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1

17.05.2010, 23:10

Pro & Contra -> Aussteiger

gestern "Into the Wild" gesehen und da ich mich schon länger mit dieser Thematik beschäftige, wollte ich mal eine Diskussion anregen.

Ich habe schon seit ein paar Jahren das Gefühl und dies auch schon öfters mal angesprochen, dass Geld eher eine Belastung ist und ebenso der gesellschaftliche Zwang sich gewissen Normen unterzuordnen. Diese Normen sind auch für eine Gesellschaft absolut richtig, aber wenn man wirklich frei sein möchte, anstatt eine maximale Absicherung und ein möglichst langes Leben, dann ergibt sich für mich kein Sinn weiter hier in der Gesellschaft zu leben. Ich habe immer das Gefühl das mir etwas fehlt und ich suche Konfrontation seit ich denken kann, einfach aus dem Gefühl der Unzufriedenheit heraus nicht frei zu sein in allem was ich tue bis hin zu meinem eigenen Tod. Und selbst der Freitod wird noch negativ kommentiert, auch wenn mich das dann weniger tangiert ;)

Aber ist das Leben nicht lebenswerte wenn man ein paar Jahre in kompletter Freiheit weit weg von der Zivilisation wirklich lebt und dann irgendwo stirbt und jede Sekunde wirklich frei ist, als 80 Jahre in Zwang und in ein künstlichem -> ich muss was erreichen Denken lebt. Wen interessiert es ob man mit 80 ne Million verdient hat? Ich bin durch Diskussionen mit anderen in meinem Umfeld auch nur auf Unverständnis gestoßen. Jeder muss irgendwann sterben und ich möchte dies mit einem glücklichen Gefühl machen und sollte ich dann nicht ohne Kompromisse das machen, was mich glücklich macht? Denn das ist die Freiheit zu tun was ich will, ich habe keine Erwartungen, ich habe keine Gewohnheiten auf die ich nicht verzichten könnte. Ich kaufe, kaufe und kaufe mir neues Zeug aber glücklich macht mich nichts mehr als der Gedanke frei zu sein und in diesem Gefühl zu sterben. Selbst das Gefühl der Liebe zu meiner Freundin, meinen Sohn und meiner Familie stehen unter dem Bedürfnis nach kompletter Freiheit. Und dies war seit frühester Kindheit so, immer wenn es darum ging Normen einzuhalten, sich meinem Alter entsprechend zu verhalten habe ich mich bewusst dagegen verschlossen. Dadurch der Schule verwiesen wurden, meinen Job verloren, und Menschen verletzt, die ich eigentlich liebe.

Ich bin auch nicht von Grund auf deprimiert, auch wenn es sich so anhören mag. Ich fühle mich einfach nur gefangen in einer Gesellschaft deren Normen ich nicht akzeptieren kann und spüre immer mehr den Drang mein ganzes Geld Frau + Kind zu geben und auszubrechen und zwar nicht in den Wald nebenan, sondern eben irgendwo wo weit und breit keine Menschen sind und man in Freiheit leben und sterben kann. Mir ist bewusst dass die Möglichkeit besteht, dass ich bereits nach einem Monat tot bin, aber es macht mir nichts aus. Ich möchte glücklich sein und das bedeutet in meinem Fall frei sein.

Wie denkt ihr darüber im Allgemeinen? Gibts Leute die dieses Gefühl nachvolllziehen können und auch die Tatsache dass man sein Leben dafür riskiert?
Die Wahrheit kann nie falsch sein, nur schmerzhaft.

2

17.05.2010, 23:35

Kann ich zu 100% nachvollziehen!

Ich frag mich immer was ich dann am Ende meines Lebens für ein Gefühl habe.

Gelebt um zu arbeiten?

In meinem Umfeld gabs auch immer die Deppen die meinten, dass man jetzt so und so alt ist und sich so und so verhalten müsse. Sowas hat mich schon immer angekotzt.

Manchmal denk ich mir auch, dass ich ab besten alles hier verkaufe und mich dann auf irgendeine Insel oder so verpisse und da vor mich hin lebe ohne Verpflichtung und nur in einer Hütte usw.
Klar hätte ich durch die gesparte Kohle noch ein wenig Sicherheit aber überhaupt keinen Druck und Stress mehr.
In Deutschland gibt einfach zu viele Regeln und sch.. an die man sich halten muss. Lebensqualität ist anders ?(

3

17.05.2010, 23:36

tja mein lieber,
prinzipiell finde ich die idee gar nicht so abwegig, warum auch?
wenn du daran interessiert bist--->hau rein.
ABER:
du hast familie- und damit steht dir diese entscheidung eigentlich nicht mehr offen (es sei denn, du hast wirklich so viel geld abzugeben, dass frau+ kind tatsächlich in vollem umfang versorgt sind).
nenn mich altmodisch, aber in dem moment hast du KEINE freie wahl mehr, denn deine priorität sollte bei deiner familie liegen.
stumpf gesagt: deine frau/freundin kann dann ja nichtmal mehr allimente von dir beziehen^^

natürlich leben wir in einer gesellschaft in der sie es auch durchaus alleine schaffen kann, aber das alles nur, damit du deinen "freigeist" ausleben kannst?
würde ich als unfair ihr und deinem kind gegenüber bezeichnen.

mit frau und kind sind wir halt nicht mehr frei in unseren entscheidungen- zumindest nicht, wenn man sich der verantwortung stellt!
oder treffender ausgedrückt : arsch verkauft :D

wir sind alle irgendwann erwachsen geworden und je länger wir an bord sind, desto unfreier werden wir- hilft alles nichts.

macht das streben nach sicherheit deswegen mehr spass?
hab ich deswegen auf einmal keine lust mehr auf "unsinn"?
nein, aber ich kann es mir nicht mehr aussuchen- ich muss nach sicherheit für freundin/kind streben (zumindest in meiner kleinen erzkonservativen welt bzgl dieses themas^^)

just my 2 cents, ollen^^

p.s.: freiheit wär trotzdem manchmal toll^^

4

17.05.2010, 23:38

Falls der Post ernst gemeint ist, finde ich das in dieser Gesellschaft man sein Glück sehr wohl finden kann und auch sehr wohl sehr frei leben kann.

Freiheit ist wohl ein sehr großer Begriff den man auslegen kann wie man will.

Das macht jeder für sich selber.


Das Argument "Gelebt um zu arbeiten" finde ich doof.
Suchst euch doch ein Job der euch mehr Freude macht?

Klar ist das nicht in allen Fällen zu 100% möglich aber lieber such ich länger oder geh studieren oder geh zu Weiterbildungen als bei einen Job zu versauern bei dem ich jeden morgen auf stehe und denke "ohjee nicht schon wieder".


Ich gehe gerne zur Arbeit, klar nicht jeden Tag aber 95% der Tage sicherlich.

Von daher sehe ich es nicht als Schlimm an, sondern eher als nette Abweslung vom "zuhause" Altag.

ABer so Tage wo man am liebsten ein neusten Leben wo anders anfangen will, denk ich hat jeder mal nur sollte das nicht zur Gewohnheit werden ansonsten sollte man an seinen jetzigen Leben schleunigst was ändern.


Edit: Nennt mir doch mal ein freiheitsprivileg das euch fehlt?

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Slash« (17.05.2010, 23:41)


5

17.05.2010, 23:42

nimm den dude mit wenn du auswanderst, der hat bestimmt auch kein bock mehr auf seinen bürojob

6

17.05.2010, 23:54

Teste es doch erstmal mit einem zweitmonatigen Abeunteuerurlaub oder einem Sabbatical, sollte sowas gehen.

Dann weißt du danach auch, wie du dich eventuell sinnvoll vorbereiten musst und was dir gefehlt hat.

Ansonsten würde ich den Sinn ja auch nicht unbedingt im Konsum selber sehen, du musst deinem Leben schon selber eine sinnvolle Aufgabe geben. Bei den meisten Menschen kommt das Glück aus dem sozialen Umfeld.

wenn ich dich aus der Ferne aufgrund deiner Postings einschätzen müsste, dann würde ich sagen du bist dir selbst genug und brauchst nicht unbedingt andere Menschen, auf die du auch immer Rücksicht nehmen müsstest.

Du könntest dich hier auch für etwas engagieren, an etwas forschen etc.

Es klingt aber ehrlicherweise auch etwas so, als wolltest du nur von deiner Familie weg, da dir die Verantwortung bzw. relativ festgelegte Zukunft erschreckend erscheint. ;)

7

17.05.2010, 23:55

RE: Pro & Contra -> Aussteiger

Zitat

Original von Premium
Aber ist das Leben nicht lebenswerte wenn man ein paar Jahre in kompletter Freiheit weit weg von der Zivilisation wirklich lebt und dann irgendwo stirbt und jede Sekunde wirklich frei ist, als 80 Jahre in Zwang und in ein künstlichem -> ich muss was erreichen Denken lebt. Wen interessiert es ob man mit 80 ne Million verdient hat?


Du bist nicht frei, weil Du Dir selbst den Druck machst, "etwas" erreichen zu müssen, als Mensch mit besonders ausgeprägtem Geltungsbedürfnis. Mach Dich davon frei und Du bist frei. Zumindest wesentlich freier, als wenn Du versuchst vor der vermeintlich verhassten Gesellschaft davonzulaufen. Ich könnte mir vorstellen, dass Du mit Dir allein in der Einöde noch weniger zurecht kommst. Das sieht in einem Film weitaus idyllischer aus, als es real sein dürfte.

Teil einer Gesellschaft bzw. Gemeinschaft zu sein, etwas zu leisten, Feedback zu bekommen ist wichtiger für Zufriedenheit und Glücksempfinden als man denkt. Deshalb wirst Du auch kaum einen Hartz4er finden, der glücklich und zufrieden ist. Teil einer Gesellschaft bzw. Gemeinschaft zu sein, bdeutet aber auch eine gewisse Unterwerfung und damit gewisse - in meinen Augen aber akzeptable - Abstriche in Punkto Freiheit.

8

17.05.2010, 23:58

nimm aber vorher an nem survival trainung und am besten noch ner landwirtschaftsschule teil, damit du zumindest ne kuh von nem ochsen unterscheiden kannst ^^

9

18.05.2010, 00:02

Zitat

Original von _LegacY_
Edit: Nennt mir doch mal ein freiheitsprivileg das euch fehlt?


Nimm zB das posting von jens mit dem Parken.
In Deutschland kannst du auch völlig grundlos in irgendwelche sch.. reingezogen werden die sich hinzieht wie Kaugummi.
zB das du als Erbe für die Fehler deines Vererbers drankommst ist auch so eine Sache.
Auch wenn du zum Zeitpunkt des Erbens noch nicht weißt ob und in welcher Höhe was auf dich zukommen kann. Top oder?

Das ist nur ein Beispiel.

Die eingeschränkte Freiheit ist auch aus den ganzen engstirnigen und streitsüchtigen Deppen geschuldet.
Regeln und Gesetze sind ja auch schön und gut aber manchmal wünsche ich mir einfach einen Salomon der mal kurz entscheidet.

10

18.05.2010, 00:23

Naja ich bleibe meiner Meinung treu.
Ich finde man kann das auch alles einwenig zu eng sehen.
Aber jeder kann ja seine Meinung haben.

Regeln braucht es einfach sonst würde alles drunter und drüber gehen.

Aber gut das siehst du ja auch so.
Und das das regelwerk nicht perfekt ist ist auch klar.

Aber wenn man alles lockerer sieht finde hat man schon sehr viele Freiheiten in Deutschland.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Slash« (18.05.2010, 00:24)


11

18.05.2010, 00:38

Wie gesagt ich finde es richtig dass es Regeln gibt, denn sonst könnte eine Gesellschaft nicht überleben. Mir geht es nicht darum dass ich Deutschland und seine Regelwut nicht abkann. Ich strebe einfach nur dannach frei zu sein und tun und lassen zu können was ich möchte, ich glaube dass kann man auch nur nachvollziehen wenn man selber diese Gedanken nachempfinden kann. Bzgl. meiner Frau + Kind ist eben auch so ein Fakt, klar würde ich mich beschissen fühlen sie im Stich zu lassen und das weniger des Geldes wegen, sondern einfach weil meine Frau und mein Kind mich genauso lieben wie ich sie, nur eben nicht diesen unglaublichen Freiheitsdrang wie ich haben. Aber genau das ist es, es ist eine extreme Form von Egoismus und Egozentrismus. Ich will alleine sein und leben und nur so mit Lebewesen interagieren wie ich es will, ohne Normen des Anstandes oder irgendwelchen Gesetzen. Ich möchte Lebewesen töten wenn ich es möchte oder eben nicht, um mal ein extremes Beispiel zu nennen (nein ich habe nicht vor jemanden zu töten). Forschen? Was soll ich damit, Worf Du hast meinen Beitrag komplett nicht verstanden. Ich will nichts bleibendes schaffen, ich will keinen wertvollen Beitrag zu irgendwas leisten ich will nur mich und meine Freiheit und den Moment genießen wenn ich fernab der Zivilisation einfach nur unter freiem Himmel dasitze und Mensch bin. Beziehungen zwischen Menschen und die Bildung von Gesellschaften ist immer mit einem Zweck verbunden, ich will aber keinen Zweck ich will nur mich spüren und nichts anderes, kein Ziel, einfach nur existieren und überleben und atmen solange es geht.

Ich möchte nichts von anderen und ich will nicht das andere etwas von mir wollen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Christian« (18.05.2010, 00:39)


OoK_Isch

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12

18.05.2010, 00:49

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte auch so Ich-bezogen sein wie Premium... (das ist kein flame)

13

18.05.2010, 00:55

sagt jemand dessen nick "Isch" ist...

14

18.05.2010, 00:58

und ich wünschte mir ich könnte mich in die gesellschaft integrieren und hier mein glück finden, anstatt entweder irgendwann das in die tat umzusetzen und nach ein paar jahren zu sterben oder eben mein leben lang unfrei sein.

15

18.05.2010, 01:38

Und was genau machst du den ganzen tag? Meditieren? Fotos schießen?

Sobald du dann doch noch am Rechner hängst bist du ja abhängig von der Industrie. Leute zum Pokern wirst du in der Einöde auch kaum finden.

An sich kann ichs nachvollziehen, habe auch Phasen wo ich am liebsten einfach nur weg und allein sein möchte, aber mehr als ein paar Tage hält das eigentlich nicht an.

16

18.05.2010, 01:48

Zitat

Original von Premium
Ich will nichts bleibendes schaffen, ich will keinen wertvollen Beitrag zu irgendwas leisten ich will nur mich und meine Freiheit und den Moment genießen wenn ich fernab der Zivilisation einfach nur unter freiem Himmel dasitze und Mensch bin.


Ja, wo ist das Problem? Geh allein raus in die Natur und kehr in die Zivilisation zurück, sobald dir danach ist. Bei mir reichen da eins, zwei Stunden, und ich kann danach wieder wunderbar den Rest der Menschheit ertragen. Bei dir ists vielleicht erstmal mehr, aber das musst du schon selbst herausfinden.

17

18.05.2010, 02:13

Wenn ich Eises Stammtischparolen lese, würde mir auch schlecht werden, ohne ihn zu kennen. Schon mal daran gedacht, dass möglicherweise ein kausaler Zusammenhang zwischen Regeln und Gesellschaftsnormen einerseits und der Lebensqualität und Sicherheit andererseits in Deutschland besteht? Natürlich hat alles seinen Preis, aber Länder, wo "Salomon entscheidet", wie der Dicke es sich wünscht, gibt es doch zu genüge. Also Koffer packen und los.... ach verdammt! NEIN! Eise arbeitet ausgerechnet für jene Industrie, die in Deutschland weltweit einzigartig aufgebläht und komplex ist: Das Steuersystem! Wo will der mit dem "Wissen" hin?

Die naheliegende Frage, weshalb man sich ausgerechnet einen Job sucht, in dem man es täglich mit der Perversion der Paragraphenwut und Ausnahmeregelungen von Ausnahmeregelungen zu tun hat, wo man doch angelich so ein freiheitsliebender Mensch ist, spare ich mir in Erwartung einer selten dümmlichen Entgegnung.

@Premse: Midlifecrisis?

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (18.05.2010, 02:15)


18

18.05.2010, 02:19

Zitat

Original von Premium
Forschen? Was soll ich damit, Worf Du hast meinen Beitrag komplett nicht verstanden. Ich will nichts bleibendes schaffen, ich will keinen wertvollen Beitrag zu irgendwas leisten ich will nur mich und meine Freiheit und den Moment genießen wenn ich fernab der Zivilisation einfach nur unter freiem Himmel dasitze und Mensch bin.

Das war ein Beispiel als Antwort auf deine Aussage, du würdest dir viele materielle Dinge kaufen, welche dich aber nicht glücklich machen würden. Dann musst du dir eben ein anderes, erfüllenderes Lebensziel suchen, ich hatte einige vorgeschlagen.

Forschen ist oftmals sehr egoistisch, es gibt sehr viele, welche damit vor allem ihren eigenen Narzismus befriedigen wollen. Das führe ich aber jetzt hier nicht weiter aus.

Ansonsten geh doch mal 2 Monate alleine in die Wildnis und schau, wies dir gefällt. In Finnland, Rumänien oder Kanada dürfte niemanden interessieren, wenn du nen paar Tiere wegballerst.

€dit: @disa: Auf den Punkt, der Tod und die Steuer. :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (18.05.2010, 02:21)


19

18.05.2010, 03:11

Ohne irgendjemanden angreifen zu wollen, glaube ich, dass Premium hier nicht wirklich verstanden wird.
Insbesondere will er bestimmt nicht forschen um seinen Narzismus (um den es gar nicht geht) zu befriedigen oder um Tiere zu töten (ich denke es geht ihm nur um die theoretische Möglichkeit, er würde es also nicht machen).

Nichts gegen dich Worf, aber ich bilde mir gerade ein, Premium zu verstehen. ;)

(und falls es witzig gemeint war, war ich nur zu doof das zu bemerken^^)

Ich sage von mir auch, dass ich zwar nicht egoistisch, aber egozentrisch bin. Und soweit ich das heraushöre, geht es da Premi genauso.

20

18.05.2010, 03:45

ach disaster dann hätte ich die "midlifecrisis" schon mit 12 gehabt, schon da hatte ich solche Gedanken, wenngleich auch nicht mit der Lebenserfahrung wie heute. Mir gehts auch nicht um "mal" rauszugehen und zu testen wie es denn so in der Natur ist... .Es geht um das große Ganze, es geht darum wirklich komplett abzuschließen mit allem was zu einer Gesellschaft gehört, ohne den Gedanken "Ach wenns mir nicht gefällt dann geh ich halt wieder zurück" Ich bin nicht auf dem Selbsterfahrungstrip ich weiß bereits mein ganzen Leben was mich stört und was mich wirklich glücklich macht, und das ist die Freiheit. Ich nehms auch keinen Übel, dass er hier das Schubladendenken rausholt, mache ich sicher auch oft genug bei anderen Themen. Und Invader ich will keine Fotos schießen und ich will auch nicht pokern, ich will FREI sein, aber wenn ich in der Gesellschaft lebe, dann muss ich eben hier auch das beste draus machen und dazu gehört dass ich Geld verdiene um mir wenigstens innerhalb der Gesellschaft ein Stück Freiheit zu kaufen. Aber dies ist eben nichtmal im Ansatz die wirkliche Freiheit, wirklich zu tun und zu lassen was man will, ALLES ohne Ausnahme. Das geht nur in der Wildnis und alleine und OHNE den Gedanken und die Möglichkeit einer Rückkehr. Wenn ich so einen Schritt gehe, dann mit aller Konsequenz und die heißt eben wenn ich mich vergifte/verletze whatever dann sterbe ich halt da draußen. Von daher sind die "Geh doch mal 2 Wochen raus und schau mal wie es ist" sicher nett gemeint, aber total am Thema vorbei, denn ich WEIß dass ich frei sein werde und ich WEIß dass ich um mein Überleben kämpfen muss und ich WEIß dass ich über kurz oder lang sterben werde, dazu muss ich keine 2 Wochen in den Wald gehen...

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Christian« (18.05.2010, 03:47)


21

18.05.2010, 05:08

Probier doch erstmal in die USA auszuwandern. Meine Schwester ist dort wesentlich glücklicher als hier.

Die Frage ist auch, wie frei wärst du wirklich in der Wildnis? Dort bist du spätestens wenns um Überleben geht auch nicht mehr wirklich frei. Und die Freiheit dich umzubringen hättest du solang du nich grad ans Bett gefesselt bist und künstlich ernährt wirst auch in dieser Gesellschaft.

Was ist denn besser? Jeden Tag Jagen und Sammeln zu müssen, Feuerholz ranschaffen und sich um ne Unterkunft zu kümmern - oder 8h am Tag zu arbeiten und sich dafür Freiheit zu erkaufen - oder alle paar Wochen irgendwo Rechenschaft ablegen und am Existenzminimum zu leben?

Am Entspannsten wäre imho wohl irgendn Job als Parkranger - aber ich glaub nicht dass es davon soviele gibt.

22

18.05.2010, 10:07

Zitat

Original von Premium
Wie gesagt ich finde es richtig dass es Regeln gibt, denn sonst könnte eine Gesellschaft nicht überleben. Mir geht es nicht darum dass ich Deutschland und seine Regelwut nicht abkann. Ich strebe einfach nur dannach frei zu sein und tun und lassen zu können was ich möchte, ich glaube dass kann man auch nur nachvollziehen wenn man selber diese Gedanken nachempfinden kann. Bzgl. meiner Frau + Kind ist eben auch so ein Fakt, klar würde ich mich beschissen fühlen sie im Stich zu lassen und das weniger des Geldes wegen, sondern einfach weil meine Frau und mein Kind mich genauso lieben wie ich sie, nur eben nicht diesen unglaublichen Freiheitsdrang wie ich haben. Aber genau das ist es, es ist eine extreme Form von Egoismus und Egozentrismus. Ich will alleine sein und leben und nur so mit Lebewesen interagieren wie ich es will, ohne Normen des Anstandes oder irgendwelchen Gesetzen. Ich möchte Lebewesen töten wenn ich es möchte oder eben nicht, um mal ein extremes Beispiel zu nennen (nein ich habe nicht vor jemanden zu töten). Forschen? Was soll ich damit, Worf Du hast meinen Beitrag komplett nicht verstanden. Ich will nichts bleibendes schaffen, ich will keinen wertvollen Beitrag zu irgendwas leisten ich will nur mich und meine Freiheit und den Moment genießen wenn ich fernab der Zivilisation einfach nur unter freiem Himmel dasitze und Mensch bin. Beziehungen zwischen Menschen und die Bildung von Gesellschaften ist immer mit einem Zweck verbunden, ich will aber keinen Zweck ich will nur mich spüren und nichts anderes, kein Ziel, einfach nur existieren und überleben und atmen solange es geht.

Ich möchte nichts von anderen und ich will nicht das andere etwas von mir wollen.


du redest die ganze Zeit von "ich" und "alleine". Ich bin fest der Überzeugung, dass es einem Menschen angeboren ist, sich zu paaren, zu lieben und nicht alleine zu leben. Deshalb denke ich auch, dass du sehr früh Einsamkeit verspüren wirst, wenn du alleine auf einer Insel sitzt.
So denkt man nicht, wenn man seit Jahren vergeben ist, weil man seine zweite Hälfte immer in der Nähe hat.

Aaaaber: liest man sich deinen Text in Verbundenheit mit einer weiteren Person (Freund, besser wohl Frau), dann finde ich deinen Gedanken gut und kann ihn sogar verstehen. Aber eben nicht ALLEINE

23

18.05.2010, 10:11

Allein, dass er hier diese Gedanken postet, beweist doch schon, dass er gern Teil der Gesellschaft ist. Da geht es weniger um den Wunsch der Freiheit und Einsamkeit als darum sich als "ich bin anders (besser)" abzugrenzen.

24

18.05.2010, 10:15

Zitat

Original von disaster
Allein, dass er hier diese Gedanken postet, beweist doch schon, dass er gern Teil der Gesellschaft ist. Da geht es weniger um den Wunsch der Freiheit und Einsamkeit als darum sich als "ich bin anders (besser)" abzugrenzen.


Recht hast Du. Und eine Frau an der Seite ist bereits Gesellschaft. Deshalb verstehe ich ihn und hab auch selber schon oft genau diesen Gedanken gehabt. Einfach Frau mitnehmen und weg auf einer Insel dahinvegetieren. Klingt blöd, ist aber so. Ich habe noch keine Kinder und somit zumindest die größte Verpflichtung noch nicht am Kragen. Aber da sind ja noch Eltern, Geschwister...

Aber seinen Gedanken kann ich wirklich voll und ganz nachvollziehen. Wobei ich mir die Umsetzung nicht so erfolgreich vorstelle wie Premium

25

18.05.2010, 10:45

Die wirklich entscheidenende Frage ist doch, ob man mit dem Leben in der Natur auch wirklich auf Dauer klarkommt. Für paar Wochen/Monate könnt ich mir das auch vorstellen, aber für immer ?? Aus deiner Perspektive scheint es vllt die allerbeste Lebensform zu sein, aber wie wird dein Blick sein, wenn du erstmal alleine bist? Hast du sowas schon mal ausprobiert? Auf der anderen Seite ist das Gras eh immer viel grüner ; )

26

18.05.2010, 11:05

Interessantes Thema, aber ich denke disaster hat damit

Zitat

Ich könnte mir vorstellen, dass Du mit Dir allein in der Einöde noch weniger zurecht kommst. Das sieht in einem Film weitaus idyllischer aus, als es real sein dürfte.

voellig Recht.

Ausserdem denke ich nicht, dass du den groessten Grad von Freiheit in der Wildnis zu erlangen wuerdest. Dort hast du zwar weniger gesellschaftliche Zwaenge, dafuer den Zwang dich bei allen deinen Handlungen auf das Ueberleben zu fokussieren. Ausserdem verlierst du auch Freiheiten dadurch, zum Beispiel die Moeglichkeit uneingeschraenkt zu reisen, was mir persoenlich ziemlich viel bedeutet.

Eventuell mache ich eine Tour in die Wildnis nach Nordschweden im Sommer, mal sehen wie ich so zurechtkomme, aber natuerlich nicht in der Form, wie du dir das vorstellst. Zum Beispiel habe ich kein Beduerfnis danach allein zu sein. Und ich werde mich auch freuen, wenn ich wieder zurueckkomme um Freunde zu sehen oder mal wieder warm zu duschen.

Vielleicht waerst du ja ein bisschen gluecklicher, wenn du weniger materialistisch waerst. Du hast ja im Masters immer gepostet, was fuer teuren Kram du dir immer kaufst, und letztendlich sagst du selbst dass es dich nicht gluecklich gemacht hat. Ich geb mein ganzes Geld (neben den ueblichen Ausgaben, die jeder hat, wie zB Miete und Essen) eigentlich nur fuer Bier und Reisen aus, das waer doch mal ein Anfang.

Arma

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27

18.05.2010, 12:29

Zitat

Original von GEC|Napo
Eventuell mache ich eine Tour in die Wildnis nach Nordschweden im Sommer,


sag bescheid wennst ne bude brauchst^^

28

18.05.2010, 12:31

Wieso? Wohnst du in Schweden? Ziehe im Sommer nach Uppsala.

Arma

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29

18.05.2010, 12:35

ganz? ich atm umea, sommer dann abisko

30

18.05.2010, 12:47

nordschweden ftw, vorn paar jahren mal den kungsleden von absiko runterlaufen, landschaft is echt epic und menschen sieht man auch nich allzu häufig ^^