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Original von GWC_Dunkelelf
zu 1. Daher ja in Anführungszeichen, es ist ja theoretisch kein Fehler, nur vergisst du, das es einen Unterschied zwischen "deinem Gewinn" gibt und dem was Unternehmen wirklich ausweisen. Das festmachen am Gewinn bietet viel zu viel Schlupflöcher.
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Original von GWC_Dunkelelf
zu 3. Vermutlich wird er sich im nächsten Jahr keine Maschine kaufen, er wird das Geld aber anderweitig investieren. Denn das Unternehmensziel ist entgegen deiner Aussage nicht der Gewinn. Das primäre Ziel in unserem Wirtschaftssystem ist Wachstum. Nur so funktioniert Kapitalismus (naja und irgendwann wird er dadurch untergehn, aber das ist ne andere Geschichte)
Und natürlich ist es auch indirekt die Steuervermeidung, denn auf ausgewiesenen Gewinn gezahlte Steuern sind ein direkter Verlust des Unternehmens. Also ich seh da schon ein Problem.
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Original von GWC_Dunkelelf
Was ich dir eigentlich nur zeigen wollte, ist, Umsatz ist eine reale Größe, an der ich etwas fest machen kann Gewinn ist sehr variabel und kann viel zu einfach manipuliert werden. Und das wird es auch. Warum wohl haben alle großen Unternehmen den riesen Drang genau am Ende des Jahres so viel Geld wie möglich loszuwerden, wärend die Zahlungsmoral den Rest des Jahres gegen 0 geht.
Jedes Jahr das gleiche, am Ende des Jahres rennen alle rum und wollen unbedingt Forderungen ihrer Nachauftragnehmer haben. Denn offene Forderungen senken den auszuweisenden Gewinn. Und sobald das neue Jahr da ist, bekommst deine Forderung mit der klassischen 3G-Prüfung zurück (gesehn, gelacht, gestrichen).
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Original von GWC_Dunkelelf
"wären die Kosten inkl. Steuern und Abgaben dann höher als der Umsatz"
Wie soll das denn gehn? Kosten + zuschläge( hier sind auch Abgaben als auch der kalkulierte gewinn drin) ergeben den Umsatz. Da der Umsatz nie größer als er selbst sein kann, ist das unlogisch.
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Original von GWC_Dunkelelf
Aber ich versteh ja worauf du hinaus willst. Und ich sagte ja auch ,das sich durch meine Ansatz natürlich die Preise erhöhen würden. Da sie sich aber prozentual bei allen gleich erhöhen, ergibt das meines erachtens kaum Änderungen im Wirtschaftsgefüge. Es ist doch im Endeffekt nichts anderes als eine Mehrwertsteuererhöhung nur für Unternehmen.
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Wenn A sich eine neue Maschine kauft, dann muss er diese über den Nutzungszeitraum abschreiben, d.h. die Kosten für die Maschine verteilen sich auf die nächsten Jahre. Das ist ja auch sinnvoll. Wenn man dein Beispiel so weiterrechnet, wird sich Unternehmen A im zweiten und dritten Jahr sicher keine neuen Maschinen für 5000 Euro kaufen, dann fällt da eben der Gewinn an
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Original von Dr. Poxxx
Muss denn eine Investition immer gewinnbringend sein? Sie könnte doch genauso gut werterhaltendsein.
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Original von DS_Deadpool
Wenn es nach mir ginge, würde die 45k€ Einkommensgrenze nach oben verschoben, die paritätische Belastung des Lohns würde beibehalten,
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Original von DS_Deadpool
gleichzeitig aber andere Einkommensarten der Versicherten wie Miet-, Pacht-, Zins-, Kapitaleinnahmen belastet (was in der Summe logischerweise die Lohnkosten drücken würde).
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Original von DS_Deadpool
Die PKV in ihrer jetzigen Form gehört abgeschafft, sie sollte nur noch Zusatzversicherungen (Chefarztbehandlung etc.) anbieten, die komplementär zur Versorgung der GKV sind, nicht kompentativ (keine selektive Solidarität mehr!).
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Original von DS_Deadpool
Die GKVs müssten weitergehende Möglichkeiten bekommen, die Selbstverantwortlichkeit der Versicherten zu belohnen. Die lächerlichen Summen, die momentan in Bonusprogrammen ausgeschüttet werden, bieten keinen wirklichen Anreiz verantwortungsvoll und gesund zu leben (leider).
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Original von DS_Deadpool
Dazu müsste die Unabhängigkeit des IQWIG massiv gestärkt werden und die Beweislast bei Arzneien gedreht werden (bevor ein Medikament eingeführt wird, muss der Produzent den Nutzen mittels klinischen Studien, die in ihrer Durchführung z.B. vom IQWIG kontrolliert werden bzw. sogar durchgeführt werden, beweisen). Auch bei der Preisgestaltung muss das BMG oder die Kassen Einfluss nehmen können. Und natürlich muss eine Positivliste her.
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Original von DS_Deadpool
Das Honorarsystem der Ärzte gehört komplett umgemodelt. Am liebsten wäre mir ein Finanzierungssystem, dass qualitativ hochwertige medizinische Arbeit (die sich u.a. durch das Präventionskonzept auszeichnet) belohnt.
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Original von DS_Deadpool
Denkbar wäre eine Art Hausarztmodell, bei der ein Arzt Pauschalbeträge für "eingeschriebene" Patienten bekommt. Dies würde zum einen zu weitergehender Planungssicherheit bei Arzt und GKV führen, zum anderen hätte der Arzt keinen Anreiz mehr, teure und vllt. unnötige Diagnoseverfahren bzw. Therapien zu verschreiben, um sein Punktekonto für das Quartal voll zu bekommen bzw. hohe Einzelbehandlungspauschalen von der GKV zu kassieren.
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Original von DS_Deadpool
Bleiben noch die Krankehäuser. Die Finanzierung ist ein riesiges Problem, das Budgetierungsprinzip war ziemlich mies, die jetzigen DRG-Pauschalen verleiten zu Betrug und Missbrauch.
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Original von AtroX_Worf
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Original von DS_Deadpool
Wenn es nach mir ginge, würde die 45k€ Einkommensgrenze nach oben verschoben, die paritätische Belastung des Lohns würde beibehalten,
Die paritätische Belastung des Lohns ist aber, im großen und ganzen, nur Augenwischerrei. Letztlich bezahlt der Arbeitnehmer alles selbst, weil für das Unternehmen nur ihre Gesamtkosten entscheident sind. Ob sie diese jetzt komplett an den Arbeitnehmer ausschütten oder einen Teil davon an die Sozialkassen ist ihnen egal.
Was würde sich denn ändern, wenn man von heute auf morgen eine Regelung erlassen würde, wonach die Unternehmen verpflichtet sind ihren Teil der Sozialausgaben an ihre Arbeitnehmer auszuzahlen und diese dafür die kompletten Sozialabgaben bestreiten müssten? Nichts? Genau!
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Original von DS_Deadpool
gleichzeitig aber andere Einkommensarten der Versicherten wie Miet-, Pacht-, Zins-, Kapitaleinnahmen belastet (was in der Summe logischerweise die Lohnkosten drücken würde).
Du willst also ein umfangreicheres Regelwerk, wie genau "Miet-, Pacht-, Zins-, Kapitaleinnahmen" zu beürcksichtigen sind, am besten auch noch mit unterschiedlichen Sätzen?
Ich finde das heillos kompliziert, sowas ist doch gerade eine Steuer. Ich gebe dir im grundsätzlichen Recht, man sollte nciht nur den Faktor Arbeit, sondern alles gleichmäßig belasten. Aber nciht über eine "Nebensteuer", sondern direkt im Steuersystem.
Alle bezahlen eine Kopfpauschale. Wer es sich nicht leisten kann, bekommt einen staatlichen Zuschuß (d.h. muss weniger bis gar nichts direkt zahlen). Wer reicher ist, der finanziert diese Zuschüsse über seinen (progressiven) Steueranteil ind ie Krankenversicherungen. So ist es ein fließender Übergang von Transempfängern zu den Zahlern, und alles schön kompakt innerhalb des Steuersystems. Schließlich wurde da schon global definiert, was Leistungsfähigkeit für unsere Gesellschaft heißt und welchen prozentualen Beitrag jeder Einzelne zu Schulen und Infrastruktur zu leisten hat. Ich sehe keinen Grund, für Gesundheit eine andere geellschaftliche Aufteilung als für Straßenbau oder Bildung zu haben.
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Original von DS_Deadpool
Die PKV in ihrer jetzigen Form gehört abgeschafft, sie sollte nur noch Zusatzversicherungen (Chefarztbehandlung etc.) anbieten, die komplementär zur Versorgung der GKV sind, nicht kompentativ (keine selektive Solidarität mehr!).
Da bin ich dagegen.
Die Krankenkassen sollen effizient arbeiten. Meiner Meinung nch bedarf es dafür Wettbewerb und die Möglichkeit, dass die Versicherten sich ihre Krankenkassen auswählen können und schlechte Krankenkassen auch vom Markt verschwinden.
Natürlich muss es eine Versicherungspflicht geben. Aktuell erhalten die gesetzlichen Krankenkassen Ausgleichsgelder für jeden Kranken aus dem Risikostrukturausgleichsfonds. Wieso sollen nicht private Krankenkassen das gleiche Paket anbieten dürfen und die gleichen Leistungen empfangen, wenn sie es denn wollen?
Ich weiß nicht, was an Privaten Krankenversicherungen so schlecht sein soll.
Der eigentliche Skandal ist doch, dass man erst ab einer gewissen Einkommenshöhe aus den gesetzlichen Krankenkassen herauswechseln und zu einer privaten Krankenkasse gehen darf!
Im übrigen, ohne die 10% Privatpatienten und deren viel zu hohen Abrechnungen bei den Ärzten würde es vielen Ärzten viel schlechter gehen, weil die Privatpatienten einen viel höheren Umsatzanteil als nur die 10% ausmachen. Dies sollte nicht vergessen werden.
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Original von DS_Deadpool
Die GKVs müssten weitergehende Möglichkeiten bekommen, die Selbstverantwortlichkeit der Versicherten zu belohnen. Die lächerlichen Summen, die momentan in Bonusprogrammen ausgeschüttet werden, bieten keinen wirklichen Anreiz verantwortungsvoll und gesund zu leben (leider).
Diese Freiheit sollte man ihnen geben. Aber am effizientesten und effektivsten ließe sich sowas zweifelslos mit privaten Krankenversicherungen durchsetzen. Da sind die möglichen Bonuszahlungen für Prävention jetzt schon deutlich höher als bei ihren gesetzlichen Pendants. Wettbewerb wird auch Vielfalt hervorbringen und damit eine breite an spezifischen Tarifoptionen, unter welchen jeder Einzelne den für sich passenden wählen kann. Mit gesetzlichen Krankenversicherungen sehe ich diese Breite und Kreativität nicht.
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Original von DS_Deadpool
Dazu müsste die Unabhängigkeit des IQWIG massiv gestärkt werden und die Beweislast bei Arzneien gedreht werden (bevor ein Medikament eingeführt wird, muss der Produzent den Nutzen mittels klinischen Studien, die in ihrer Durchführung z.B. vom IQWIG kontrolliert werden bzw. sogar durchgeführt werden, beweisen). Auch bei der Preisgestaltung muss das BMG oder die Kassen Einfluss nehmen können. Und natürlich muss eine Positivliste her.
Positivliste geht einher mit der Kosten/Nutzenstudie. Die Preisgestaltung ist eine schwierige Sache. Zum einen werden Preise am Markt erzielt, d.h. man kann langfristig kein Pharmaunternehmen (erst recht kein internationales) zwingen, zu reinem bestimmten Preis ihre Medikamente abzugeben. Zum anderen möchte man natürlich auch nicht in eine Situation kommen, wo die kassenätzlichen Vereinigungen, Krankenkassen oder wer auch immer den Nutzen von neuen Medikamenten im Vergleich zum dafür viel höheren Preis für angemessen erachten, sprich dass dieses teure Medikament den Patienten nicht zur Verfügung stünde. Vor diesem Hintergrund haben die Pharmaunternehmen eine gewisse (natürliche) Marktmacht.
Ich denke eine stärkere Quantifizierung der Wirkung (d.h. eine Statistik über alle verschriebenen medikamente, welche die Ärzte weiterzugeben haben), d.h. ein konstantes Monitoring, ist hier notwendig. Nur so können auch die notwenidgen Größen erreicht werden, um sicherere Aussagen über Wirksamkeit von Medikamenten zu machen.
Auf Basis dieser könnte der Arzt in gewissen Bahnen das preiswerteste Verschreiben und der Patient muss für etwaige andere Wünsche (weniger Nebenwirkungen im Promillebereich etc.) selbst zuzahlen.
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Original von DS_Deadpool
Das Honorarsystem der Ärzte gehört komplett umgemodelt. Am liebsten wäre mir ein Finanzierungssystem, dass qualitativ hochwertige medizinische Arbeit (die sich u.a. durch das Präventionskonzept auszeichnet) belohnt.
Da stimme ich zu. Das aktuelle Honorarsystem belohnt Kranke und nicht Gesunde, d.h. es werden die völlig falschen Anreize geschaffen: Ein Arzt verdient nur an kranken "Kunden", jedoch nicht an gesunden. So hat er wenig ökonomisches Interesse am Gesunden seiner Patienten.
Ein Honorarsystem muss immer wenigstens Anreizkompatibel sein und darf nie die gegenteiligen Anreize setzen, wie im aktuellen System.
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Original von DS_Deadpool
Denkbar wäre eine Art Hausarztmodell, bei der ein Arzt Pauschalbeträge für "eingeschriebene" Patienten bekommt. Dies würde zum einen zu weitergehender Planungssicherheit bei Arzt und GKV führen, zum anderen hätte der Arzt keinen Anreiz mehr, teure und vllt. unnötige Diagnoseverfahren bzw. Therapien zu verschreiben, um sein Punktekonto für das Quartal voll zu bekommen bzw. hohe Einzelbehandlungspauschalen von der GKV zu kassieren.
klingt vernünftig. Ist glaube in gewisser weise am norwegischen/finnischen? Modell angelehnt, wo ein Arzt für seinen Patientenstamm für gesunde "Patienten" Geld bekommt.
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Original von DS_Deadpool
Bleiben noch die Krankehäuser. Die Finanzierung ist ein riesiges Problem, das Budgetierungsprinzip war ziemlich mies, die jetzigen DRG-Pauschalen verleiten zu Betrug und Missbrauch.
Ich denke ohne einen Marktmechanismus muss immer eine externe Stelle die Preise für bestimmte Untersuchungen/Leistungen festsetzen. Setzt sie den Preis (was das Krankenhaus bekommt) relativ zu hoch, werden viele überflüssige Untersuchungen durchgeführt. Setzt sie ihn relativ zu niedrig, werden eigentlich notwendige Unteruschungen nciht in ausreichender Anzahl durchgeführt.
"Glücklicherweise" scheint in Deutschland der gesetzte Preis generell recht hoch zu sein, so dass sich fast immer ein "zuviel" an Unteruschungen/Leistungen lohnt.
Ich denke ohen eine Wettbewerbskomponente und Preistransparenz dem Verbraucher gegenüber lässt sich dieses Problem nicht auflösen.
Wenn das Röntgen nicht zeitkritisch ist, so muss man eben zum billigsten Röntgenanbieter in der Umgebung gehen oder selbst draufzahlen, d.h. ich würde über eine geringe Eigenbeteiligung die Spezialsierung von Leistungen betreiben.
Letztlich kommt es aber in der Medizin sehr stark auf ein Vertrauensverhältnis von Arzt und Patient an, d.h. der Arzt muss die Möglichkeit haben sich eine Reputation aufzubauen. Ob ein Arzt langfristig erfolgreich und kostenbewußt Medizin betreibt ist eine sehr langfristige Frage.
Vielleicht könnte man zentrale Evaluationsstellen einrichten, wo die Patienten über die Güte des Arztbesuchs abstimmen können. Ich denke langfristig und im Mittel können Patienten die Güte ihres Arztes schon beurteilen - nur als Einzelner hat man dafür faktisch keine Chance bzw. es ist zu spät, wenn man einen Fehler merkt.
Leider kann man das alles im lobbyverseuchten Gesundheitswesen wohl nie durchsetzen![]()
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Original von GWC_Dunkelelf
Denn offene Forderungen senken den auszuweisenden Gewinn.
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Original von AtroX_Worf
Wenn sie dies jedes Jahr machen, dann ist ja nur am Anfang oder am Ende dieser Praxis ein Unterschied und ansonsten nicht mehr.
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Original von Duke_Luke
Alleine wenn ich das lese weiss ich, dass weitere 30 Sekunden in diesem Thread verschenkt sind....
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Original von Duke_Luke
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Original von GWC_Dunkelelf
Denn offene Forderungen senken den auszuweisenden Gewinn.
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Original von AtroX_Worf
Wenn sie dies jedes Jahr machen, dann ist ja nur am Anfang oder am Ende dieser Praxis ein Unterschied und ansonsten nicht mehr.
Alleine wenn ich das lese weiss ich, dass weitere 30 Sekunden in diesem Thread verschenkt sind....
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Original von DS_Deadpool
2. Das gesamte System basiert auf der Überzeugung, dass die Solidargemeinschaft das Krankheitsrisiko des einzelnen trägt, keine Spur vom souveränen Kunden mit der Möglichkeit zur Informationsbeschaffung. Dass sich da 10% der Bevölkerung herauskaufen, ist eine historische Missgeburt, mehr nicht.
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Original von GWC_Dunkelelf
@ Worf, ja es ist natürlich nur eine Verschiebung (zurückgewiesene Forderungen mal außen vor gelassen). Sowas wird dann solange (sofern es möglich ist) vor sich her geschoben, biss man mal nen nicht so gut laufendes Jahr stützen muss. Da kann es aber passieren, das das Unternehmen eig 1 Jahr guten Gewinn gemacht hätte, und in den nächsten 2 Jahren ins Minus rutscht. Durch die Verschiebung hat es jetzt aber 3 Jahre in denen es kein gewinn gemacht hat.Ntürlich auch weniger Verlust in den 2 anderen Jahren, aber immernoch 0 Cent für die Sozialabgabe.
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Original von DS_Deadpool
Ich bin grundsätzlich auch für Wettbewerb, ABER der funktioniert auf dem Gesundheitsmarkt nun mal nicht wirklich, siehe Arzneimittel. Ohne jetzt 15 Bsp. heranzuziehen sollte ja klar sein, dass schon zwischen Leistungserbringer und -empfänger kein funktionierender Markt vorliegt: 1. Asymmetrische Informationsverteilung. Ob nun völlig entkoppelt von der Bezahlung wie bei der GKV oder oberflächig eingespannt wie bei der PKV, ein Patient kann nie beurteilen, ob die Leistung (Therapie, Medikament etc.) angebracht bzw. kosten/nutzen-effizient ist/war.
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Original von DS_Deadpool
2. Das gesamte System basiert auf der Überzeugung, dass die Solidargemeinschaft das Krankheitsrisiko des einzelnen trägt, keine Spur vom souveränen Kunden mit der Möglichkeit zur Informationsbeschaffung.
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Original von DS_Deadpool
Dass sich da 10% der Bevölkerung herauskaufen, ist eine historische Missgeburt, mehr nicht. Ob man nun die PKV zu Zusatzversicherungsanbietern degradiert oder den Markt komplett öffnet, indem die Bemessungsgrenze zum Wechsel wegfällt, läuft ja auf das Gleiche hinaus, die Solidargemeinschaft wird auf alle erweitert, der einzig vernünftige Schritt, um eine langfristige Finanzierung zu sichern.
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Original von DS_Deadpool
Ich sehe das Problem der "Nebensteuer" übrigens kein Stück. Alle Einkommensarten werden mit einer Sozialabgabe versehen, fertig. Angeben muss man die Einkünfte in der Steuererklärung sowieso, da eine Abgabe drauf zu erheben ist verwaltungstechnisch kein größeres Problem, als die Steuertrickserein aufzuklären, die zu erwarten sind, wenn sich Möwenpick und Co. arm rechnen, um bei der Kopfpauschale ebenfalls vom Steuerausgleich zu profitieren.
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Original von DS_Deadpool
Die Kopfpauschale mit Steuerausgleich ist prinzipiell gut, es kann aber nur funktionieren, wenn das Steuersystem vereinfacht und die Schlupflöcher gestopft werden. Da dass erst passiert, wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen, kann man jetzt schon absehen, dass die Pauschale zu (noch) mehr Ungerechtigkeit führen würde. Da ist doch eine Einbeziehung weiterer Einkommensarten zur Entlastung des Faktors Arbeit (was wir ja komischerweise alle völlig unkritisch reflektiert wollen) bedeutend attraktiver in meinen Augen.
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Original von AtroX_Worf
Du darfst den BMW dann aber nicht so einfach privat nutzen bzw. musst dies abrechnen.
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Original von DS_Deadpool
Ich verstehe deinen Fetisch für die Steuerfinanzierung nicht. In Deutschland haben wir seit 130 Jahren das bismarcksche System zur Lebensstandardsicherung, wieso muss das jetzt komplett umgekrempelt werden? Selbst der Schäuble versucht den gelben Fuzzis zu vertickern: Ist nicht, zu teuer und nicht sinnvoll. Die "drängenden (Finanzierungs-)Probleme" des Sozialversicherungswesens (Überalterung yadayadayada) würde man halt auch nicht mit der Steuerfinanzierung lösen, dazu brauch man nur mal nach GB schauen.
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Original von DS_Deadpool
Was wohl wieder dahintersteckt (den Schuh will ich dir aber nicht anziehen), ist pseudohumanitäre Politik: das klassische Beveridge-System zielt nämlich auf eine Existenzsicherung, nicht auf die Lebensstandardsicherung. Dass das in Zeiten eines sinkenden Gini-Koeffizienten ein himmelweiter Unterschied ist, raffen halt wieder viele nicht.
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Original von DS_Deadpool
In der europäischen Realität gleichen sich die Finanzierungssysteme eh an.
Mehr Gerechtigkeit und eine langfristig sichere Finanzierung bekäme man aber national und zeitnah problemlos über die hier tradierte und gesellschaftlich akzeptierte Abgabenfinanzierung hin, z.B. wie oben skizziert durch Ausweitung auf andere Einkommensarten.
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Original von DS_Deadpool
Das würde zu deutlich weniger Veänderungsprozessen und damit Widerständen führen, als die komplett Ummodelung auf eine Steuerfinanzierung, logisch.
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Original von DS_Deadpool
In deinem theoretischen Normstaat sollte die Verteilung via Steuersystem funktionieren, ja. Willkommen in der normativen Kraft des Faktischen: Wir haben Sozialabgaben.![]()
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Original von DS_Deadpool
Deine Pro-Wettbewerbs-Argumente kann man ja nicht ernstnehmen. Dein Menschenbild ist dafür einfach zu unrealisitisch. Als würde der Durchschnittsbürger sich auch noch die Mühe machen, seinen Arzt zu benchmarken bzw. kritisch zu hinterfragen. Deswegen schrieb ich ja Informationsasymmetrie. So'n Arzt hat gefühlte 20Semester studiert und 30 Jahre Berufserfahrung und dann soll Otto-Normalverbraucher dem einen Wikiartikel über Blasenentzündung bei leichten Bauchschmerzen unter die Nase reiben oder wie? Absurd![]()
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Original von DS_Deadpool
In vielen Bereichen des Gesundheitswesens sind Bedingungen anzutreffen, die quasi automatisch zu imperfekten Märkten führen.
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Original von DS_Deadpool
Da völlig unreflektiert wie ein Duracell-Äffchen nach mehr Wettbewerb zu kreischen, ist ein sicheres Indiz für Dummheit.
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Original von DS_Deadpool
Schön was der Guido da macht. Der beschädigt binnen 4 Monaten das Amt des Außenministers ausgiebiger und nachhaltiger, als alle seine Vorgänger in knapp 7 Jahrzehnten.
Hoffentlich nimmt er sich ein Beispiel an einem anderen Vorgänger und probiert es mal mit Fallschirmspringen. Was ein Idiot.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (12.03.2010, 17:01)