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Jetzt mal zur Abwechslung eine Buchvorstellung, die es aber in sich hat! Der deutsche Autor Tobias O. Meißner dürfte den meisten unbekannt sein. So ging es auch mir, bis ich vor einiger Zeit durch Zufall einen Thread im "Das Lied von Eis und Feuer"-Forum ausgegraben hatte. Angeregt durch den Belletristik-Thread von Anastasia möchte ich nun das Buch "Das Paradies der Schwerter" (362 Seiten) vorstellen, welches ich in nur drei Tagen förmlich verschlungen hatte. Es handelt sich dabei natürlich nicht um Trivial-Literatur, ist aber sehr leichte Kost, und ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, daß es jemandem nicht gefällt.

Kurz die Handlung: Sechzehn Männer nehmen in einer mittelalterlichen Welt an einem Turnier auf Leben und Tod teil. Die erste Hälfte des Buches stellt dem Leser die 16 Kämpfer und deren unterschiedliche Motive, an dem Turnier teilzunehmen, vor. Es ist praktisch eine Sammlung von 16 Kurzgeschichten. Im zweiten Teil der Geschichte laufen die Fäden beim Turnier zusammen. Da es sich um ein KO-System handelt, sind es genau 15 Kämpfe.

Wie in einem Interview zu lesen hat der Autor den 16 Kämpfern Werte wie bei einem Rollenspiel zugeteilt und den jeweiligen Kampfverlauf ausgewürfelt. Auch die Kampfpaarungen hat er vor jeder Runde ausgelost, so wie es in der Geschichte tatsächlich passiert. Das garantiert 100 prozentige Unvorhersehbarkeit, denn wenn selbst der Autor nicht weiß, was passieren wird, wie soll es denn der Leser erahnen?

Die Charaktere sind sehr phantasievoll: Da gibt es z.B. den unheimlichen Kanibalen, mehr Tier als Mensch, der von seinem Besitzer erst direkt vor dem Kampf von der Leine gelassen wird. Oder den mysteriösen Riesen, der als Waffe eine Art "Pflug" einsetzt. Oder den schwächlichen Trunkenbold, der einst durch reines Glück einen denkwürdigen Zweikampf gewonnen hatte und sich seit dem für unbesiegbar hält.

Ich will nicht zu viel verraten, vielleicht noch, warum ich das Buch genial finde, obwohl es eigentlich sehr banal klingt. Ich hab's - wie gesagt - an drei Abenden durchgelesen, einfach, weil's extrem spannend ist. Selbst meine Freundin, die sowas eigentlich gar nicht mag, wollte wissen, wie's ausgeht und hat es zuende gelesen. Ich find das Buch einfach nur geil, spannend ohne Ende, direkt, kein Gesülze, jede Menge Überraschungen, und die Action wirkt dennoch keineswegs billig!

Danach habe ich mir vom selben Autor "Hiobs Spiel - erstes Buch Frauenmörder" bestellt und bin nicht über Seite 100 gekommen. Das Buch wird im Internet von allen in den Himmel gelobt, aber dann der Schock: Noch nie so einen wirren Scheiß gelesen, ganz ehrlich. Der Autor ist unheimlich wandlungsfähig!

Spoiler hab ich nicht eingebaut, könnt also ruhig zuende lesen. Und schreibt dann unbedingt mal, wie's Euch gefallen hat.

Ach ja, und wenn Euch das "Paradies" gar nicht gefällt, könnt Ihr ja immer noch "Hiobs Spiel" lesen

Quoted

Original von Don_Dakota
@ Tamger
Ist bekannt ob der Buch auf einem Rollenspielsystem basiert?? Oder zumindest wie der Autor die Werte der Charaktere ausgewürfelt hat.

Ich weiß nicht, ob er sich an ein bekanntes Rollenspiel gehalten hat. Ich meine mich nur zu erinnern, daß er den Charakteren bestimmte Grund-Werte wie "Rüstung", "Geschicklichkeit" usw. zugeordnet hat, dazu gewisse Spezialfertigkeiten (damit auch Kämpfer ohne Rüstung und Waffen eine Chance haben). Natürlich spielte auch das Glück eine entscheidende Rolle.

Das Interview könnt ihr euch ja mal reinziehen:

http://www.epilog.de/PersData/M/Meissner…rview_AC061.htm

Edit: Es gab übrigens in einem anderen Forum den Vorschlag vom Autor, das Buch noch einmal neu zu schreiben - mit den selben Charakteren aber neuer Auslosung. Wurde aber allgemein eher negativ bewertet und war wohl auch nicht so ganz Ernst gemeint.

Na du weißt doch, Raupe, Puppe, Schmetterling bringen ihre Ernte ein! Also kannst du dir denken, daß da noch was passieren wird.

Und ja, Kapitel sechs ist eines der ganz großen.

Kapitel 28? Da bist du ja schon fast durch.

Wie fandest du denn das Kap 11, das Wintry-Kapitel. Ich meine speziell die Geschichte mit dem Blackvale?

Quoted

Original von Seraph Das Kapitel war cool. wintry selbst kam mir aber nach diesen geschichten von Ducoy recht lächerlich vor mit seinem Sparrow'n'Dagger-mutti sachen. das schwert was er dann ja aber benutzt ist dann schon besser tjo die geschichten waren beide krass fand ich, nicht nur die von blackvale(was ich aber für höchst unwahrscheinlich halte mit dem tor^^) als auch die von dem ersten!(fast noch schlimmer - die katze! allein mir das vorzustellen ist übelerregend :/ )

Naja dieser Ducoy hat sich eben mit seinen Schauergeschichten sein Bierchen verdient. Klar, daß er ein wenig übertreibt.

Quoted

Original von Seraph und du? wen hast du eig. favorisiert? =)

Mein Faforit war [SPOILER] anfags dieser Wilderer, Alam, weil er sich so schön gegen die Obrigkeit behauptet hatte. Und später dann Avalon Jaynes, der Stumme. Die Geschichte um ihn war einfach zu romantisch. [/SPOILER]

Weiß wer, warum der Spoiler-Tag nicht funktioniert? BB Code ist doch in diesem Forum möglich?