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181

19.08.2009, 17:16

Zitat

sondern können auch schon mit kleinen Arbeiten ihr Einkommen verbessern.


Nein das tun sie eben nicht! Wenn du weniger als der Regelsatz verdienst verbesserst du dein Einkommen nicht - da kannst du arbeiten was du willst.

182

19.08.2009, 17:18

Zitat

Original von pitt82

Zitat

sondern können auch schon mit kleinen Arbeiten ihr Einkommen verbessern.

Nein das tun sie eben nicht! Wenn du weniger als der Regelsatz verdienst verbesserst du dein Einkommen nicht - da kannst du arbeiten was du willst.

Das ist doch der Punkt, wieso diese Regelungen geändert gehören. Darüber schreibe ich doch die letzten Beiträge. Kein Mindestlohn macht nur dann Sinn, wenn es sich für jeden lohnt auch noch eine schlecht bezahlte Arbeit anzunehmen und der Lohn nicht so auf die staatlichen Transfers angerechnet wird, dass sich zusätzliche Arbeit nicht mehr lohnt.

Niemand will doch eine Situation, wo es keinen Mindestlohn, keine staatlichen Transfers gibt und die Menschen gezwungen werden zu arbeiten.

183

19.08.2009, 17:21

Also bist du für n Grundeinkommen?

184

19.08.2009, 17:22

Zitat

Original von pitt82
Also bist du für n Grundeinkommen?

Natürlich.

185

19.08.2009, 17:52

Naja, Scheinkausalitäten sind ja auch dann vorhanden, wenn jemand Korrelationen für austauschbar hält. Um beim Beispiel mit (fiktiven) Zahlen zu bleiben:

Korrelation von Hochschulabschluss und FDP-Wähler > 0.7
Korrelation von hohem Einkommen und FDP-Wähler > 0.7
Dann liegt der Schluss nahe, dass Hochschulabschluss und hohes Einkommen auch positiv korreliert sind, vorstellbar wäre aber eine Gesellschaft, die nur Romanistik als Studienfach anbietet, da wäre dann
Korrelation von Hochschulabschluss und hohes Einkommen = - 0,9 :D
Ich hab das also schon verstanden ;)

Zitat

Im Endergebnis werden ie Menschen doch mit staatlichen Transfers nciht schlechter, sondern sogar leicht besser gestellt. In der volkswirtschaft wird insgesamt mehr gearbeitet, ein Teil dieses Gewinns fließt an die im Niedriglohnsektor arbeitenden.


So ist die Aussage übrigens falsch. Die Menschen wären nur FINANZIELL besser gestellt, dass hat mitunter wenig bis gar nichts damit zu tun, wie die Person die neue Gesamtsituation (Abhängigkeit von staatlichen Transferleistungen) beurteilt.

Zitat

Man muss nicht super-rational sein, sondern sich nur klarmachen, dass man es ohne ausreichende Bildung oder spezielle Fähigkeiten später schwer haben wird. Die Lehrer sagen doch die ganze Zeit, man lernt nicht für die Schule, sondern fürs Leben. Dies zu begreifen ist doch jetzt nciht sooo schwer und dafür muss man kein Mr. Spock sein.


Gratulation zu deinen Lehrern, glaub mir, dass ist bei weitem nicht common knowledge und widerspricht auch 60 Jahren Geschichte (lebenslange Festanstellung ohne zwingende Notwendigkeit von Flexibilität waren über Jahrzehnte Basis der größten Bevölkerungsgruppe).

Zitat

Was hat man denn für einen Erkenntnisgewinn bei nicht falsifizierbaren Ergebnissen? Gib mal ein Beispiel. Ist ein neues Bennennen schon Erkentnissgewinn, oder muss man dazu nicht auch Struktur aufdecken?


Es ist ja schon ein Erkenntnisgewinn, wenn man sich mit sozialen Phänomenen auseinandersetzt, die jenseits unserer Wahrnehmung existieren. Ich schreibe meine Diplomarbeit über die bhutanische Staatsphilosophie des Gross National Happiness, allein die Tatsache, dass es solch eine Politik gibt, die das "Glück" der Bevölkerung aktiv über das Wachstum des BNE stellt, ist zuersteinmal bemerkenswert. Inwieweit eine Nachahmung möglich, sinnvoll etc. ist, ist dann Ziel der Analyse.

186

19.08.2009, 18:19

Zitat

Original von DS_Deadpool
Korrelation von Hochschulabschluss und FDP-Wähler > 0.7
Korrelation von hohem Einkommen und FDP-Wähler > 0.7
Dann liegt der Schluss nahe, dass Hochschulabschluss und hohes Einkommen auch positiv korreliert sind, vorstellbar wäre aber eine Gesellschaft, die nur Romanistik als Studienfach anbietet, da wäre dann
Korrelation von Hochschulabschluss und hohes Einkommen = - 0,9 :D
Ich hab das also schon verstanden ;)

Ähm, wo ist das ein Joke und wo ernst?
Also wenn es ernst ist, dann stimmt dieses Beispiel hinten und vorne nicht oder ich verstehe es komplett nicht. Erklär mal bitte genauer, was du meinst. Du kannst ruhig ein einfaches Beispiel konstruieren.

Zitat

Original von DS_Deadpool
Gratulation zu deinen Lehrern, glaub mir, dass ist bei weitem nicht common knowledge und widerspricht auch 60 Jahren Geschichte (lebenslange Festanstellung ohne zwingende Notwendigkeit von Flexibilität waren über Jahrzehnte Basis der größten Bevölkerungsgruppe).

Früher gab es noch einen anderen Arbeitsethos, etwas "schaffen" und eine Ausbildung machen. Da wurde die individuelle Einsicht durch gesellschaftlichen Zwang ersetzt.

Zitat

Original von DS_Deadpool

Zitat

Original von AtroX_Worf
Was hat man denn für einen Erkenntnisgewinn bei nicht falsifizierbaren Ergebnissen? Gib mal ein Beispiel. Ist ein neues Bennennen schon Erkentnissgewinn, oder muss man dazu nicht auch Struktur aufdecken?

Es ist ja schon ein Erkenntnisgewinn, wenn man sich mit sozialen Phänomenen auseinandersetzt, die jenseits unserer Wahrnehmung existieren.

Jenseits unser Wahrnehmung existiert etwas? ?(
Ich meine letztlich muss es messbar sein wie UV-Strahlung etc.

Zitat

Original von DS_Deadpool
Ich schreibe meine Diplomarbeit über die bhutanische Staatsphilosophie des Gross National Happiness, allein die Tatsache, dass es solch eine Politik gibt, die das "Glück" der Bevölkerung aktiv über das Wachstum des BNE stellt, ist zuersteinmal bemerkenswert. Inwieweit eine Nachahmung möglich, sinnvoll etc. ist, ist dann Ziel der Analyse.

Also produzierst du viel heiße Luft mit vielen Fußnoten und Querverweisen zu ähnlich heißer Luft, und die Bewertung bzw. wissenschaftliche Qualität bemisst sich nach Konsistenz und der Reputation der zitierten Arbeiten?
Das ist wirklich Wissenschaft, weil es eine wissenschaftliche Form hat. :D

Ich meine ich hatte auch meine DA damals über spezielle Nutzenfunktion geschrieben. Allerdings habe ich die spezielle Klasse dann anhand empirischer Daten aus den USA und Deutschland getestet. Insofern kann ich noch zufrieden sein, weil ich ein Modell aufgestellt und es anhand der Realitet getestet habe. Das ganze auf insgesamt 68 Seiten, davon 47 Inhalt. Das nenn ich mal knapp auf den Punkt gebracht (ok, war auf englisch, da wirds immer etwas kürzer).

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (19.08.2009, 18:24)


187

19.08.2009, 18:29

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von disaster
In Deiner Sichtweise können Löhne gemessen an deren Wert und Produktivität immer weiter sinken, sogar negativ werden (d.h. der Arbeitnehmer bringt noch Geld mit, damit er arbeiten darf :rolleyes: ) und Du würdest auch dann wohl immer noch behaupten, dies sei besser als gar keine Arbeit.

Negative Löhne kann man nur kurzfristig realisieren, dass ist auch gar nciht der Punkt.
Ich verstehe einfach nicht, wieso der Staat ein Niveau festschreiben soll, ab dem man arbeiten darf. Es geht ja hier nicht um die Sicherung des sozio-kulturellen Existenzminimums, dies wird auch weiterhin über Transferzahlungen bereitgestellt werden müssen. Es geht konkret um die Frage, ob Menschen auch sehr unproduktiver, niedrig entlohnter Arbeit nachgehen dürfen, oder ob ihnen dies verboten wird.


Es geht nicht darum, Menschen zu verbieten, Niedriglohnjobs anzunehmen. Es geht darum, Arbeitgeber zu zwingen, Mindestlöhne zu zahlen; aber das weißt Du selbst.

Alles weitere ergibt sich von selbst, denn auf dieser Basis wird sich der Markt selbst regulieren. Das Mindestniveau muss deshalb staatlich festgeschrieben werden, weil wir hier eine soziale Marktwirtschaft haben, sozialen Frieden erhalten wollen und man es nicht der Vernunft der Arbeitgeber (z.B. Dir - sollte mal etwas aus Dir werden) überlassen kann, wo der Lohndumping aufhören muss.
Transferleistungen sind kein geeignetes Mittel - auch hier wiederhole ich mich - da sie stets seitens der Arbeitgeber ausgenutzt werden. Wie möchtest Du das verhindern (mal abgesehen von der Würdelosigkeit, trotz Vollzeitjob zum Amt gehen zu müssen)?

Zitat

Original von AtroX_WorfIch will nur, dass der staat nciht eine grenze bestimmt, unter der Arbeit nciht mehr angenommen werden darf.
Auch gesamtvolkwirtschaftlich halte ich es für sinnvoller, wenn es diese Arbeit auch noch gibt. Dies wäre zusätzlich zu all den anderen Jobs.

1.) Siehe oben, 2.) Mindestlöhne verhindern nicht, dass es diese Jobs gibt. Sie werden nur besser bezahlt.

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von disaster
Sollte ein Job diesen Wert nicht darstellen, dann wird er eben wegfallen. Ich behaupte, langfristig fällt kein Arbeitsplatz weg, da sich der Wert einer Tätigkeit bzw. die Produktivität eines Menschen auf Basis von Mindestlöhnen grundsätzlich anders berechnen wird.

Ich finde es kalt zu sagen, wir setzen eine Grenze, darunter fallen einfach alle Jobs weg.

Erst mal lol, dass Du von Kälte sprichst. Wie zynisch ist das denn? Dass die Jobs nicht wirklich wegfallen, hatte ich bereits begründet. Wieder nur Rewind & Play von Dir, aber keine Argumente.

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich halte es eben für falsch, vor der Wirklichkeit die Augen zu verschließen und zu sagen: Egal wie produktiv ihr seid, wir führen einfach mal einen Mindestlohn ein.

Wie willst Du eigentlich bewerten, ob ein Hilfsjob produktiv genug für 7€/Std. ist oder nicht? Der Wert der Produktivität rechnet sich doch wohl auch nach Angebot und Nachfrage, oder willst Du mir erzählen, das Einkommen eines Managers hätte auch nur annähernd mit dessen Produktivität zu tun (nicht wenige hätten da einen negativen Wert stehen)?

Wird ein Mindestlohn eingeführt, ändert sich nur die Basis für die Berechnung des Wertes der Produktivität. Alle weiteren Faktoren bleiben unverändert.

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »disaster« (19.08.2009, 18:32)


188

19.08.2009, 18:48

Zitat

Original von disaster

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich halte es eben für falsch, vor der Wirklichkeit die Augen zu verschließen und zu sagen: Egal wie produktiv ihr seid, wir führen einfach mal einen Mindestlohn ein.

Der Wert der Produktivität rechnet sich doch wohl auch nach Angebot und Nachfrage, oder willst Du mir erzählen, das Einkommen eines Managers hätte auch nur annähernd mit dessen Produktivität zu tun ...?

Wird ein Mindestlohn eingeführt, ändert sich nur die Basis für die Berechnung des Wertes der Produktivität. Alle weiteren Faktoren bleiben unverändert.

Produktivität ist von Angebot und Nachfrage abhängig, aber nicht direkt vom Lohn. Dazu hatte ich schon folgendes geschrieben:

Zitat

Original von AtroX_Worf
Und wie soll sich die Produktivität erhöhen? Wird die Binnennachfrage so stark gesteigert, dass sich dadurch die Produktivität erhöht? Das bezweifle ich stark. Ansonsten ändert sich nichts grundlegendes an der Produktivität, durch einen Mindestlohn wieder niemand stärker oder arbeitet schneller.

Was ist denn bei dir die Basis? An Angebot und Nachfrage ändert sich so schnell nichts, allenfalls der indirekte Effekt aus der gestiegenen Binnennachfrage. Dagegen steht weniger realisierte Arbeit.

Zitat

Original von disaster
Es geht nicht darum, Menschen zu verbieten, Niedriglohnjobs anzunehmen. Es geht darum, Arbeitgeber zu zwingen, Mindestlöhne zu zahlen; aber das weißt Du selbst.

Nein, es sind 2 Seiten der gleichen Medaille. Aus Sicht eines Arbeitslosen verbietet man, eventuell einen Niedriglohnjob anzunehmen.

Zitat

Original von disaster
Transferleistungen sind kein geeignetes Mittel - auch hier wiederhole ich mich - da sie stets seitens der Arbeitgeber ausgenutzt werden. Wie möchtest Du das verhindern (mal abgesehen von der Würdelosigkeit, trotz Vollzeitjob zum Amt gehen zu müssen)?

Natürlich werden sie ausgenutzt, dass kann nicht sinnvoll verhindert werden. Muss es aber auch nicht, diesen Preis muss man eben bezahlen. Andernfalls zahlt man den Preis als Überwachungskosten und eine Staatsbürokratie mit vielen unnützen Beamten, die die ganze Zeit Anträge prüfen und Transferleistungen bewilligen, Schonvermögen bewerten, Miet/Heizkosten prüfen etc.
Deswegen sind ja Rahmenbedingungen so wichtig, wo man diese Überprüfungen auf ein Mindestmaß runterschrauben kann.
Das Unternehmen soll ja kein Geld als Zuschuß bekommen, sondern nur der Arbeitnehmer, bzw. es wird mit seiner Steuer verrechnet.
Nach dem FDP-Steuersystem würde er sowieso erst ab 10.000€ Einkommen als Single Steuern zahlen.

Zitat

Original von disaster

Zitat

Original von AtroX_WorfIch will nur, dass der Staat nicht eine Grenze bestimmt, unter der Arbeit nicht mehr angenommen werden darf.
Auch gesamtvolkwirtschaftlich halte ich es für sinnvoller, wenn es diese Arbeit auch noch gibt. Dies wäre zusätzlich zu all den anderen Jobs.

1.) Siehe oben, 2.) Mindestlöhne verhindern nicht, dass es diese Jobs gibt. Sie werden nur besser bezahlt.

Wenn Mindestlöhne die Nachfrage nach Arbeit nicht senken, wieso setzen wir dann nicht den Mindestlohn auf 100€/h? Das wäre doch dann die logische Konsequenz, wenn es allen durch Mindestlöhne nur besser geht und keiner verliert.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (19.08.2009, 18:58)


189

19.08.2009, 19:06

Zitat

Original von AtroX_Worf
Wenn Mindestlöhne die Nachfrage nach Arbeit nicht senken, wieso setzen wir dann nicht den Mindestlohn auf 100€/h? Das wäre doch dann die logische Konsequenz, wenn es allen durch Mindestlöhne nur besser geht und keiner verliert.


Jetzt aber raus hier.

190

19.08.2009, 19:09

Zitat


Ich finde es kalt zu sagen, wir setzen eine Grenze, darunter fallen einfach alle Jobs weg.


^^ ich denke das war auf mich bezogen. Aber sorry wenn deine BWL dir sagt es ist sinnvoll:

Das der Staat Transferleistungen erbringt. Die dafür sorgen das das Lohnniveau (Beispiel: Zeitarbeit) noch weiter sinkt. Damit gleichzeitig die Transferleistungen erhöhen. Durch diesen Subventionierten Druck andere Unternehmer ( gibt ja Zeitarbeitsfirmen die für einen Mindestlohn sind ) dazu zwingen auch das Lohnniveau zu senken und damit noch mehr Transferleistungsempfänger zu produzieren. Dann stimmt etwas nicht absolut nicht. Ich verursache Kosten um noch mehr Kosten zu haben - Sry welches Wirtschaftsprinzip ist das?

Ich glaube einfach das gewisse Jobs wegfallen werden, oder anders aufgeteilt werden so das sie in anderen Jobs die höher bezahlt werden verschwinden ( gemacht werden müssen sie ja). Oder schlichtweg ins Ausland verlagert werden. Aber das muss man halt hin nehmen, besser als mit Plan Geld verbrennen.

Hätte auch gerne die Formel die mir Berechnet das das Sinnvoll ist. Mit genau diesem Punkt verliert die FDP in meinen Augen jegliche Kompetenz einen Staat zu führen ähnlich wie die SED äh Linke es hat.

Btw: Hartz 4 und so was die FDP nun weiter denkt ist von der Regierung Schröder(SPD) angeleihert worden dafür sind sie abgestraft worden.

Dann soll er ehrenamtlich Papiertüten zusammen kleben. Auch völlig egal aber besser als eine wie oben beschriebene Maschinerie weiter zu führen. Könnt jedesmal wirklich ausrasten wenn ich daran denke das unser lieber Staat im Moment so arbeitet und es gleichzeitig noch Parteien gibt die diese Maschinerie verstärken wollen. :stupid:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »[*HS*] Lofy« (19.08.2009, 19:13)


191

19.08.2009, 19:12

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von disaster

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich halte es eben für falsch, vor der Wirklichkeit die Augen zu verschließen und zu sagen: Egal wie produktiv ihr seid, wir führen einfach mal einen Mindestlohn ein.

Der Wert der Produktivität rechnet sich doch wohl auch nach Angebot und Nachfrage, oder willst Du mir erzählen, das Einkommen eines Managers hätte auch nur annähernd mit dessen Produktivität zu tun ...?

Wird ein Mindestlohn eingeführt, ändert sich nur die Basis für die Berechnung des Wertes der Produktivität. Alle weiteren Faktoren bleiben unverändert.

Produktivität ist von Angebot und Nachfrage abhängig, aber nicht direkt vom Lohn.


ist nicht eher die nachfrage von der produktivität abhängig?

192

19.08.2009, 19:13

Denke eher das Angebot sollte sich ja bei mehr Produktivität ausweiten...

193

19.08.2009, 19:14

Idealerweise sollten die Mindestlöhne gleich europaweit (ggf. gewichtet) eingeführt werden, dann hätte sich das Thema Binnennachfrage schon ausgedehnt.

Im Wesentlichen geht es aber doch um Dienstleistungen im Innland, die krassem Lohndumping unterworfen sind.

Nimm das Beispiel der Postzusteller: Grundsätzlich wären die Kunden sicher in der Lage, mehr Porto zu zahlen. Ich bezweifle, dass weite Teile der postalischen Kommunikation eingestellt würden, wenn die Preise allgemein etwas ansteigen. Da es keine Mindestlöhne gibt, unterbieten sich die verschiedenen Anbieter gegenseitig immer weiter auf Kosten der Löhne, Arbeitgeber und Kunden profitieren, Arbeitnehmer sind die Dummen. Der Preis bestimmt sich also nicht durch den Lohn sondern umgekehrt. Werden Mindestlöhne eingeführt, ist dieser Entwicklung eine feste Grenze gesetzt. Der Wert der Produktivität fängt also fest bei 7€/Std. an, darunter hat das Angebot keinen Wert. Wettbewerb muss also über andere Faktoren entstehen (Service, Schnelligkeit, hastenichgesehen) als über Preisdumping.
Ich bin ziemlich sicher, es werden dennoch genauso viele Briefe versendet wie vorher, auch wenn alle Anbieter durchschnittlich die Preise aufgrund der Mindestlöhne erhöhen müssen.

Wenn Du jetzt mal versuchst, logisch zu denken (es ist schwer Worf, ich weiß, ich hatte es schon erklärt, aber Du offensichtlich nicht verstanden), wird die Spirale des Lohndumpings mit der zunehmenden Zahl Arbeitsloser (und steigendem Angebot von Arbeitskraft) immer weiter gehen und die Löhne stetig sinken. (ACHTUNG Logik:) Mit immer weiter sinkenden Löhnen (5€/Std -> 3€/Std -> 1€/Std -> ~0€/Std) wird es immer unwahrscheinlicher, dass Arbeit sich lohnt. Du möchtest ja einen Anreiz, dass sich die Annahme von Billigjobs auszahlt und der Arbeitnehmer mehr heraus bekommt, als wenn er nur Hartz4 bekommt. Der Lohn sinkt aber immer weiter, so dass dieses Ziel rein logisch nicht erreicht werden kann. Es sei denn... Du führst Mindestlöhne ein.

Hinzu kommt, dass in obigem Beispiel die Billiglohnbeschäftigten kein Geld mehr haben, um Briefe zu versenden. Der Dienstleister, der vermeintlich vom Lohndumping profitiert, verliert auf der anderen Seite Kunden, die ihrerseits sein Angebot nicht mehr bezahlen können usw.

Im Übrigen sind staatliche Transferleistungen weitaus gravierendere Eingriffe in den Markt, als es das Festschreiben von Mindestlöhnen wäre.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »disaster« (19.08.2009, 19:18)


194

19.08.2009, 19:15

Zitat

Original von [*HS*] Lofy
Denke eher das Angebot sollte sich ja bei mehr Produktivität ausweiten...


das angebot an?

195

19.08.2009, 19:18

an Gütern wenn ein mensch statt 5 - 6 Produziert weitet sich das angebot aus -> Preis sinkt theoretisch...

196

19.08.2009, 19:19

ok, ich meinte das bei höherer produktivität die nachfrage nach arbeitskräften steigen sollte

197

19.08.2009, 19:22

Könnte sich aber dann auch genau umgekehrt auswirken. Durch Höhere Produktivität. Kann die Nachfrage mit wesentlich weniger Arbeitskraft gedeckt werden.

198

19.08.2009, 19:35

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (04.12.2009, 22:16)


199

19.08.2009, 20:43

Zitat

Original von [pG]fire_de

Zitat

Original von AtroX_Worf
Produktivität ist von Angebot und Nachfrage abhängig, aber nicht direkt vom Lohn.

ist nicht eher die nachfrage von der produktivität abhängig?

Sicher auch, aber ich wollte ja eine Aussage über die Produktivität treffen.
Im Produktionsprozess wird aus Vorprodukten ein Endprodukt erstellt. Jetzt kommt es auf die Preise von Vorprodukten und Endprodukten an, welcher Mehrwert den Vorprodukten hinzugefügt wird.
quote]Original von disaster
Der Wert der Produktivität fängt also fest bei 7€/Std. an, darunter hat das Angebot keinen Wert. Wettbewerb muss also über andere Faktoren entstehen (Service, Schnelligkeit, hastenichgesehen) als über Preisdumping. [/quote]
Du verwechselst hier anscheinend einige Dinge. Wie darüber gerade beschrieben hat die Produktivität direkt erst einmal nichts mit dem Lohn zu tun. Vielmehr bemisst sich der Lohn nach dem am Markt erzielten Wert der Veredelung, der den Vorprodukten hinzugefügt wird.
Wettbewerb kann immer parallel über andere Produktspezifikationen entstehen, wenn diese auch vom Kunden angenommen werden.

Zitat

Original von disaster
Nimm das Beispiel der Postzusteller: Grundsätzlich wären die Kunden sicher in der Lage, mehr Porto zu zahlen. Ich bezweifle, dass weite Teile der postalischen Kommunikation eingestellt würden, wenn die Preise allgemein etwas ansteigen. Da es keine Mindestlöhne gibt, unterbieten sich die verschiedenen Anbieter gegenseitig immer weiter auf Kosten der Löhne, Arbeitgeber und Kunden profitieren, Arbeitnehmer sind die Dummen. Der Preis bestimmt sich also nicht durch den Lohn sondern umgekehrt. Werden Mindestlöhne eingeführt, ist dieser Entwicklung eine feste Grenze gesetzt.

Eigentlich ist die Post eine denkbar schlechtes Beispiel. Es handelt sich wohl um ein natürliches Monopol, es ist ein ehemaliges Staatsunternehmen, welches sich die Portopreise von irgend einem Bundesamt genehmigen lassen muss und dafür ist die Post von der MwSt befreit, die Konkurrenten zahlen müssen.

Zudem geht es nicht darum die Preise für den Endverbraucher teurer zu machen. Dann könnten wir auch dem Dachdecker, der Müllabfuhr oder dem Schuster mehr bezahlen. Dies kann nicht die geeignete Lösung sein.


Zitat

Original von disaster
Wenn Du jetzt mal versuchst, logisch zu denken (es ist schwer Worf, ich weiß, ich hatte es schon erklärt, aber Du offensichtlich nicht verstanden)

Ah, nur was du sagst ist logisch und was andere sagen ist unlogisch? Respekt für diese Hybris.

Zitat

Original von disaster
...wird die Spirale des Lohndumpings mit der zunehmenden Zahl Arbeitsloser (und steigendem Angebot von Arbeitskraft) immer weiter gehen und die Löhne stetig sinken. (ACHTUNG Logik:) Mit immer weiter sinkenden Löhnen (5€/Std -> 3€/Std -> 1€/Std -> ~0€/Std) wird es immer unwahrscheinlicher, dass Arbeit sich lohnt. Du möchtest ja einen Anreiz, dass sich die Annahme von Billigjobs auszahlt und der Arbeitnehmer mehr heraus bekommt, als wenn er nur Hartz4 bekommt. Der Lohn sinkt aber immer weiter, so dass dieses Ziel rein logisch nicht erreicht werden kann. Es sei denn... Du führst Mindestlöhne ein.

Wieso soll sich die Anzahl Arbeitsloser erhöhen bzw. wieso soll das Angebot an Arbeit steigen? Im Zeitablauf wird eher die Nachfrage nach qualifizierter Arbeit steigen, weil man sich mit zunehmender Arbeitsdauer im verrichteten Job spezialisiert.
Zudem wird das Arbeitsangebot bei sinkenden Löhnen immer geringer. Wieso sollte ich noch bei 1€/h etwas dazu verdienen? Das lohnt den Aufwand nicht oder die Arbeit müsste schon extrem Spaß machen.

Zitat

Original von disaster
Hinzu kommt, dass in obigem Beispiel die Billiglohnbeschäftigten kein Geld mehr haben, um Briefe zu versenden. Der Dienstleister, der vermeintlich vom Lohndumping profitiert, verliert auf der anderen Seite Kunden, die ihrerseits sein Angebot nicht mehr bezahlen können usw.

Jaja, wir zahlen am besten alle höhere Löhne, dann können wir die Preise anziehen, dann wieder höhere Löhne... nur wieso funktioniert dies wohl nicht?

Zitat

Original von disaster
Im Übrigen sind staatliche Transferleistungen weitaus gravierendere Eingriffe in den Markt, als es das Festschreiben von Mindestlöhnen wäre.

Sehe ich überhaupt nicht so, da sie die ursprünglichen Knappheitsrelationen so wenig wie möglich verzerren.

200

19.08.2009, 21:42

Zitat

Original von hiigara
...lohndumping also der annahme dass alle weniger lonh pro arbeitsstunde bieten? nun der potentielle lohnempfänger bietet essen arbeit einfach nciht an! das führt daz u dass a und b keine abreiterr beschäftigen und dementsprechend vom markt verschwinden oder ihre angebote anheben müssen


Hm, wird aber die niedrige Lohnzahlung wie in unserem Falle staatlich subventioniert... Funktioniert dein System super...

201

19.08.2009, 22:07

Zitat

Original von AtroX_Worf
Zudem wird das Arbeitsangebot bei sinkenden Löhnen immer geringer. Wieso sollte ich noch bei 1€/h etwas dazu verdienen? Das lohnt den Aufwand nicht oder die Arbeit müsste schon extrem Spaß machen.


Ok, Du hast verstanden, dass Lohndumping als Motivator ("besser Billiglohn als gar keine Arbeit") ganz offsentsichtlich nicht funktioniert.

Nicht verstanden hast Du, dass zwar die Bereitschaft zu arbeiten geringer wird (es ist schon erstaunlich, dass es überhaupt Menschen in diesem Lande gibt, die noch bereit sind, für 5€/Std und weniger zu arbeiten) wird, nicht aber das Angebot! Die Menschen sterben nicht, sie leben Dank Hartz4 weiter und die Mehrzahl will arbeiten. Das Angebot ist also vorhanden, jedoch nicht zu diesem Preis, weil der Staat mit Hartz4 bereist selbst einen Mindestlohn anbietet. So wie er auch mit jeder anderen Art einen Mindestlohn anbietet, nur dass dieser vom Staat, statt vom Arbeitgeber finanziert wird.

Da Menschen keine Ware sind, die man bei Überangebot in Butterbergen bedenkenlos vergammeln lassen kann, ist Deine nüchterne Betrachtung hiermit am Ende. Denn irgendwann werden sich diese Menschen einen Knüppel nehmen und Dir das Thema Produktivität auf ihre Art näher bringen.

Selbstverständlich darf man Mindestlöhne nicht überreitzen. Sie müssen knapp über dem Hartz4-Satz liegen und dürfen das Existenzminimum nur gerade so übertreffen, dass sich Arbeit mit dieser Untergrenze wieder lohnt. Definiert man sie zu hoch, setzt man eine Spirale der Preissteigerung und Inflation in Gang.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (19.08.2009, 22:09)


202

20.08.2009, 09:12

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (04.12.2009, 22:16)


203

20.08.2009, 09:31

Zitat

Original von hiagara
ja disaster du sagst es selber wir haben in deutschland einen mindestlohn in form von sozialtransfers also wozu noch einen weiteren mindestlohn festlegen der anderen eine zusätzliche last aufbürdet?


Zitat

Original von Lofy
^^ ich denke das war auf mich bezogen. Aber sorry wenn deine BWL dir sagt es ist sinnvoll:

Das der Staat Transferleistungen erbringt. Die dafür sorgen das das Lohnniveau (Beispiel: Zeitarbeit) noch weiter sinkt. Damit gleichzeitig die Transferleistungen erhöhen. Durch diesen Subventionierten Druck andere Unternehmer ( gibt ja Zeitarbeitsfirmen die für einen Mindestlohn sind ) dazu zwingen auch das Lohnniveau zu senken und damit noch mehr Transferleistungsempfänger zu produzieren. Dann stimmt etwas nicht absolut nicht. Ich verursache Kosten um noch mehr Kosten zu haben - Sry welches Wirtschaftsprinzip ist das?

Ich glaube einfach das gewisse Jobs wegfallen werden, oder anders aufgeteilt werden so das sie in anderen Jobs die höher bezahlt werden verschwinden ( gemacht werden müssen sie ja). Oder schlichtweg ins Ausland verlagert werden. Aber das muss man halt hin nehmen, besser als mit Plan Geld verbrennen.



^^ deswegen ...

Auch noch ganz Interessant bei uns erhalten Bezirksliga Fussballer 25 € pro Spiel (mind) das sind 5,5 Euro pro Stunde für nen hobby fussballer... Das da sobald der mit dem Ball umgehen kann noch mehr geht klammern wir mal aus...

Lohn: 3€/5€ die Stunde :/

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »[*HS*] Lofy« (20.08.2009, 09:39)


204

20.08.2009, 09:45

.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (04.12.2009, 22:17)


205

20.08.2009, 10:12

Zitat

Original von hiigara
du gehst davon aus dass jemand einen geringbezahlte arbeit annimmt und dann zum anheben des einkommens transferleistungen beantragt das ist eine sehr spekulative aussage


Das ist keine spekulative Aussage sondern Fakt.
Exakt so geschieht heute täglich in D-Land.

Die Notwendigkeit von Mindestlöhnen wurde jetzt nun wirklich mehrfach unf hinreichend erläutert. Keine Lust das ständig zu wiederholen.

206

20.08.2009, 10:35

Bin zwar nicht Wahlberechtigt, hab´aber Spaß halber auch mal probiert:

(PIRATEN) -0.62
(Grüne) -0.65
(Violette) -0.68
(ÖDP) -0.76
.
.
.
(CDU) -1.04
(NPD) -1.05
(CM) -1.05
(CSU) -1.06

Das lustige ist, dass ich bei Wahl-O-Maten in Österreich immer im rechten Eck (FPÖ, Orange) lande, und von den Grünen recht weit weg :D
Das bedeutet aber nicht, dass ich danach wähle ;)

Interessanter weise waren keine Frauenthemen dabei! Scheinbar sind die deutschen Grünen an Umweltthemen interessiert und nicht so Frauenthemen und Asylpolitik, wie sie es in Österreich sind.



Zum Thema Grundeinkommen:
Vor einigen Jahren habe ich über diesen Vorschlag noch gelacht, aber heute sehe ich das anders.

Kurz gesagt, man kann entweder für Sklaverei oder für Grundeinkommen sein.

207

20.08.2009, 10:44

Zitat

Original von hiigara
ja lofy du gehst davon aus dass jemand einen geringbezahlte arbeit annimmt und dann zum anheben des einkommens transferleistungen beantragt das ist eine sehr spekulative aussage aber es geht doch hier jetzt um einen gesetzlich festgelegten mindeslohn und dessen notwendigkeit


wie disaster schon sagte, so passiert es. Habe reinzufällig das Glück gehabt, in der Zeitarbeit mal paar monate zu arbeiten. Dazu ist meine Mutter Sachbearbeitern (Arbeitsvermittlerin) bei der Arge ;)

208

20.08.2009, 12:11

.

Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »hiigara« (04.12.2009, 22:17)


209

20.08.2009, 12:24

Ich bin ja echt nicht pingelig, aber den Beitrag kann man kaum lesen vor lauter Fehlern - vor allem den letzten Satz. X(

210

20.08.2009, 13:31

ui was hast du da verbrochen :-D