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3 751

07.04.2011, 13:49

Auch wenn ich nicht für die beiden sprechen kann, denke ich sie werden zurecht sagen, dass dieser Text max. von einem ambitionierten 10. Klässler geschrieben wurde der sich mit dem Thema Mindestlohn vll .10 Minuten beschäftigt hat. Des weiteren werden sie zu recht sagen, dass ein Vergleich mit dem Inselstaat gar keinen Sinn macht im Vergleich zu einem Land bei dem von allen Seiten Billiglöhner ins Land strömen.

Und bevor das falsch verstanden wird, ich bin durchaus kein Feind von Mindestlöhnen, aber der Artikel ist Mist.

3 752

07.04.2011, 16:39

Was sagen unsere Marktradikalen (Worfi, Juzam) zu dieser Diskussion des Mindestlohns? ;)
http://www.spiegel.de/karriere/0,1518,748568,00.html

Also folgende Aussage halte ich schon für abenteuerlich:

Zitat

Spiegel-Online: Mythen der Arbeit - Mindestlöhne vernichten Arbeitsplätze - stimmt's?
Marktmacht der Unternehmen hat zur Konsequenz, dass der Lohn auch unter den fairen Wert der Arbeitsleistung gedrückt werden kann, der sich auf einem idealen Markt bestimmen würde. In einer solchen Situation korrigiert ein Mindestlohn die einseitige Verteilung der Marktmacht. Interessanterweise kann eine Untergrenze für den Lohn dann sogar zu mehr Beschäftigung führen. Dabei kommt ein Angebotseffekt zum Tragen: Aufgrund der besseren Bezahlung interessieren sich mehr Leute für die Jobs, und folglich können offene Stellen schneller besetzt werden.

Durch Marktmacht der einen Seite kann der Preis gedrückt werden. Aber da diese Marktmacht nun einmal besteht, mögliche Gründe dafür wurden ja auch genannt, so ist es nicht sonderlich sinnvoll mit einer erdachten "perfekten" Situation zu vergleichen. Und Marktmacht kann genauso auf der anderen Seite dazu führen, dass Unternehmen zu hohe Löhne zahlen. Dies ist sicher durch die Kündigungsgesetzgebung und der Erfordernis von sozialverträglichen Kündigungen der Fall, sowie durch Tarifverträge mit Lohnstaffelungen nach Alter etc., d.h. nach Eigenschaften, welche direkt nichts mit der Produktivität zu tun haben.

Woher weiß man also den netto "fairen" Lohn eines Gedankenspiels, bei dem man auch die für die Unternehmen negative Marktmacht berücksichtigt? Und Marktmacht gibt es ja nicht ohne Grund. Arbeitnehmer brauchen für ihren Arbeitsweg Zeit oder Unternehmen dürfen keine schwangeren Frauen diskriminieren. Was sind "gute", was "schlechte" Faktoren, die zu Marktmacht führen? Das kann nicht sinnvoll entschieden werden.

Das mit dem Angebotseffekt stimmt zweifellos, aber ob dies zu einer schnelleren Besetzung führen würde, wage ich mal zu bezweifeln. Auch jetzt gibt es noch mehr als genug Bewerber, die Leute werden dadurch ja nicht intelligenter. Es konkurieren nur mehr Leute auf einer Gehaltsstufe und als aktuell Arbeitsloser wird einem die Möglichkeit genommen, über eine niedrigere Lohnforderung aus eigenen Antrieb in den Arbeitsmarkt zu kommen. Dies war für mich ja schon immer einer der Hauptkritikpunkte.

Methodisch kann man natürlich nicht nur England untersuchen, weil man nie weiß, wie sich alels ohne diese Einführung verändert hätte. Daher sollte man noch andere eurpäische Staaten und deren Arbeitsmarktentwicklung zum Vergleich mit untersuchen. Wenn es in England nur gleichbleibt, in den anderen Staaten, um idiosynkratische Effekte bereinigt, aber einen Anstieg gibt, da war der Mindestlohn vielleicht doch nicht so toll und vice versa.
Es sind bspw. viele litauische Bauarbeiter und Nutten nach England gegangen, solche Migrationsströmungen muss man versuchen im Modell zu berücksichtigen.

Aber ich denke man sollte gerade bei einer Übertragung auf Deutschland die Unterschiede zu GB und den USA herausstellen. GWC_Dunkelelf nennt da schon gute Punkte.

3 753

07.04.2011, 17:04

Heute fand ich folgenden Artikel viel interessanter: FDP-Siechtum - Warum Deutschland die Liberalen dringend braucht
Ich prügel ja auch mit Freude bei jeder sich bietender Gelegenheit auf die WW-FDP ein, die Gründe dafür deuten sich auch in diesem Artikel an.
Die FDP steht schon lange nicht mehr für eine liberale Politik. Die jetzigen Nasen verstehen sich als Speerspitze der Besitzstandswahrer und als Lobbygruppe des "wer auch immer dick spendet" - Verbands.
Wo sind die klaren Positionen zu den Bürgerrechten, zur Entbürokratisierung? Ich seh nur 8-Euro Kopfpauschale, die eine verwaltungstechnisches Monstrum ist und Mehrwertsteuersenkung für Hoteliers.
Mal schauen ob vier Jahre außerparlamentarische Opposition die Selbstreinigung vorantreiben.

Juzam

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3 754

07.04.2011, 17:18

Als Gegenbeispiel zu England gibts ja direkt in der Nachbarschaft Frankreich ;)
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

3 755

07.04.2011, 18:58

Heute fand ich folgenden Artikel viel interessanter: FDP-Siechtum - Warum Deutschland die Liberalen dringend braucht
Ich prügel ja auch mit Freude bei jeder sich bietender Gelegenheit auf die WW-FDP ein, die Gründe dafür deuten sich auch in diesem Artikel an.
Die FDP steht schon lange nicht mehr für eine liberale Politik. Die jetzigen Nasen verstehen sich als Speerspitze der Besitzstandswahrer und als Lobbygruppe des "wer auch immer dick spendet" - Verbands.
Wo sind die klaren Positionen zu den Bürgerrechten, zur Entbürokratisierung? Ich seh nur 8-Euro Kopfpauschale, die eine verwaltungstechnisches Monstrum ist und Mehrwertsteuersenkung für Hoteliers.
Mal schauen ob vier Jahre außerparlamentarische Opposition die Selbstreinigung vorantreiben.
Ich habe selber in so einem Verein gearbeitet, lächerlicherweise eine Art Vorbild für unsere heutigen Parteien. Es ging viel zu oft nur darum, wo man mit welchen inoffiziellen Absprachen mehr Spendengelder, Sponsoren und Fördermitglieder abschöpfen kann. Ich habe mich oft gefragt, warum wir eigentlich so wenig für den Zweck unseres Vereins tun. Solches Verhalten ist zwar geschäftsfördernd und bei der Oberflächlichkeit der Menschen erfolgreich, aber korrupt und ineffektiv. Wenn man eine Party nach der Anderen feiert, kann man schlecht gleichzeitig harte Arbeit leisten und gute Resultate erzielen.

Niemand braucht Parteien mehr, auch die Wahlen in der heutigen Form sind völlig sinnlos.
Höchstens 3-5 Alternativen mit Chancen auf Regierungsbeteiligung, jeder bastelt sich sein Packet an Wahlversprechen, von dem er hofft, es bringt ihm das Optimum an Wählerstimmen und Spendengeldern. So kann man sich viel Geld zusammenschmarotzen, aber ansonsten saugt man die ehrlichen Leute aus. Die FPD ist nur ein besonders krasses Beispiel unter den Regierungsparteien wie falsch es läuft und wie weit Wirklichkeit und Wahlversprechen auseinander gehen. Leider, leider werden auch die Grünen schnell genug zerlegt werden als Blender und es wird immer noch genügend Idioten geben, die dann wieder ein kleineres Übel suchen, ein Gedächtnis wie ein Sieb haben und wieder bei der FDP landen.

Juzam

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3 756

19.04.2011, 17:16

Zitat

Er habe Fehler gemacht, als er eine Volksabstimmung über Stuttgart 21 ankündigte. Das gab Baden-Württembergs designierter Ministerpräsident Kretschmann zu. CDU und FDP attackierten umgehend: Sie werfen dem Grünen-Politiker den Bruch eines Wahlversprechens vor.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/a-757841.html

Hach ja, das passiert, wenn Grüne in der Realität ankommen.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

3 757

09.05.2011, 11:37

Wann wird endlich der Irrsin mit den vielen Krankenkassen enden? Eine Kasse und gut ist. Private verbieten. Aus die Maus (für die ganzen FDP anhänger -> die privaten funktionieren nur, weil sie wie dir HEK arbeiten dürfen).

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale…,761384,00.html

3 758

09.05.2011, 13:52

Was soll an einer Krankenkasse besser sein als an mehreren? Wenn Wettbewerb um Verwaltungskosten, Zusatzleistungen und Service geht, ist es doch eine gute Sache.

Und die ganzen Krankenkassen funktionieren sicher nicht nur, weil Senioren abgewimmelt werden. Was übrigens gesetzliche Krankenkassen getan haben, nicht private. Du findest also einen Missstand bei den gesetzlichen Krankenkassen - wohlgemerkt bei einer, da es Wettbewerb gibt - und schließt daraus, dass der Markt für private Krankenkassen nur funktioniert, weil sie wie die HEK arbeiten dürfen? Das nenn ich mal mutig. Äpfel mit Birnen vergleichen...

Anders herum, ohne Privatpatienten würde das deutsche Krankenversicherungssystem so auch nicht funktionieren, weil die Privatpatienten durch überhöhte Abrechnungen oftmals für ihre gesetzlich versicherten Kollegen mitbezahlen.

3 759

09.05.2011, 17:50

Und die ganzen Krankenkassen funktionieren sicher nicht nur, weil Senioren abgewimmelt werden. Was übrigens gesetzliche Krankenkassen getan haben, nicht private. Du findest also einen Missstand bei den gesetzlichen Krankenkassen - wohlgemerkt bei einer, da es Wettbewerb gibt - und schließt daraus, dass der Markt für private Krankenkassen nur funktioniert, weil sie wie die HEK arbeiten dürfen? Das nenn ich mal mutig. Äpfel mit Birnen vergleichen...
die privaten funktionieren solange die kapitalmärkte genug geld abwerfen. hat sich in der finanzkrise ja einiges getan. mal schaun wie sich das auswirken wird in 5-10 jahren wenn die babyboomer alt werden.

Anders herum, ohne Privatpatienten würde das deutsche Krankenversicherungssystem so auch nicht funktionieren, weil die Privatpatienten durch überhöhte Abrechnungen oftmals für ihre gesetzlich versicherten Kollegen mitbezahlen.

das würde wiederum nur bedeuten, dass ärtzte für den touareg der gattin ein bisschen mehr sparen müssen.
außerdem berauben die privaten kassen ja die zahlungskräftige klientel, die sie bräuchte um ordentlich arbeiten zu können.
wb worf :love:

3 760

09.05.2011, 18:25

Und die ganzen Krankenkassen funktionieren sicher nicht nur, weil Senioren abgewimmelt werden. Was übrigens gesetzliche Krankenkassen getan haben, nicht private. Du findest also einen Missstand bei den gesetzlichen Krankenkassen - wohlgemerkt bei einer, da es Wettbewerb gibt - und schließt daraus, dass der Markt für private Krankenkassen nur funktioniert, weil sie wie die HEK arbeiten dürfen? Das nenn ich mal mutig. Äpfel mit Birnen vergleichen...
die privaten funktionieren solange die kapitalmärkte genug geld abwerfen. hat sich in der finanzkrise ja einiges getan. mal schaun wie sich das auswirken wird in 5-10 jahren wenn die babyboomer alt werden.

Und wie sollen die gesetzlichen in einem puren Umlagesystem funktionieren, wenn die Babyboomer alt werden?

Anders herum, ohne Privatpatienten würde das deutsche Krankenversicherungssystem so auch nicht funktionieren, weil die Privatpatienten durch überhöhte Abrechnungen oftmals für ihre gesetzlich versicherten Kollegen mitbezahlen.

das würde wiederum nur bedeuten, dass ärtzte für den touareg der gattin ein bisschen mehr sparen müssen.
außerdem berauben die privaten kassen ja die zahlungskräftige klientel, die sie bräuchte um ordentlich arbeiten zu können.
wb worf :love:

wb?
Du findest also, das Ärzte in Deutschland zu viel verdienen?

3 761

09.05.2011, 18:39

1. zunächst einmal können die gesetzlichen versicherungen den verlust an finanzkräftigen einzahlern endgültig nicht mehr kompensieren. systembedingt wird es da zu großen problemen kommen. sprich es wird steuergeld reingepumpt werden und gleichzeitig werden wohl leistungen gekürzt.
ich finde übrigens grundsätzlich sollte man sich in zeiten knapper kassen mal überlegen bzw. diskutieren was denn wichtiger ist. möglichst optimale medizinische versorgung oder eine verbesserte pflege.
was nützen mir als altem teure operationen, die mein leben um 2-3 jahre verlängern, wenn ich den ganzen tag in einer vollgeschissenen windel ohne ansprache vor mich hindöse.

2.ich finde ärzte in in deutschland jammern zu viel.
in der relation zu altenpflegern und schwestern sind sie klar überbezahlt.
und das schreckgespenst des ärztemangel ist auch nur in ländlichen regionen ein wirkliches problem. es fehlt dort halt die privatversicherte klientel und damit der goldesel.
btw. ich bin dafür, dass ärzte die behandlungskosten auch gegenüber kassenpatienten transparent machen sollten. der aufwand eine kopie der abgerechneten leistungen an den versicherten weiter zu reichen sollte sich ja in grenzen halten. und ich würde zu gerne mal wissen was der arzt in so einer sprchstunde denn abrechnet.

3 762

09.05.2011, 19:45

@Worf

Das ist nicht dein Ernst oder? Der "Mißstand".... na klar müssen die auch mal so agieren. Sonst bleiben nur die ganzen Kosten-Kandidaten bei ihnen. Die dürfen sich das ja seit Jahren mit ansehen, dass alle Zahlungskräftigen für weniger Beiträge ne bessere Behandlung abstauben. Mach mal ne Statistik wieviele Rentner oder sonstige gebrechliche Menschen bei 'ner privaten KK sind. Die PKK haben sich seit Jahren nur die Rosinen aus dem Kuchen gepickt.

Was vergleiche ich da Äpfel mit Birnen? Sobald du die GKK zu machst hast du Zustände wie früher in den USA (wie es heute nach der Reform ist weiß ich nicht). Für FDP Klientel "funktioniert" das natürlich super. Nach der Methode können wir auch gleich die Polizei abschaffen. Wer Sicherheit braucht kann sich ja nen Sicherheitsdienst mieten :rolleyes: . Ich finde es ehrlich gesagt schäbig, dass sich in D die wohlhabenden derart aus der Solidargemeinschaft verabschieden.

Warum nur eine KK? Weil die Wahrscheinlichkeit für Ungleichverteilungen (gute vs schlechte Kunden) unnötig steigt. Ich sehe auch keinen Grund für Wettbewerb. Es gibt gewisse Dinge wo Wettbewerb aus meiner Sicht fehl am Platze ist, Dazu gehören

1) Gesundheit - Die Grundversorgung funktioniert nur dann, wenn sich alle am Solidarprinzip beteiligen, ansonsten ist das System Murks und kann abgeschafft werden. Es ist eine Illusion, dass eine KK die nur Rentner betreut überleben kann. Das sollte dir eigentlich einleuchten. Bist doch sonst so helle... ?(
2) Sicherheit / Gesetz
3) Bildung < unterhalb Universität, also die schulische Grundausbildung. Was sich Deutschland hier für einen Flickenteppich im Schulbereich leistet ist geradezu peinlich. Und was sagen unsere Dumfpbacken von CDU/FDP? "Wir wollen Wettbewerb unter den Ländern". HALLOOO??? Als ob Eltern heutzutage die Wahl haben wohin sie ziehen. Es geht dahin wo es Arbeit gibt. Von den Menschen Mobilität erwarten aber massig Steine in den Weg legen. Vielen Dank...

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3 763

09.05.2011, 22:33

Ärzte verdienen sehr gut. Ich habe mehrere in der Familie und kann das also ganz genau beurteilen.

Ich finde es auch immer lächerlich, wenn sie aus ihrem BMW steigen und über ihre niedrigen Gehälter jammern.

Und dann haben sie auch noch immer diesen extrem hohen Status in der Gesellschaft im Vergleich zu anderen Berufsgruppen. (z.B. Lehrer, die weniger verdienen)
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

3 764

09.05.2011, 22:44

1. zunächst einmal können die gesetzlichen versicherungen den verlust an finanzkräftigen einzahlern endgültig nicht mehr kompensieren. systembedingt wird es da zu großen problemen kommen. sprich es wird steuergeld reingepumpt werden und gleichzeitig werden wohl leistungen gekürzt.
ich finde übrigens grundsätzlich sollte man sich in zeiten knapper kassen mal überlegen bzw. diskutieren was denn wichtiger ist. möglichst optimale medizinische versorgung oder eine verbesserte pflege.
was nützen mir als altem teure operationen, die mein leben um 2-3 jahre verlängern, wenn ich den ganzen tag in einer vollgeschissenen windel ohne ansprache vor mich hindöse.

Also steht es um das gesetzliche Umlagesystem noch schlechter? Am Finanzmarkt kann man immerhin noch hoffen die Renditen von der Bevölkerungszahl in Deutschland zu entkoppeln, dies ist ja eine der großen Vorteile eines finanzbasierten- gegenüber einem Umlagesystem.

Ich denke auch, dass wir ehrlicher und vor allem offen über Rationierung im Gesundheitswesen und explodierende Kosten der Pflege reden müssten. Vollkommen d’accord.

2.ich finde ärzte in in deutschland jammern zu viel.
in der relation zu altenpflegern und schwestern sind sie klar überbezahlt.
und das schreckgespenst des ärztemangel ist auch nur in ländlichen regionen ein wirkliches problem. es fehlt dort halt die privatversicherte klientel und damit der goldesel.
btw. ich bin dafür, dass ärzte die behandlungskosten auch gegenüber kassenpatienten transparent machen sollten. der aufwand eine kopie der abgerechneten leistungen an den versicherten weiter zu reichen sollte sich ja in grenzen halten. und ich würde zu gerne mal wissen was der arzt in so einer sprchstunde denn abrechnet.

Als Arzt brauchte man für ein Medizinstudium ein sehr gutes Abitur. Danach wird man durch ein trockenes Auswendiglernstudium gequält, welches extrem lange dauert. Dann ist man erstmal Sklave in einem Krankenhaus. Anschließend geht es in die Tretmühle Krankenhaus, oder man verschuldet sich selbst stark, um selbstständiger Unternehmer in einer extrem stark regulierten Branche zu werden. Man trägt wirtschaftliches Risiko, hat recht lange Arbeitszeiten und besonders schön ist es sicherlich auch nicht, den ganzen Tag Kranke und alte Menschen sehen zu müssen.
Krankeschwester ist ein Ausbildungsberuf über 3 (?) Jahre, Altenpflegerin ist eine ähnliche Kategorie, wofür man allerdings keine großartigen schulischen Qualifikationen braucht. Vor diesem Hintergrund finde ich sehr fair, wie Ärzte im Schnitt bezahlt werden - bei den vielen Stunden und ungünstigen Pausenregelungen.

Das mit der Leistungsauflistung ist doch jetzt schon so bei Privatpatienten. ich fände auch gut, wenn jeder Patient standardmäßig einen solchen Abrechnungsbogen bekommen würde, um überhaupt ein Kostenbewußtsein für Arztbesuche zu schaffen. Zumindest denke ich, dass dann viel mehr Menschen die Krankenkassenbeitragssätze mehr zu schätzen wüssten, da sie genauer den Gegenwert der Leistung sehen, welche sie selbst in Anspruch nehmen.
Das ist nicht dein Ernst oder? Der "Mißstand".... na klar müssen die auch mal so agieren. Sonst bleiben nur die ganzen Kosten-Kandidaten bei ihnen. Die dürfen sich das ja seit Jahren mit ansehen, dass alle Zahlungskräftigen für weniger Beiträge ne bessere Behandlung abstauben. Mach mal ne Statistik wieviele Rentner oder sonstige gebrechliche Menschen bei 'ner privaten KK sind. Die PKK haben sich seit Jahren nur die Rosinen aus dem Kuchen gepickt.

Der Sinn ist doch gerade, dass es keinen kontrahierungszwang gibt, d.h. jeder einzelne Mensch Prämien in Höhe seines erwarteten Risikos zahlen muss. Wenn jemand alt ist und Jahrzehntelang nicht angespart hat (kapitalbasiertes System), wie soll man diesen Menschen dann einen kostengünstigen Tarif anbieten? Entweder man spart in der privaten Krankenversicherung an, oder eben nicht.

Was vergleiche ich da Äpfel mit Birnen? Sobald du die GKK zu machst hast du Zustände wie früher in den USA (wie es heute nach der Reform ist weiß ich nicht). Für FDP Klientel "funktioniert" das natürlich super. Nach der Methode können wir auch gleich die Polizei abschaffen. Wer Sicherheit braucht kann sich ja nen Sicherheitsdienst mieten :rolleyes: . Ich finde es ehrlich gesagt schäbig, dass sich in D die wohlhabenden derart aus der Solidargemeinschaft verabschieden.

Abgesehen davon, dass ich Eigenstumsschutz als grundlegendere Staatsaufgabe als das anbieten einer Gesundheitsführsorge halte sind dies doch nicht die alternativen. Man kann auch, analog zu Autos, die Versicherungspflicht mit Wahltarifen einführen. Insgesamt müssen die Versicherungen natürlich kostendeckend arbeiten, die Trickserei mit Steuerzuschüssen funktioniert dann nicht so nebenbei. Aber ich fände es wichtig, die Bapitalsäule zu stärken, schon, um dem demographischen Wandel in Deutschland entgegenzuwirken. Renditen müssen nicht notwendigerweise in Deutschland verdient werden, das Umlagesystem ist auf jeden Fall auf Deutschland (oder die Begünstigten) beschränkt.

Warum nur eine KK? Weil die Wahrscheinlichkeit für Ungleichverteilungen (gute vs schlechte Kunden) unnötig steigt. Ich sehe auch keinen Grund für Wettbewerb. Es gibt gewisse Dinge wo Wettbewerb aus meiner Sicht fehl am Platze ist, Dazu gehören

Es gibt doch viele Formen, wo auch hier Wettbewerb sinnvoll sein kann. Ich nannte Wettbewerb um eine schlankere Verwaltung, den Service oder Zusatzangebot. Ich glaube nicht, dass ich bei einer Einheitskrankenkasse ne kostenlose Rufnummern anrufen könnte, sofort jemand abnimmt und ich 1-2 Tage später die benötigten Unterlagen im Briefkasten habe. Ohne Konkurrenz hat man eher so nen Zustand wie damals bei der Detuschen Post: Man füllt einen Antrag aus und dann mahlen die Mühlen der Bürokratie seeeehr langsam. Wozu auch Eile, es gibt ja keine Alternativen und welche Drohungen (aus der Politk etc.) sollten wirksam sein?

1) Gesundheit - Die Grundversorgung funktioniert nur dann, wenn sich alle am Solidarprinzip beteiligen, ansonsten ist das System Murks und kann abgeschafft werden. Es ist eine Illusion, dass eine KK die nur Rentner betreut überleben kann. Das sollte dir eigentlich einleuchten. Bist doch sonst so helle... ?(

Ich stimme nicht zu, dass ein Gesundheitssystem nur dann funktionieren kann. Aber ich sehe es ähnlich, dass es eine gewisse solidarische Komponenten braucht. Diese muss aber nicht nur zwischen den Personen, sondern vor allem auch in der Zeit als Sparvertrag verstanden werden. Man muss Polster anlegen, um in schlechten Zeiten (Krankheit) abgesichert zu sein.

2) Sicherheit / Gesetz

Was ist damit?

3) Bildung < unterhalb Universität, also die schulische Grundausbildung. Was sich Deutschland hier für einen Flickenteppich im Schulbereich leistet ist geradezu peinlich. Und was sagen unsere Dumfpbacken von CDU/FDP? "Wir wollen Wettbewerb unter den Ländern". HALLOOO??? Als ob Eltern heutzutage die Wahl haben wohin sie ziehen. Es geht dahin wo es Arbeit gibt. Von den Menschen Mobilität erwarten aber massig Steine in den Weg legen. Vielen Dank...

Das ist ein Problemkomplex. Ersten sist die Bildungshoheit eine der wenigen Aufgaben der Länder - verständlich, dass sie diese nicht abgeben wollen.
Dann wird die Bildungsfrage in Deutschland vor allem noch über die Systemfrage öffentlich diskutiert. Und vor diesem Hintergrund bin ich auch ganz klar für Förderalismus. Ansonsten hätte ich die Angst, dass je nach Regierungskoalition im Bund entschieden wird, was die Länder umsetzen müssen. Und man sieht doch auch, dass die Länder mit sehr langer Unions-Regierung in der Bildung deutlich besser dastehen als die Länder mit langer SPD-Führung. Da kann man sicher noch um eine ganze Reihe von Variablen das Ergebnis bereinigen, aber der Gesamtbefund wird sich dadurch wohl kaum umdrehen. Hier sieht man einen Vorteil des förderalen Systems, der Wettbewerb zeigt auf, was rein theoretische Diskussionen nicht können.
Ohne die Angst der oberen Mittelschicht vor einer Abschaffung der Gymnasien würde es auch keine größeren Vorbehalte der Bürger gegen eine Abgabe der Bildungskompetenz an den Bund geben, würde ich mal vermuten.
Ansonsten braucht der Bund nur die zu erreichenden Standards definieren. Wenn alle 2 Jahre bundeseinheitliche Prüfungen stattfinden (Ferienregelung wird man ja wohl hinbekommen), dann ist Vergleichbarkeit gegeben und jedes Land kann selbst entscheiden mit welchen Formen es diese Ziele erfüllen kann. Der Wettbewerb im Förderalismus braucht Vergleichbarkeit, was hier einheitliche Standards wären, damit seine Ergebnisse sichtbar werden. Nur dann kann man Landesregierungen auch für ihre Bildungspolitik verantwortlich machen und die Bildungsfrage würde eine viel zentrale Frage in Landeswahlkämpfen werden, als sie es jetzt schon ist.

3 765

09.05.2011, 22:47

Ärzte verdienen sehr gut. Ich habe mehrere in der Familie und kann das also ganz genau beurteilen.
Ich finde es auch immer lächerlich, wenn sie aus ihrem BMW steigen und über ihre niedrigen Gehälter jammern.
Und dann haben sie auch noch immer diesen extrem hohen Status in der Gesellschaft im Vergleich zu anderen Berufsgruppen. (z.B. Lehrer, die weniger verdienen)

Fairerweise sollte man die Gehälter von Ärzten nicht zu den Gehältern der Gesamtgesellschaft ins Verhältnis setzen, sondern nur zu denjenigen, welche auch ein sehr gutes Abitur und anschließendes Universitätsstudium absolviert haben (und eventuell selbstständig unternehmerisch tätig sind, wenn es um niedergelassene Ärzte geht und nicht um Klinikärzte). Dann sieht das ganze schon wieder deutlich anders aus...

3 766

09.05.2011, 23:39

Der Service würde sicher leiden. Da magst du Recht haben. Ich könnte auch mit 2 oder 3 KK leben. Ich glaube aber nicht, dass die Personalkosten der KK die Hauptgewichte in den Ausgaben sind. Imho sollten das Peanuts sein gegenüber den Leistungen (gibts da 'ne Statistik?)

Umlagesysteme halte ich gerade in diesen Zeiten für10x sinnvoller, da ein paar Spekulanten alles hinwegfegen können was man sich zuzrück gelegt hat. Das ist ja teilweise unvorhersehbar was hier kommt. Letztlich sind Aktien oder was auch immer nur Papier. Die wirklichen Gegenwerte zum Zeitpunkt X muss die "dann aktuelle" Generation ohnehin erwirtschaften. Aktien sind nur ein Lotteriespiel in die Zukunft, nach welchem Schlüssel diese Waaren verteilt werden. Extrem fair und sinnnvoll :rolleyes: . Dann kannst auch gleich jedem zur Rende ein Los der goldenen 1 schenken...

Zu Gesetz und Sicherheit muss man wohl nichts schreiben. Es sollte klar sein, dass hier kein Wettbewerb herrschen sollte. Maximal über die Wahl der politischen Legislative. Oder willst du ernsthaft den Wettbewerb von 2 Polizei-"firmen" haben?

Zitat

Der Sinn ist doch gerade, dass es keinen kontrahierungszwang gibt, d.h. jeder einzelne Mensch Prämien in Höhe seines erwarteten Risikos zahlen muss.

OMG! Darum geht es ja gerade. Ab diesem Moment ist das Leben für einen chronisch kranken nicht mehr bezahlbar. Na das ist ja eben das, was im Solidarsystem nicht sein soll bei grundlegenden Dingen. Ist das wirklich zu viel verlangt für liberale?
Wenn du das willst, dann ist das die absolute Kündigung
der Solidargemeinschaft. Punkt aus Ende.
Ich frage mich was du hier mit einem "sparvertrag" willst? Sowas ist bei einem Umlagesystem doch überhaupt überflüssig. Aus den priv. KK fliegst du im alter ohnehin raus bzw musst horrende Summen zahlen. Und schwupps gehen diejenigen (sofern sie die bürokratischen Hürden gemeistert haben) zurück in die öffentliche. Extrem tolles System...

Zitat

Und man sieht doch auch, dass die Länder mit sehr langer Unions-Regierung in der Bildung deutlich besser dastehen als die Länder mit langer SPD-Führung.

Der Quark wird auch nicht wahr wenn man ihn noch so oft wiederholt.

1) Der bayrische "Vorsprung" basiert auf der niedrigeren Abiturientenquote (imho <20%). Bundesschnitt >35%. Irgendwo logo, dass dann die Gymnasiasten und Realschüler besser abschneiden. Da können sie mal mächtig stolz drauf sein.
2) Bildungserfolg in einem Bundesland ist mit nichten sofort auf die gute Bildungspolitik anzurechnen. Ich halte die Korrelation zwischen Wohlstand und Bildung für 10x relevanter als die Frage ob ich Ehtik ab der 5ten oder 7ten Klasse, die Trennung von Gym/realschule nach 5,6,7 oder 8 Jahren mache... oder oder oder. Wer das glaubt hat von Kindern mal Null Ahnung. Das sind einfach nur Profilierungsversuche von Landesfürsten, die ihre letzte Daseinsberechtigung manifestieren wollen/müssen. Aus meiner Sicht ist gute Bildung ein Indikator für gute Wirtschaf(spolitik). Dort ziehen ehr gebildete Leute hin, deren Kinder im Mittel natürlich auch wieder eine bessere Bildung haben. Das liegt aber an den Eltern und nicht am "System". Meiner Meinung nach auch ein sehr wichtiger Nebenfaktor von Montesouri und Walldorf. Da gehen Eltern hin, die sich ohnehin weit über Durchschnitt um ihre Kinder kümmern. Ein Großteil des Erfolges dieser Systeme liegt woanders. Diese Kinder würden in vielen Fällen auch an normalen Schulen überdurchschnittlich abschneiden. Zurück zur Wirtschaftspolitik - da hat die SPD einen natürlichen Nachteil. Die CDU ist quasi lange das Sammelbecken für die Wirtschaft gewesen neben der FDP. Ich glaube schon das Invenstitionsentscheidungen teilweise auch danach fallen, wo die pöse SPD bzw die Freunde der CDU regieren und diese Entscheidung fernab jedweder nachvollziehbarer Logik getroffen wird. Bei 2 gleichwertigen Standorten wird die Entscheidung immer für das BL fallen, wo ein "guter CDU Freund" regiert. Den kleinen Gefallen tut man sich halt. Man munkelt z.B. hier in Magdeburg, dass das BMW-Werk Leipzig nach MD gekommen wäre, wäre Böhmer(CDU) schon am Ruder gewesehn. Ein Mann der selbst bei der Wahl sagte, er macht nichts groß anders als sein Vorgänger. Er und Höpnner waren sich alles andere als Spinne-Feind.

3 767

09.05.2011, 23:40

BOAR WIESO GEHT DIESE SCHEISS EDIT FUNKTION SCHON WIEDER NICHT!??!?!?!

3 768

10.05.2011, 00:19

Ich sage ja nicht, dass man das aktuelle System der privaten Krankenversicherungen sofort ohne Änderungen für alle Deutschen verwenden könnte. Ich habe ja auch eine gewisse Solidarität angesprochen. Aber deine Angst vor finanzbasierten System halte ich für total überzogen und weitgehend unbegründet. Mit der richtigen Regulierung dürfen nur sehr sichere Papiere gekauft werden bzw. das gesamte Portfolio muss sehr sicher sein. Aber es ist doch besser breit zu streuen als sich nur auf Deutschland zu beschränken. Dann müssten wir all unsere Probleme hier auch lösen, das sehe ich einfach nicht. Realistischer ist für mich, dass wir einige Probleme durch Diversifizierung marginalisieren können.

Und wieso fliegen aktuell alte Leute aus dem System der privaten Krankenversicherung?

@Bayern: Die haben auch die höchste Quote an Leuten, die über den zweiten Bildungsweg ihr Abitur nachmachen. Das mag tatsächlich die Statistik verfälschen, aber Bayern ist auch nicht auf Platz 1 der PISA-Rangliste, sondern Sachsen und BaWü sind es noch vor den Bayern. Beide Länder sind lange schwarz bzw. schwarz-gelb regiert wurden. In den neuen Bundesländern sieht man es doch am besten: Ungefähr gleiche Ausgangsbedingungen, aber jetzt größere Unterschiede im Ergebnis.

Sicher ist Wirtschaft extrem wichtig, aber genauso gut könnte man auch die umgekehrte Kausalkette aufmachen: Gute Schulen und gute Ausbildung bedingt später höheren wirtschaftlichen Erfolg.

@Investitionsentscheidungen: Bei der Rhetorik der SPD gegen Unternehmer kann ich dies nachvollziehen. Bei den Genossen ist der Unternehmer meistens erstmal der böse, der niedrige Löhne bezahlt, den Arbeitsschutz nicht einhält, Leute entlässt und so auf Kosten des kleinen Mannes reich wird. Na Danke.

3 769

10.05.2011, 00:59

Lieber worf, erkläre mir doch mal bitte wie jemand mit 1,3k brutto eine kapitalgedeckte kv, rv, uv, und av bezahlen soll.
oder bringt der etwa keine leistung in seinem beruf ( weil der beruf keine hohe qualifikation erfordert?).

nachdem du diese rechnung vollzogen hast wüde ich das mit dem zukunftsmodell gerne noch mal vorgerechnet haben.
gerne auch mit der antwort auf die frage wie du die leute bezahlen willst die ihr leben lang in ein umlagefinanziertes sozialsystem einbezahlt haben.

wo steht in deinem beitrag etwas vn "einer gewissen solidarität"?

btw.
wäre die fdp keine partei von besitzstandswahrern wäre sie doch eigentlich die partei, die bessere bildung für alle massiv fördern müsste, oder nicht?
mir sind außer worthülsen bisher keine initiativen bekannt.

3 770

10.05.2011, 03:08

also zu der ärzte/Krankenschwester bzw Pfleger verdienst frage..
ist halt immer relativ, niedergelassene Ärzte verdienen (zu)viel, die im Krankenhaus verdienen zu wenig, bis auf Chefärzte die wieder zuviel verdienen.
Vergleicht man das dann mit anderen privaten wirtschaftszweigen dann verdienen sie - wie alle andern - wieder zu wenig.
Also was ärzte im KH verdienen, verglichen mit krankenschwestern und pflegern, sind zumindets jungärzte sicher nicht überbezahlt. Nur mal einrechnen was die ausbildungen kosten, wie lange das dauert und man nichts verdient, wieviel man dafür leisten muss um arzt zu werden verglichen mit pflegepersonal.
verdienst als jungarzt in einem krankenhaus als durchschnitt ca 2000 euro netto (wenn man optimistisch ist). was dann umgerechnet ca einem Stundenlohn von 8 euro entspricht, nach 6 jahren studium. (Klavierstunde bei Studenten: 30€, Kletterstunde: 25€ /p, Helpdesk arbeiter: nach dem thread im masters 70€)
im vergleich krankenschwestern 1100- 2300 euro netto (http://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheits…nst.2FEinkommen). zugegeben ihre arbeit ist oft beschissen, aber was soll dann zb eine dort angestellte putzfrau im vergleich sagen?
Und die arbeit als arzt ist mindestens gleich beschwerlich, mit viel mehr verantwortung und nachtdiensten etc.

3 771

10.05.2011, 09:01

Ich sage ja nicht, dass man das aktuelle System der privaten Krankenversicherungen sofort ohne Änderungen für alle Deutschen verwenden könnte. Ich habe ja auch eine gewisse Solidarität angesprochen. Aber deine Angst vor finanzbasierten System halte ich für total überzogen und weitgehend unbegründet. Mit der richtigen Regulierung dürfen nur sehr sichere Papiere gekauft werden bzw. das gesamte Portfolio muss sehr sicher sein. Aber es ist doch besser breit zu streuen als sich nur auf Deutschland zu beschränken. Dann müssten wir all unsere Probleme hier auch lösen, das sehe ich einfach nicht. Realistischer ist für mich, dass wir einige Probleme durch Diversifizierung marginalisieren können.


Was ist bitte heutzutage Sicher. staatsanleihen von diversen Europ. Staaten? Wer wußte denn vor 20Jahren dass Griechenland und Portugal pleite gehen? Sorry, Anlangen dieser Art halte ich immer für ein Risiko. schlimmstenfalls eine Inflation o.ä wo ein absoluter Cut kommt. Dann bist du auf einmal ALLES los. Relative Ansprüche aus einer Umlage gehen nie kaputt.


Dein Argument D vs rest der Welt kann ich nachvollziehen. Ich halte die Umlage innerhalb D aber für das kleinere Übel wenn ich es gegen eine weltweite Kapitalgedeckte Lösung betrachte. Es ist irrsinn zu glauben, dass das breite Volk in der Lage ist sich finanziell selbst so vernünftig aufzustellen dass es klappt. Und wenn du das privaten "zuhältern" überlassen willst, sieht man ja was raus kommt. Mit der Kohle wird gezockt (wie jetzt im Bankensektor gerade wieder, haben die eigentlich überhaupt irgendwas aus der Kriese gelernt?) oder die Leute gnadenlos über den Tisch gezogen von den Banken/Versicherern (Siehe z.B. AWD). Jaja ich weiß das sind unglückliche Einzelfälle... :rolleyes:




Und wieso fliegen aktuell alte Leute aus dem System der privaten Krankenversicherung?

na weil das für die menschen im alter unbezahlbar wird... mehr Leistung -> mehr Kosten -> höhere Beiträge. Am Anfang hört sich das immer alles toll an, solange man jung und dynamisch ist. Aber das dicke Ende kommt am Schluss.





@Bayern: Die haben auch die höchste Quote an Leuten, die über den zweiten Bildungsweg ihr Abitur nachmachen. Das mag tatsächlich die Statistik verfälschen, aber Bayern ist auch nicht auf Platz 1 der PISA-Rangliste, sondern Sachsen und BaWü sind es noch vor den Bayern. Beide Länder sind lange schwarz bzw. schwarz-gelb regiert wurden. In den neuen Bundesländern sieht man es doch am besten: Ungefähr gleiche Ausgangsbedingungen, aber jetzt größere Unterschiede im Ergebnis.



Ganz ehrlich? Wir hatten hier in Sachsen Anhalt so ziemlich alles. Schwarz/gelb, Rot-Grün, Rot-Rotgrün, Schwarz/Rot. nach jeder Wahl kommt ein neues Schulsystem. Erst 12 Jahre, dann auf 13 Jahre, dann der Superkompromiss 12.5 Jahre .... ich glaub zZ sind es wieder 12. Und die Wirtschaft? Ich würde da jetzt keine Konstellation in der Politik irgendwie hervorheben wollen. Weil es dafür einfach keinen Grund gibt. Der Turbo ging hier nie so recht ab. Jede Regierung hofft, dass zu ihrer Zeit zufällig mal irgendwas positives passiert (Investition etc) und versucht dass dann medienwirksam auszuschlachten.

Wenn heute Unternehmen in Süddeutschland siedeln, liegt das einzig und allein daran, dass dort schon alles ist. Man muss nah dran sein einfach. Ich glaube wirklich nicht, dass irgendwelche Faktoren, die man politisch wirklich beeinflussen kann dort 'ne große Rolle spielen. Außer von direkten Geldspritzen/Subventionen. Sowas ist für mich aber keine politisch große Leistung. Städte wie Berlin sind einfach Hipp. Die Regionen um München und Stuttgart sind einfach Zentren für Wirtschaft. Da ist eine Eigendynamik entstanden, mehr nicht. Alles andere halte ich für Geschwätz (sorry).





Sicher ist Wirtschaft extrem wichtig, aber genauso gut könnte man auch die umgekehrte Kausalkette aufmachen: Gute Schulen und gute Ausbildung bedingt später höheren wirtschaftlichen Erfolg.


Damit könntest du aber nicht den Anstieg Sachsens nach der Wende erklären :P Bis sowas greift dauert es mind. 15 Jahre würd ich mal schätzen.




@Investitionsentscheidungen: Bei der Rhetorik der SPD gegen Unternehmer kann ich dies nachvollziehen. Bei den Genossen ist der Unternehmer meistens erstmal der böse, der niedrige Löhne bezahlt, den Arbeitsschutz nicht einhält, Leute entlässt und so auf Kosten des kleinen Mannes reich wird. Na Danke.


Es ist nachvollziehbar, richtig. Aber das pathetische "unsere Tolle Wirtschaftspolitik lockt die Unternehmen an" -blablub kann ich nicht mehr höhren. Volksverdummung³

3 772

10.05.2011, 09:24

Der Sinn ist doch gerade, dass es keinen kontrahierungszwang gibt, d.h. jeder einzelne Mensch Prämien in Höhe seines erwarteten Risikos zahlen muss.
Hurra, wer dann in jungen Jahren an irgendetwas erkrankt, was lebenslange Therapie erfordert, kann sich im Prinzip erschießen... super. :(

3 773

10.05.2011, 09:58

Ach Ralf, lies dir meine Antwort von 00:19 nochmal durch, da habe ich das eigentlich schon beantwortet. Was ich da ansprach ist das System jetzt, was so nicht unbedingt auf die gesamte Bevölkerung übertragen werden kann... wie ich schon schrieb.

@Borgg: Man muss natürlich umschichten. Aber nimm die Allianz oder Münchner Rück als Beispiel. Mit einer sehr konservativen Anlagestrategie und breiter Streuung kann man Kapital sehr gut konservieren. Wenn es einen wirtschaftlichen Einbruch in Deutschland gibt, dann funktioniert das Umlagesystem auch nicht mehr gut. Erhöht man die dann Beitragssätze, so erhöhen sich die Lohnnebenkosten und dies wirkt erst recht beschäftigungsdämpfend. Und die Münchner Rück "zockt" sicher nicht mit ihrem Kapital, die Allianz auch nicht. Wenn man es ganz unemotional, bar irrationaler Ängste, betrachtet, dann kann man mittels Kapitaldeckung eine Glättung der Zahlungsströme erreichen, welche so mittels Umlage nicht möglich wäre.

Zudem passt bei deiner Logik nicht, dass Krankenkassen von sich aus die Versicherung einfach so kündigen könnten. Dann würden sie dies doch bei der ersten Inanspruchnahme schon tun. Der Punkt ist doch eher, dass private Krankenkassen in ihre Beiträge die erwarteten höheren Kosten für das Alter schon einrechnen und man sich deswegen früh versichern muss, um sich noch "günstige" Konditionen sichern zu können - was afaik ein Ansparen bedeutet.

Wo wird denn aktuell im Bankensektor von den Banken gezockt? Der Anteil ist doch verschwindend gering. Die Banken bieten eher die Produkte an, mit denen andere Anleger sich absichern oder zocken können, je nach Perspektive. Das hatten wir ja auch schon in anderen Threads zur Euro/Dollarkrise oder dem Goldkurs.

Sachsen-Anhalt ist vielleicht kein gutes Beispiel für eine rote oder schwarze Bildungspolitik, aber sicher ein gutes Beispiel dafür, was in der Bildungspolitik bei sich häufig ändernden Koalitionen passiert. Aber nimm doch Sachsen und Brandenburg als Beispiel oder, mit abstrichen, auch Thüringen.

@Eigendynamik: Sicher, sowas nennt man auch Clustertbildung. In Sachsen ist dies ganz gut um Dresden geschehen. Es gibt eben auch eine unterschiedliche Philosophie der Mittelverwendung des Aufbau Ost: Gießkannenprinzip und teilweise Personalkosten mit den Mitteln (unerlaubterweise) bezahlen oder Clusterfinanzierung und konsequenter Ausbau der Infrastruktur. Das schöne ist, man kann die Unterschiede sehr schön beobachten - dies ist eine der Stärken eines förderalen Systems.

@Wulfila: Erstens denke ich, dass jemand mit 1,3k brutto eine niedrigere Leistung bringt als jemand mit dem doppelten oder dreifachen brutto-Gehalt. Zweitens haben wir aktuell schon einen Sozialausgleich in der gesetzlichen Krankenversicherung. Diesen bräuchte man auch in einem System mit privaten Krankenversicherungen. Wer meine Postings aufmerksam liest wird feststellen, dass ich genau dies gesagt habe.
wo steht in deinem beitrag etwas vn "einer gewissen solidarität"?

Einfach mal nach "solidar" suchen...

Zitat von »AtroX_Worf«

Aber ich sehe es ähnlich, dass es eine gewisse solidarische Komponenten braucht.


wäre die fdp keine partei von besitzstandswahrern wäre sie doch eigentlich die partei, die bessere bildung für alle massiv fördern müsste, oder nicht?
mir sind außer worthülsen bisher keine initiativen bekannt.

Und was ist dir dazu von anderen Parteien bekannt?
Die FDP hat ganz klar in ihrem Parteiprogramm stehen, dass frühkindliche Bildung zu fördern ist und da ein kostenfreies Angebot viel wichtiger ist als ein kostenfreies Studium. Man ist sich eben bewusst, dass man auch im Bildungsbereich jeden Euro nur einmal ausgeben kann und dann Prioritäten setzen muss - alles andere ist wohlfeiles Fordern und Realitätssinn.
Dann wird eine größere Eigenverantwortung der Schulen gefordert, was sich bspw. auch in deren Budgethoheit niederschlagen soll, d.h. der Schuldirektor stellt Lehrer ein und priorisiert.
Ansonsten ist Frau Schavan Bildungsministerin, aber traditionell ist auf diesem Gebiet durch die mangelnde Bundeskompetenz nicht viel zu holen.

3 774

10.05.2011, 10:17

verdienst als jungarzt in einem krankenhaus als durchschnitt ca 2000 euro netto (wenn man optimistisch ist). was dann umgerechnet ca einem Stundenlohn von 8 euro entspricht, nach 6 jahren studium. (Klavierstunde bei Studenten: 30€, Kletterstunde: 25€ /p, Helpdesk arbeiter: nach dem thread im masters 70€)
da wird jetzt netto und brutto miteinander verglichen?

3 775

10.05.2011, 10:43

nein netto, zumindest die mit klavierstunden und die kletterstunden zahlen ja normal keine steuern wenn sie sowas privat machen
klar ists dann schwerer von sowas zu leben, trotzdem find ich so einen stundenlohn vergleich mal ganz gut um zu zeigen dass die meisten ärzte nicht grade reich werden durch den job

3 776

10.05.2011, 14:24

das überzeugt mich irgendwie nicht. in dem vergleich würden klavier- und kletterstunden nicht nur gegen den lohn von ärzten erstaunlich gut abschneiden. Halt solange man darauf keine steuern zahlen muss und nicht davon leben kann. ^^

Bin deswegen nicht der Meinung, dass Ärzte zuviel verdienen. Mir würden nur Vergleiche mit Gehältern von Apothekern / Ingenieuren / Lehrern usw. besser gefallen.

3 777

10.05.2011, 15:40

Wo wird denn aktuell im Bankensektor von den Banken gezockt? Der Anteil ist doch verschwindend gering. Die Banken bieten eher die Produkte an, mit denen andere Anleger sich absichern oder zocken können, je nach Perspektive. Das hatten wir ja auch schon in anderen Threads zur Euro/Dollarkrise oder dem Goldkurs.
wann hast du eigentlich das letzte mal getankt? frag mal goldman-sachs
warum der sprit so teuer ist. oder warum der kupfer-, silber etc. preis
explodiert. das ist klassische spekulation.


übrigens gilt das auch für den getreidepreis. meines erachtens der auslöser für die revolutionen in afrika und im nahen osten.
@Wulfila: Erstens denke ich, dass jemand mit 1,3k brutto eine niedrigere Leistung bringt als jemand mit dem doppelten oder dreifachen brutto-Gehalt.
das zeigt mal wieder deinen hochmut gegenüber schlechter verdienenden personen. ich denke eine altenpflegerin, die sich mit 45jahren ihren rücken und evtl die psyche dauerhaft ruiniert hat, hat eine leistung erbracht, die der eines durchschittlichen arztes in nichts nachsteht.
man kann den begriff der" leistung" in einer politischen debatte niemals mit der volkswirtschaftlichen leistung gleichsetzen.

aber beantworte doch lieber die kernfrage, wie du dir als liberaler eine kapitalgedeckte sozialversicherung für einen solchen arbeitnehmer vorstellst.
bzw konkretisiere mal was du dir unter sozialem ausgleich vorstellst. heißt das steuergeld in privatunternehmen pumpen, oder einzelne personen zu subventionieren?
wo liegt dann eigentlich der gewinn gegenüber dem bisherigen system?

das ist doch absurd. und die frage was mit den leuten passiert, die ihr leben lang eine umlage gezahlt haben wird auch nicht im ansatz beantwortet.
außer das du wolkig von irgendwas "solidarischem" schreibst.

und zum thema bildung:
"frühkindliche förderung":
in welchem rahmen soll das stattfinden? ich habe die fdp noch nie für ein flächendeckendes kita angebot eintreten sehen.
kann sein, dass das irgendwo im programm steht... wahrscheinlich direkt vor den bürgerrechten, die nichts mit eigentumsschutz zu tun haben...

weil wir grad beim thema medizin sind.
die fdp hat übrigens in den koalitionsverhandlungen durchgesetzt, dass die maßnahmen der spd zur senkung der arzneimittelausgaben unbrauchbar gemacht werden. begründet wurde es übrigens seitens der fdp fraktion mit dem argument, man müsse ja die konkurrenzfähigkeit der heimischen (pharma) industrie stärken. besonders forschung und entwicklung von neuen präperaten sollten gefördert werden. leider sind die meisten "innovationen", die jetzt auf den markt kommen scheininnovationen. man verkauft den wirkstoff, der vorher in einer tablette war jatzt als pulver. (für den doppelten preis - denn man hat ja die nutzerfreundlichkeit innovativ erhöht. es gibt ja menschen, die eine große tablette nicht so gut schlucken können). wieder ein lobbyistengeschenk, das den normalen bürger milliardensummen kosten wird. leider ist das in der aufregung um die hotelgeschichte ein bisschen untergegangen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »]DEAD[ Wulfila« (10.05.2011, 16:11)


3 778

10.05.2011, 17:15

übrigens gilt das auch für den getreidepreis. meines erachtens der auslöser für die revolutionen in afrika und im nahen osten.
Dann sei doch froh, dass es Spekulanten gibt. Bringen den Völkern wenigstens ihre Gerechtigkeit. Meiner Meinung nach war/ist der Ölpreis aber deswegen so hoch, weil auch durch die Revolutionen weniger gefördert wurde. Sollen die dort doch ruhig um ihre Freiheit kämpfen, da zahl ich gerne einen etwas höheren Spritpreis.

3 779

10.05.2011, 17:42

Die durchschnittsgehälter rauszufinden geht eh schnell, braucht man nur kurz googlen.
Du musst nur aufpassen dass du nicht zB den durchschnitt von niedergelassene ärzten und krankenhausärzten nimmst, sondern den durchschnitt zb nur von krankenhausärzten. Bzw in meinem vergleich assistenzärzte anfangs.
Bei Gymnasiallehrern weiß ich es in Österreich zumindest auch, die verdienen dann maximal 2,4k netto. Arbeiten halt so 30 wochenstunden in der schule, maybe 10 daheim oder je nachdem.. haben sehr viel ferien, gleich wie schüler. dafür ziemlicher psychostreß bei sehr vielen vernachlässigten kindern die es so gibt ^^

3 780

10.05.2011, 17:47

naja man kann schwer leugnen, dass es einen zusammenhang zwischen hungerrevolten (z.B. frz Revolution von 1789 - da wurde auch schon massiv spekuliert ;) ) und gesellschaftlichem fortschritt gibt. auf der anderen seite ist es krass, dass leute hungern, weil preise in unrealistische höhen getrieben werden.

der benzinpreis hat meines erachtens wenig mit den revolutionen zu tun, auch wenn er immer wieder dadurch gerechtfertigt wird.
die big player im ölgeschäft sind ja gar nicht betroffen. den (teilweisen) ausfall von libyen kann man locker verkraften.
die preise für andere rohstoffe sind ähnlich explodiert, ohne dass es irgendwelche entwicklungen gibt, die das auch nur ansatzweise realwirtschaftlich rechtfertigen.