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1

18.09.2008, 12:50

Die Chance, ein Kapitalist zu werden

Eines der am häufigsten vorgebrachten Argumente der Verfechter der freien Marktwirtschaft ist die Durchlässigkeit der Klassen. Unterteilen wir mal vereinfachend in Kapitalisten, also solche, die sich am Produktionsprozess nicht aktiv beteiligen, sondern die Produktionsmittel bereitstellen, sowie in Arbeiter, die aktiv durch Einsatz ihrer Arbeitskraft Mehrwert schöpfen und auf den Lohn dafür angewiesen sind. Zu letzteren zähle ich auch Freiberufler, also jeden der arbeitet, und auch Wohlfahrtsempfänger, die meist kurzfristig aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind.

Die Stärke des eingangs vorgebrachten Argumentes hängt auch von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der ein Aufstieg in die Kapitalistenklasse aus der Klasse der Besitzlosen möglich ist. Denn wenn es nur ein marginal kleiner Wert wäre, handelt es sich faktisch nur um eine theoretische Chance, die praktisch keine große Bedeutung hat.

Was also schätzt Ihr, wie groß die Chance ist, den Rest des Lebens nur noch von Kapitaleinkünften (Unternehmensgewinnen, Renditen, Zinsen, Mieten) leben zu können? Ausgehend von einem Menschen, der weniger als ein durchschnittliches Jahreseinkommen an Sach- und Geldwerten besitzt. Es gibt ja einige Beispiele für die Story vom Tellerwäscher zum Millionär.

2

18.09.2008, 13:01

speziell für D?

3

18.09.2008, 13:03

Ich schätze die Chancen grösser ein als die Chance Lotto Millionär zu werden :)

Denke aber das die Chance gegen 0 geht wenn man nur zu Hause rumhockt und keine Beziehungen knüpft..

4

18.09.2008, 13:09

Deutlich unter 5%, tendiere in Richtung 1%.

5

18.09.2008, 13:30

"den Rest des Lebens" is auch gut, wenn ich nur fordere, das von Malone gesetzte Ziel mit 70 oder älter zu erreichen ;) dann ist die Wahrcheinlichkeit irgendwie größer, als wenn das Ziel mit spätestens 44 erreicht sein sollte

6

18.09.2008, 13:39

<1%

Wer hat schon die Fachkenntniss und das Glück erstens die Kohle zu machen und sie dann zweitens nicht zu verlieren.
Man muss sich doch in 40 oder 50 Jahren ganzschön anstrengen, um nicht von der Inflation aufgefressen zu werden.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »CF_Widowmaker« (18.09.2008, 13:42)


7

18.09.2008, 13:43

Zitat

Original von [AA]Hawk
"den Rest des Lebens" is auch gut, wenn ich nur fordere, das von Malone gesetzte Ziel mit 70 oder älter zu erreichen ;) dann ist die Wahrcheinlichkeit irgendwie größer, als wenn das Ziel mit spätestens 44 erreicht sein sollte


Sagen wir mal, deutlich vor dem Rentenalter.

Wie ist das eigentlich mit Pensionären in den USA? Betreiben die ausschließlich private Vorsorge?

8

18.09.2008, 14:05

Ich denke es ist möglich, aber die meisten Menschen sind schon ausgelastet mit Job und Familie. Für ihr Geld verwalten bleibt dann keine Zeit mehr und dann hauen sie es halt irgendwie raus für Konsum oder für riskante Investments. Dann fallen sie ein paar Mal auf die Schnauze und dann legen sie so konservativ an, dass sie damit auch kaum was verdienen. So läuft es klassischerweise. Das ist der Punkt, denke ich.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Ede G« (18.09.2008, 14:11)


9

18.09.2008, 14:24

RE: Die Chance, ein Kapitalist zu werden

Zitat

Original von Malone
Eines der am häufigsten vorgebrachten Argumente der Verfechter der freien Marktwirtschaft ist die Durchlässigkeit der Klassen. Unterteilen wir mal vereinfachend in Kapitalisten, also solche, die sich am Produktionsprozess nicht aktiv beteiligen, sondern die Produktionsmittel bereitstellen, sowie in Arbeiter, die aktiv durch Einsatz ihrer Arbeitskraft Mehrwert schöpfen und auf den Lohn dafür angewiesen sind. Zu letzteren zähle ich auch Freiberufler, also jeden der arbeitet, und auch Wohlfahrtsempfänger, die meist kurzfristig aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind.

Ich denke du verkennst da die Begründung für ein freies, marktwirtschaftliches System. Das Versprechen von Aufstiegsmöglichkeiten ist imho kein Grund für dieses System. Diese Argumentationsweise ist sehr amerikanisch, Reichtum einiger weniger ist nicht Auslöser von Neid sondern wird als Zeichen dafür gesehen, dass es jeder schaffen kann.

Zitat

Original von Malone

Zitat

Original von [AA]Hawk
"den Rest des Lebens" is auch gut, wenn ich nur fordere, das von Malone gesetzte Ziel mit 70 oder älter zu erreichen ;) dann ist die Wahrcheinlichkeit irgendwie größer, als wenn das Ziel mit spätestens 44 erreicht sein sollte

Sagen wir mal, deutlich vor dem Rentenalter.

Schade, ich wollte schon sagen die Chance ist praktisch 100%. ^^
Deine Frage heißt also vielmehr: Wie hoch sind die Chancen vor 55 richtig reich zu sein, um dann schon in den Ruhezustand gehen zu können und sich nen Haus in Florida zu kaufen?

Über alle Deutschen sicher <2%. Wenn man aber Abitur, Studium, Geshlecht und Familienplanung mit einrechnet, dann dürfte die Wahrscheinlichkeit deutlich anders sein. Wenn man zu zweit ohne Kinder lebt, dann sieht das ganze schon erfolgsversprechender aus.

10

18.09.2008, 14:27

Was willst du genau wissen? Bei wievielen Leuten das wirklich passiert (ist)? Also ein Raten/Tippen auf das, was statistische Daten der Vergangenheit bei fleißiger Analyse preisgeben? Ich denke schon oder?

Dann tippe ich: 0.0001 oder anders: 1 von 10000. Maximal! Wenn überhaupt.... eher einer von 100000.

Ansonsten Frage bitte präzisieren.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (18.09.2008, 14:28)


11

18.09.2008, 14:41

vitamin b > geld > können

12

18.09.2008, 14:44

Zitat

Ich denke du verkennst da die Begründung für ein freies, marktwirtschaftliches System. Das Versprechen von Aufstiegsmöglichkeiten ist imho kein Grund für dieses System.


Habe ich auch nicht behauptet. Die Durchlässigkeit wird aber gerne als ein wichtiges Argument der Vertreter dieser Markt- und Gesellschaftsform angeführt. Mehr hab ich nicht gesagt.

13

18.09.2008, 14:45

Zitat

Original von kOa_Borgg
Was willst du genau wissen? Bei wievielen Leuten das wirklich passiert (ist)? Also ein Raten/Tippen auf das, was statistische Daten der Vergangenheit bei fleißiger Analyse preisgeben? Ich denke schon oder?

Dann tippe ich: 0.0001 oder anders: 1 von 10000. Maximal! Wenn überhaupt.... eher einer von 100000.



Jojo.

14

18.09.2008, 15:09

1%? seid ihr irre? es kann sich doch nicht einer von 100 leute leisten mit 45 aufzuhören zu arbeiten und sein leben lang gut von seinem kapital zu leben.

1:100.000 halte ich für realistischer, vor allem weil man bedenken muss, dass es zwar vermutlich mehr als 800 (80mio /100k) leute in dtl gibt die reich genug sind, allerdings ist die frage: wieviele haben tatsächlich mit malones startbedingungen angefangen. bei den meisten kommt das geld aus familienbesitz, heirat, glücksspiel etc.

Davletgil

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15

18.09.2008, 15:23

Hängt die Wahrscheinlichkeit nicht explizit vom Können der individuellen Person ab?

Den Durchschnitt kann man sich halt ausrechnen, indem man die Zahl aller Unternehmer mit der der Arbeitern vergleicht. Wobei es ja hierbei immer eine Differenzierung des Kapitals gibt.
-> umso mehr ein potentiellzukünftiger Unternehmer verdienen soll, umso geringer wird die Wahrscheinlichkeit betragen dies zu erreichen

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Davletgil« (18.09.2008, 15:24)


Attila

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16

18.09.2008, 15:46

RE: Die Chance, ein Kapitalist zu werden

Zitat

Original von Malone
Eines der am häufigsten vorgebrachten Argumente der Verfechter der freien Marktwirtschaft ist die Durchlässigkeit der Klassen. Unterteilen wir mal vereinfachend in Kapitalisten, also solche, die sich am Produktionsprozess nicht aktiv beteiligen, sondern die Produktionsmittel bereitstellen, sowie in Arbeiter, die aktiv durch Einsatz ihrer Arbeitskraft Mehrwert schöpfen und auf den Lohn dafür angewiesen sind. Zu letzteren zähle ich auch Freiberufler, also jeden der arbeitet, und auch Wohlfahrtsempfänger, die meist kurzfristig aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind.

Die Stärke des eingangs vorgebrachten Argumentes hängt auch von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der ein Aufstieg in die Kapitalistenklasse aus der Klasse der Besitzlosen möglich ist. Denn wenn es nur ein marginal kleiner Wert wäre, handelt es sich faktisch nur um eine theoretische Chance, die praktisch keine große Bedeutung hat.

Was also schätzt Ihr, wie groß die Chance ist, den Rest des Lebens nur noch von Kapitaleinkünften (Unternehmensgewinnen, Renditen, Zinsen, Mieten) leben zu können? Ausgehend von einem Menschen, der weniger als ein durchschnittliches Jahreseinkommen an Sach- und Geldwerten besitzt. Es gibt ja einige Beispiele für die Story vom Tellerwäscher zum Millionär.


0% allgemein
2% mit ehrgeiz und intelligenz oder einer guten idee
5% mit ehrgeiz, intelligenz UND einer guten idee
50% mit guten kontakten / und oder familie mit geld und dadurch erleichtertem einstieg bei einigermaßen intelligenz

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Attila« (19.09.2008, 09:27)


17

18.09.2008, 16:12

seh's wie Raider, 1% is zu viel

Braucht man heutzutage schon 'ne Million um das von Malone angesprochene Ziel zu erreichen? Es gibt zZ in D laut wiki rund 800.000 (US-Dollar-)Millionäre, das is doch so circa die Zielgruppe. Wenn jetzt jeder hundertste der aktuellen Generation dazustoßen würde, würde diese Gruppe "verdoppelt"? never :) dazu ist diese Gruppe zu sehr "unter sich"

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »[AA]Hawk« (18.09.2008, 16:13)


18

18.09.2008, 16:32

Zitat

Original von [AA]Hawk
seh's wie Raider, 1% is zu viel

Braucht man heutzutage schon 'ne Million um das von Malone angesprochene Ziel zu erreichen? Es gibt zZ in D laut wiki rund 800.000 (US-Dollar-)Millionäre, das is doch so circa die Zielgruppe. Wenn jetzt jeder hundertste der aktuellen Generation dazustoßen würde, würde diese Gruppe "verdoppelt"? never :) dazu ist diese Gruppe zu sehr "unter sich"

8*10^5 sind aber 1% von 8*10^7, was der deutschen Bevölkerung entspricht. Wir wollen ja etwas über die Fluktation, genauer über die nach oben, wissen. Es ist aber nicht gesagt das all die reichen leute auch reich bleiben.

Ich nehme mal an letzte Woche hatte es noch viel mehr Millionäre als heute gegeben. :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (18.09.2008, 16:32)


19

18.09.2008, 16:40

Zitat

Ich nehme mal an letzte Woche hatte es noch viel mehr Millionäre als heute gegeben


:respekt:

Zitat

8*10^5 sind aber 1% von 8*10^7


das sagte ich doch, und dass ich es für ein Gerücht halte, dass die "Zuflussmenge" (egal ob auf ein Jahr oder Jahrzehnt gesehen) auch nur annähernd dieser Gesamtgröße entspricht

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »[AA]Hawk« (18.09.2008, 16:41)


20

18.09.2008, 22:27

Attilas Ansatz ist gut:

0% ohne Ehrgeiz
35% mit Ehrgeiz und Intelligenz

21

19.09.2008, 09:14

Zitat

Original von Duke_Luke
Attilas Ansatz ist gut:

0% ohne Ehrgeiz
35% mit Ehrgeiz und Intelligenz


da würd ich soar noch unter sehr ergeizig und mäßig ehrgeizig unterscheiden.

bei sehr ehrgeizig würd ich 90% geben. als wenn mans drauf anlegt schafft mans. die frage ist, ob man dann ein glücklicherer mensch ist...

22

19.09.2008, 09:26

Zitat

Original von Erichbub_Si

Zitat

Original von Duke_Luke
Attilas Ansatz ist gut:

0% ohne Ehrgeiz
35% mit Ehrgeiz und Intelligenz


da würd ich soar noch unter sehr ergeizig und mäßig ehrgeizig unterscheiden.

bei sehr ehrgeizig würd ich 90% geben. als wenn mans drauf anlegt schafft mans. die frage ist, ob man dann ein glücklicherer mensch ist...


da würd ich sogar noch Fleiß hinzufügen :O
was nützt dir sonst der ganze Ehrgeiz, wollts nur mal richtig stellen ^^

Attila

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23

19.09.2008, 09:58

RE: Die Chance, ein Kapitalist zu werden

Zitat

Original von Attila

Zitat

Original von Malone
Eines der am häufigsten vorgebrachten Argumente der Verfechter der freien Marktwirtschaft ist die Durchlässigkeit der Klassen. Unterteilen wir mal vereinfachend in Kapitalisten, also solche, die sich am Produktionsprozess nicht aktiv beteiligen, sondern die Produktionsmittel bereitstellen, sowie in Arbeiter, die aktiv durch Einsatz ihrer Arbeitskraft Mehrwert schöpfen und auf den Lohn dafür angewiesen sind. Zu letzteren zähle ich auch Freiberufler, also jeden der arbeitet, und auch Wohlfahrtsempfänger, die meist kurzfristig aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden sind.

Die Stärke des eingangs vorgebrachten Argumentes hängt auch von der Wahrscheinlichkeit ab, mit der ein Aufstieg in die Kapitalistenklasse aus der Klasse der Besitzlosen möglich ist. Denn wenn es nur ein marginal kleiner Wert wäre, handelt es sich faktisch nur um eine theoretische Chance, die praktisch keine große Bedeutung hat.

Was also schätzt Ihr, wie groß die Chance ist, den Rest des Lebens nur noch von Kapitaleinkünften (Unternehmensgewinnen, Renditen, Zinsen, Mieten) leben zu können? Ausgehend von einem Menschen, der weniger als ein durchschnittliches Jahreseinkommen an Sach- und Geldwerten besitzt. Es gibt ja einige Beispiele für die Story vom Tellerwäscher zum Millionär.


0% allgemein
2% mit ehrgeiz und intelligenz oder einer guten idee
5% mit ehrgeiz, intelligenz UND einer guten idee
50% mit guten kontakten / und oder familie mit geld und dadurch erleichtertem einstieg bei einigermaßen intelligenz



hab mal meine prozentwerte etwas angepasst nach überdenken und lesen dieses thread :P

wobei @ topic:
wenns nur darum geht mit 55 nicht mehr arbeiten zu müssen und "genügend" geld zum leben zu haben ohne ein reicher sack zusein:
werd offizier und geh zum bund, als berufssoldat gehst mit 55 in rente und hast ab hauptmann aufwärts auch genug um "gut" zu leben und öfters mal urlaub zu machen.

wenn dir das geld nicht reicht mach halt öfters mal n auslandseinsatz mit und leg das geld an - auf dauer kommt dann schon was zusammen.


wenn mich nicht alles täuscht erlaubt die bundeswehr sogar nebentätigkeiten bis zu einer gewissen grenze, da suchst du dir dann halt was wo du mit relativ wenig aufwand n bischen geld nebenher machst bzw. karrieretechnisch weiterkommst falls du nicht beim bund bleiben willst.

ich weiß z.b. von nem bekannten von mir das er sich WÄHREND seiner dienstzeit beim bund mit mehreren kameraden eine IT sicherheitsfirma aufgebaut hat, die nacher kooperationen mit mehreren größeren firmen hatten, allerdings war er auch nur soldat auf zeit und kein berufssoldat...
seine BFD Zeit hat er dazu genutzt diverse zertifizierungen zu machen und kontakte zu knüpfen und danach nen recht guten start hingelegt.