdruck verlassen. Warum sollte ich als Unternehmer meine Preise senken, nur weil die Produktion billiger wird? Und wenn die Konkurrenz ähnlich denkt, wird die Ersparnis bestenfalls teilweise weitergegeben. Mag sein, dass sich das in den meisten Branchen nach einer Zeit einrenkt.

4. Gefälle zu Nachbarländern: Wer an irgendeiner Grenze wohnt, wird dann bevorzugt dort einkaufen (teilweise ist es ja schon so, aber nicht wegen der Mehrwertsteuer). Wenn dann versucht wird, in Deutschland Zoll einzutreiben, wird fleissig geschmuggelt oder eben gleich vor Ort konsumiert, wenn möglich.

10

10.10.2005, 19:39

also komm, das sind doch nur Scheinargumente.

11

10.10.2005, 19:49

...

Punkt 1 wäre der Theorie nach doch durchaus beabsichtigt oder?

12

10.10.2005, 19:55

Also der Typ da ist zuefaellig momentan mein Arbeitgeber.
Und ich weis wer bei DM arbeitet kann vieles, sich aber sicher auf keinen Fall beschweren.
Selbst die Aushilfen bei DM bekommen viel mehr als sie in andren Maerkten bekommen, sind versichert, haben Urlaubs+ Weihnachtsgeld.

Und DM geht es praechtig.

Der Mann weis schon was er da sagt, auch wenn es teils etwas abstrus klingen mag bzw nicht wirklich durchsetzbar.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »GWC_Coyote« (10.10.2005, 19:58)


13

10.10.2005, 20:07

Zitat

Original von AtroX_Worf
also komm, das sind doch nur Scheinargumente.


Ich denke es nicht s sind schon gute Argumente dagegen, man sollte lieber darüber nachdenken wie man diese Probleme lösen könnte.
Wir werden früher oder Später die hohe Produktion drosseln müssen
und die Arbeitszeit verkürzen.

14

10.10.2005, 20:16

Ich denke er überschätzt den Wert der Arbeit für viele Leute.
Der Interviewer fragt ganz richtig wer denn für 1500€ nichtstun arbeiten gehen will.

15

10.10.2005, 20:30

Genau darum gehts:

Zitat

Aber unser Unternehmen ist deswegen erfolgreich, weil es produktiver ist als andere. Weil es produktiver ist, wächst es. Weil es wächst, schafft es Arbeitsplätze. Aber die gehen zu Lasten der Arbeitsplätze bei den Unternehmen, die weniger produktiv sind.

16

10.10.2005, 21:31

Zitat

Original von AtroX_Worf
also komm, das sind doch nur Scheinargumente.


Na dann nimm dir die Zeit und nimm sie auseinander.

Kann ja verstehen, dass dir als Liberalen solchen radikalen Aussagen gefallen. Aber eigentlich solltet ihr Wirtschaftler an der Uni gehört haben, dass die besten Lösungen für komplexe Probleme selten die einfachen sind, sondern eben meistens auch recht kompliziert.

Gegen einen Versuch von so einem Ansatz hätte ich nichts einzuwenden, ich wollte nur nicht, dass das ganze hier blind bejubelt wird.

17

10.10.2005, 22:02

Zitat

Klingt erstmal toll, bei näherem Hinsehen finden sich aber einige Gegenargumente...


Nein das ist brilliant, mit ein Modifizierungen funktioniert es auch.

Zitat

1. Einfacheres Steuersystem: Es gehen reihenweise Arbeitsplätze bei Steuerverwaltung und -beratung verloren, zumindestens für die Beamten wird dann einiges an Umschulung nötig sein.


Gutes Argumend aber, das macht doch nichts denn die können doch alle von Bürgergeld leben und sich eine Ehrenamtliche Tätigkeit suchen.

Ich persönlich bin gegen das Bürger Geld, ich wäre für Arbeitszeit verkürzung, so kann man die freigewordenen Finazbeamten irgendwo unter bringen.



Zitat

2. Ärger mit den Nachbarn: Wenn deutsche Produkte billiger produziert und exportiert werden, und gleichzeitig Importe wesentlich teurer werden, werden sich andere Länder schnell beschweren. Handelssanktionen würden einen Exportweltmeister wie Deutschland hart treffen.


Ja damit hast Du 100% Recht, allein deswegen müssen wir die Produktion drosseln, also noch weniger Arbeiten.


Zitat

3. Unternehmen geben ihre reduzierten Kosten nicht voll weiter: Ich würde mich hier nicht auf Konkurrenzdruck verlassen. Warum sollte ich als Unternehmer meine Preise senken, nur weil die Produktion billiger wird? Und wenn die Konkurrenz ähnlich denkt, wird die Ersparnis bestenfalls teilweise weitergegeben. Mag sein, dass sich das in den meisten Branchen nach einer Zeit einrenkt.


Die werden die reduzierten Kosten zwangsläufig weiter geben müssen um Marktanteile zu verteidigen, ich würde den Konkurrenzdruck nicht unterschätzen.

Zitat

4. Gefälle zu Nachbarländern: Wer an irgendeiner Grenze wohnt, wird dann bevorzugt dort einkaufen (teilweise ist es ja schon so, aber nicht wegen der Mehrwertsteuer). Wenn dann versucht wird, in Deutschland Zoll einzutreiben, wird fleissig geschmuggelt oder eben gleich vor Ort konsumiert, wenn möglich.


In der Tat haben wir da auch ein scheinbar unlösbares Problem, es wäre eine Rückentwickelung in Europa, mit fehlt dazu nur ein, das deswegen hier kosten erheblich gesengt werden müssen. Und das kann man nur mit.... ihr wisst schon. :D

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Joe_Kurzschluss« (10.10.2005, 22:04)


18

10.10.2005, 22:14

Das system geht davon aus, dass tatsächlich die absolute mehrheit (und damit meine ich über 90%) der bevölkerung freiwillig eine arbeit verrichten. Wo bleibt der ansporn zur arbeit zu gehen, wenn ich sowieso jeden tag bezahlen urlaub habe?
Ok, nun gibt es leute die wollen halt unbedingt viel geld haben und werden die ganzen scheiß jobs erledigen. Aber ich glaube, dass es mehr scheiß jobs gibt als leute die sie tun wollen. Und mit scheiß jobs meine ich auch zb bäcker. Hallo? Wieso soll ich denn um 3 uhr nachts aufstehen und brötchen backen, wenn ich bezahlten urlaub habe? Wenn mir der sinn im leben fehlt, such ich mir doch nen job der gemütlich ist aber doch eine gewisse herausforderung ist.
Aber nun ein perspektiven wechsel: Warum soll ich studieren, wenn ich karriere als bäcker machen kann? Dazu brauch ich in diesem neuen system nichts im köpfchen, ich mache einfach einen job den sonst niemand machen möchte und werde wahrscheinlich stinkreich.

Habe ich das ganze vielleicht falsch verstanden? Für mich hört sich das ganze ziemlich unseriös an.

OoK_Isch

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19

10.10.2005, 22:38

Zitat

Original von Joe_Kurzschluss

Zitat

Original von Joe_Kurzschluss

Zitat

Original von Frittenfrieda
Interessanter Artikel erinnert mich irgendwie an Star Trek, so nach dem Motto die Menschen arbeiten nur noch für den Spaß bzw. leisten die Arbeit die Ihnen wichtig erscheint um sich selbst zu verwirklichen.Und Geld wird abgeschafft.....

Und das Happa Happa kommt dann ausm "XXXXXX" mir fällt das Wort nicht ein. Regenerator?


Die Aussage war "Mann Arbeitet nur noch um sich und den Rest der Menscheit zu verbessern"


Btw, der Spruch kommt man Mittwoch auf Kabel 1 :bounce:

20

10.10.2005, 23:26

falsch michi der geht davon aus das eh irgentwann nur noch ein kleiner teil der menschen arbeiten muss um alle zu versorgen, wiso bäcker ? dafür gibt maschinen was meist du wiso die brötchen im supermarkt so billig sind ? vergleich das mal mit vor 100 jahren und postuliere das sich die brötchen in 100 jahren wohl von alleine backen
das ganze is übrigens nicht neu sondern schon ein paar jährchen alt, is eigentlich nur eine form des kommunismus was er vorschlägt so nach dem motto "jeder lebt nach seinen bedürfnissen, es ist genug für alle da um gut zu leben" ich find es eher faszinierend das das ein unternehmer so offen ausspricht

das problem ist eher das wir bis dahin noch ein weiten weg vor uns haben weil diese paradisischen zustände vieleicht in deutschland herschen aber nicht weltweit, funzt wohl nur wenn so ein system weltweit eingeführt wird

aber eigwentlich will ich die ideen gar nicht kritisieren sind sehr interessante ansätze und auf ganz anderem niveau als was uns von politik udn medien so gefüttert wird ala "deutschladn brauch wachstum und schon gehts allen gut"

btw ich finde es gibt viel zu wenig GUTE sience fiktion filem die solche ideen mal aufgreifen (futuristische gesellschaftsmodelle) kennt jemand ein paar die er empfehlen könnte ?

21

11.10.2005, 08:39

hab keine Zeit alles zu lesen, aber das sind genau die Leute, die wir brauchen. Dieses ganze verkrustete System muss mal grundlegend analysiert werden. Was ist sinnvoll, was ist nicht sinnvoll.

22

11.10.2005, 09:06

RE: Uns gehts Prima

Zitat

Original von myabba|abra
...Wir haben nur Schwierigkeiten, den Wohlstand zu verteilen...


Die wichtigste Aussage im Text. Wie ich schon oft erwähnte, wir haben ein Verteilungsproblem. Und so lächerlich das klingen mag, der einzigen Partei der ich das zutraue ist eigentlich die Linke/PDS.

23

11.10.2005, 09:26

Zitat

Original von seth
Ich denke er überschätzt den Wert der Arbeit für viele Leute.
Der Interviewer fragt ganz richtig wer denn für 1500€ nichtstun arbeiten gehen will.


Hast du schonmal über einen längeren Zeitraum nichts zu tun gehabt?

24

11.10.2005, 09:51

Zitat

Original von plah

Zitat

Original von seth
Ich denke er überschätzt den Wert der Arbeit für viele Leute.
Der Interviewer fragt ganz richtig wer denn für 1500€ nichtstun arbeiten gehen will.


Hast du schonmal über einen längeren Zeitraum nichts zu tun gehabt?


Ich kenne eine ganze Menge Leute die seit Jahrzehnten nicht Arbeiten gehen.
Die sitzen den ganzen Tag im Freibad rum, lassen sich dort die Sonne auf den Bauch scheinen und kippen sich eine Flasche Bier nach der nächsten in den Schlund.
Im Winter stehen die in der nähe irgendeiner Trinkhalle (Kiosk) und sorgen so für den Umsats der Brauereien und der Trinkhallen.
Andere sitzen den ganze schönen Tag nur noch vor den Computer und holen einen Rekrod nach dem anderen, sie träumen z.B. von der Aok Weltmeisterschaft.

Ich halte die Lösung des Bürgergeldes für einen fatalen Fehler, denn es ist unnatürlich, wir Menschen sind keine Botanik die nur wachsen muss. Wir Menschen sind Sammeler und Jäger, wir müssen für unser Leben arbeiten.
Wir brauchen einen zwang, um weiter zu kommen.
Wir müssen 20-30 Stunden in der Woche arbeiten, und könnten 60 Tage Urlaub gut gebrauchen. Die so freigewordene Zeit sollte man für sich selbst nutzen, z.b. mit Kursen in der Volkshochschule, mit Hobbys oder in Vereinen.
Ich halte es für wichtig das etwas sinnvolles aus dieser Freizeit rauskommt.

25

11.10.2005, 10:52

Zitat

Original von Joe_Kurzschluss
Wir müssen 20-30 Stunden in der Woche arbeiten, und könnten 60 Tage Urlaub gut gebrauchen. Die so freigewordene Zeit sollte man für sich selbst nutzen, z.b. mit Kursen in der Volkshochschule, mit Hobbys oder in Vereinen.
Ich halte es für wichtig das etwas sinnvolles aus dieser Freizeit rauskommt.

Herr Sozialpsychologe Kurzschluss weiss natürlich ganz genau, wieviel ein Mensch arbeiten sollte, schon klar.

26

11.10.2005, 11:25

Finde die Grundidee auch sehr innovativ und sicherlich erfolgsversprechender als die stupiden, ausgelutschten Konzepte von SPD, CDU und FDP.

Zu schade, dass dieser Vorschlag keine Lobby in einer Partei gefunden hat. Denke da wären viele drauf angesprungen, damit hätte Gerd es noch einmal geschafft.

myabba|abra

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27

11.10.2005, 13:54

Ich seh das anders als Joe:
Menschen arbeiten nur, um sich ihren Spass bezahlen zu können. Niemand arbeitet doch der Arbeit wegen, sondern wegen dem Lohn. Könnte er ohne Geld überleben - auf hinreichendem Niveau - würde er nicht arbeiten. Man kann sich auch leicht mit (für sich) Sinnvollem beschäften, z.B. Musik, Sport, Kunst, Spiele.

Ok, "niemand" ist übertrieben, es gibt sicher einige Leute denen die Arbeit Spass macht, das will ich gar nicht abstreiten. Aber das Gro der Menschen geht zur Arbeit und hat absoltu keinen Spass daran, davon bin ich überzeugt.

SenF_Rey_Erizo

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28

11.10.2005, 14:05

naja wieso arbeitet man dann noch wenn man 45 ist und millionen auf dem konto hat? dann müsste man sofort aufhören, aber die meisten Gutbezahlten ackern dann sogar noch mehr. Das ist verdammt unlogisch findest du nicht?

29

11.10.2005, 14:19

Zitat

Original von Joe_Kurzschluss

Zitat

Original von AtroX_Worf
also komm, das sind doch nur Scheinargumente.

Ich denke es nicht s sind schon gute Argumente dagegen, man sollte lieber darüber nachdenken wie man diese Probleme lösen könnte.
Wir werden früher oder Später die hohe Produktion drosseln müssen
und die Arbeitszeit verkürzen.

grrrrr
Wenn du mich schon zitierst, dann mans wenigstens richtig. Mit Scheinargumenten habe ich mich auf die 4. "Argumente" von Sheep bezogen. Ganz am Anfang habe ich ja gsagt, daß die Vorschläge im Text überdenkenswert sind.

Zitat

Original von Sheep
Klingt erstmal toll, bei näherem Hinsehen finden sich aber einige Gegenargumente...

1. Einfacheres Steuersystem: Es gehen reihenweise Arbeitsplätze bei Steuerverwaltung und -beratung verloren, zumindestens für die Beamten wird dann einiges an Umschulung nötig sein.

Das ist ja wohl ein Witz. Wir bleiben bewußt komplizierter und damit auch unproduktiver (mehr Beamte für die selbe Höhe der Steuereinnahmen), damit mehr Leute arbeiten können? Der Artikel hat eine gänzlich andere Intension, deswegen erübrigt sich hier jeglicher Kommentar.

Zitat

2. Ärger mit den Nachbarn: Wenn deutsche Produkte billiger produziert und exportiert werden, und gleichzeitig Importe wesentlich teurer werden, werden sich andere Länder schnell beschweren. Handelssanktionen würden einen Exportweltmeister wie Deutschland hart treffen.

Es ist die Frage, ob Handelssaktionen wirklich so einfach beschlossen werden können. In der EU durch die Freizügigkeit schon einmal nicht (Gegenarguemnt wäre eher die Harmonosierungsbestrebungen innerhalb der EU bei den Steuern).

Zitat

3. Unternehmen geben ihre reduzierten Kosten nicht voll weiter: Ich würde mich hier nicht auf Konkurrenzdruck verlassen. Warum sollte ich als Unternehmer meine Preise senken, nur weil die Produktion billiger wird? Und wenn die Konkurrenz ähnlich denkt, wird die Ersparnis bestenfalls teilweise weitergegeben. Mag sein, dass sich das in den meisten Branchen nach einer Zeit einrenkt.

Bis zu einem gewissen Nievau werden die Kostenersparnisse weiter gegeben. Der Rest ist gestiegener Gewinn, der durch Dividenten etc. auch wieder an Privatpersonen fließt und schließlich investiert oder verkonsumiert wird.

Zitat

4. Gefälle zu Nachbarländern: Wer an irgendeiner Grenze wohnt, wird dann bevorzugt dort einkaufen (teilweise ist es ja schon so, aber nicht wegen der Mehrwertsteuer). Wenn dann versucht wird, in Deutschland Zoll einzutreiben, wird fleissig geschmuggelt oder eben gleich vor Ort konsumiert, wenn möglich.

Schmuggel ist eine illegale Aktivität und man kann sie bekämpfenl Es reicht ja, auf eine ausreichend hohe Aufklärungsquote zu kommen.

Die Argumente, welche ich dagegen sehe sind ähnlicher Natur wie die schno genannten. Es gibt noch zu viel Arbeit, welche nccht sonderlich Lebenserfüllend ist.
Einer unserer Prof redet immer von ner negativen Einkommenssteuer - je mehr man arbeitet, desto weniegr zahlt man. Wer nciht arbeitet, wird mit dem Spitzensteuersatz belastet. ^^ auch nen nettes Konzept.

-=)GWC(RaMsEs

unregistriert

30

11.10.2005, 14:23

also ich denke jeder hat sich schon mal die frage gestellt:
"was würde ich tun wenn ich morgen 10 million euro hätte oder eben nichts mehr arbeiten müsste".

Ich persönlich würde vielleicht genau weiterarbeiten als Softwareentwickler, aber maximal halbtags, so 15-20h die woche.
oder netzwerkadmin machen, auch nur halbtags. arbeiten würde ich trotzdem, aber viel weniger und würde vielleicht, wenn es mal probleme gibt, eher das handtuch schmeissen und wechseln, weil ich ja nicht vopn der arbeit existenzabhängig bin.