@ Icey
Statistiken, und so eine soll ja wohl aus dieser Umfrage enstehen, dienen in den seltensten Fällen dazu ein Bild von der Wirklichkeit wiederzugeben. Meistens zielt sowas darauf ab eine Meinung, ein persönliches oder politisches Ziel oder sonstwas zu untermauern, und dieses im trügerischen Lichte der unbestehlichen Mathematik unters Volk zu jubeln.
Ich habe in den letzten 3 Jahren nicht eine Statistik gesehen, die nach kritischen Hinterfragen nicht auch hätte ganz anders aussehen können. Einige stammen von mir selbst

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Fakt ist das die Spiele die man heute so zockt immer irgendeine Art von Gewalt beinhalten. Das ist aber keine Erfindung der Neuzeit. Im Fußball redet man von "Granate", "Bombe","Bollwerk" etc. Alles Begriffe die aus dem Krieg stammen. Ich hab aber noch nie jemand ernsthaft behaupten hören, das jemand zum Mörder wurde weil er zuviel Fußball geschaut hat. Schach ist letztendlich auch zur die Reduzierung des Schlachtfeldes auf ein Brettspiel, und von amoklaufenden Schachspielern hat man auch noch nirgends gelesen.
Es handelt sich bei all diesen Dingen schlichtweg um Sport, denn Sport ist nicht anders als ein Wettkampf. Hierzu mal eine mögliche Difinition von Prof. Dr. Claus Tiedemann, Uni Hamburg, Fachbereich Sportwissenschaft:
"Sport ist ein kulturelles Tätigkeitsfeld, in dem Menschen sich freiwillig in eine wirkliche oder auch nur vorgestellte Beziehung zu anderen Menschen begeben mit der bewußten Absicht, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten insbesondere im Gebiet der Bewegungskunst zu entwickeln und sich mit diesen anderen Menschen nach selbstgesetzten oder übernommenen Regeln zu vergleichen, ohne sie oder sich selbst schädigen zu wollen."
Ich sehe das ganz genauso. Für mich ist jemand der Abends im MP Age zockt mehr Sportler als jemand der abends einsam im Kraftraum geht oder jogt.
Der springende Punkt ist, das derjenige der mit anderen online spielt, sozial interagiert, Spass hat, sich mit andern mißt, und sich gewissen Regeln unterwirft. Nichts aber auch wirklich nichts dürfte einen Menschen wohl mehr davor bewaren zum Mörder zu werden, als sich in ein solches soziales Gefüge zu begeben.