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3 601

19.03.2011, 15:37

Und diese beiden Aussagen sind elematar wichtig um zu verstehen warum es Kritik und Irritationen gibt.

Wenn man dann noch einige bereits genannte Punkte nimmt wie z.B.:
Wir haben die Möglichkeiten, wollen aber irgendwie nicht
Wir reden, aber wollen nicht handeln
Wir stellen uns abseits der westlichen Wertegemeinschaft

Dann muss all dies einmal folgenden gegenüberstellen.

Solidarität, Verlässlichkeit, Bündnisstreue, Kontinuität, Vertrauen
= das ist es was Aussenpolitik aus macht

Irgendwie haben wir uns hier nicht gerade, um es vorsichtig zu formulieren, mit Ruhm bekleckert. Kannst Du nachvollziehen, das man nun "bei unseren Freunden" sich nicht gerade "auf die Deutschen" verlassen will? Nicht mal zum Arm heben, und ein Mindestmass an Solidarität hat es gereicht. Aktiv mitwirken, naja wenn die deutsche Luftwaffe nicht mitmacht, ok. Aber wie bewerte ich einen Partner, der sich abseits aller gemeinsamer Werte stellt?

Der Versuch die Enthaltung im UN-SR mit "aktiv an deren Durchsetzung mitwirken" kausal zu verbinden ist argumentativ sowas von schwach, das ich mich nicht dagegen wehren würde, wenn es jemand als feige Ausrede bezeichnet.

Beiträge: 2 917

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3 602

19.03.2011, 17:13

Ich finde es gut, dass Deutschland nicht eingreift. Letztendlich wären Vergleiche zur Schlacht bei El Alamein aufgetaucht, das wäre gar nicht gut für unsere internationale Reputation gewesen.

In der Libyenfrage ist es allgemein sehr schwer zu entscheiden, ob man militärisch eingreift oder nicht, es gibt gute Argumente dafür und dagegen. Wir werden erst in der Zukunft sehen, ob das militärische Eingreifen korrekt ist.

Bündnistreue sollte niemals den Fall eines Angriffes miteinschließen.

3 603

19.03.2011, 18:55

Zitat

Original von ToD_RoadRunner
Solidarität, Verlässlichkeit, Bündnisstreue, Kontinuität, Vertrauen
= das ist es was Aussenpolitik aus macht

Du sagst damit aber letztlich auch, dass man Kampfeinsätze nach diesen Kriterien notfalls auch entscheiden müsste. Wenn man zustimmt und dann nichts kommt, dann fühlen sich die Bündnispartner doch noch viel mehr alleine gelassen. Dann müssten sie sich wirklich alleine gelassen fühlen.

Zitat

Original von ToD_RoadRunner
Aber wie bewerte ich einen Partner, der sich abseits aller gemeinsamer Werte stellt?

Wir sollten es mal nicht höher hängen, als es ist. Ich glaube kaum das irgend einer der Staaten es so sieht, dass sich Deutschland "abseits aller gemeinsamer Werte stellt". Man hat die Resolution ja nicht verhindert, sondern möchte sich nicht an aktiven Kampfeinsätzen beteiligen.

Zitat

Original von ToD_RoadRunner
Der Versuch die Enthaltung im UN-SR mit "aktiv an deren Durchsetzung mitwirken" kausal zu verbinden ist argumentativ sowas von schwach, das ich mich nicht dagegen wehren würde, wenn es jemand als feige Ausrede bezeichnet.

Siehe gerade. Wenn man mit "Ja" stimmt und dann nicht mitmacht, dann fühlen sich unsere Verbündete verraten - mit recht, würde ich dann sagen. Und natürlich gibt es diesen kausalen Zusammenhang, das ist doch Realpolitik. Ohne diesen Zusammenhang hätte Deutschland doch zugestimmt, oder was wären andere Gründe für die Enthaltung? Etwa Gaddafi schützen? Das glaubst du doch selbst nicht... oder?

@Icedragon: So ähnlich sehe ich es auch. Mich persönlich hätte ein deutscher Einsatz nicht wirklich gestört, aber ich kann die aktuelle Entscheidung gut nachvollziehen. de Maizere ist sicher auch recht froh, dass es nicht zum Ernstfall kommt. Im Krieg geht zu schnell etwas schief.

Deutschland kann seine Meinung ja auch noch ändern, sollte Gaddafi Zivilisten abschlachten lassen oder man Massengräber entdeckt. Ein Bürgerkrieg alleine ist vielleicht eine notwendige Bedingung für einen Militäreinsatz, aber sicher noch keine hinreichende. Deutschland ist keine Weltpolizei.

3 604

19.03.2011, 19:11

@ worf:
1. die einmischung in internationale konflikte auf seiten unserer allianz, bzw. wertegemeinschaft, ist eine konstante der deutschen außenpolitik seit der wiedervereinigung.
gerade die rot-grüne regierung hat ein beträchtliches engagement dabei gezeigt deutschland "zu einem vollwertigen partner der internationalen gemeinschaft" zu machen.
diese politik, für die zum beispiel in afghanistan deutsche opfer in kauf genommen werden wird natürlich ad absurdum geführt, wenn man in einem konflikt vor der eigenen haustüre, bei dem es eindeutige moralische verpflichtungen gibt, im wichtigsten un gremium nichtmal eine position bezieht.
denn die konsequenz der oben skizzierten politik ist es verantwortung zu tragen.
also zum beispiel angesichts von "verbrechen gegen die menschlichkeit" klar festzulegende postionen zu beziehen.
"verbrechen gegen die menschlichkeit" haben die erste libyen resolution des un-sicherheitsrates, der deutschland mit dieser begründung zugestimmt hat, legitimiert.
allerdings hat diese resolution, wie wir alle wissen, keinen effekt auf die realpolitische lage in libyen gehabt.
einem weitergehenden resolutionsentwurf in diesem kontext nicht zuzustimmen ist mehr als schäbig und wirft ein enorm schlechtes licht auf die verlässlichkeit deutschlands in sicherheitspolitischen fragen.

2. die darstellung es handele sich angesichts der errichtung einer flugverbotszone um einen angriff auf libyen ist falsch.
es ist eine militärische operation, die sich gegen einen diktator richtet, der durch den beschuss von unbewaffneten friedlichen demonstranten u.a. unter verwendung von maschinengewehren und fliegerbomben massive verbrechen gegen sein eigenes volk begangen hat.
die bewaffnung von demonstranten ist vor einigen wochen unter dem eindruck von massivem militärischen vorgehen (sprich morden) gegen die eigenen bevölkerungen vollzogen worden.
unter anderem dadurch, dass militäreinheiten denen entsprechende befehle erteilt wurden sich geweigert haben diese auszuführen und sich den aufständischen angeschlossen haben.
die in deinem vorherigen post vertretene these, die gewalt gaddafis richte sich ja ehh nur gegen bewaffnete demonstranten offenbart zum einen eine erschreckende unkenntnis im libyen konflikt, zum anderen versuchst du die geschehnisse wertneutral als büergerkrieg einzuordenen. sprich du legitimierst ein stück weit gaddafis vorgehen und kriminalisierst die aufständischen um westerwelles einsame entscheidung vertretbarer erscheinen zu lassen.
das ist für jemanden, der sich als liberal bezeichnet wirklich ein starkes stück.

abschließend möchte ich sagen, dass es für deutschland eine schande ist militärischen sanktionen gegen einen machthaber nicht zuzustimmen, der unter anderm für terroranschläge in lockerbie ( da hat kollege gaddafi mal einfach nen jumbo sprengen lassen), oder in der diskothek la belle verantwortlich ist, oppositionelle im staatlichen fernsehen als ratten bezeichnet und gegen seine eigene bevölkerung mit fremden söldnern vorgeht.
und zwar unabhängig von einer direkten eigenen militärischen beteiligung.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »]DEAD[ Wulfila« (19.03.2011, 19:25)


3 605

19.03.2011, 19:29

Zitat

Original von ]DEAD[ Wulfila
@ worf:
1. die einmischung in internationale konflikte auf seiten unserer allianz, bzw. wertegemeinschaft, ist eine konstante der deutschen außenpolitik seit der wiedervereinigung.
gerade die rot-grüne regierung hat ein beträchtliches engagement dabei gezeigt deutschland "zu einem vollwertigen partner der internationalen gemeinschaft" zu machen.

Das behauptest du, belegst es aber nicht. In Serbien wurde ein Genozid beendet. Ansonsten hat man bei Afghanistan mitgemacht, aber vor allem in der Friedenssicherungsmission und der Aufbauphase. Das man so in Kampfhandlungen reingerutscht ist war nicht beabsichtigt und vor diesem Hintergrund mag das Engagement als teilweise fehlgeschlagen angesehen werden. Im Irak hat man sich gegen die USA und GB gestellt. Bei vielen anderen Bürgerkriegen hat man gar nicht erst versucht eine aktive Rolle zu spielen, geschweige denn aktiv einzugreifen.

Zitat

Original von ]DEAD[ Wulfila
2. die darstellung es handele sich angesichts der errichtung einer flugverbotszone um einen angriff auf libyen ist falsch.

Ob nun Angriff auf Libyen oder nicht, dies ist nicht der Punkt. Der Angriff wäre ja von der UN gedeckt. Die Frage ist, ob man sich an einer aktiven Militäraktion beteiligen möchte, mit all den Gefahren, welche dabei entstehen können.
Wenn Gaddafi jetzt nicht aufhört, alleine aus der Luft wird man ihn nicht schlagen können - oder man greift generell seine Truppen an, und nicht nur, wenn sie Zivilisten attackieren. Aber selbst dann müsste man große Teile der libyschen Infrastruktur wegbomben, ähnlich wie in Serbien. Das kann wirklich auch, mit neuer UN-Resolution, zu einem Bodeneinsatz führen.

Zitat

Original von ]DEAD[ Wulfila
die in deinem vorherigen post vertretene these, die gewalt gaddafis richte sich ja ehh nur gegen bewaffnete demonstranten offenbart zum einen eine erschreckende unkenntnis im libyen konflikt, zum anderen versuchst du die geschehnisse wertneutral als büergerkrieg einzuordenen.

Das habe ich so nie behauptet! Versuche nicht, durch ungedeckte Unterstellungen mir etwas unterzuschieben. Aber ein Bürgerkrieg alleine bedeutet nicht automatisch eine Militäraktion, sonst müsste man dies an vielen Stellen in der Welt tun.

Zitat

Original von ]DEAD[ Wulfila
sprich du legitimierst ein stück weit gaddafis vorgehen und kriminalisierst die aufständischen um westerwelles einsame entscheidung vertretbarer erscheinen zu lassen.

Die Entscheidung wurde nicht einsam von Westerwelle getroffen, sondern im "Triumvirat" zusammen mit Merkel (wenngleich ne Frau) und de Maizière.
Letztlich tragen sie auch die Verantwortung.

Zitat

Original von ]DEAD[ Wulfila
das ist für jemanden, der sich als liberal bezeichnet wirklich ein starkes stück.

Bitte unterlass solche persönlichen Angriffe, sie tragen inhaltlich nichts zur Diskussion bei. Ich beobachte immer wieder, dass du versuchst mich persönlich anzugreifen. Nimm dir doch mal Roadrunner zum beispiel. Er ist auch nicht meiner Meinung, aber erkennt meine Argumente an und mit ihm kann man gut diskutieren.

3 606

20.03.2011, 09:16

1. Kann jeder "deine" Argumente wortgetreu auf der Möwenpickpartei-Homepage nachlesen.
2. Sparst du gewichtige Argumente bei deiner zerhackstückelnden Zitationsweise gerne aus, wenn du dazu nichts sagen kannst.

Deine gewichtigstes pro-Kernenergie-Argument ist (oh Wunder) der günstige Preis. Der verhätnismäßig günstige Preis ergibt sich aber vor allem daraus, dass viele Kostenfaktoren einfach externalisiert sind (Haftplichtversicherung, Endlagerung des Mülls, Sicherheit). Das findest du als (Pseudo-)Liberaler aber dann in Ordnung, weil das in den 60ern halt politisch mal so entschieden wurde. Die Subventionierung der EE ist aber Teufelszeug, Markteingriff, pfui! Das ist dann Kontinuität worfscher Prägung oder wie? Ja ne, is klar. Mit Jubelpersern zu diskutieren ist auch nus bis zu einem gewissen Grad unterhaltsam.


@ SR-Enthaltung

Das internationale Medienecho ist ja wieder erheiternd, gerade die int. Presseschau im Deutschlandfunk gehört. Schade, dass hier kaum einer mitbekommt, wie wir im Ausland dank WW gesehen werden. Mit am lautesten Quäken und seine Fratze in die Kamera halten, wenn es darum geht Gaddafi zu maßregeln, im SR dann aber den Schwanz einziehen. Herrlich.

Yen Si

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3 607

20.03.2011, 09:32

Zitat

Original von _Icedragon_
Letztendlich wären Vergleiche zur Schlacht bei El Alamein aufgetaucht, das wäre gar nicht gut für unsere internationale Reputation gewesen.


rofl, mach das nächste Mal besser ein paar Smilies da mit rein sonst versteht manch einer deine Ironie nicht ;)

Juzam

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3 608

20.03.2011, 10:04

Waren die Linken nicht sonst immer gegen jegliche Militäreinsätze? Aber bei einem, ehrlich gesagt, banalen Bürgerkrieg in Libyen muss sofort eingegriffen werden? Da gibts noch 20 weitere Bürgerkriege in Afrika, müssen wir da überall jetzt hin?

3 609

20.03.2011, 10:15

WW hat doch massiv beifall von der Linken bekommen, weiß gar nicht was du willst?

dafür haben halt etliche CDUler zerknirscht aus der Wäsche geschaut :D

Aber hey - hauptsache den Eurofighter für 30 Milliarden in den Hangars!

Juzam

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3 610

20.03.2011, 17:20

Meine auch eher die linke Abteilung hier im Forum ;)
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

Yen Si

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3 611

20.03.2011, 18:49

Aber hey - hauptsache den Eurofighter für 30 Milliarden in den Hangars!
Na Gott sei Dank.
Das Teil hätte da unten mehr geschadet als genützt :D

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3 612

20.03.2011, 21:14

Zitat

Waren die Linken nicht sonst immer gegen jegliche Militäreinsätze? Aber
bei einem, ehrlich gesagt, banalen Bürgerkrieg in Libyen muss sofort
eingegriffen werden? Da gibts noch 20 weitere Bürgerkriege in Afrika,
müssen wir da überall jetzt hin?

+1

Da fällt mir nur Bahrein ein - solange Saudi-Arabien Rebellen erschiesst ist das OK.... Lybien hat Öl - SA hat Öl - ein Schelm wer Böses dabei denkt.... und die üblichen Verdächtigen lassen sich noch vor den Karren spannen.
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

3 613

20.03.2011, 22:24

joa im jemen und in bahrein passiert im moment auch dasselbe wie in libyen. von den saudis hab ich bisher nichts gehört, außer dass die ihre geldgeschenke an die bevölkerung nochmal deutlich erhöht haben.

natürlich müssen wir in diesen ländern nicht intervenieren. wir, sowohl deutschland als auch die gesamte westliche welt hat auch nicht im geringsten die militärischen fähigkeiten zu einem weiteren landkrieg.
aber wenn die gewalt in diesen ländern zu sehr ausartet können wir trotzdem resolutionen, die im un sicherheitsrat vorgebracht werden um ein solches verhalten zu sanktionieren, zustimmen. darum gehts ja eigentlich im kern dieses themas.

wir, sprich die sogenannte westliche wertegemeinschaft geht grundsätzlich nur dorthin, wo man sich einen gewinn verspricht. ein militärisches engagement kann vielschichte gründe haben
aus rein humanitären motiven setzt kein land der welt militär in bewegung auch wir nicht. natürlich wird oft etwas gegenteiliges behauptet.

libyen unterscheidet sich von kongo, somalia, sudan und konsorten dadurch, dass es zum einen ein wertvoller handelspartner ist(natürlich gehts um öl, bzw geld dass man einem gaddafi nicht mehr in den rachen werfen möchte oder kann ohne vor der welt und seinen eigenen leuten sein gesicht zu verlieren).
zum anderen unterscheidet sich libyen durch seine lage. man kann und will man sich kein bürgerkriegsland in unmittelbarer nachbarschaft zur eu außengrenze leisten.
ein libyen, dass von gaddafi mühsam militärisch zusammengehalten wird ist außerdem ein nicht zu unterschätzender risikofaktor für seine derzeit instabilen nachbarntunesien und ägypten.

offtopic:
die facebook, bzw. jasmin revolution neigt sich langsam ihrem ende z, bzw hat ihre unschuld verloren. meint ihr die lage hat sich für die leute da unten verbessert?

offtopic 2:
es müssen übrigens nicht immer die bösen amerikaner sein, die zwischen guten und bösen diktatoren unterscheiden. in usbekistan, wo deutschland einen militärstützpunkt betreibt um den nachschub für afghanistan zu sichern isat es vor ungefähr 3 jahren zu ähnlichen protesten wie heute in libyen gekommen. die dortige regierung hat scharf auf demonstranten schießen lassen, ergebnis waren ca. 1000 tote demonstranten. deutschland hat mit sehr kleinlautem diplomatischen protest reagiert, aber keine konsequenzen gezogen. also den stützpunkt weiter betrieben (bis heute) und weiter 50mio per annum als miete für den militärstützpunkt überwiesen

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »]DEAD[ Wulfila« (20.03.2011, 22:40)


3 614

21.03.2011, 01:05

sehr guter kommentar zur "pro-lybien-militäreinsatz"-fraktion süddeutsche, faz, stern und zeit: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/34/34386/1.html

Beiträge: 2 649

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3 615

21.03.2011, 21:57

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,752277,00.html

Das ging ja schnell: auf einmal ist es nur noch ein Abenteuer! Da macht das linke Leitmedium aber schnell einen Rückzieher :D
*** Alles unter 400 Gramm ist Carpaccio ***

3 616

21.03.2011, 23:45

hehe
In diesem Zusammenhang ist der foglende Arikel auch nicht schlecht:
FAZ: Die SPD, Westerwelle und der Libyen-Krieg - Kakophone Führung im Willy-Brandt-Haus

Gabriel macht mir sowieso den Eindruck beim Wahlkampf kein Maß zu kennen. Er veröffentlichte die SMS mit Merkel, dann sprach er letzte Woche von Regierungsinterna aus der Zeit, wo er noch Umweltminister der großen Koalition war. Ich glaube auch persönlich ist das Verhältnis zwischen ihm und Merkel ziemlich vergiftet. Hoffentlich bekommen wir keine große Koalition in Zukunft.

3 617

22.03.2011, 13:25

Zitat

FAZ: Völkerrecht contra Bürgerkrieg - Die Militärintervention gegen Gaddafi ist illegitim
Ob man Diktatoren zum Teufel jagen soll, ist die eine Frage - selbstverständlich soll man das, so gut es geht. Man muss sich aber auch dem trostlosen Befund aussetzen: Die Intervention der Alliierten in Libyen steht auf brüchigem normativem Boden.

Hier nochmal etwas systematischer ein Argumentationsstrang, den ich hier auch schon verfolgte hatte: Es handelt sich in Libyen um einen Bürgerkrieg und keinesfalls um Völkermord.
Im übrigen ist die UN-Resolution 1973 so robust, dass durch sie auch der Einsatz von Bodentruppen gedeckt wäre. Aktuell sieht man, dass nicht das Durchsetzen der Flugverbotszone das Ziel ist, sondern der Regimewechsel. Dies gibt die Resolution 1973 eigentlich nicht her. Es bleibt spannend abzuwarten, was trotzdem geschieht.

3 618

22.03.2011, 14:26

Zitat

FAZ: Völkerrecht contra Bürgerkrieg - Die Militärintervention gegen Gaddafi ist illegitim
Ob man Diktatoren zum Teufel jagen soll, ist die eine Frage - selbstverständlich soll man das, so gut es geht. Man muss sich aber auch dem trostlosen Befund aussetzen: Die Intervention der Alliierten in Libyen steht auf brüchigem normativem Boden.

Hier nochmal etwas systematischer ein Argumentationsstrang, den ich hier auch schon verfolgte hatte: Es handelt sich in Libyen um einen Bürgerkrieg und keinesfalls um Völkermord.
Im übrigen ist die UN-Resolution 1973 so robust, dass durch sie auch der Einsatz von Bodentruppen gedeckt wäre. Aktuell sieht man, dass nicht das Durchsetzen der Flugverbotszone das Ziel ist, sondern der Regimewechsel. Dies gibt die Resolution 1973 eigentlich nicht her. Es bleibt spannend abzuwarten, was trotzdem geschieht.
Und wer hätte dir garantiert, dass es nicht zum Völkermord gekommen wäre, wenn die Nato nicht eingreift oder nicht noch kommt, wenn der Gadaffi nicht besänftigt wird?

Is schon eine Ironie der Geschichte:

ein Nicht-Pazifist names Westerwelle, der gegen einen Blitzkrieg ist
ein Pazifist names Fischer, der für einen Blitzkrieg in Jugoslawien ist

Niemand will einen langen Einsatz, nicht mal die USA, obwohl es in dem Land Öl gibt. Das zeigt doch schon, dass etwas anders ist als bei der Motivation für Irak. Dass in Bahrain nichts gemacht wird, ist allerdings bezeichnend. Insofern hat sich natürlich nichts geändert in der NATO. Das stimmt. Es sind momentan nur nicht die total Verrückten am Ruder wie zu Bushs Zeiten.

ich weiss auch genau vor was Westerwelle wirklich Angst hatte: Dass ein Eurofighter irgendetwas abballert, was nicht dafür vorgesehen war, wie z.B. eine Rakete in eine Schule statt Kriegsziel. Aber die Diskussion wird sowieso noch kommen, wo wir dann wieder mitmachen und unsere neuen, tollen Eurofighter einsetzen.

So wirklich böse bin ich dem Westerwelle nicht, dass er nix gemacht hat. Lybien ist nicht unsere Baustelle oder haben dort zufällig Deutsche Konzerne milliardenschwere Verträge?

3 619

23.03.2011, 08:26

Alliierte begeistert: Deutschland kämpft doch mit

0815 in geheimer Mission




3 620

24.03.2011, 22:03

Da ist ein führender Politiker mal ehrlich (wenn auch nur hinter verschlossenen Türen), es kommt raus, und prompt ist er der Buhmann:

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan…,752847,00.html

3 621

24.03.2011, 22:19

Gerade eben habe ich auf ZDF gesehen wie Brüderle sein Statement neu einzuordnen versucht: Mittlerweile sei ja geklärt, dass das falsch widergegeben worden sei. Die Reaktion des Bundestags? Er wurde ausgelacht. :D
Schade, denn ich fand es wirklich ein Stück weit erfrischend, dass ein Politiker zu seiner Wendehalsigkeit steht - letztendlich sind sie es ja alle. Da er jetzt nicht dazu steht, hat er für mich genau wie Guttenberg jeglichen menschlichen Kredit verloren. Wenn man Fehler macht und dabei erwischt wird, dann muss man eben auch dazu stehen...
Artificial intelligence is no match for natural stupidity.

3 622

24.03.2011, 22:34

Übrigens jetzt das Ganze mehr oder weniger auf Phoenix in der Phoenix Runde:

"Der unberechenbare Wähler - Politik im Dilemma?"

Pinar Atalay diskutiert in der PHOENIX RUNDE mit:
  • Bascha Mika (Publizistin)
  • Prof. Oskar Niedermayer (Politikwissenschaftler FU Berlin)
  • Prof. Hubert Weiger (Vorsitzender BUND)
  • Reinhard Göhner (Hauptgeschäftsführer BDA)
Weiß jetzt nicht, ob das hier her oder in die TV Tipps gehört, wahrscheinlich werde ich so oder so gehated. :D
Artificial intelligence is no match for natural stupidity.

3 623

24.03.2011, 22:35

jetzt hackt doch ned noch auf ihm rum, er is schon genug gestraft IMO
War doesn't decide who is right, only who is left.

3 624

25.03.2011, 00:43

Gerade eben habe ich auf ZDF gesehen wie Brüderle sein Statement neu einzuordnen versucht: Mittlerweile sei ja geklärt, dass das falsch widergegeben worden sei. Die Reaktion des Bundestags? Er wurde ausgelacht. :D
Schade, denn ich fand es wirklich ein Stück weit erfrischend, dass ein Politiker zu seiner Wendehalsigkeit steht - letztendlich sind sie es ja alle. Da er jetzt nicht dazu steht, hat er für mich genau wie Guttenberg jeglichen menschlichen Kredit verloren. Wenn man Fehler macht und dabei erwischt wird, dann muss man eben auch dazu stehen...
Ach, das war aber eher ein kleiner Fehler, nichts im Vergleich zu Gutenberg. Verquatscht ahben sie sich in den letzten Tagen fast alle, weil es ein hoher Stressfaktor für sie war und sie wegen dem ach so völlig überraschenden Tsunami viel wendehalsiger als sonst drauf waren.

Der Röttgen hat z.B. in den Tagesthemen auf ne ketzerische Fragen hin angefangen in möglichst seriösem Brustton der Überzeugung: "Die Kernkraft...." dann sieht man richtig wie ihm einfällt: *moment, ich muss ja den Good cop spielen, ich bin doch dagegen* und er fängt an zu stottern und bricht ab. Oder die Merkel: "die Atomkraft ist nicht sicher ...." sie denkt sich: *hä Mist, jetzt habe ich mir selber ein Bein gestellt* und schiebt nach: aber deutsche AKWs sind sicher. Oder der Öttinger mit seiner tollen Idee vom Stresstest, so wie bei den Banken. Jaja... aber hoffentlich rührt er bloss nix an und ist weit weg, sonst haben wir hier garantiert ein weiteres Tschernobyl. Die haben auch nur einen kleinen Stresstest gemacht.

3 625

25.03.2011, 20:13

was war das grad in der tagesschau? Brüderle muss natürlich nicht zurückgetreten, denn "er hat doch nur die Wahrheit ausgesprochen", aber Schnappauf tritt zurück, weil er für das Führen eines Protokolls über diese Wahrheit politisch verantwortlich ist?
War doesn't decide who is right, only who is left.

3 626

25.03.2011, 20:26

Ach, das war aber eher ein kleiner Fehler, nichts im Vergleich zu Gutenberg. Verquatscht ahben sie sich in den letzten Tagen fast alle, weil es ein hoher Stressfaktor für sie war und sie wegen dem ach so völlig überraschenden Tsunami viel wendehalsiger als sonst drauf waren.

Der Röttgen hat z.B. in den Tagesthemen auf ne ketzerische Fragen hin angefangen in möglichst seriösem Brustton der Überzeugung: "Die Kernkraft...." dann sieht man richtig wie ihm einfällt: *moment, ich muss ja den Good cop spielen, ich bin doch dagegen* und er fängt an zu stottern und bricht ab. Oder die Merkel: "die Atomkraft ist nicht sicher ...." sie denkt sich: *hä Mist, jetzt habe ich mir selber ein Bein gestellt* und schiebt nach: aber deutsche AKWs sind sicher. Oder der Öttinger mit seiner tollen Idee vom Stresstest, so wie bei den Banken. Jaja... aber hoffentlich rührt er bloss nix an und ist weit weg, sonst haben wir hier garantiert ein weiteres Tschernobyl. Die haben auch nur einen kleinen Stresstest gemacht.


einer der besten posts in diesem thread, gratz

3 627

25.03.2011, 21:34

lol

3 628

25.03.2011, 21:42

ja sarkastisch gesehen. Is aber leider vielleicht mehr dran als man wahrhaben will:

Ich habe gerade das von Hawk gelesen:

Zitat

was war das grad in der tagesschau? Brüderle muss natürlich nicht
zurückgetreten, denn "er hat doch nur die Wahrheit ausgesprochen", aber
Schnappauf tritt zurück, weil er für das Führen eines Protokolls über
diese Wahrheit politisch verantwortlich ist


Mit dem Namen Schnappauf konnte ich nix anfangen gross, also google. Das Erste, wo ich quasi drüberfalle, ist der Kommentar:

http://www.handelsblatt.com/politik/deut…nt/3989796.html

Zitat

Werner Schnappauf geht - und er tut dies mit einer sauberen Begründung.
Er übernimmt die Verantwortung für die Folgen einer Indiskretion, an der
er nach eigenen Angaben nicht beteiligt war


Ich verstehe nicht, warum überhaupt einer gehen muss? Versteht wahrscheinlich keiner, weil jeder sich denken kann, es war die Wahrheit, was in dem Protokoll stand. Es passt auch haargenau dazu, dass Brüderle für Atomkraft immer war und auch noch ist.

Zitat

Der frühere bayerische Umweltminister war nicht die erste Wahl


Warum ist der gut für einen Job bei dem BDI, wo jemand der an Umweltpolitik interessiert ist, oft mit den Interessen der Industrie in Konflikt kommt?

Jetzt geht es weiter:

Zitat

Nachdem Wunschkandidat Norbert Röttgen, damals parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag...


Der ist ja jetzt der Umweltminister. Sieh an, sieh an, der sollte also auch beim BDI einen Job bekommen und ZUFÄLLIG sind die alle CDU/CSU. Also das befeuert jetzt irgendwie meine kleine Verschwörungstheorie hier... :evil:

Nöttgen ist aber wirklcih ein Aas vor dem Herrn. Wenn er gegen Atomkraft ist, hat und hatte er in der CDU nichts zu suchen. Die haben ja gerade ihren Mann beim BDI rausgeworfen, weil er indisrekt war und ein Protokroll darüber verantworten soll, dass Atomfreund Brüderele sich pro-Atomkraft "verquatscht" hat. Er hat einfach seine Meinung nicht geändert, wie Worf auch. Sie wollen aber dazu nicht stehen.

3 629

25.03.2011, 21:47

Ich versteh auch nicht, wieso da einer geht. Vielleicht sind es Verbansquerelen untereinander, da wollte jemand den anderen abschießen. Sonst macht das ganze nicht viel Sinn. Aber ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht gerade, was irgend ein Verbandspräsident macht, noch dazu einer von der CSU.

3 630

25.03.2011, 23:45

na, das Signal ist doch eindeutig und eigentlich gar nicht überraschend.

Der muss gehen, weil er sozusagen gegen die Omerta verstossen hat und nicht dafür sorgen konnte, dass das Schweigen eingehalten wird. Der Gutenberg wollten sie behalten, weil er zwar bei der Doktorarbeit beschissen hat, aber sonst sich ja an die Omerta hielt. Und bei der FDP ist es natürlich genauso, wie bei jeder Partei, die eine Chance hat an die Macht und viel Geld für ihre Rädelsführer zu gelangen. Dem Brüderle wird auch nachgesehen, dass er sich nur verquatscht hat und auch sonst etwas dumm ist. Noch einen Minister in so kurzer Zeit können sie sich nicht leisten rauszuwerfen. Das ist nicht so shclimm, passiert den andren auch mal, aber wichtig ist die Loyalität. Genauso beim Westerwelle, trotz all seiner Fehler, schmeissen sie den raus und mit ihm vielleicht gleich noch die kleine FPD, dann sind sie erstmal selber erledigt.