Sie sind nicht angemeldet.

  • Anmelden

1

05.05.2008, 17:51

Selbstmord , wie verhalten ?

Ich weiß schon , heikles thema ...

Ein bekannter von mir ist seid 4 tagen spurlos verschwunden , hat einen abschiedsbrief hinterlassen , wollte sich das leben nehmen.

nun sind alle im totalen wahn verfallen , reden nur noch darüber und sind absolut geschockt , teilweise kaum ansprechbar .

Dumm ist bloß , dass alle extrem betroffen wirkenden leute rein GAR NIX mit ihm zu tun haben , was ungefähr 95 % meines freundeskreises entspricht , man hat ihn über 3 jahre hinweg aller 2 monate mal gesehen , da ist die kennenlernphase schon mit inbegriffen . is vor kurzem weggezogen , scheint aber drogenprobleme bekommen zu haben .


Nun meine frage : als die ganze geheuschelte rumheulerei in geselliger runde gestern eskaliert ist hab ich dann einfach mal rausposaunt , dass uns :
1.sein schicksal alle überhaupt nicht tangiert
2. im falle es ist ein mitleidsersuch selbstmord !versuch! bestätigen wir ihn damit in seiner dummheit nach solchen rabiaten mitteln zu greifen um auf ihn aufmerksam zu machen oder ...
3. im falle er hat wirklich selbstmord getätigt , aus überzeugung , dann wird es ihm sowieso recht herzlich egal sein was wir jetzt sagen , denken , etc. , da es seine überzeugung war .


hab ich mir damit einen gewaltigen vor unsensibilität nur so strotzenden fauxpas erlaubt oder seh ich das irgendwie richtig ?

2

05.05.2008, 18:01

ohne jetzt genau den inhalt untersucht zu haben ist es imho prinzipiell so, dass wenn man gedanken ausspricht, die "outside the box" liegen grundsätzlich erstmal angegangen wird, insbesondere wenn es ein im weitesten sinne emotionales thema ist

ob du recht hast oder nicht spielt dabei im grunde keine rolle

3

05.05.2008, 18:03

jo schwierig...

hatte auch mal einen Schulkameraden, der sich das Leben genommen hat. Bei ihm wars allerdings wegen Krankheit und somit irgendwie verständlicher, als bei vielen anderen Fällen, bei denen man ja meist erstmal im Dunkeln bleibt als Außenstehender.

Irgendwo is doch aber klar, dass es einen schockt wenn sowas im "Bekanntenkreis" passiert.

Verstehe aber schon was Du meinst, schliest ja aber das andere ned aus.
Klar zeugt Selbstmord meist von einer gewissen Schwäche mit einer Situation umzugehen. Klar kann man sagen, dass er unfair gegenüber denen gehandelt hat, die ihn gut kannten usw. aber was bringts schon. Es ist seine Entscheidung gewesen und das wars. Gedanken machen kann ich mir höchstens wenn ich etwas daran verhinfern hätte können oder womöglich Mitschuld an seiner Misere hatte...ja gut. selbst das hälf ihm nicht mehr...

4

05.05.2008, 18:06

Am gescheitesten wäre es evtl noch den Eltern etwas beizustehen wenn du die kennst....

5

05.05.2008, 18:16

ich möchte ja auch um gottes willen niemandem mein mitgefühl absprechen der emotional mit ihm verbunden war ... eltern , beste freunde ... die tun mir echt leid . der vater hatte dasganze telefonbuch durchgerufen und is so 4 mal in unsrer runde gelandet , der war echt n wrack , sowas tut mir schon weh , aber wie gesagt : es ging um die meist geheuchelte übertriebene anteilname von total aussenstehenden . hab trozdem n leicht schlechtes gewissen für meine aussagen .

edit : nein kenn die eltern gar nicht , noch nie gesehen etc.

ich persönlich bin auch eher ein feind des suizids . wie du schon gesagt hattest ist es in "vielen fällen meist" unfähigkeit mit problemen umzugehen und im stich lassen seiner familie , freunden , usw.


"viele fälle / meist " weil man natürlich nicht alles in einen topf werfen darf . wenn ich an krebs erkrankt wäre würde sich meine meinung sicherlich schnell ändern ...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Pigov« (05.05.2008, 18:19)


6

05.05.2008, 18:16

RE: Selbstmord , wie verhalten ?

Zitat

Original von van Leuween
nun sind alle im totalen wahn verfallen , reden nur noch darüber und sind absolut geschockt , teilweise kaum ansprechbar .


Jopp, emotionalere Menschen stecken sowas scheinbar schlecht weg, selbst wenn sie nur am Rand betroffen sind. War damals beim Amoklauf an meiner Schule wohl auch so...

Zitat

Dumm ist bloß , dass alle extrem betroffen wirkenden leute rein GAR NIX mit ihm zu tun haben


Naja, zur political correctness gehört eben, dass man nicht sagt, der Tod würde einen nicht wirklich betreffen. Inwiefern das nun Rücksicht gegenüber den Trauernden ist oder sinnlose Rücksicht auf einen bedeutungslosen toten Körper, muss jeder selbst entscheiden.

Zitat

hab ich mir damit einen gewaltigen vor unsensibilität nur so strotzenden fauxpas erlaubt oder seh ich das irgendwie richtig ?


Beides. ;)

Methadons Vorschlag ist gut, würde dir vielleicht auch helfen...

7

05.05.2008, 18:23

naja , beistand.... hab denen alles gesagt was ich weiß : drogenproblem nicht erkennbar , eher ein dauerhaftes geheimnis was er verbirgt ( hat sich oft mysteriös verhalten ) , und dass wir versuchen seinen besten freund zu erreichen , dessen handy die ganze zeit aus war . mehr konnt ich nun nich wirklich machen .

8

05.05.2008, 18:25

Man kann ja nie wirklich sagen, wie sehr sowas andere mitnimmt. Wenn mich der Tod eines Menschen nicht tangiert oder ich sogar noch nichts Gutes über ihn gedacht habe, halte ich einfach die Klappe.

9

05.05.2008, 18:31

Wieso solltest du dir einen Kopf machen?

Diese ganze Heuchelei bei Beerdigungen ist sowieso komplett daneben.
Menschen denen du im Leben völlig egal bist auf einmal ein enormes Interesse zeigen.
Ok, in deinem Fall ist er nicht tod aber was solls.
Entweder er versucht Aufmerksamkeit zu erhaschen oder er flüchtet eben.
Das ist seine Entscheidung und ich finde beides sch... !!

Beides einfach arm.
Meine Kollegin geht diese Woche auf eine Beerdigung von jemandem der sich aufgehängt hat. Grund, laut abschiedsbrief, ist Mobbing in der Arbeit gewesen.
Sorry aber wie lächerlich ist das? Der Typ war 44 hatte 2 Kinder (9 und 12) und eine Frau die immer zu ihm gehalten hat und hängt sich auf`?
Wtf

Selbstmord ist einch nur egoistisch und mehr nicht.

10

05.05.2008, 18:43

@ eisbär : leicht harte ausdrucksweise , weil wie gesagt : man kann nicht alle in einen topf werfen , trozdem hast du nich ganz unrecht .

@ napo : genau das dachte ich mir auch , deswegen hab ich ja im übertragenen gesagt dass die anderen die klappe halten sollten ;)

11

05.05.2008, 19:02

Zitat

Original von _MIB_Eisbaer
Selbstmord ist einch nur egoistisch und mehr nicht.
so sehe ich das auch
ich war letzte woche erstmals auf einer beerdigung. der dad von einem sehr
gutem kumpel (18) ist an krebs gestorben, seine mutter vor knapp einem jahr
ebenfalls.

zurück bleiben er und seine 11jährige schwester... :(

12

05.05.2008, 19:20

Zitat

Original von _MIB_Eisbaer
Selbstmord ist einch nur egoistisch und mehr nicht.


Aber dass andere von einem Menschen, der nicht mehr leben will, erwarten, dass er wegen ihnen weiter lebt, ist nicht egoistisch?

13

05.05.2008, 19:25

dass jemand nimmer leben will, muss einen grund haben. und dem grund gilt es auf den grund (hoho) zu gehen - solchen leuten kann man helfen (wenn sie sich nicht helfen lassen und trotzdem den tod wählen, ja, dann SIND sie egoistisch)

14

05.05.2008, 19:25

nein, eher ein anstoß , nicht ein grund . ein hinweis darauf das es sich vielleicht lohnt weiterzuleben , zu kämpfen , etwas zu ändern , sich zu ändern oder whatever .

edit : ragna war schneller , ging an disaster .

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Pigov« (05.05.2008, 19:25)


15

05.05.2008, 19:37

Jaja man kann immer allen helfen
Wieder mal ein perfektes Thema fürs Masters.

Hobbypsychologen allesamt....

16

05.05.2008, 19:40

ignorant *gg*

kommt drauf an wie man es sieht . ich für meinen teil hab das hier übrigens nie behauptet , trozdem :

man kann IMMER helfen , die frage ist nur ob man die chance dazu erhält . wo kein problem erkennbar , da keine hilfe möglich .

außerdem ist der grad der hilfe auch immer verschieden . trost spenden , allein der versuch , ist ja auch eine form von hilfe . hilfe bedeutet nicht das man das problem eines anderen lösen kann / muss

17

05.05.2008, 19:45

Der Grund könnte sein, dass Selbstmörder ihr Leben sch***** finden und sie es lieber vorzeitig beenden möchten. Vielleicht hat derjenige sogar Recht, bzw. wer sagt denn, dass es sich lohnt. Nur weil Ihr (ich meines übrigens auch) Euer Leben lebenswert findet, muss das nicht für jeden zutreffen.

Ich meine, es gehört genauso viel Mut dazu, das eigene Leben zu beenden, wie weiter zu leben und jeder sollte das Recht haben, stets selbst zu entscheiden. Wenn man nicht mal frei entscheiden darf, ob man leben will, was denn dann?

Als Grund wird ja (siehe Eise) gern Familie und Kinder genannt. Wenn die Frau sich in einen anderen verknallt und ihn verlassen hätte, hätten mehr Verständnis (sie kann ja nichts dafür, dass sie sich verliebt hat...), als wenn er sich jemand das Leben nimmt, weil nicht mehr will / kann.

18

05.05.2008, 19:48

es muss aber auch gründe dafür geben das man sein leben scheisse findet . selbstmord ist logischerweise ein ausweg , aber oft halt nicht der richtige , denk ich zumindest . hab schon 2 mal gesagt das man nicht alle in einen topf werfen kann , aber viele sehen im selbstmord doch meist nur die leichte variante . ich wüsste auch nicht ob ich bei ner tödlichenkrankheit kämpfen würde , oder mich erhäng von daher hast du schon recht ...

19

05.05.2008, 19:59

Was muss es für Gründe geben? Vielleicht ist das Leben einfach scheisse. Nur weil Du und ich es toll finden, muss es nicht toll sein. Vielleicht haben wir einen Selbsterhaltungstrieb, der uns über Scheisse hinweg sehen lässt, den Selbstmörder nicht haben? Vielleicht sehen sie klarer? Letztlich ist ein Menschenleben gemessen an Raum und Zeit ohnehin völlig überbewertet...

Yezariael

Erleuchteter

Beiträge: 5 157

Wohnort: ... da wars dunkel und kalt...

  • Nachricht senden

20

05.05.2008, 20:06

Zitat

Original von GWC_Coyote
Jaja man kann immer allen helfen
Wieder mal ein perfektes Thema fürs Masters.

Hobbypsychologen allesamt....

/sign

21

05.05.2008, 20:16

das problem hat sich soeben von selbst gelöst .

is wieder aufgetaucht , saudumme aktion sowas .

Yezariael

Erleuchteter

Beiträge: 5 157

Wohnort: ... da wars dunkel und kalt...

  • Nachricht senden

22

05.05.2008, 20:24

gottseidank nur ein hilferuf... :(
klar ist das ne saudumme aktion, aber er scheint echt fertig gewesen zu sein...

24

05.05.2008, 20:42

Zitat


yeah! Bay Area Thrash at its best \m/

Attila

Erleuchteter

Beiträge: 7 575

Wohnort: Hamburg

Beruf: GER

  • Nachricht senden

25

05.05.2008, 20:59

ganz ehrlich ? wär ich die tochter von diesem amstätten typen gewesen hätt ich mich glaub ich in dem scheiss verlies erhängt....

26

05.05.2008, 21:20

Zitat

Original von _MIB_Eisbaer
Meine Kollegin geht diese Woche auf eine Beerdigung von jemandem der sich aufgehängt hat. Grund, laut abschiedsbrief, ist Mobbing in der Arbeit gewesen.
Sorry aber wie lächerlich ist das?
Der Typ war 44 hatte 2 Kinder (9 und 12) und eine Frau die immer zu ihm gehalten hat und hängt sich auf`?
Wtf


Ja, we te eff.. ganz schön lächerlich so ein Typ.

Alter.. geht es noch? Tickt bei dir überhaupt noch irgendwas in der Birne? Überleg mal wie die mit dem umgesprungen sein müssen, damit der Typ seine Kinder und seine Frau allein lässt! Stell dir mal vor wie hart das sein muss, wenn man lieber sich selbst umbringt, als sich das noch anzutun! Und du sagst WTF ARM zu dem Mann?

Wie wär's wenn du mal WTF ARM zu den Leuten sagst, die ihn dazu getrieben haben?

WTF ARM, Eisbaer.. wtf..

27

05.05.2008, 21:28

@plah

Ja wtf !

Ist er gezwungen in dem Job zu bleiben???
Er hat also die Wahl zwischen kündigen und Selbstmord??
Wie arm ist das denn?

Aber wahrscheinlich gehts der Familie jetzt besser. WEnn ich eine Familie gründe übernehme ich auch verantwortung für andere. Wäre er Single wär mir das wurscht aber so sitzt seine Frau jetzt mit 2 Kindern alleine da.


@Disa

Warum das egoistisch ist? Erstaunlicherweise ist es sehr egoistisch. Würde keiner um ihn trauern hätte er auch keine Freunde oder Familie die ihn liebt. Dann ist es kein Problem und niemand interessiert es aber wer Freunde hat und eine Familie die einen liebt hat genug Gründe um zu leben!
Meine Meinung!

Mich kotzt das an wenn Leute ihr Leben einfach so wegwerfen weil sie zu dumm, zu stolz oder einfach nur zu selbstbezogen sind.
Es gibt genug Leute die gerne leben würden und sterben müssen.

Yezariael

Erleuchteter

Beiträge: 5 157

Wohnort: ... da wars dunkel und kalt...

  • Nachricht senden

28

05.05.2008, 21:28

Zitat

Original von Attila
ganz ehrlich ? wär ich die tochter von diesem amstätten typen gewesen hätt ich mich glaub ich in dem scheiss verlies erhängt....


aber da waren noch ihre kinder...
und die kinder, die der widerling mit nach "oben" zu seiner frau genommen hat...

29

05.05.2008, 21:48

Vielleicht, lieber Eise, ist es für manche Menschen mehr Quahl zu leben, als für den Angehörigen mit dessen Suizid umzugehen. Aber dass Dir - und vielen anderen - die nötige Fantasie fehlt, sich in eine solche Lage zu versetzen, überrascht mich nicht.

Ich denke, jeder hat mal Momente, wo ihn das sein Leben so richtig ankotzt, nur bei einigen dauern diese "Momente" eben permanent an.

Manch einer ist vielleicht gezwungen, im Job zu bleiben, obwohl er gemobbt wird. Wenn ich mir vorstelle, ich hätte nix gelernt, würde irgendwo am Band stehen, der Chef ein Arschloch, die Kollegen Arschlöcher, natürlich keine Motorräder, Urlaube und andere Dinge, die das Leben angenehm machen ...

Attila

Erleuchteter

Beiträge: 7 575

Wohnort: Hamburg

Beruf: GER

  • Nachricht senden

30

05.05.2008, 21:54

ich persönlich finde kommentare in dieser richtung bei einem selbstmord auch nicht angebracht, es muss ja nicht dieses heuchlerische sein, dann halt einfach garnix sagen oder da raus halten ??

allein schon wenn man selber nicht genau weiß was derjenige erlebt hat oder was die beweggründe sind kommt klappe halten besser, wer weiß was dahinter steckt - selbst bei leuten wo äußerlich alles ok ist und positiv aussieht kann sprichwörtlich "die leiche im keller" sein..

für mich persönlich ist selbstmord - abgesehen von der bewussten entscheidung aufgrund von bestimmten krankheiten oder altersbedingten schwächen/schicksalen - auch als eine sehr bescheidene lösung, aber im endeffekt liegts in der entscheidung des einzelnen.