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FAZ: Pro und Contra - Sind Spekulanten gut für die Wirtschaft?
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Das Problem liegt darin, dass jedes Sicheinrichten auf etwas Wahrscheinliches mit Spekulation zu tun hat. Wer sein Haus gegen Feuer versichert, ersetzt die Wahrscheinlichkeit eines möglichen Vermögensverlusts infolge von Brand durch die Gewissheit eines Verlusts durch Prämienzahlungen. Wer fahrlässigerweise auf eine Versicherung verzichtet, spekuliert auf das Nichteintreten der Schadensereignisse und profitiert von der Nichtbezahlung einer Prämie. Wer heute auf den Kauf von amerikanischen Dollar für seine fix gebuchten Ferien von 2010 auf Hawaii verzichtet, spekuliert auch. Er ersetzt die Gewissheit eines bezahlten Kurses mit der Ungewissheit, später allenfalls sein Feriengeld teurer beschaffen zu müssen.
Doch auch das gegenteilige Verhalten ist Spekulation: Nämlich auf die eigene Gesundheit oder auf die Fähigkeit, den Ferientermin wahrnehmen zu können. Andernfalls sitzt man auf Dollars, die man nicht haben müsste.
Wahrscheinlichkeiten haben ihren Preis; ob explizit als Versicherungs- oder Optionsprämie gehandelt oder implizit in Kauf genommen in Form einer geschriebenen Call-Option auf die Währung einer Feriendestination, tut eigentlich nichts zur Sache. Der Preis von Wahrscheinlichkeiten kann über die Zeit sehr variabel sein: Wenn in der Umgebung ein Waldbrand wütet, wird die Feuerversicherung nahezu so teuer sein wie das versicherte Haus. Je höher der Preis für Wahrscheinlichkeiten, umso attraktiver ist es, auf die eine oder andere Alternative des effektiven Resultats zu setzen. Diesen Vorgang nennt der Ökonom Risikonahme oder eben "Spekulation".
Ökonomie beschäftigt sich mit künftigen - und deshalb wahrscheinlichen, also risikobehafteten - Projekten. Wer die Spekulation ver- oder behindern will, wendet sich gegen den adäquaten Umgang der Gesellschaft mit der Zukunft. Spekulation ist der mit Abstand effizienteste Umgang mit dem Problem der ungewissen Zukunft.
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schlimmer sind die Anstrengungen, die durch regulatorische Eingriffe der Spekulation den Riegel vorschieben möchten. Hätten sie Erfolg, wäre es mit der Marktwirtschaft vorbei.
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Original von Edda
Das ist so wie bei den Killerspielen, einfach geistig arm so pauschal negativ zu sein.
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Original von Jim_Knopf
Edda, wenn Banken keinen Mehrwert bieten, dann kündige mal sämtliche Geschäftsbeziehungen zu deiner Bank(en) - dann merkst du was die für einen Mehrwert bieten. Sei es Zahlungsverkehr, Kredite, Geldanlage....
Der Rest den du geschrieben hast ist genauso falsch, aber dazu hast du ja schon die Antwort geliefert:
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Original von Edda
Das ist so wie bei den Killerspielen, einfach geistig arm so pauschal negativ zu sein.
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Original von Jim_Knopf
Edda, wenn Banken keinen Mehrwert bieten,
This post has been edited 1 times, last edit by "kOa_Borgg" (Sep 16th 2009, 3:17pm)
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Original von Edda
Es ist auch statistisch gut belegt, dass in Deutschland die Menschen im Vergleich zu anderen Industrienationen nicht viel Ahnung haben, was sie mit ihrem Geld tun sollen. Also leichte Opfer für gierige Banker. Ausserdem ist nicht jeder Abzocker besonders schlau. Die meisten Banker sind ziemlich dumm.
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Original von Edda
Sonst wurden sie wohl uach nicht so einen Job mchen, wo sie nur zocken, um sich zu bereichern, und sonst keinen Mehrwert für die Gesellschaft produzieren. Eigentlich hätte man nicht nur Lehmann schliessen sollen. Scheissegal, ob die Krise danach etwas schlimmer geworden wäre. Die hätten sich auch nicht beschweren dürfen, wenn ein mutiger Staat dieses Bankensystem hätte verrecken lassen.
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Original von MfG_Chrisma
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Original von Jim_Knopf
Edda, wenn Banken keinen Mehrwert bieten, dann kündige mal sämtliche Geschäftsbeziehungen zu deiner Bank(en) - dann merkst du was die für einen Mehrwert bieten. Sei es Zahlungsverkehr, Kredite, Geldanlage....
Der Rest den du geschrieben hast ist genauso falsch, aber dazu hast du ja schon die Antwort geliefert:
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Original von Edda
Das ist so wie bei den Killerspielen, einfach geistig arm so pauschal negativ zu sein.
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This post has been edited 1 times, last edit by "Ede G" (Sep 16th 2009, 3:47pm)
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Original von kOa_Borgg
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Original von Jim_Knopf
Edda, wenn Banken keinen Mehrwert bieten,
Ich verstehe ehrlich gesagt den Mehrwert der Banken auch nicht so recht. Der Staat (resp. die Notenbank) verleiht Geld an Banken und diese an Endkunden. Wozu dieser Zwischenhandel? Aus meiner naiven Sicht könnte man sich diese Zwischenschicht komplett sparen. Sie dient nur dazu ein paar wenige extrem reich zu machen, weil sie an diesem Knotenpunkt sich einen (mehr oder weniger) pauschalen Betrag (Prozentsatz) abzapfen.
Und wenns schief geht... naja das hatten wir ja zur genüge gerade.
Kann mir bitte irgendwer den MEHRWERT der Banken näher bringen?
edit: Zahlungsverkehr, Kreditkarte usw ist heute doch eh Pillepalle. Das geschieht komplett elektronisch und ist defacto kein Aufwand mehr.
This post has been edited 1 times, last edit by "disaster" (Sep 16th 2009, 3:57pm)
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Original von TKCB_Cranberry_
Unterstes Stammtischniveau Edda!
This post has been edited 2 times, last edit by "Ede G" (Sep 16th 2009, 4:34pm)
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Original von disaster
Einlagengeschäft - sie nehmen Kapital von Anlegern entgegen (von Kleinst- bis Groß-) und verzinsen dieses Kapital in den verschiedensten Produkten. Bieten entsprechende, teils individuelle Beratungsleistung - leider nicht in ausreichender Qualität. Viele dieser Produkte sind sicher und durch Sicherungsfonds weitgehend abgesichert, solange das System nicht völlig zusammenbricht.
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Original von disaster
Kreditgeschäft - sie verleihen Kapital zur Finanzierung von Investitionen, nehmen die Risiko- und Sicherheitenbewertung vor, was insbesondere im Firmenkundenbereich komplexes KnowHow voraussetzt. Kein Ratenkredit oder Geschäftskonto mit Dispo ohne Banken.
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Original von disaster
Bargeldumlauf - Banken machen Bargeld in ihren Filialen, an Geldautomaten etc. verfügbar.
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Original von disaster
Effektenhandel - Was meint Ihr, wie der Staat seine Anleihen an den Markt bringt und sich finanziert? Ohne Banken undenkbar. Börsengänge, Fonds usw. alles unmöglich ohne Banken.
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Original von disaster
Garantien - Banken übernehmen Garantien und Bürgschaften für zahlreiche Geschäfte, insbesondere Auslandsgeschäfte, die ohne Banken niemals zustande kämen.
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Original von kOa_Borgg
warum kann ich nicht direkt bei der notenbank leihen? das mit dem komplexen know how seh ich teilweise ein. das überschreitet auch meinen horizont, was da für ein rattenschwanz dran hängt. aber prinzipiell...?
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Original von kOa_Borgg
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Original von disaster
Bargeldumlauf - Banken machen Bargeld in ihren Filialen, an Geldautomaten etc. verfügbar.
Also das stelle ich mir unter staatlicher aufsicht wesentlich effizienter vor. Vor allem billiger! Wettbewerb ist an dieser Stelle wohl kaum gefragt.
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Original von kOa_Borgg
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Original von disaster
Effektenhandel - Was meint Ihr, wie der Staat seine Anleihen an den Markt bringt und sich finanziert? Ohne Banken undenkbar. Börsengänge, Fonds usw. alles unmöglich ohne Banken.
Evtl stell ich mir das ja zu einfach vor, aber ob "der staat" seine anleihen direkt an der börse platziert oder über den zwischenhändler bank...
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Original von kOa_Borgg
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Original von disaster
Garantien - Banken übernehmen Garantien und Bürgschaften für zahlreiche Geschäfte, insbesondere Auslandsgeschäfte, die ohne Banken niemals zustande kämen.
da kommen wir wieder in den bereich expertenwissen/ know how usw. mag sein dass man dafür wirklich einzelne institute und wettbewerb braucht.
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Original von kOa_Borgg
unterm strich finde ich aber schon, dass man das system mal hinterfragen darf ohne gleich so angeblafft zu werden... soooo selbstverständlich find ich das alles nicht.
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Original von disaster
Mag sein. Aber so ein ganz klein wenig Selbststudium sollte schon drin sein, Internet, Bibliotheken & Co. machen's möglich - Interesse vorausgesetzt. Doch daran scheitert's wohl noch mehr...
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Original von GWC_Banshee_
Wenns nach mir ging, würden die Bereiche Politik und Wirtschaft in der Schule mehr Raum in Anspruch nehmen. Aber ok, im Moment werden die Sprachen halt gefördert. Jeder Schüler soll mindestens 2 Fremdsprachen beherrschen. Sogar die Gesellschaftswissenschaften gibt es fast nur noch auf Englisch.
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Original von DS_Deadpool
Das ist ja auch wieder großartige Medienpolitik die die FAZ da betreibt. Als ginge es im Kern der Aufarbeitung oder geplanten Regulationen um die Spekulation als solche oder die Spekulanten.. so ein Quatsch. Die ersten 3/4 des Hummeler-Kommentars kann man getrost zusammenstreichen, inhaltlich steht da nicht viel drin, außer unreflektierter Schmarn
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Original von DS_Deadpool
Erst am Ende wird es fundiert und zwar bei den Externalitäten. Das er als Privatbanker das Problem bei zu großen Bankinstituten sieht, ist ja auch bezeichnend, das ist versteckter Lobbyismus aller erster Güte.
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Original von DS_Deadpool
Aber wenigstens hat er da insofern recht, als dass die Eigenkapitalabsicherung viel höher veranschlagt werden muss bei hochriskanten Spekulationsgeschäften, mir persönlich wäre das in Bezug auf Geschäftspraktiken neben einer persönlichen Haftung der Entscheidungsträger Regulation genug![]()
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Original von DS_Deadpool
Insofern kommen sich Kirchhof und der Hummler am Ende ja sogar nahe, blahblah Einschränkungen sind kontraproduktiv und nicht notwendig, wenn das Risiko allein (oder wenigstens hauptsächlich) bei den spekulierenden Instituten liegt und nicht bei der Gesellschaft. Jo, passt, sehe ich auch so.
This post has been edited 1 times, last edit by "AtroX_Worf" (Sep 16th 2009, 11:44pm)