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12.05.2014, 12:34

die 10 gebote der giordano Bruno Stiftung scheinen mir sehr strukturkonservativ

32

12.05.2014, 13:23

Ohne weitere Ausführungen zur Motivation deiner Aussage kann man nicht viel mit deinem Beitrag anfangen.

33

12.05.2014, 13:54

Ich finde es durchaus nicht von sich aus gegeben, dass sich die natur zu 100% an die logikgesetze hält.
Ich habe jetzt gerade leider nichts dazu gefunden in google, weil man da mit esoterischem quatsch zugemüllt wird bei dem thema, aber es gibt auch renommierte wissenschaftler, die sich diese frage stellen.


Mit blind meinte ich sowas wie die quantentheorie. Man kann aus ein paar wenigen vorraussetzungen, die man durch experiemente ermittelt hat, ein komplexes mathematisches konstrukt aufstellen und dieses mit mathematik bearbeiten, ohne dass das manschliche gehirn dazu in der lage ist die vorgänge in der natur selbst nachvollziehen zu können.
Man erhält dann schlussfolgerungen, die alle richtig sind und hat ein gebiet der natur erschlossen, bei dem sich unser gehirn komplett querstellt.

Das auswerten an sich ist halt "blind", man versteht nicht immer, was da gerade in der natur passiert, aber man kann sein mathematisches modell bearbeiten, denn das kann unser gehirn dank abstraktionen immer leisten.
Natürlich prüft man am ende immernoch mit experimenten das ergebnis, aber das ist meist eher, um das grundlegende modell zu überprüfen und nicht, um zu gucken, ob die mathematischen gesetze wirklich galten.

34

12.05.2014, 14:01

nun hier die 10 gebote des evolutionären Humanismus

"Die Kurzfassung der Angebote lautet:[6]
1.Diene weder fremden noch heimischen „Göttern“, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern!
2.Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten!
3.Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!
4.Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!
5.Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.
6.Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest.
7.Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Zweifle aber auch am Zweifel! Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.
8.Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst!
9.Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben!
10.Stelle dein Leben in den Dienst einer „größeren Sache“, werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort machen woll(t)en! Eine solche Haltung ist nicht nur ethisch vernünftig, sondern auch das beste Rezept für eine sinnerfüllte Existenz." (http://de.wikipedia.org/wiki/Alternative…4ren_Humanismus)

diese gebote halten das Individuum an, sich gut zu benehmen, die Strukturen die es zu schlechtem benehmen zwingen werden allerdings nicht angetastet. die schuld für das erdenleid wird dem schlechten benehmen des Individuums zugeschrieben, eine klassische argumentationsfigur konservativer gesellschaftskritik.

35

12.05.2014, 17:07

Ich finde diese 10 Gebote am Besten:

http://www.youtube.com/watch?v=H5rLWJntz-o

Ich finde schon sehr wichtig, wie ein Professor tickt. Viele
Philosophische Fakultäten sind fest in kirchlicher Hand mit entsprechender Zensur. Da hat man dann
ziemlich schlechte Karten, wenn man nicht an ein unsichtbares Männchen
glaubt, auch wenn sie einem das vielleicht nicht direkt ins Gesicht
sagen. Das merkt man dann irgendwann an den Noten. Andere Beispiele für Professoren, die den Titel nicht verdient haben: Libertarier oder Waffenforscher.


http://www.philo-sophos.de/index.php?title=fakultaeten

Welche philosophischen Themen interessieren dich denn?

36

12.05.2014, 17:49

naja nochmal studieren will ich nicht. aber die theoretische Soziologie ist oft nahe an der philosophie dran bzw kommt oft daher. daher hab ich öfters versucht auch mal in philo Veranstaltungen zu gehen (hab 4 Veranstaltungen erprobt: vl Einführung in moderne Phil, vl Einführung in Phil anthro, Seminar wirtschaftsethik, Seminar zu max horkheimer). der dozent zu wirtschaftsethik war deutlich senil. der zu Phil anthro hat alles abgelesen. die warn auch beide eigentlich Theologen ursprünglich. zwei weitere dozenten waren zwar inhaltlich verständlich aber haben sehr unseriös unterrichtet, die mussten irgendwie zwanghaft alles und jeden kommentieren und sich zu jedem mist sehr subjektiv positionieren, etwa der zu moderner philo meinte sowas wie "lesen sie nie hegel der ist der dümmste von allen, nur husserl ist gut" und hat hegel dann inhaltlich komplett ausgespart aber musste trotzdem in jeder vl eindringlich vor der Lektüre hegels warnen. beim horkheimer Seminar hat der dozent bei jeder sich bietenden stelle gesagt "nene das weiß ich besser" und wollte dann statt die texte zu besprechen den studis seine eher peinliche privatphilosophie andrehen, die schienen mir von der Fachwelt nicht so anerkannt zu werden wie sie sich das vorstellen.

naja da hatte ich überlegt ob das an philo an sich bzw. an der aktuellen institutionalisierung liegt oder ob Trier da einfach schlecht ist.

in Trier ist philo irgendwie so halb formell mit der theologischen Fakultät verknüpft. aja dann war ich auch einmal in Einführung in die Theologie, da hat der dozent die ganze zeit behauptet Theologie sei eine Wissenschaft wie die Physik, aber ohne das zu begründen, aber gut das wird vermutlich an allen unis so ähnlich sein (allerrdings hat i er auch alles abgelesen)

37

13.05.2014, 14:52

diese gebote halten das Individuum an, sich gut zu benehmen, die Strukturen die es zu schlechtem benehmen zwingen werden allerdings nicht angetastet. die schuld für das erdenleid wird dem schlechten benehmen des Individuums zugeschrieben, eine klassische argumentationsfigur konservativer gesellschaftskritik.

Viel schlimemr ist doch die Linke, Verzeihung, "progressive" Gesellschaftskritik. Da werden radikal Strukturen geändert weil man denkt, damit sollte es besser werden. Und wenn dann im real existierenden Sozialismus doch nicht alle Glücklich sind, dann bauen wir halt noch ne Mauer und warten etwas länger. Kann ja schließlich nicht sein, dass in den Annahmen irgendwo ein Fehler war...

Ich finde die neuen 10 Gebote recht unsinnig. Aber besser als die christlichen 10 Gebote sind sie allemal. Wenngleich nicht knapper formuliert.

@La_Nague: Ja, so in etwa. Ich hatte vorm Schreiben auch darüber nachgedacht, ob die Natur sich "unlogisch" verhalten könnte. Aber letztlich existiert ja Logik nur in unserer Modellierung der Natur, d.h. in der Modellwelt. Und weil/wenn das Modell nicht 100%ig richtig ist, dann "verhält" sich die Natur irgendwo unlogisch. Aber wenn ich schon im richtigen Modell bin, dann kann sich imho die Natur nicht unlogisch verhalten. Denn dann wäre das Modell nicht richtig. Das Modell selbst muss ja logisch konsistent sein, zumindest bei entscheidbaren Fragen. Aber darüber könnte man auch noch länger nachdenken, ich hatte es damals erstmal hierbei gelassen.

Wenn man postuliert, dass es Naturgesetze gibt, dann gibt es Invarianzen. Diese sind zu finden und zu beschreiben. Ich denke auch, dass es eine objektive Wirklichkeit losgelöst von mir gibt. Dies bedeutet für mich auch, dass Wissenschaft nicht subjektiv, d.h. nicht perspektivenabhängig sein sollte. In der Mathematik wäre das vergleichbar mit der Unabhängigkeit von der Koordinatenwahl. Dieses Konzept finde ich sehr mächtig. In abgeschwächter Form taucht es bei allen Überlegungen über Wohldefiniertheit auf. Abstrakte Objekte sollen nur bestimmte Eigenschaften haben, aber nicht abhängig von anderen (unabhängigen) Eigenschaften von Objekten sein, wenn man sie konkret konstruiert. Genau so etwas möchte man auch in der realen Wissenschaft erreichen.

@Rommel: Dann scheinst du wirklich auf eine Auswahl der schlechtesten Dozenten gestoßen zu sein. Ein normal-guter Professor kann sowohl Evidenz als auch Kritik an den jeweiligen zu lehrenden Theorien üben bzw. deren Nutzung oder Sinnhaftigkeit motivieren.

38

13.05.2014, 15:55

So Typen, die nur vom Blatt ablesen oder didaktisch ne Niete sind, die habe ich auch erlebt, würde mich auch nicht überraschen, wenn das in Philosophie die Mehrheit ist.

Was ich immer mache, ist auf Youtube nach Vorträgen suchen, aber bei Geisteswissenschaften hat man oft schlechte Karten, sogar mit der wikipedia bei vielen Themen. Vielleicht mal Bücher ausleihen von einem Lehrstuhl/Prof, der dich interessiert oder wenn das auch mager ausfällt, mal denen schreiben (kann anonym sein), ob sie ne Aufnahme haben oder wie die Lehre bei denen abläuft (Schwerpunkte), was für Bücher sie empfehlen.

39

13.05.2014, 16:42

heißt doch auch vorlesung und nicht didaktisch wertvolle, einen jeden motivierenden und dazu noch roten faden habende freie rede :P
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

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40

13.05.2014, 18:42

Ich kann übrigens das philosophische Radio im WDR 5 empfehlen. Zu viel Denken sollte man aber vielleicht auch nicht ;).
http://www.wdr5.de/sendungen/philosophis…esradio103.html
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

41

13.05.2014, 18:52

naja das wort Vorlesung entstammt aber einer zeit in der buchmaterial und eventuell sogar die Fähigkeit zu lesen knapp waren (geraten). da beides nicht mehr der fall ist könnte man derartige "Lesungen" auch einfach durch Lektüre des skriptes ersetzen

42

14.05.2014, 01:19

ich denke nicht, dass sich die natur innerhalb eines modelles logisch konsistent verhalten muss.
Es gibt nichts, was natur und logik miteinander verbindet.


Aber wahrscheinlich lässt sich der zufall so erklären, dass ein universum, das nicht logisch konsistent agiert, nicht stabil genug ist, um leben zu ermöglichen.

Yezariael

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Wohnort: ... da wars dunkel und kalt...

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43

14.05.2014, 08:04

@Rommel, hattest du nicht vorher schon was studiert?

Zitat

Original von Antares
Sex ist nicht so schön, wie man es sich beim wixen immer vorstellt.

44

14.05.2014, 11:11

edit

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rommel« (05.01.2020, 07:14)


45

14.05.2014, 11:31

ich denke nicht, dass sich die natur innerhalb eines modelles logisch konsistent verhalten muss.
Es gibt nichts, was natur und logik miteinander verbindet.

Aber wahrscheinlich lässt sich der zufall so erklären, dass ein universum, das nicht logisch konsistent agiert, nicht stabil genug ist, um leben zu ermöglichen.

Siehe meine Ausführungen dazu. Wenn das Modell nicht stimmt, was es nie ganz tun wird, dann kann man innerhalb des Modells das andere "verhalten" der Natur als vom Modell postuliert als Logikfehler sehen. Geht halt nicht mehr, wenn man postuliert, dass das Modell wahr ist (wie in deinem ersten Beitrag).

Zufall muss man gar nicht über solche Umwege erklären. Wenn man einer ein deterministischen Prozess auf einen niedrigdimensionaleren Unterraum projiziert, dann kann das so erhaltene Bild praktisch ununterscheidbar von einem echten stochastischen Prozess sein. Stich tent map oder logistic map, um nur die einfachsten zu nennen (2D auf 1D).

Vor diesem Hintergrund kann man imho Stochastik modelltheoretisch recht elegant erklären. Die Realität ist viel komplexer als in einem normalen Modell, d.h. das wahre Modell ist sehr hochdimensional. Wir verwenden ein niedrigdimensionales Modell, d.h. wir projizieren vom hochdimensionalen Modell in das niedrigdimensionale. Das entstandene Bild wird dann ununterscheidbar von Stochastik sein, auch wenn es diese fundamental vielleicht gar nicht gibt. Aber wir werden nie eine Chance haben (denke ich zumindest), sinnvoll die Dimensionalität der erklärenden Modelle so weit zu erhöhen, um ohne Stochastik auskommen zu können. IM Gegenteil, wir sollten froh über Stochastik sein, weil wir damit eine ganz gute Modellstruktur bekommen.

Ansonsten will ich meiner Verwunderung noch Ausdruck verleihen, dass Ede irgendwann mal eine Universität von innen gesehen haben will.

46

14.05.2014, 19:35

Also angenommen ich wär nen Penner, der ab und zu mal die öffentliche Toilette in ner Uni benützt oder gibt auch Studium generale, dann hätte ich ne Uni auch von innen gesehen. Macht das einen dann zu einem besseren Menschen? Du bist doch ein super Beispiel, dass das nicht der Fall ist, sonst hättest nicht so nen Klops rausgehauen. Wenn de verbale Haue brauchst: Ich habe mich neulich total amüsiert als die FDP sich aufregte, dass die 5 % Hürde fiel bei der EU-Wahl. Wenn sie jetzt mit 3 % einziehen, wie schmachvoll! Das sagt doch alles. Mehr Schein als Sein ist angesagt.

47

14.05.2014, 23:50

naja das wort Vorlesung entstammt aber einer zeit in der buchmaterial und eventuell sogar die Fähigkeit zu lesen knapp waren (geraten). da beides nicht mehr der fall ist könnte man derartige "Lesungen" auch einfach durch Lektüre des skriptes ersetzen

this...
allerdings haben sie bei uns statt vorlesungen zu streichen lektürekurse eingeführt und übungen eingespart.
begründung: die studis würden schlechter lesen