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Wie gesagt, ich halte es für ein gesellschaftliches Problem. Es ist natürlich wesentlich leichter nach Justiz und Staat zu schreien (Wepsperren!), statt zu überlegen, was DU tun könntest.
Wie gesagt, ich halte es für ein gesellschaftliches Problem. Es ist natürlich wesentlich leichter nach Justiz und Staat zu schreien (Wepsperren!), statt zu überlegen, was DU tun könntest.
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Dennoch bin ich der Ansicht, muss mehr getan werden als wegsperren, denn sonst kommen immer neue fragwürdige Existenzen nach.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Pigov« (02.11.2012, 20:04)
das ist wahr, (fast) niemand wird als soziale totgeburt in die welt gesetzt, die grundlagen dafür haben wir in deutschland aber schon größtenteils, das ist woanders noch schlimmer. Mit etwas eigeninitiative und elterlicher fürsorge sollte man das in D schaffen.
Das Problem ist leider, dass viele sinnvolle Maßnahmen mit den derzeitigen Vorstellungen von Demokratie (und Menschenrechten)... na sagen wir, einfach wenig kollidieren.
Ist aber auch kein Wunder... da in diesem Land praktisch jeder seine Kinder erziehen kann wie er will (bzw. sogar noch Wahlfreiheit hat, ob er sie überhaupt erzieht).
Natürlich wird es Eltern geben, die ihre Kinder allein zu mindestens genauso guten Menschen erziehen, wie es bei teilweise staatlicher Erziehung geschehen würde. Möglicherweise ist das sogar die Mehrheit, ich wage keine Schätzung. Selbst wenn dem so ist: Du kannst nicht gewisse Maßnahmen einführen (in Richtung Kindergartenpflicht analog zur Schulpflicht, was ich für relativ sinnvoll halte, eventuell ab 3. Lebensjahr, eventuell schon früher), die dann nur für einen Teil der Bevölkerung gelten. Das geht nicht.Das Problem ist leider, dass viele sinnvolle Maßnahmen mit den derzeitigen Vorstellungen von Demokratie (und Menschenrechten)... na sagen wir, einfach wenig kollidieren.
Ist aber auch kein Wunder... da in diesem Land praktisch jeder seine Kinder erziehen kann wie er will (bzw. sogar noch Wahlfreiheit hat, ob er sie überhaupt erzieht).
Bei Eltern gibt es ja deutliche Unterschiede. Es gibt welche, die können spätestens mit Hauslehrern das Kind teilweise besser erziehen als die staatlichen Einrichtungen. Es gibt welche, die zu überfordert und / oder unfähig sind, den Kindern grundlegende Dinge beizubringen. Und es gibt natürlich eine Menge Graustufen dazwischen. Eine Bildungspolitik, die für alle Kinder gleich ist, ob nun Laissez-Faire (keine Schulpflicht etc.), staatliche Bevormundung oder ein Kompromiss, wird also zwangsläufig teilweise fehlschlagen.
Man kann nun versuchen, je nach Zielgruppe eine unterschiedliche Bildungspolitik zu betreiben. Oder man versucht, die "Problemeltern" mit Zuckerbrot und Peitsche zu besseren Erziehern zu machen. Oder man nimmt die Probleme als Kollateralschaden hin, weil zuviel Optimierung auf Kosten anderer Dinge (z.B. Menschenrechte) geht. Ich wäre für eine Kombination aus allen drei Ansätzen.
Du kannst nicht gewisse Maßnahmen einführen (in Richtung Kindergartenpflicht analog zur Schulpflicht, was ich für relativ sinnvoll halte, eventuell ab 3. Lebensjahr, eventuell schon früher), die dann nur für einen Teil der Bevölkerung gelten. Das geht nicht.
Erziehung durch die Eltern ist sinnlos? Super! Am besten gleich nach der Geburt in eine staatliche Erziehungsanstalt, so wie die Agoge. Eventuell die missgebildeten gleich aussortieren. Offensichtlich hast du selber keine Kinder...
Das verstehe ich nicht. Wir haben auch eine Schulpflicht, die für alle gilt. Auch da ist es so, dass zweifelsohne manche Eltern in der Lage sind, ihre Kinder privat besser zu unterrichten, als eine Schule das vermag. Der Prozentsatz mag hier geringer sein, aber vom Prinzip her, ist es das Gleiche.Dann taugt die Pflichtkeule nicht. Ansonsten kann man noch Anreize schaffen, dass die weniger guten Eltern ihre Bälger freiwillig in staatlichen Einrichtungen abliefern. Im Extremfall könnte man sie sogar dafür bezahlen, also eine "Anti-Herdprämie" einführen. Wenn man davon ausgeht, dass die Kinder dann dadurch später produktiver, gesünder und weniger kriminell sind, kann sich das für die Gesellschaft auszahlen...Du kannst nicht gewisse Maßnahmen einführen (in Richtung Kindergartenpflicht analog zur Schulpflicht, was ich für relativ sinnvoll halte, eventuell ab 3. Lebensjahr, eventuell schon früher), die dann nur für einen Teil der Bevölkerung gelten. Das geht nicht.
Das verstehe ich nicht. Wir haben auch eine Schulpflicht, die für alle gilt. Auch da ist es so, dass zweifelsohne manche Eltern in der Lage sind, ihre Kinder privat besser zu unterrichten, als eine Schule das vermag. Der Prozentsatz mag hier geringer sein, aber vom Prinzip her, ist es das Gleiche.
Moment. Bei der Kindergartenpflicht hast du davon gesprochen, dass "Pflichtkeule" falsch ist, man stattdessen Wahlfreiheit schaffen sollte und dann für gewisse Bevölkerungsgruppen Anreize schafft, das staatliche "Angebot" in Anspruch zu nehmen.Ja, wer sagt denn, dass diese allgemeine Schulpflicht der Weisheit letzter Schluss ist? Für die meisten Kinder ist das sicher eine gute Sache, nicht nur zum Lernen, sondern auch wegen der Kontakte zu Gleichaltrigen. Ausnahmen gibt es aber schon, siehe z.B. Laura Dekker (siehe http://www.spiegel.de/suche/index.html?s…ff=laura+dekker ) oder auch Kinder, die in der Schule endlos gemobbt werden.
Ergo wäre es besser, wenn normalerweise Schulpflicht herrscht, die aber in gut begründeten Ausnahmefällen umgangen werden kann. Die Schüler müssen dann in Prüfungen nachweisen, dass sie trotzdem mit dem Stoff mithalten, ansonsten wird der Schulbesuch wieder Pflicht.
Moment. Bei der Kindergartenpflicht hast du davon gesprochen, dass "Pflichtkeule" falsch ist, man stattdessen Wahlfreiheit schaffen sollte und dann für gewisse Bevölkerungsgruppen Anreize schafft, das staatliche "Angebot" in Anspruch zu nehmen.
Das ist ein völlig anderes Konzept, als wenn eine allgemeine Pflicht besteht und es dann in sehr gut begründeten Fällen Ausnahmen gibt - wie bei der Schulpflicht.
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Letzteres ist m.E. viel effektiver. Auch wenn ich die Schwelle für die Ausnahmen derart hoch legen würde, dass es praktisch nie vorkommt. Also nicht so, wie mit der ehemaligen allgemeinen Wehr"pflicht".![]()
Wir brauchen wohl doch den Erziehungsführerschein. Wenn beispielsweise pitt82 Kinder bekommt, würde mir das Angst machen. Den Kleinen ja keine Grenzen setzen zuhause, den Liebe und Unterstützung scheinen ihm offenbar unvereinbar zu sein mit Regeln und Grenzen.
Im übrigen bin ich der Ansicht, dass staatliche Erziehung nur das letzte Mittel sein sollte. Elterliche Liebe kann der Staat nicht ersetzen. Leider gibt es aber eine Menge Eltern, die selbst keine Zuneigung erfahren haben und auch sonst wenig Glück im Leben. Was sollen die schon an ihr Kind weitergeben außer Frust und Aggression?