Ehrlich gesagt finde ich, dass sich dazu berufende Computerspieler zu sehr in ihrer Aufklärungsmission versteifen können. Computerspiele sind schon zu sehr in unserem Alltag eingebunden (hier wird wohl oft die Statistik zitiert, dass die Computerspielbranche mehr eingenommen hat als die Film- und Musikbranche), als dass irgendein verrückter Politiker mit zuviel gutem Gewissen pauschal alle Computerspiele mit einem Erlass verbannen könnte.
Andererseits sind Computerspieler nicht mehr einem Milieu zuzuordnen, sie teilen keine soziale Schicht, sind nicht regional eingegrenzt und teilen keine politischen Interessen. Infolgedessen ist das Gefühl "die gegen uns" eher künstlich und medial erzeugt. Mal ganz platt formuliert, Computerspiele werden einfach überleben, weil jedes Kind irgendwann mal im Kontakt mit Computerspielen treten wird.
Natürlich ist die Medienaufklärung von Nöten, aber man braucht nicht bei jedem Aufschrei gleich den Notstand auszurufen. Ein ähnlicher Notstand wurde bei dem neuen Jugendschutzgesetz verhängt, jedoch war das Gesetz in der Realität sogar gut: Wurde früher im Zweifelsfall immer mit der Indizierungskeule zugeschlagen und somit de facto der Tod eines Computerspiels verhängt, so gibt es heute verbindliche USK16 und USK18-Einstufungen für Spiele, für die dann kein Werbeverbot gilt.