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31

20.08.2013, 11:16

Ich würde mir als Alternative anschauen was auf dem Arbeitsmarkt aktuell wirklich gefragt ist und mich dort spezialisieren.

Gerade in deinem Bereich gibt es doch einiges.

Wenn du zum Beispiel Unified Comunications Integration von Microsoft Server Seite angehst, dann bist du saniert.
Da interessiert es kein Mensch ob du Studiert hast oder nicht. Du zeigst das du es draufhast und der Rest ist uninteressant, wenn du dann über den Tellerrand "Techniker/Administrator" raus willst machst du nach 2-3 Jahren dann eben presales engineer, dass ist eh 1000 mal interessanter weil du zwar die Lösungen theoretisch baust die Implementation aber den Techniker durchführen lässt und so einfach extrem viele verschiedene Szenarien kennenlernst.
Ich kenne allein 2 Dutzend Firmen auf enterprise level die händeringend jemand suchen der da wirklich fit ist. Gehalt kannst du da gut bis 80000 im Jahr kommen.

Und gerade in solchen Jobs ist es doch so, da bringt mir jemand der nen bwl Studium gemacht hat neben seinem Admin Job gar nichts.
Da brauch ich jemand der bereit war paar hundert Stunden zu investieren um sich da reinzuknien und das fachlich notwendige Wissen zu lernen.
Wenn er dann auch noch jemand ist der Kommunikativ gut genug ist um mit dem Kunden direkt zu arbeiten ist das perfekt.

Wenn Studium dann auch was wo du nacher einsetzen kannst, unglaublich wieviele Stunden ich verwenden musste um Sachen Zuhause nachzulernen die ich im Studium geschwänzt hatte weil ich dachte brauch ich nie im Leben^^
Back to the Roots:S

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »DerPunkt_LTL« (20.08.2013, 11:23)


32

20.08.2013, 16:49

@Hummi, ich finds trotzdem eine Schwache ausrede zu sagen, dass man nebenbei sich freiwillig so viel vorgenommen hat, dass dann darunter die Noten gelitten haben. Würde ich als Personaler nur falsche Selbsteinschätzung rauslesen.

Aber ansonsten bin ich da natürlich voll bei euch. Ich sage ja auch, dass das Studium mir total viel gebracht hat, aber halt hauptsächlich weil zusätzliches Interesse geweckt wurde oder weil man sich mit gewissen Sachverhalten mehr beschäftigt hat oder weil man entdeckt hat, dass einem sowas total gut liegt und das es einem leichter fällt als anderen. Die Erfahrung ist auf jeden Fall viel wert, aber ich frage mich halt wieviel man davon bei einem Fernstudium noch mitkriegen würde und ob es gerade Attila, der ja anscheinend hauptsächlich auf mehr Geld und Verantwortung aus ist (was durchaus eine legitime Motivation sein kann), dann wirklich was bringen würde BWL zu studieren.

Ich sehe das dann mehr wie Punkt, gerade im Informatikbereich (in dem ich nebenbei arbeite), zählt doch viel mehr ob man es kann oder eben nicht. Klar sind Zertifikate und Studium toll aufm Papier, aber ich habe schon einige Möglichkeiten bekommen (in Richtung Datenbank, Typo3, PHP sowas) einfach weil ich von meinem aktuellen Chef empfohlen wurde und der halt meinte, ja der hat zwar VWL studiert und keinen Nachweis über seine Fähigkeiten, aber sie können sich sicher sein, dass er das kann, weil er das seit 3 Jahren bei uns macht. Ich hab auch einen Programmierfreund bei nem größeren Finanzdatendienstleister und die würde auch Leute einstellen ohne abgeschlossenes Studium, solange die halt wissen was sie tun. Natürlich werden die dann etwas geringer bezahlt, aber das sind nicht mehr als 10% und ich finde man sollte Geld ab einem gewissen Punkt nicht so wichtig nehmen. Ob nun 2000 oder 2200 netto zum Einstieg, das spielt doch nun wirklich keine Rolle mehr.

33

20.08.2013, 21:33

Auf der technischen Ebene würde ich dem zustimmen. Sobald es aber den Level "Hands on" verlässt, also Richtung Architektur-Beratung oder eben Verantwortung geht, d.h. wo eine gewisse Seniorität vorausgesetzt wird, zählt ein Hochschulabschluss durchaus. Was nicht heisst, dass man es über die technische Experten-Karriere nicht dorthin bringen kann. Ist man richtig gut, sind deutlich mehr als die von Punkt genannten 80k drin (wenngleich das auch in der IT schon ein sehr(!) ordentlicher Lohn ist).

In dem Programm, in dem ich aktuell als PL tätig bin, leistet sich die interne Programm-Leitung 2x im Jahr eine Art technisches Audit zur Absicherung, dass sie alles richtig machen, durch einen ehemaligen Accenture-Partner, der nur noch um die Welt jettet und hier und da mal so Miniaufträge annimmt. Ihr würdet weinen, was der für einen Tagessatz bekommt.. da reicht es völlig, 3-4 Tage / Monat zu arbeiten. ^^

Ansonsten erreicht man mit der Schiene Verantwortung und entsprechender Erfahrung (wobei die Verantwortung im Verlauf immer schön zunehmen muss) deutlich schneller krasse Gehälter als auf der technischen. Allerdings ist der Erfolgsdruck auch höher und die Arbeit eine völlig andere. Man muss es mögen und können. Je komplexer die Projekte, umso mehr Bälle muss man hoch halten, sich selbst organisieren, darf nichts vergessen, muss delegieren können, motivieren, bewerten, planen, entscheiden, durchsetzen, moderieren, überzeugen, scope, Anforderungen und Erwartungen managen, Mut zur Lücke und politisches Gespür haben, aber nie an der falschen Stelle. Das sind eine Menge Fähigkeiten, die man sich nicht anlesen kann und von den BWL- oder PL-Hatern völlig unterschätzt werden. Es ist nichts leichter, als ein Projekt völlig an die Wand zu fahren. Der technische Experte verbockt es im Zweifel, aber verantwortlich ist der PL, der auf seine Expertise vertraut hatte. Wie auch immer, mir macht es Spaß, technische Details hingegen und die selbst Hands on umzusetzen / auszuprobieren, fasziniert mich nicht die Bohne.

Da muss man aber selbst herausfinden, was einem liegt, nur dann ist man gut. Weil andere als Projektmanager oder Bereichsleiter deutlich > 100k verdienen, bedeutet lange nicht, dass es für einen selbst passt. Das vermeintlich hohe Einkommen ist nicht alles, ab 100k im Prinzip sowieso egal, da ist der Spaß und Herzblut wichtiger und vielleicht die viel zitierte Work-Life-Balance, wobei das in meinen Augen nicht immer mit "viel Freizeit" gleichzusetzen ist.

Als Netzwerkadmin wird er es jedoch schwer haben, sich "nach oben" zu kämpfen. Da gibt es zu viele und Linienmanager werden idR. nicht aus den eigenen Reihen berufen.

34

20.08.2013, 21:44

Naja wenn man VWL, Philosophie oder Geschichte studiert ist klar dass es nicht besonders auf eine zukünftige arbeit gerichtet ist.. sind sehr interessante studien sicher, aber halt sehr allgemein.
Gibt aber auch andere studien, Medizinstudium z.b. war im vergleich extrem spezifisch für das was ich tue.. klar gibts da auch noch sachen die man nie wieder braucht (auch wenns nie schadet sie zu wissen), aber prinzipiell brauchst fast 90% der sachen irgendwann in der arbeit mal, und dann halt noch viel mehr die man erst später lernt

35

20.08.2013, 23:10

wenn ihr nur schnell steinreich werden wollt, dann macht ihr aber was falsch, wenn ihr irgendwo als Angestellte arbeitet. Dafür ist seit Urzeiten die beste Methode seit eh und je ein Ponzi-Schema

36

21.08.2013, 02:54

im masters sind alle so lebenslauf besessen und voll am turbo karriere machen oO

die meisten, die ich im RL kenne, verweigern sich schon fast und haben lieber soviel freizeit wie möglich. das gehalt leidet vielleicht, aber mit ehepartner haben trotzdem soweit alle schöne häuser schon gebaut.




Ich fühle mich hier schon fast schuldig, dass ich mit 27 fast keine karriere habe :D

37

21.08.2013, 03:29

Der Unterschied resultiert auch vielleicht vom Unterschied jemanden im RL zu kennen oder im anonymen Internet.
Damit mein ich niemand speziellen, dafür kenne ich keinen gut genug, aber glauben tue ich nur die Hälfte von dem was ich im Inet lese.
Muss dazu sagen das ich aber auch im RL sehr skeptisch bin... :)

38

21.08.2013, 08:38

im masters sind alle so lebenslauf besessen und voll am turbo karriere machen oO

die meisten, die ich im RL kenne, verweigern sich schon fast und haben lieber soviel freizeit wie möglich. das gehalt leidet vielleicht, aber mit ehepartner haben trotzdem soweit alle schöne häuser schon gebaut.

Ich fühle mich hier schon fast schuldig, dass ich mit 27 fast keine karriere habe :D


hab ich mir auch schon ab und an gedacht :D

39

21.08.2013, 09:42

Bist du nicht bei ner Bank? Ist die karriere da nicht selbst ohne studium ein halber selbstläufer?

Ich hab einen 2200€netto job (dank schichten) bei siemens vdo/continental aufgegeben, weil ich lieber mit 1500€ zufrieden wäre, dafür aber keine schichten machen müsste und jedes wochenende, statt jedes vierte, frei hab. Meine gesundheit hat zu dem zeitpunkt auch schon genug unter alkohol und co gelitten, da sind solche schichten nur noch mieser (19/21 schichtsysteme). Also so viel dazu, point proven, mir gehts genau wie dir, la_nague :D
War nur reichlich bescheuert dann Bauingenieur zu werden, wo die überstunden, sofern man in planungs/ausführungsbüros landet, bald auf mediziner niveau sind ^^

edit: wohlgemerkt sächsische ost-euro. Da reichen 2200 um hier in der kleinstadt wie ein kaiser zu leben.

40

21.08.2013, 09:48

naja nicht jeder in ner Bank ist Investmentbanker :D
hab geregelte Arbeitszeiten (7:30-18:00) mit Gleitzeit, mal komm ich um 9:30, mal geh ich um 16:30, dazu mach ich ja nur 80% im Moment d.h. freitags nie arbeiten...
klar sind hier die Chancen besser Karriere zu machen als in vielen anderen Unternehmen, aber nicht jeder "Sachbearbeiter" hier wird mal Bereichsleiter und verdient 10k im Monat :D
mir ist wichtig dass Freizeit/Hobbys/Freundin nicht zu kurz kommt und dass das Geld halt "locker" reicht für den Lebensunterhalt... 5k+ im Monat und dafür 10h am Tag arbeiten wär mir einfach zu doof.

41

21.08.2013, 09:54

Naja gut, wenn du das sagst :D Kenn nur 2 typen die jünger sind als ich und mit 26 jetzt schon ne million, bzw 500k auf dem konto haben. Ohne lehre, Bank-irgendwas. Der millionär ist allerdings auch der sohn vom chef der bank/filliale/k.a.

42

21.08.2013, 10:00

naja das klingt nicht nach selbst verdient sondern vom papi abgestaubt :D

43

21.08.2013, 10:02

Angeblich nicht, aber natürlich empfand ich die aussagen als teilweise dubios. Nur das vermögen ist echt. Der mio-typ ist mit der freundin einer freundin von mir zusammen und kam erstmal nach dresden um sich nach dem kaffee bei ihr einen porsche zu kaufen. In bar. Der typ hat mir immerhin gezeigt, dass einen reichtum verdirbt.

44

21.08.2013, 13:07

Angeblich nicht, aber natürlich empfand ich die aussagen als teilweise dubios. Nur das vermögen ist echt. Der mio-typ ist mit der freundin einer freundin von mir zusammen und kam erstmal nach dresden um sich nach dem kaffee bei ihr einen porsche zu kaufen. In bar. Der typ hat mir immerhin gezeigt, dass einen reichtum verdirbt.

Wieso verdirbt Reichtum [ihn]? Weil er ihr nen Porsche kauft, oder weil er ihn bar bezahlt?

45

21.08.2013, 13:18

glaub das ist gesondert zu betrachten und auch so gemeint.
Zitat von »Lesmue« Wenn ich 2 Abende in der Woche mal Ruhe vor Frau,Freundin,Kindern usw hab will ich einfach ganz entspannt am Rechner was daddeln und mir dabei 3 Weizen in den Kopf jagen, und mit Kumpels dummes Zeug in Skype labern.

46

21.08.2013, 13:40

edit

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Rommel« (05.01.2020, 07:54)


47

21.08.2013, 14:08

Zitat

glaub das ist gesondert zu betrachten und auch so gemeint.

Richtig, war auch mit absicht ein separater satz. Durfte ihn ja kennenlernen... Der absatz mit dem porsche galt nur als "beleg" dafür, dass (egal wie viel nun wirklich exakt) er genug geld hat.

Unrecht hat rommel trotzdem nicht: Abartiger prolet .

48

21.08.2013, 16:11

Lasst ihm doch den Porsche bar bezahlen, seid ja nur neidisch. :D

Ich hab übrigens auch bei weitem keine Turbokarriere, bin 28 und hab noch nichtmal Studium fertig und auch danach will ich sicher nicht zu ner Unternehmensberatung oder sowas.

49

21.08.2013, 16:42

Es kann und muss auch nicht jeder eine Turbo-Karriere machen. Ich bin sehr froh darüber, dass nicht jeder PM sein will und kann, sonst müsste ich mich vermutlich viel mehr anstrengen / arbeiten fürs selbe Geld oder gar deutlich weniger. Wichtiger als die Turbo-Karriere an sich ist der Spaß an der Arbeit. Nicht selten ergibt dann das eine das andere. Wer sich zwingen muss, morgens aufzustehen, wird kaum erfolgreich sein. Ich kann aber sehr gut nachvollziehen, wenn jemand lieber kreativ arbeiten möchte oder sozial oder mit den eigenen Händen und abends sehen was man geschafft hat. Man muss eben feststellen, was einem Zufriedenheit verschafft.

Nicht jeder Porschefahrer ist perse ein Proll. Ich kenne einen, der sich einen GT3 gekauft hat, zum Spaß haben. Der wird überwiegend auf der Rennstrecke gequält und der motorisierte Spaß ist für Selbstständige günstig zu haben, da absetzbar, während alles andere aus dem versteuerten Netto bezahlt werden muss, Dank unserer sinnhaften Steuergesetzgebung. Wer will es Ihnen vorwerfen?

50

21.08.2013, 16:46

Das sollte auch keine porsche=proll diskussion werden, verallgemeinerungen sind immer scheisse wenn sie fatalistisch zu 100% gelten sollen. Selbiges gilt auch für geld=verdorbenheit. Muss man jetzt auch nicht weiter erläutern, ob ein mensch mit weißer weste unbedingt verdorben wird, oder der schnitt an skrupelosen bzw schon-kindheits-proletischen leuten die an vieeel geld kommen größer ist, sei mal dahingestellt.

51

21.08.2013, 17:00

Ok, klang nur sehr pauschal.

back2topic: Ich sehe es ähnlich wie Punkt, auch wenn ich mich bei Informatikern nicht so auskenne. Ich würde auch eher von einem Studium abraten und die Zeit lieber in unmittelbare Qualifikation stecken, sei es Programmierungerfahrung oder irgendwelche Zertifikate. In der Informatik ist man ja auch öfter selbstständig. Solange du keine Karriere in einem größeren Unternehmen anstrebst, solange brauchst du auch nicht notwendigerweise einen Uni-Abschluss.

Ein Universitätsabschluss ist halt nett fürs eigene Denken. Aber BWL erscheint mir bei dir auch zu weit von deinen originären Interessen zu liegen. Das schließt nciht aus, dass man im Laufe des Studiums noch ein Interesse für BWL entwickelt, habe ich schon oft gesehen/gehört. Ich bezweifle eher, dass deine Motivation ausreicht, vor allem da ein Bachelor-Abschluss jetzt auch nichts besonderes ist. Ich glaube kaum, dass man damit großartig anders dasteht als mit guter Berufserfahrung und Praxiskenntnissen.

52

21.08.2013, 17:01

Meine "Karriere" war übrigens nicht exakt geplant oder sowas. Es ist ja nicht so, dass ich als Kind gewusst hätte, ich würde IT-Projektmanager werden wollen (sondern Gärtner :D). Man sollte aber schauen, dass man nicht auf der Stelle tritt sondern sich stetig weiter entwickelt. Dafür ist man in erster Linie selbst verantwortlich und sollte sich nie darauf verlassen, dass andere (Chef, HR...) fördern und entwickeln. Unternehmensinteressen und die des Mitarbeiters sind nicht immer kompatibel und nicht selten bleiben Potentiale unerkannt, die nächste Stufe von außen besetzt, statt eigene MA zu fördern. Hin und wieder ergeben sich Gelegenheiten und dann muss man auch mal den Mut haben, Risiken einzugehen. Das habe ich getan, mich dabei auf mein Bauchgefühl verlassen und bin bislang gut damit gefahren. Jetzt hätte ich kürzlich den "next step" machen können, mich nun aber dagegen entschieden. Es wäre eine Inhouse-Position mit mehr Verantwortung, etwas mehr Geld, verbunden mit einem Umzug, einiger Ungewissheit und Risiken aber auch weiteren Karriere-Chancen gewesen. Stattdessen habe ich ein paar Punkte mit dem aktuellen Arbeitgeber verhandelt und meine Situation ist nun noch komfortabler. Das ist mir derzeit mehr wert und wichtiger als mehr Karriere. Es war allerdings auch ein Prozess sich sehenden Auges so zu entscheiden, um es nicht ständig in Frage zu stellen.

53

21.08.2013, 18:59

sondern Gärtner


Das wünsche ich mir manchmal heute noch, wenn mich die tägliche Projektarbeit mal wieder so richtig anfrustet ;)

54

21.08.2013, 19:32

erinnert mich an eine der letzten breaking bad episoden "tagging trees is a lot better than chasing monsters" :D

55

21.08.2013, 21:07

Wie von einigen richtig bemerkt driften solche Threads irgendwie immer in Schwanzverlängerungsdiskussionen und Statements ab.
Ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Attila

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56

21.08.2013, 21:35

Finde den Thread bisher erstaunlich Gehaltvoll, verfolge ihn jedenfalls interessiert und halte mich mal mit textwalls zurück :P

57

22.08.2013, 09:33

BWL erscheint mir bei dir auch zu weit von deinen originären Interessen zu liegen.
Attila schrieb doch, er würde sich gern aus der Netzwerkadministration in Richtung Linienfunktion (Team-, Abteilungs-, Gruppen-, Bereichsleiter) entwickeln. Je höher in der Linie, umso mehr ist unternehmerisches Handeln gefordert und da hilft eine kaufmännische Ausbildung wie ein BWL Studium schon sehr. Es gibt eine Menge Menschen in verantwortlicher Position, die eine Reihe von einschlägigen Kompetenzen mitbringen, aber nicht rechnen, planen und wirtschaften können. Am Ende bleibt dann noch so viel Jahr aber so wenig Budget und auf Pläne wird ganz verzichtet, weil sich ja sowieso ständig alles ändere und es nicht lohne zu planen (höre ich oft). Werden solche Positionen ausgeschrieben, sind ein einschlägiges abgeschlossenes Hochschulstudium häufig selbstverständliche Voraussetzung. Es geht praktisch sicher auch ohne, wenn man es anderweitig erlernt hat, aber die Frage ist, ob man die Chance bekommt, es unter Beweis zu stellen.

Meine jüngste Karriere-Chance kam von außen. Heisst ein Personalvermittler (auch Headhunter genannt) spricht Dich an. Häufig passiert das über Xing, aber auch telefonisch oder per Mail, weil irgendwo der Name gefallen ist und Kontaktdaten weitergereicht wurden. Der Vorteil hierbei: man ist nicht Bittsteller sondern wird ein Stück weit umworben, auch vom potentiellen Arbeitgeber, dem man ja schließlich wärmstens empfohlen wurde. Ich reagiere - wenn überhaupt - nur auf das Angebot von Inhouse-Positionen, da ich auf Reisetätigkeit keine Lust mehr habe. Inhouse-Positionen beim Anwender werden idR schlechter bezahlt, denn in der Beratung/Dienstleistung ist ein entsprechendes Schmerzensgeld im Gehalt enthalten. Es reicht also zunächst das Ist zu nennen, bevor man seinen CV übermittelt und häufig hat es sich dann bereits erledigt. Wenn nicht, wird ein guter Personalvermittler den CV auf Herz & Nieren prüfen. Ohne Studium würde es hier nach meiner Einschätzung nicht weiter gehen. Ich werde immer beispielsweise ausführlich befragt, weshalb ich noch zwei Semester Informatik an das BWL Studium gehängt hatte.

Im Fazit bin ich überzeugt, dass ein Studium für eine verantwortliche Position sehr hilfreich, wenn nicht gar zwingend ist. Da ich umgekehrt auch viele Bewerber in der Rolle des Personalsuchenden erlebe, lässt sich feststellen, dass Hochschulabsolventen meist andere, häufig bessere Voraussetzungen mitbringen, als jene, die nicht studiert haben. Man lernt im Studium nicht nur den Stoff an sich, sondern auch das Lernen, zu strukturieren, Prüfungssituationen usw..

Das soll kein Plädoyer sein, jeder solle / müsse studieren und nicht jedes Studium geht zudem in diese Richtung. Doch wenn Attila in so eine Position möchte, ist ein BWL oder Wirtschaftsinformatik sicher nicht verkehrt. Interessant könnte auch der relativ neue Studiengang Business Information Management sein.

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58

22.08.2013, 10:26

Ich glaube der Master wäre ganz passend für dich: https://www.fh-muenster.de/wirtschaftsin…aster/index.php

Dazu braucht man aber natürlich erstmal einen Bachelor in (Wirtschafts-)informatik oder Wirtschaftswissenschaften. Kannst ja so nebenbei den Bachelor machen über Fernuni und dann im Master voll durchstarten an der Uni und das dann in Vollzeit machen.
Zunächst ist der interdisziplinär und in Semester 3,4 dreht sich alles um Praxis- und Forschungsprojekte. Ein 2,5 Abschluss brauchst du dafür aber schon und die machen Auswahlgespräche.

Berufsbild passt denke ich perfekt zu dir: https://www.fh-muenster.de/wirtschaftsin…erufsbilder.php
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

Attila

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59

22.08.2013, 13:56

Business Information Management


Klingt in der Tat nicht so schlecht, wenn man sich die Modulübersicht anschaut:
https://www.provadis-hochschule.de/filea…luebersicht.pdf
http://studieren.de/studienprofil.0.busi…37696.2495.html

Hat nicht ganz so viel theoretische Informatik wie die reine Wirtschaftsinformatik oder?
Ich habe etwas schiss davor, das sich ein Informatikstudium zu weit von der Praxis entfernt. Bei Business Information an der FH wird der Praxisbezug mehrmals betont.
In der Vergangenheit fiel es mir immer deutlich leichter zu lernen, wenn ich ein Beispiel / Bezug zur Praxis habe oder zumindest irgendwie Vorstellen kann dass es mir einen Vorteil bietet. Auf Zwang etwas lernen was mir keinerlei Link zur Praxis bietet fiel mir immer deutlich schwerer.
BWL Modelle sind zwar auch nicht immer Praxisnah, aber leichter zu durchblicken und in der Regel irgendwie projektierbar.


Ich sehe es ähnlich wie Disaster, da ab ner bestimmten Stufe (z.B. Bereichsleitung) eine realistische Chance die Position intern oder extern zu bekommen nur mit Studium gegeben ist. Mit Ausbildung klappt das nur mit Glück, viel Erfahrung und genügend Referenzen / Bekanntheit auf dem Gebiet durch Kontakte, oder halt im Unternehmen durch langsamen Aufstieg über die Jahre - wobei ein Mitbewerber mit Studum immer noch die besseren Chancen hat. Außerdem erwarte oder glaube ich auch, dass mir das Studium helfen wird, weil es meine Fähigkeiten in dem Bereich ausbaut.

Schwer abzuschätzen finde ich wie schwer oder leicht mir die Module Fallen werden, dass die Motivation und Zeiteinsatz hoch sein muss ist mir klar.
Eventuell sollte ich mich mal auf ein Probestudium / Probemodul bewerben/ anmelden und einfach mal schauen ob ich rein finde.
Wenn ichs nicht auf die Kette kriege, schaue ich mir Alternativen in Richtung Schulungen / Zertifikate an.
Sehe ich es als machbar an oder finde ich rein (seit 2007 keinerlei Schule / Mathe / Vorlesung mehr gehabt), immerhin 6 Jahre, würde ich das weiter forcieren.

Ums ehrlich auszudrücken hab ich bei nem Informatikstudium schiss das zu vergeigen, während ich das in der Praxis eigentlich nie habe.
Herausforderungen im praktischen Bereich motivieren mich immer, im sehr theoretischen Bereich schrecken Sie mich ab einem bestimmten Abstraktionslevel eher ab.

60

22.08.2013, 14:55

Du solltest dir nur im klaren darüber sein, ob du es wirklich durchziehen willst, koste was es wolle, oder ob du nur denkst das du es durchziehen wirst. Wenn ersteres: Kein studium ist unschaffbar, mystisch oder irgendne voodooscheisse. Thematisch affin bist du ja, dumm auch nicht, also würde ich mir da nicht ins hemd scheissen. Du musst nur deine motivation ehrlich abschätzen, der rest wird ein regelrechter selbstläufer. Das bisschen mathe hat man ruckzuck wieder raus, eher im gegenteil, aufgrund praxisbezug wirst du allen um dich herum, die frisch aus der schule kommen, bestialisch überlegen sein. Maybe nicht gleich beim ersten integral 2ter klasse, aber relativ bald.