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241

31.03.2011, 12:13

Da ja einige von Euch fleißige FAZ-Leser sind, ist der Artikel hier möglicherweise schon bekannt. Ich finde der passt ganz gut zur Diskussion.

FAZ-Risiko

thx, klingt interessant, zeigt aber die schwierigkeit auf, hier rational zu argumentieren.
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

242

31.03.2011, 12:19

gnihi, ja das "10fache" ist wirklich sehr seriös geschätzt ^^
also 10fach halte ich für eine sehr realistische rechnung, wenn man gleichzeitig kohle und atom abschaffen möchte. sofern man auf importe verzichten möchte.

243

31.03.2011, 12:27

ich seh da gar keine rechnung ;)
und schätzungen ohne irgendwelche daten find ich nicht hilfreich, da könnte dann der faktor 2, 5, 20 oder auch 100 genauso genannt werden

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244

31.03.2011, 12:28

kannst du das auch belegen jens?
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

Yen Si

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245

31.03.2011, 14:04

Also wenner das belegen kann hätte ich gerne ein Autogramm von ihm.
Würde es doch bedeuten das er etwas kann was derzeit keiner zweiter im Lande (außer Bild) vermag - die Entwicklung des Strompreises vorhersagen:)

Wobei; bei einem ungefähren Preis von 0,20 EUR/Kwh würde eine verzehnfachung des Preises ja bedeuten, dass es immer noch günstiger als Atomstrom wäre :D
Der soll ja bei 2,70 EUR/kwh liegen

246

31.03.2011, 15:02

alle werfen hier lustige zahlen in den raum, da wollte ich mich auch mal beteiligen :)



2.70€ pro kwh atomkraft? wo hast du die zahl denn her? LOL :D
d.h. also, dass ein durchschnittliches atomkraftwek wie biblis insgesamt über eine billionen euro kosten würde? IST KLAR :D
so eine polemische scheiße, das ist nicht feierlich.

Yen Si

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247

31.03.2011, 15:11

willst du das ich darauf eingehe oder nicht?

248

31.03.2011, 15:25

nein, musst auf deine falschen zahlen nicht weiter eingehen. dass die einfach nur falsch sind wirst du ja selber wissen (traue dir eine grundintelligenz zu)

Yen Si

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249

31.03.2011, 15:31

Na immerhin eine Grundintelligenz. :)

Die hatte ich dir aber auch zugetraut.
Zumindest hatte ich die Hoffnung, dass du Google anwirfst und liest wie dieser hohe Preis zustande kommen soll.
Sollte ich mich geirrt haben?

250

31.03.2011, 15:37

Also wenner das belegen kann hätte ich gerne ein Autogramm von ihm.
Würde es doch bedeuten das er etwas kann was derzeit keiner zweiter im Lande (außer Bild) vermag - die Entwicklung des Strompreises vorhersagen:)

Wobei; bei einem ungefähren Preis von 0,20 EUR/Kwh würde eine verzehnfachung des Preises ja bedeuten, dass es immer noch günstiger als Atomstrom wäre :D
Der soll ja bei 2,70 EUR/kwh liegen


das wäre Faktor 100...?

Zitat von »'Olaf Schubert«

"Fahrrad fahren ist auch nichts anderes als veganes Reiten."

251

31.03.2011, 17:40

*facepalm*

Jetzt mal ernsthaft:
Es ist ja wohl klar, dass wir so schnell es geht auch aus den Kohlekraftwerken aussteigen sollten. Allerdings ist das Grundrpoblem abzuschätzen wieviel Energie in x Jahren benötigt wird und wie weit der technische Fortschritt bis dahin gediehen ist. Die Forderung Atomkraftwerke abzuschalten wird von vielen Experten als machbar eingestuft, die Kohlekraftwerke zeitnah abzuschalten ist hingegen grüner Populismus. Bei Abschaltung sämtlicher konventioneller Kraftwerke geht in Deutschland einfach das Licht aus.

252

31.03.2011, 18:58

Demnächst gibts dann eine Klimakatastrophe und alle schreien wieder danach die Kohlekraftwerke auszuschalten.

Ist schon lustig, dass man hier nicht realistisch denkt und versteht, dass man nur langsam aus der Atom und der KOhleindustrie aussteigen kann.
Es gibt Diebe, die nicht bestraft werden und einem doch das kostbarste stehlen: die Zeit.
Napoleon

253

31.03.2011, 20:41

Ich zahle lieber heut zu tage 20% mehr als das dann mit 50 oder 60 mit 100% oder 200% alles wieder aufzuholen. Lieber Übernehme ich auch da die Vorreiter Rolle als hinterher wenn der Grüne Boom vorbei ist hinten dran zu hängen. Das Wagnis das unser "Aufschwung" dadurch ins Stocken gerät nehme ich lieber in Kauf als das Wagnis verstrahlt zu werden.

@ Worf
Für mich ist das sehr wohl Relevant. Wir reden über die regenerative Alternative und ihr Grundlast Problem. Die Kernalternative hat ein Spitzenlast Problem. Heißt beide haben ein Ähnlich gelagertes Problem.

Gleichzeitigt sorgt eine Umwandlung von Ökostrom in Methan dafür das man die Überschüsse Speichern kann. Diese kann man dann wenn man wenig Ökostrom hat wieder in Energie umwandeln. Damit wäre das Grundlast Problem gelöst. Die Grundlast würden die aus Ökostrom gespießten Gaskraftwerke erbringen. Zur Erstellung von Methan benötigt man CO2 heißt der Prozess ist Klimaneutral. Ein Verteiler Netzt für Erdgas haben wir, sogar mit 120 Tage Speicher für die gesamte Bundesrepublik.

Dann korrigieren wir noch ein kleines Missverständnis. Ich will auch kein CO2 in unsere Erdgas Lager Stopfen. Sondern Methan in die Erdgas Lagerstätten überall auf der Welt. (Quasi in die Momentanen Erzeuger Länder. Russland ... die Speicherlager in Deutschland brauchen wir ja selber), kurz gesagt den Kram wieder dahin wo er her kommt. Dann könnten wir die Lager wieder anzapfen wenn wirklich mal mehr als 120 Tage in Deutschland nicht genug Sonne und Wind da ist, oder wir stecken es dahin wo wir es ursprünglich mal rausgeholt haben.

Unsere Deutschen Methan Lager brauchen wir ja um den überschüssigen Ökostrom zu lagern.
[18:10] <@Fango> lofylicios

254

31.03.2011, 21:52

@ Worf
Für mich ist das sehr wohl Relevant. Wir reden über die regenerative Alternative und ihr Grundlast Problem. Die Kernalternative hat ein Spitzenlast Problem. Heißt beide haben ein Ähnlich gelagertes Problem.

ähh... NEIN?! Die Diskussion geht ja nicht darum, die Kernkraft auszubauen oder spitzenlastfähig zu machen. Aber die Diskussion geht explizit auch darum, wie man regenerative Stromversorung grundlastfähig macht. Regenerative Stromerzeugung soll Atomkraft und Kohle beerben, d.h. in Teilen auch die Grundlastversorgung übernehmen. Da muss man fragen, ob bzw. wie dies funktionieren kann.

Gleichzeitigt sorgt eine Umwandlung von Ökostrom in Methan dafür das man die Überschüsse Speichern kann. Diese kann man dann wenn man wenig Ökostrom hat wieder in Energie umwandeln. Damit wäre das Grundlast Problem gelöst. Die Grundlast würden die aus Ökostrom gespießten Gaskraftwerke erbringen. Zur Erstellung von Methan benötigt man CO2 heißt der Prozess ist Klimaneutral. Ein Verteiler Netzt für Erdgas haben wir, sogar mit 120 Tage Speicher für die gesamte Bundesrepublik.

Führe das mal näher aus.

Unsere Deutschen Methan Lager brauchen wir ja um den überschüssigen Ökostrom zu lagern.

Du kannst jeden Strom zum Speichern benutzen, der Speicher ist doch unabhängig von der stromerzeugenden Technologie.

255

31.03.2011, 21:59

In einer Diskussion über Kernkraft zur Stromerzeugung geht es nicht darum was Kernkraft nicht kann???? Oder die Option 100% Kernkraft wird nicht ins Kalkühl genommen? Ich mein kaum CO2 Emisionen, Sehr niedrige Kosten. Laut diesem "Wissenschaftler" da genau die richtige Option.

Ein Zitat von Worf:

Zitat

Zitat


Guter Artikel. Dem meisten kann ich mich anschließen.

Da steht ja zu dem noch das er mehr Kernkraftwerke bauen will. Also warum gehört das nicht zur Diskussion. Ausser das es unbequem sein könnte darüber zu sprechen, was die Kernkraft nicht kann?


Natürlich kann ich jeden Strom zum Speichern nutzen. Da muss ich eigentlich nichts Auführen. Damit kannst nur gleichzeitig das Problem des Netzausbaus Lösen. Weil du die Methan Infrastruktur nutzen kannst. Also lösst du für Die Regenerativen Energien gleich 3 Probleme Überangebot,Grundlastfähigkeit, Transportkapazität. Was es für Ökostrom zu einem weit schwer wiegenderem Argument macht. Der Umstieg auf 100% Regenerative Energie wäre auch der Grund da kein CO2 reinzupumpen weil man es ja für diese Energie benötigte.

Aber du hast recht damit könnte man sogar Atomstrom Spitzenlast fähig machen, wenn mann das den wollte, aber darum geht es ja nicht, sagtest du ja eben.

Ausserdem wäre ohne das EEG gewiss nie an einer solchen Möglichkeit geforscht worden. Ausserdem geht man davon aus, das bei weiterem Ausbau der Winkraft, ein Teil der Einnahmen

Aber BTW noch ein ganz anderer Ansatz (mehr eine Theorie von mir):

Energie Erhaltungssatz eine Energie geht nie verloren sie wird nur umgewandelt.
Man nehme die Sonnenstrahlen, die auf die Erde Treffen und dort Wärme erzeugen - heißt unsere Erde aufheizen. Wenn man nun Solarzellen (Beliebig Hohe Anzahl), wandelt man diese Wärme Energie in Elektrische Energie um, theoretisch müsste eine riesige Anzahl von Solarzellen unsere Erde sogar abkühlen.
[18:10] <@Fango> lofylicios

Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von »[*HS*] Lofy« (31.03.2011, 22:40)


256

31.03.2011, 22:43

Energie Erhaltungssatz eine Energie geht nie verloren sie wird nur umgewandelt.
Man nehme die Sonnenstrahlen, die auf die Erde Treffen und dort Wärme erzeugen - heißt unsere Erde aufheizen. Wenn man nun Solarzellen (Beliebig Hohe Anzahl), wandelt man diese Wärme Energie in Elektrische Energie um, theoretisch müsste eine riesige Anzahl von Solarzellen unsere Erde sogar abkühlen.

Da der Wirkungsgrad der Solarzellen höchstens 40% beträgt und auch nur geringe Teile der Erde damit bestückt werden musst du dir darüber keine Sorgen machen.

257

31.03.2011, 22:47

Da war doch mal die Rede von 2% der Wüsten der Welt. Würden ausreichen um unseren Energie Bedarf zu decken. gehen wir davon aus das wirklich 40% wirkungsgrad drin sind. Wären das 0,8% der Sonneeinstrallung über allen Wüsten der Welt... und du willst mir sagen das das keinen Klima Effekt hat???
...

Aber muss nicht jeder so groß denken ;)
[18:10] <@Fango> lofylicios

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »[*HS*] Lofy« (31.03.2011, 22:52)


258

31.03.2011, 22:56

das kannst mit dem zusätzlich treibhauseffekt durch den menschen verrechnen...

dann wirds evtl sogar klimaneutral :D

259

31.03.2011, 22:59


Da steht ja zu dem noch das er mehr Kernkraftwerke bauen will. Also warum gehört das nicht zur Diskussion. Ausser das es unbequem sein könnte darüber zu sprechen, was die Kernkraft nicht kann?

Weil in Deutschland alle im Bundestag vertretenen Parteien eine andere Sicht darauf haben und die aktuelle Diskussion eine ganz andere ist? Ich mein du kannst auch darüber reden, nur bringt es nicht viel.

Ausserdem wäre ohne das EEG gewiss nie an einer solchen Möglichkeit geforscht worden.

Das so zu behaupten ist falsch, dass kann man weder wissen noch entscheiden, nur glauben. Bitte weniger Glauben und mehr Fakten. ;)
Da hattest du doch schon nen guten Anfang gemacht, bist dann nur irgendwie wieder davon weg mäandriert, als ich nachfragte.

€dit: Mal aktuelle Fakten bringen:

Zitat

FAZ: Kernkraftwerke - RWE klagt gegen Stilllegung der Atommeiler
Der Energieversorger RWE will nach Informationen der F.A.Z. an diesem Freitag eine Klage gegen die Verfügung der Bundesregierung einreichen, seine Atommeiler stillzulegen. Eine Klage hat nach Ansicht von Juristen zur Folge, dass der Betreiber seine Kraftwerke sofort wieder hochfahren könnte.
...
Das Unternehmen hält die Anordnung der Behörden für eindeutig rechtswidrig, weil sie nicht vom Atomgesetz gedeckt sei. Das Aktienrecht zwinge den Vorstand angesichts täglicher Einnahmeverluste sogar dazu, schleunigst vor den Hessischen Verwaltungsgerichtshof zu ziehen, war zu hören. Eine Klage hat nach Ansicht von Juristen zur Folge, dass der Betreiber seine Kraftwerke sofort wieder hochfahren könnte. Die Behörden hatten nämlich darauf verzichtet, ihre Verfügung mit der Anordnung eines sogenannten „Sofortvollzugs“ zu verbinden.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (31.03.2011, 23:07)


Juzam

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260

31.03.2011, 23:12

Da war doch mal die Rede von 2% der Wüsten der Welt. Würden ausreichen um unseren Energie Bedarf zu decken. gehen wir davon aus das wirklich 40% wirkungsgrad drin sind. Wären das 0,8% der Sonneeinstrallung über allen Wüsten der Welt... und du willst mir sagen das das keinen Klima Effekt hat???
...

Aber muss nicht jeder so groß denken ;)

Da ist aber nicht die Rede von Solarzellen, sondern von Thermalkraftwerken in den Wüsten -> Spiegel reflektieren Sonnenstrahlen, Wasser wird damit erhitzt, Turbinen angetrieben.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

261

01.04.2011, 01:09

Energie Erhaltungssatz eine Energie geht nie verloren sie wird nur umgewandelt.
Man nehme die Sonnenstrahlen, die auf die Erde Treffen und dort Wärme erzeugen - heißt unsere Erde aufheizen. Wenn man nun Solarzellen (Beliebig Hohe Anzahl), wandelt man diese Wärme Energie in Elektrische Energie um, theoretisch müsste eine riesige Anzahl von Solarzellen unsere Erde sogar abkühlen.
setz dich lieber nochmal innen physikunterricht ;)

262

03.04.2011, 00:56

Zitat

WELT: Das grüne Jobwunder ist nur ein Märchen
Denn die Milliarden für die Ökostrom-Branche fallen nicht vom Himmel. Sie fehlen in der Wirtschaft an anderer Stelle – und schlagen sich dort auch in Form von Arbeitsplatzabbau nieder. „Es gibt eine Reihe von Studien, die das Blaue vom Himmel herunterlügen“, schimpft Joachim Ragnitz vom ifo-Institut in Dresden. „Diese Studien berücksichtigen nicht, wie makroökonomische Wirkungen ablaufen, sondern rechnen nur aus, wie viel Beschäftigung die verteilten Fördermittel schaffen.“ Es werde „nicht danach gefragt, an welchen anderen Stellen in der Volkswirtschaft das Geld fehlt“.

Eine ganze Reihe von Forschern hat sich daher daran gemacht, den eigentlichen „Netto-Effekt“ der Ökostrom-Subventionen auf den Arbeitsmarkt zu untersuchen. Ihr Fazit fällt ernüchternd aus: „Indem die Budgets der privaten und industriellen Haushalte durch höhere Strompreise geschmälert werden, stehen weniger Mittel für alternative, eventuell profitablere Investitionen zur Verfügung“, heißt es etwa in einer Studie, die am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen erstellt wurde. „Die mit den höheren Strompreisen einhergehenden Kaufkraftverluste und der Entzug von Investitionskapital bewirken negative Arbeitsplatzeffekte in anderen Sektoren.“

Tatsächlich hat die EEG-Umlage zur Finanzierung der erneuerbaren Energien enorme volkswirtschaftliche Dimensionen angenommen. „Die über eine Erhöhung der Strompreise von den Verbrauchern zu bezahlenden jährlichen Einspeisevergütungen von derzeit zwölf Milliarden Euro pro Jahr verringern die ökonomische Aktivität in anderen Sektoren“, warnt Manuel Frondel, Leiter des Bereichs Umwelt und Ressourcen beim RWI: „Der Kaufkraftverlust der privaten Verbraucher summiert sich infolge höherer Strompreise über 20 Jahre hinweg insgesamt auf über 100 Milliarden Euro.“

Ein Verlust an Kaufkraft in dieser Größenordnung ist für die übrige Wirtschaft nicht leicht zu verschmerzen. Denn viele energieintensive Branchen sind doppelt getroffen. Weil die EEG-Umlage den Strom verteuert, zahlt etwa ein Bäckerei-Betrieb zum einen mehr für den Betrieb des Ofens. Zum anderen sinken die Erlöse, weil die Kunden weniger Geld in der Tasche haben. Es sei zu bezweifeln, sagt RWI-Experte Frondel, dass „die Arbeitsplatzeffekte der Subventionierung ,grüner' Technologien im Saldo überhaupt positiv ausfallen können“.

Andere Forscher haben nicht nur Zweifel, sie sind sich sogar sicher: Durch die Milliardenausgaben für Ökostrom-Technologien gehen unter dem Strich eher Arbeitsplätze verloren. Zu diesem Ergebnis kamen in früheren Jahren bereits Untersuchungen des Bremer Energieinstituts. Auch das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) bestätigte, dass bei Berücksichtigung von Investitionskosten und der Verdrängung privater Verwendungen der Mittel, „praktisch keine Beschäftigungseffekte mehr festgestellt werden konnten“.

Zuletzt zog das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart das Fazit, dass „das EEG keine dauerhaft positiven Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt erzielen kann, so dass die beschäftigungspolitische Begründung der Förderung der erneuerbaren Energien nicht zu bestätigen ist“. Der Befund gilt immer noch – und für das bald grün-regierte Baden-Württemberg.

Was ich sagte, nochmal aus einigen Untersuchungen. Die Arbeitsmarkteffekte sind fraglich, aber die deutsche Wirtschaft und der deutsche Verbraucher werden sehr stark belastet, vor allem im internationalen Vergleich. Vor diesem Hintergrund sieht der Umfang einer etwaigen Technologieführerschaft sehr gering aus.

Juzam

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263

03.04.2011, 01:04

Ist ja nichts neues.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

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264

03.04.2011, 11:40

@worf: (Das Zitieren im neuen Forum ist beschissen)

Zitat

[b]WELT: Das grüne Jobwunder ist nur ein Märchen
Denn
die Milliarden für die Ökostrom-Branche fallen nicht vom Himmel. Sie fehlen in der Wirtschaft an anderer Stelle – und schlagen sich dort auch
in Form von Arbeitsplatzabbau nieder. „Es gibt eine Reihe von Studien, die das Blaue vom Himmel herunterlügen“, schimpft Joachim Ragnitz vom ifo-Institut in Dresden. „Diese Studien berücksichtigen nicht, wie makroökonomische Wirkungen ablaufen, sondern rechnen nur aus, wie viel Beschäftigung die verteilten Fördermittel schaffen.“ Es werde „nicht danach gefragt, an welchen anderen Stellen in der Volkswirtschaft das Geld fehlt“.

Eine ganze Reihe von Forschern hat sich daher daran gemacht, den eigentlichen „Netto-Effekt“ der Ökostrom-Subventionen auf
den Arbeitsmarkt zu untersuchen. Ihr Fazit fällt ernüchternd aus: „Indem die Budgets der privaten und industriellen Haushalte durch höhere
Strompreise geschmälert werden, stehen weniger Mittel für alternative, eventuell profitablere Investitionen zur Verfügung“, heißt es etwa in
einer Studie, die am Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen erstellt wurde. „Die mit den höheren
Strompreisen einhergehenden Kaufkraftverluste und der Entzug von Investitionskapital bewirken negative Arbeitsplatzeffekte in anderen
Sektoren.“

Tatsächlich hat die EEG-Umlage zur Finanzierung der erneuerbaren Energien enorme volkswirtschaftliche Dimensionen
angenommen. „Die über eine Erhöhung der Strompreise von den Verbrauchern zu bezahlenden jährlichen Einspeisevergütungen von derzeit zwölf Milliarden Euro pro Jahr verringern die ökonomische Aktivität in anderen Sektoren“, warnt Manuel Frondel, Leiter des Bereichs Umwelt und Ressourcen beim RWI: „Der Kaufkraftverlust der privaten Verbraucher summiert sich infolge höherer Strompreise über 20 Jahre hinweg insgesamt auf über 100 Milliarden Euro.“

Ein Verlust an Kaufkraft in dieser Größenordnung ist für die übrige Wirtschaft nicht leicht zu verschmerzen. Denn viele energieintensive Branchen sind doppelt getroffen. Weil die EEG-Umlage den Strom verteuert, zahlt etwa ein Bäckerei-Betrieb zum einen mehr für den Betrieb des Ofens. Zum anderen sinken die Erlöse, weil die Kunden weniger Geld in der Tasche haben. Es sei zu bezweifeln, sagt RWI-Experte Frondel, dass „die Arbeitsplatzeffekte der Subventionierung ,grüner' Technologien im Saldo überhaupt positiv ausfallen können“.

Andere Forscher haben nicht nur Zweifel, sie sind sich sogar sicher: Durch die Milliardenausgaben für Ökostrom-Technologien gehen unter dem Strich eher Arbeitsplätze verloren. Zu diesem Ergebnis kamen in früheren Jahren bereits Untersuchungen des Bremer Energieinstituts. Auch das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) bestätigte, dass bei Berücksichtigung von Investitionskosten und der Verdrängung privater Verwendungen der Mittel, „praktisch keine Beschäftigungseffekte mehr festgestellt werden konnten“.
Zuletzt zog das Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart das Fazit,
dass „das EEG keine dauerhaft positiven Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt erzielen kann, so dass die beschäftigungspolitische
Begründung der Förderung der erneuerbaren Energien nicht zu bestätigen ist“. Der Befund gilt immer noch – und für das bald grün-regierte
Baden-Württemberg.
Was ich sagte, nochmal aus einigen Untersuchungen. Die Arbeitsmarkteffekte sind fraglich, aber die deutsche
Wirtschaft und der deutsche Verbraucher werden sehr stark belastet, vor allem im internationalen Vergleich. Vor diesem Hintergrund sieht der Umfang einer etwaigen Technologieführerschaft sehr gering aus.[/b]
Hier mal was zu der ersten Studie, hab ich auf Wikipedia gefunden:
Wie das WDR-Fernsehmagazin Monitor aufdeckte[2], hat das RWI eine solarenergiekritische Studie erstellt (Autor der Studie: Prof. Dr. Manuel Frondel), ohne darin zu vermerken, dass diese Studie vom Washingtoner Institute for Energy Research finanziert wurde, eine von US-amerikanischen Öl- und Kohlekonzernen finanzierte Lobbyorganisation.

http://www.wdr.de/tv/monitor//sendungen/2010/1021/strom.php5

Scheinbar wusste der Hr. Frondel wirklich nichts über die Verbindung dieses Instituts, muss man zur Verteidigung sagen.
Hier kommt auch eine Professorin vom DIW zur Sprache, die das Vorgehen vom RWI als nicht einwandfrei darstellt.

Was man machen kann, um seine Stromkosten zu senken ist den Anbieter zu wechseln, das geht ganz einfach bei Verivox.de

Sicherlich ist dieses Eingreifen in den Markt nicht unbedingt arbeitsplatzfördernd und wie ich ja schon mehrmals erwähnt habe, gäbe es vielleicht bessere Mittel um regenerative Energien zu fördern.(CO2-Abgabe)

Was wichtig wäre, dass sie sich vielleicht mal um eine Alternative kümmern würden, statt es nur schlecht zu reden, weil die schädlichen Effekte der
anderen Kraftwerke sind ja bekannt.

Hab noch was interessantes gefunden vom Leiter des RWI (Christoph Schmidt), was er als Ökonom und Statistiker zum Sarrazin Buch sagt:
Im Zusammenhang mit Thilo Sarrazins Buch Deutschland schafft sich ab kritisierte er scharf dessen Methodik und warf ihm falsch verstandene
Statistik und Rassismus vor. Sarrazin irre über die methodischen Grenzen statistischer Verfahren und gelange so zu absurden Schlussfolgerungen,
mit denen er pseudowissenschaftlich rassistische Thesen zu untermauern suche.[2]
live is live, nana nanana :D

Zitat

Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »_Icedragon_« (03.04.2011, 11:45)


265

03.04.2011, 14:23

http://de.wikipedia.org/wiki/Ifo_Institu…chaftsforschung

Zitat

Das ifo Institut wurde im Jahr 1949 als Informations- und Forschungsstelle (Ifo) für Wirtschaftsbeobachtung mit Mitteln des Bayerischen Innenministeriums gegründet.


Dieses Wirtschaftsinstitut wird auch subventioniert. Das solltest du als kommender Wirtschaftsforscher nie vergessen. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing* gell Worf. Du machst mit jeder Antwort mustergültig vor, was dabei dann rauskommt.

Was ist jetzt mit dem Meinungsumschwung vom Christian Lindner in Sachen Atomkraft? Wird er wieder "vernünftig" oder eher nicht? :bounce:

266

04.04.2011, 21:44

War Windenergie nicht ein effizienter Energieträger, den man aber nur auf wenige Prozent am Energiemix ausbauen kann? Habe kürzlich gelesen, dass da die CDU jetzt plötzlich unbedingt drauf setzen möchte...

267

04.04.2011, 22:21

Ne, Windkraft onshore wird in Deutschland den Löwenanteil an regenerativer bringen. Photovoltaik ist in Deutschland auf absehbare Zeit zu ineffizient und offshore zu teuer im Ausbau und langwierig in den Genehmigungsverfahren. Oneshore Windkraftanlagen werden am kräftigsten Wachsen, es ist also schon richtig, auf diese vor allem zu setzen.

€dit: Auf Wunsch von Icedragon hier noch einmal:

Zitat

WELT: Atomausstieg - Deutschland wird vom Stromexporteur zum Importeur
Seit Inkrafttreten des Atommoratoriums importiert Deutschland doppelt so viel Strom aus Frankreich wie bislang. Zudem sei die Bundesrepublik vom Nettoexporteur zum Nettoimporteur von Strom geworden, erklärte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf der Hannover Messe. Seit dem 17. März importierte Deutschland demnach täglich rund 50 Gigawattstunden mehr als es exportierte.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (04.04.2011, 22:27)


268

04.04.2011, 23:14

dazu frag ich mich was bedeutet "doppelt so viel wie bislang"?
Und will man dann wirklich 5 weitere Reaktoren wegen geplanter Revision im Mai vom Netz nehmen oder weht im Mai mehr Wind?
http://www.welt.de/print/die_welt/wirtsc…-Atomstrom.html

Yen Si

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269

05.04.2011, 07:43

Man darf gespannt sein ob sie es im Mai durchziehen.
Nicht auszudenken was passiert wenn sie abschalten und nichts passiert. :D

Weiß jemand zufällig wieviele AKW derzeit in Deutschland vom Netzt sind?
Also außer die alten 7...
Grafenrheinfeld steht wegen Störfall wohl noch still...
Krümmel sowieso...

270

05.04.2011, 08:19

Grafenrheinfeld steht wegen Revision still, die aber wegen eines Risses im Primärkreislauf vorgezogen wurde. Der Riss ist aber erst vor Monaten entdeckt worden und nur im Primärkreislauf... nicht weiter schlimm... :rolleyes: