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31

13.03.2011, 00:28

Zitat

Original von AtroX_Worf
Und sowas schon am Anfang eines Diskussionsthreads, um am besten jegliche Diskussion gleich von vornherein im Keim zu ersticken. Keine sonderlich liberale Einstellung, du solltest dich damit echt fragen, was du in einem Diskussionsthread verloren hast.


es gibt themen, bei denen in einer diskussion kaum verständigung erzielt werden kann - die atomenergie zähle ich zu diesen themen. denn jede aussage, die in einer diskussion gemacht wird, muss verschiedene geltungsansprüche erfüllen. Diese sind:
- Wahrheit, also Aussagen über die objektive Welt. Das ist beim Thema Atomkraft insofern schwierig, da es so viele widersprüchliche "Fakten" zum Thema gibt. Jeder kann hier auf einen "seriösen" Artikel verweisen, der seine Argumentation untermauert. Aber es gibt genauso viele seriöse Gegenartikel.
- Gültigkeit, also Aussagen über die normative Welt. Auch hier ist es beim Thema Atomenergie schwierig. Vertritt man beispielsweise eher ökonomische oder eher postmaterialistische Werte, so kommt man zu ganz anderen Einschätzungen.
- Wahrhaftigkeit, also Aussagen über die subjektive Welt, über Wünsche, Stimmungen, Gefühle. Es geht um die Frage, ob der andere glaubwürdig erscheint. Das Thema Atomenergie ist ein sehr emotionales, es geht um Ängste. Manche fürchten sogar die völlige Auslöschung von Leben durch Radioaktivität. In so einem Fall hilft auch nicht der Verweis auf Statistiken oder Sicherheitssysteme.

Eine Aussage wird von einem anderen abgelehnt, wenn nur einer dieser Geltungsansprüche nicht erfüllt ist. Man kann ja gern über Atomenergie diskutieren, aber Verständigung zu erreichen ist kaum möglich, schon gar nicht in einem Internetforum. Das heißt nicht, dass nicht diskutiert werden sollte, aber man das sollte das im Hinterkopf bewahren, nicht allzu große Erwartungen an den Diskussionsertrag stellen und sich vielleicht mal die Mühe machen, die Position des Anderen einzubeziehen.

(der philosophisch/sozialwissenschaftlich geschulte leser wird hier habermas wiedererkennen. ich hab's jetzt aus dem gedächtnis wiedergegeben, müsste so ungefähr dem entsprechen, was in der theorie des kommunikativen handelns steht).

32

13.03.2011, 01:34

Zitat

Original von CF_Ragnarok
ad stromverbrauch: weiß jemand wie es sich mit dem stromverbrauch in den letzten jahren/jahrzehnten verhält in europa? ich weiß es nur vom wasserverbrauch der stadt wien - und der ist in den letzten 20 jahren durch technischen fortschritt DEUTLICH gesunken...(jedoch bezogen auf den pro-kopf verbrauch in haushalten - ob und wie sich das in der industrie geändert, weiß ich jetzt grad auch nicht)


http://www.umweltbundesamt-daten-zur-umw…EBD?ident=16175
hier sieht man, dass der Verbrauch zumindest bis 2008 immer mehr gestiegen ist, die Stromerzeugung aber auch.

http://de.wikipedia.org/wiki/Energiemarkt
Laut dieser Statistik scheint Deutschland auf jeden Fall immer mehr Strom zu exportieren und gleichbleibend/eher weniger zu importieren.

http://www.umweltbundesamt-daten-zur-umw…EBD?ident=16179
Daran sieht man das die Produktion von Strom durch Kohle- und Atomkraftwerke ziemlich konstant geblieben ist.

Also liegt der erhöhte Export hauptsächlich an den regenerativen Energieträgern und man kann nicht einfach sagen, dass man daraus folgern könne, dass man "Atomkraftwerke mühelos abschalten könne". (Wie im folgenden Artikel ) Nicht dass am Ende die Grundlast durch importe von ausländischen Atomkraftwerken gedeckt wird und wir nur exportieren, wenn die Sonne scheint/der Wind weht.
http://www.klimaretter.info/energie/hint…ort-weltmeister

Trotzdem bin ich der Meinung, dass man die Atomkraftwerke genau prüfen sollte und dann wenigstens die unsichersten vom Netz nehmen könnte.
(z.B. gibt es über Neckarwestheim und Biblis einige Artikel in denen beschrieben wird, wie unsicher sie sein sollen. Allerdings find ich das als Laie immer schwer einzuschätzen wer da ehrlich ist und irgendwelche anderen Interessen hat)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »MfG_Stefan« (13.03.2011, 01:37)


Tsu_G_

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Beiträge: 3 935

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33

13.03.2011, 07:26

bitte schaut alle weniger fern und lest auch fundierten quellen @all...

Yen Si

Erleuchteter

Beiträge: 5 884

Wohnort: Boizenburg/Elbe

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34

13.03.2011, 08:01

ach vergesst es.... ist mir noch zu früh

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Yen Si« (13.03.2011, 08:03)


35

13.03.2011, 09:39

mal so ganz dumm gefragt:

1. Unterscheidet sich das Kraftwerk in Fukushima eigentlich von dem in Tschernobyl ?

bzw.

2. Gibt es deutsche KRaftwerke mit Tschernobyl-Bauweise ?



Hab das gefühl die Kernkraft-Gegner schären alles über einen Kamm ohne überhaupt Ahnung von der Technik zu haben. Der Verglich hinkt, meiner Meinung nach.

36

13.03.2011, 09:48

1. ja, tschernobyl ist anders gebaut

2. nein, zumindest seit der wiedervereinigung. für die ddr kann ich das nicht ausschließen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »]DEAD[ Wulfila« (13.03.2011, 09:49)


37

13.03.2011, 10:07

Zitat

Claudia Roth: "Wir wollen ja nicht dieses grauenhafte Unglück mit einer Debatte in Deutschland verknüpfen. Aber wir fordern, dass so schnell wie möglich ausgestiegen wird."

Ist cool, wie gleich im nächsten Satz, nach der allgemeinen Betroffenheitsformel, zum Wahlkampf übergegangen wird. Großartig. :D

@Wulfila: Es gibt auf dem Gebiet der ehemaligen DDR keine aktiven Kernkraftwerke mehr.

Es gibt einige Forschungsreaktoren.

Der Experte Henrik Paulitz bei Phoenix gerade war aber alles andere als neutral. Er ist von der Organisation "Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkriegs" und von oekosozialismus.net. Er hat ganz klar auch zu politischen Fragen recht einseitig Stellung bezogen. Das war weit mehr, als "nur" als Experte bzw. Wissenschaftler Fakten zu geben und die Zusammenhänge zu erklären.

Der Experte mit den langen Haaren und dem starken hessischen Akzent ist dagegen lustig. Immer wenn er spricht dann denke ich unbewußt, aufgrund seines Akzents, dass alles nur noch halb so schlimm ist. :D

38

13.03.2011, 10:31

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Claudia Roth: "Wir wollen ja nicht dieses grauenhafte Unglück mit einer Debatte in Deutschland verknüpfen. Aber wir fordern, dass so schnell wie möglich ausgestiegen wird."

Ist cool, wie gleich im nächsten Satz, nach der allgemeinen Betroffenheitsformel, zum Wahlkampf übergegangen wird. Großartig. :D

Als ob es bei den Regierenden anders ist, wenn ihnen eine Katastrophe oder ein aktuelles Thema zupass kommt. ;) Das ist halt Politik

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Comadevil« (13.03.2011, 10:31)


39

13.03.2011, 10:38

Nö, Merkel ist da auch nicht besser. Sie muss ja auch was dazu sagen.

Schade finde ich, dass dieses Atomkraftthema den EU-Gipfel-Beschluß über den EURO-Rettungschirm vollkommen in den Hintergrund drängt. Dabei müsste darüber auch drignend öffentlich diskutiert werden.

40

13.03.2011, 10:51

meiner ansicht nach ist das einzige, was man gegen kernkraftwerke tun kann offensive stromspargesetze zu verabschieden. allerdings keine unüberlegten schnellschüsse wie mit den glühbirnen, sondern meinetwegen reglementierung von leuchtreklame, reglementierung des standbystroms technischer geräte oder oder oder.
ich glaube nur durch aktives stromsparen kann man den bedarf senken und zumindest ältere objektiv unsicherere atomkraftwerke vom netz nehmen bzw. weniger strom aus dem ausland einkaufen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »T1000« (13.03.2011, 12:32)


41

13.03.2011, 10:54

Wenn man sowas machen wöllte, dann kann man es eigentlich nur sinnvoll über den Preis machen - und der trifft dann auch die deutsche Wirtschaft mit den oben beschriebenen Problemen.

Schon die aktuelle Gesetztesankündigung über die Nachrüstung von Häusern mit Dämmmaterialien hat für einen großen Aufschrei gesorgt, obwohl man da noch mit am kostengünstigsten Strom sparen kann.

42

13.03.2011, 11:07

Zitat

Original von AtroX_Worf
Nö, Merkel ist da auch nicht besser. Sie muss ja auch was dazu sagen.

Schade finde ich, dass dieses Atomkraftthema den EU-Gipfel-Beschluß über den EURO-Rettungschirm vollkommen in den Hintergrund drängt. Dabei müsste darüber auch drignend öffentlich diskutiert werden.


naja katastrophen und große sportereignisse (fußball-wm) sind die zeiten in denen die politik weitgehend unbeachtet von der öffentlichkeit fakten schaffen kann.
sprich es kann nach herzenslaune regiert werden.
unser leitmedium bild erwähnt den eurorettungsschirm auf der startseite nichtmal.

im moment ist politik wirklich mal wieder hoch spannend.
revolutionen im arabischen raum, migration und asylpolitik, eurokrise, japan, wiederaufflammen der atomdebatte und dazu noch landtagswahlen. man (also ich) komme kaum mehr mit im moment. :D
so eine enorme bündelung von wichtigen, wohl auch zum großen teil historischen ereignissen hats seit längerem nicht mehr gegeben.

edith: @worf: natürlich laufen die ddr kraftwerke nicht mehr. aber man muss sich finde ich schon anstrengen um den obigen post falsch zu verstehen.

43

13.03.2011, 11:08

alles was in irgendeiner art und weise der verbesserung des gesundheitsschutzes oder umweltschutzes beiträgt kostet erstmal geld. vergiss aber nicht die vorbildwirkung. vielleicht gibts auch mal passende eu gesetze. wer weiß, ich meine nur, dass das eine noch relativ verträgliche und unkomplizierte art und weise ist mit energie umzugehen. jedenfalls leichter und nachhaltiger als unmengen an hektar mit windkrafträdern zuzupflastern.

44

13.03.2011, 12:05

Jetzt der Presseclub auf Poenix.

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45

13.03.2011, 12:11

Zitat

Original von T1000
meiner ansicht nach ist das einzige, was man gegen kernkraftwerke tun kann offensive stromspargesetze zu verabschieden. allerdings keine unüberlegten schnellschüsse wie mit den glühbirgen, sondern meinetwegen reglementierung von leuchtreklame, reglementierung des standbystroms technischer geräte oder oder oder.
ich glaube nur durch aktives stromsparen kann man den bedarf senken und zumindest ältere objektiv unsicherere atomkraftwerke vom netz nehmen bzw. weniger strom auß dem ausland einkaufen.


sehe ich auch so.

_EA_Rod

Erleuchteter

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46

13.03.2011, 14:45

@worf

Danke dir für deinen Research für die aktiven Reaktoren. Hat das eigentlich einen besonderen Grund, warum in den Neuen Bundesländern keine aktiven AKW`s stehen. Wo beziehen die Anlieger Ihrer Energie her?

Ok als Dresdner kommen paar Wasserkraftwerke in Erinnerung aber die dürften wahrscheinlich nicht reichen.

47

13.03.2011, 14:55

Kohle wie sonst in Deutschland auch? Im Osten vor allem Braunkohle. Kernkraft macht doch eh "nur" 26% des Stromverbrauchs in D aus.

48

13.03.2011, 15:46

Zitat

Original von _EA_Rod
Hat das eigentlich einen besonderen Grund, warum in den Neuen Bundesländern keine aktiven AKW`s stehen.


Nach 1989 wurden keine AKW's mehr gebaut und in der DDR gab es nicht viele.
Die AKW's der DDR wurden nach der Wende alle zurückgebaut. Ich vermute, dass die so ähnlich gebaut waren wie Tschernobyl bzw. mit russischer Technik?

49

13.03.2011, 16:05

Ja genau deswegen hat man sie auch vom Netz genommen. Und ein AKW Neubau ist seit Mitte der 80er mit AUfkommen der Anti-Atom Bewegung in D so gut wie unmöglich geworden

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Comadevil« (13.03.2011, 16:06)


50

13.03.2011, 17:01

Zitat

Original von GWC_Vegeta
mal so ganz dumm gefragt:

1. Unterscheidet sich das Kraftwerk in Fukushima eigentlich von dem in Tschernobyl ?

bzw.

2. Gibt es deutsche KRaftwerke mit Tschernobyl-Bauweise ?



Hab das gefühl die Kernkraft-Gegner schären alles über einen Kamm ohne überhaupt Ahnung von der Technik zu haben. Der Verglich hinkt, meiner Meinung nach.


du hast leider die wichtigste frage vergessen


3. unterscheiden sich die bauweisen von fukushima und den deutschen reaktoren ?

antwort: nein.

  • »Burhorst« wurde gesperrt

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Wohnort: Vechta

Beruf: Deutschland

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51

13.03.2011, 17:25

wusste garnicht das wir so viele atomexpertten in unserem forum haben :D

53

13.03.2011, 18:32

habs gelesen und finde es arg verharmlosend. am schluss will der autor den unfall auf ines 4 einordnen. dann meint er ganz locker, dass das kraftwerk nach nem tausch der brennstäbe und nem 4-5 jährigen sicherheitscheck wieder ans netz gehen wird.
halte ich für unwahrscheinlich.

54

13.03.2011, 18:38

Zitat

Original von ]DEAD[ Wulfila
habs gelesen und finde es arg verharmlosend. am schluss will der autor den unfall auf ines 4 einordnen. dann meint er ganz locker, dass das kraftwerk nach nem tausch der brennstäbe und nem 4-5 jährigen sicherheitscheck wieder ans netz gehen wird.
halte ich für unwahrscheinlich.

Das ist aber auch die offizielle Einordnung der japanischen Regierung, zumindest ist das meine letzte Information.

55

13.03.2011, 18:42

INES 3-4 in einem deutschen akw: Greifswald:

"Am 7. Dezember 1975 wollte ein Elektriker seinem Lehrling zeigen, wie man elektrische Schaltkreise überbrückt. Dabei kam es zu einem Kurzschluss auf der Unterspannungsseite des Maschinentrafos des Blocks 1. Durch den entstehenden Lichtbogen brach ein Kabelbrand aus. Das Feuer im Hauptkabelkanal zerstörte die Stromversorgung und die Steuerleitungen von fünf Hauptkühlmittelpumpen (sechs sind für einen Block in Betrieb). Das Feuer konnte jedoch durch die Betriebsfeuerwehr schnell unter Kontrolle gebracht und die Stromversorgung der Pumpen provisorisch wieder hergestellt werden, da sofort nach Auftreten des Brandes Gegenmaßnahmen ergriffen wurden und die Betriebsmannschaft zu jeder Zeit des Unfalls die richtigen Entscheidungen traf. Nach dieser Beinahe-Katastrophe wurden der Brandschutz innerhalb des Kraftwerks erheblich verstärkt und die „räumliche Trennung“ bei sicherheitsrelevanten Einrichtungen eingeführt, was mehrere Wochen in Anspruch nahm; dabei erhielt jede Hauptkühlmittelpumpe ihre separate Stromversorgung. Der Fall wurde erst nach der Wende 1989 im Fernsehen publik gemacht. Durch sowjetische Stellen wurde bereits wenige Stunden nach dem Zwischenfall die IAEO informiert, die diesen Unfall zuerst in INES 4 einstuften, später in INES 3 (Vorläufer zu einem Unfall, hier einem „Station-Blackout“-Schmelzszenario) korrigierte. Der 10 %-Grenzwert der zulässigen Aktivitätsabgabe wurde nicht überschritten. Spätere Auswertungen der Vorgänge durch eine Regierungskommission und die Bestätigung der von der Kommission gezogenen Schlüsse durch die IAEO zeigen, dass eine erfahrene Betriebsmannschaft anlagenbedingte Schwachstellen ausgleichen kann. Dieser Unfall ist daher auch als Standard-Unfall-Szenario für WWER-440 in die Simulator-Schulung in Greifswald nach 1990 eingeflossen."

ich denke das ganze wird wahrscheinlich auf ines 5 eingestuft werden. mal sehen. schlimmerel szenarien können, gott sei dank, wohl ausgeschlossen werden.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »]DEAD[ Wulfila« (13.03.2011, 18:48)


56

13.03.2011, 20:11

Zitat

FAZ: Reaktorsicherheit - Können wir von Japan lernen?
Es gibt die qualitative Aussage „sicher“ nicht, sondern nur eine quantitative Sicherheit, die oft durchaus extrem groß sein kann, so dass insbesondere Politiker daraus gern „sicher“ beziehungsweise „kein Risiko“ machen. Auch wenn das sogenannte Restrisiko 10 hoch minus 6 ist (1 durch 1.000.000) – also sehr klein –, so ist es eben nicht Null. Bei den meisten Menschen, auch Politikern, wird daraus eine gefühlte Null. Während es die Null auf der Risikoseite nicht gibt, ist gerade deswegen auf der anderen Seite das Risiko, dass ein solches Ereignis irgendwann eintritt, hundert Prozent, beziehungsweise die Wahrscheinlichkeit ist eins. Es ist also nicht die Frage, ob es eintritt, sondern nur, wann und wo.
...
Die Schlussbotschaft, die über die Sender ging, lautete: „Bei der Sicherheit darf es keine Kompromissen geben. Das gab es nicht, das gibt es nicht und das wird es nicht geben.“ Das ist grundsätzlich falsch. Sie hätte sagen sollen: Bei der Sicherheit geht es nur mit Kompromissen. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Das war immer so, ist heute so und wird immer so sein
Sehr schöner Artikel, inhaltlich kann man ihm nur zustimmen. Aber die meisten Menschen sind halt zu dumm, um dies so zu verstehen oder haben nicht die notwendige Schulbildung, was aber letzlich auf das gleiche hinausläuft.

Hätte Merkel tatsächlich in ihrer Ansprache gesagt: "Bei der Sicherheit geht es nur mit Kompromissen. Absolute Sicherheit gibt es nicht. Das war immer so, ist heute so und wird immer so sein", dann wäre sie doch sofort von allen Medien zerissen wurden. Es ist ja auch nicht unbedingt eine journalistische Stärke, bei solchen eher mathematischen oder quantitativen Themen genau zu berichten. Da braucht man mal echtes Wissen und kann nicht nur Meinungen runterschreiben.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (13.03.2011, 20:11)


Beiträge: 2 649

Wohnort: Berliner Rotweingürtel

Beruf: GER

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57

13.03.2011, 20:22

Mein Reden von Anfang an :rolleyes:

58

13.03.2011, 21:39

Hmmm ja und ? Wenn man danach geht müsste man sofort sämtliche küste-/gebirgsregionen evakuieren weil meist nur auf 100 jährige katastrophenwahrscheinlichkeit baut/plant. Anders bezahlt einem das ja auch keiner. Das haben wir uns, als menschen, einfach selbst zuzuschreiben. Da jetzt nur die atomkraft als buhmann hinzustellen ist schwachsinn. Auch wenn ne überflutung definitiv nicht so brutal zu buche stellt wie eine nukleare katastrophe, das will ich garnicht wirklich vergleichen.

59

13.03.2011, 22:15

Nein, man muss sich nur klar machen, dass es keinen 100%ig Schutz gibt - nirgends. Man muss Risiken zueinander in Verhältnis setzen und auch gesellschaftlich über die Grenzen und die Kosten diskutieren.

60

14.03.2011, 09:55

Genau das ist doch aber der Punkt der Atomkraftgegner. Man muss sich immer fragen, ob man den schlimmsten Fall in Kauf nehmen will. Und das ist bei der Atomkraft klar zu verneinen.

Dass du das implizit und explizit mit irgendwelchen anderen Ereignissen vergleichst, ist mir unerklärlich. Wenn ein Gaskraftwerk in die Luft fliegt, dann ist das sicher auch schlimm, hat aber keine langfristigen folgen. Auch der Vergleich mit einem Flughafen kann ich nicht verstehen.

Eigentlich bist du zu intelligent, um das zu schreiben, was du die ganze Zeit schreibst; das ist wirklich kein persönlicher Angriff, ich wundere mich wirklich.

Lies dir bitte mehrmals diesen Satz durch:

Durch eine Nuklearkatastrophe werden weite Gebiete für tausende von Jahren unbewohnbar.