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Juzam

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151

15.08.2010, 13:58

Wo ist denn das Katzenbeispiel ohne Praxisbezug?

152

15.08.2010, 14:00

Wo ist der Mond?
Lern halt mal lesen...

Juzam

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153

15.08.2010, 14:03

Klar, eine Katze stößt keinen Hund von der Brücke, aber wenn sie mit Mäusen spielt und diese dabei quält, ist das etwas völlig anderes?

154

15.08.2010, 14:13

Eine Katze handelt aber instinktiv, während der Mensch es geschafft hat sich über seine Instinkte hinwegzusetzen (das ist zumindest bei vielen Menschen der Fall). Während sich eine Katze wohl kaum einen Kopf darüber machen wird, ob das Tier leidet, können wir das sehr wohl und sollten deshalb eine Regelung finden, die es untersagt Tiere unnötig zu quälen.
Die Tiere, die nur zur Nahrungszwecken gezüchtet werden, sind doch mittlerweile ohnehin so verzüchtet, dass sie gar nicht mehr lebensfähig sind teilweise. Ich sehe hier irgendwie den Grund nicht, weshalb wir es der Katze gleich tun sollten, obwohl wir es offensichtlich besser wissen / können. Ausserdem wird eine Katze niemals ein Pferd aus Spaß an der Freude aufschlitzen und anschließend wegrennen. Sowas tun nur Menschen. Kranke Menschen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Snaile« (15.08.2010, 14:13)


156

15.08.2010, 14:32

Zitat


:D
Sicherheitsverwarung!

Juzam

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157

15.08.2010, 14:43

Zitat

Original von Snaile
Ich sehe hier irgendwie den Grund nicht, weshalb wir es der Katze gleich tun sollten, obwohl wir es offensichtlich besser wissen / können. Ausserdem wird eine Katze niemals ein Pferd aus Spaß an der Freude aufschlitzen und anschließend wegrennen. Sowas tun nur Menschen. Kranke Menschen.


Stimme ich dir vollkommmen zu. Nur würden sich kranke Menschen an solche Gesetze halten, zudem Pferde aufschlitzen schon unter Strafe steht?

sylence

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158

15.08.2010, 17:04

Handelt zwar nicht von Katzen, aber immerhin: Scheine sind Ich-bewusst
Muss Snaile in der Diskussion hier mal recht geben.

159

15.08.2010, 17:14

Zitat

Original von AtroX_Worf
Es bringt imho recht wenig einen allgemeinen Grundsatz zu formulieren, der dann nur ein Ausnahmefall ist. Hier muss man natürlich quantifizieren, der Normalfall ist nun mal der mit dem höchsten Anteil.

Wenn 90% aller größeren Säugetiere (Zahl geschätzt) in Deutschland nur zu industriellen Produktion geboren und nicht mal ein Jahr alt werden und eben mehr Produktionsfaktor als Lebewesen sind, dann ist es doch lachhaft Tierrechte in das Grundgesetz zu schreiben, vor allem mit den Menschenrecht vergleichbare. Dann sollte man die Gesetzeslage lieber der Realität anpassen.


Im Gegensatz zu dir hab ich das Ziel nicht aus den Augen verloren: Es geht um eine Bestrafung von Tierquälern. Du meintest, dass man eine juristisch allgemeingültige Lösung finden müsse. Ich habe gezeigt, dass es auch beim Töten von Menschen keine allgemeingültige Lösung gibt-> dementsprechend sehe ich kein Argument dagegen, es für Tiere auch so auszuführen.

Ich bringe die Idee Tiere zu schützen nur in den juristisch verbockten Kontext. Sicherlich erscheint es zunächst nicht sinnvoll, aber das Argument von dir, Tierquälerei könne nicht von Töten unterschieden werden, weil es keine juristisch einwandfreie Behandlung geben kann, ist genauso halt los. Ich schlage dich hier einfach mit deinen eigenen Waffen. Und solange es Sondefälle in anderen Rechtsituationen gibt, kann es sie für die ERST RECHT geben!

160

15.08.2010, 19:58

Zitat

Original von Zecher_Falcon__
Gerade wo du noch meintest Worf, dass du andere erleuchten willst mit deiner ach so anderen Blickrichtung auf das Problem und nun selbst verbohrt festhalten an deinen theoretischen Thesen ohne praxisbezug.

Aber noch mal zu deienr konkreten Aussage zurück. Du bringst das Argument, dass Tiere nicht "aus Spaß" etwas tun doer nicht "quälen". Wenn man dann ein Paradebeispiel dafür bringt, wo man dies bei menschlicher Auslegung der Worte eben doch so sehen müsste, sagst du auf einmal nichts mehr. Wenn Tiere sowieso per Definition nichts "zum Spaß" machen können, dann war das ganze Argument nur ein Scheinargument und somit sinnlos. Dazu hast du noch nichts gesagt.
Du behauptest bspw. einfach, dass Tiere nie zum Spaß quälen und sie deswegen "dem Menschen schon weit vorraus" sind. Dieses Urteil kommt aus dem nichts.
Ähnlich bei Snaile:

Zitat

Original von Snaile
Eine Katze handelt aber instinktiv, während der Mensch es geschafft hat sich über seine Instinkte hinwegzusetzen (das ist zumindest bei vielen Menschen der Fall). Während sich eine Katze wohl kaum einen Kopf darüber machen wird, ob das Tier leidet, können wir das sehr wohl und sollten deshalb eine Regelung finden, die es untersagt Tiere unnötig zu quälen.

Ist es jetzt etwas gutes oder etwas schechtes, sich als Mensch über seine Instinkte hinweg gesetzt zu haben? Im ersten Satz klingt es positiv. Im zweiten Satz sagst du allerdings, dass Menschen etwas tun, was rein instinktgesteuerte Tiere so nie tun würden. Dies bedeutet doch, dass der Mensch mit seinem freien Willen und der Abkehr von bloßen Instinkthandlungen jetzt etwas schlechtes tun kann (um etwas gutes oder schlechtes tun zu können, muss man ja eigentlich notwendig bewußt handeln, wenn man die Motivation einer Tat beurteilen möchte). Oder wir sagen, die Motivation einer Tat ist für deren moralische Beurteilung egal, es zählt einzig das Endergebnis. Dann können wir auch instinktive Taten von Tieren moralisch bewerten und so mit menschlichen Vergleichen. Andersherum wäre das Argument ziemlich sinnlos, wenn nur der Mensch wirklich die (moralische) Reichweite seiner Tat überblicken kann und so auch nur Menschen überhaupt gute oder schlechte Taten vollbringen können. Dann ist natürlich klar, dass in einer worst-case Betrachtung Tiere immer morlaisch besser als Menschen abschneiden, aber dies liegt schon in den zugrundeliegenden Annahmen und ist kein echtes Ergebnis.

Zitat

Original von Dr. Poxxx
Ich bringe die Idee Tiere zu schützen nur in den juristisch verbockten Kontext. Sicherlich erscheint es zunächst nicht sinnvoll, aber das Argument von dir, Tierquälerei könne nicht von Töten unterschieden werden, weil es keine juristisch einwandfreie Behandlung geben kann, ist genauso halt los. Ich schlage dich hier einfach mit deinen eigenen Waffen. Und solange es Sondefälle in anderen Rechtsituationen gibt, kann es sie für die ERST RECHT geben!

Eine juristisch allgemeine Lösung muss keine Einzelregelung sein, sondern man muss natürlich auf verschiedenste Aspekte eingehen. Töten anderer Menschen ist allgemein Verboten, es kann aber unter bestimmten Tatbeständen straffrei sein. Aber hier ist das Gesetz so ausgestaltet, dass es die übergroße Mehrheit der Fälle abdeckt. Es wäre doch recht komisch, wenn man einen Rechtsgrundsatz (also etwas viel fundamentaleres als ein gesetz) festschreibt, der aber quantitativ so stark von den Spezialfällen dominiert wird, dass diese dann den eigentlichen Regelfall darstellen. Man könnte natürlich auch grundlegend Tiere anders behandeln, aber dass will ja wohl eine Mehrheit nicht bzw. entscheidet sich tagtäglich beim Fleischkauf anders.

Wo habe ich denn gesagt, dass Tierquälerei nicht vom Töten unterschieden werden kann? Ich habe eher gefragt, ob man Tiere wirklich quälen kann.
Sonderfälle wird es immer geben (müssen), aber es ist doch ein Unterschied den zahlenmäßigen Spezialfall zum Normalfall zu erheben. Anders gesagt, man kann doch nicht Tierrechte, vergleichbar mit Menschnrechten wie Snaile es fordert, in unsere schöne Verfassung schreiben, wenn man dann Ausnahmetatbestände schafft, so dass diese Rechte einfach ausgehebelt werden können. Wenn die Tierrechte in einer Analogie zu Menschenrechten gemeint waren, dann kann man sie nicht so behandeln. Wenn sie allerdings von vornherein nicht so gemeint waren, dann hätte man es wohl insgesamt anders formulieren sollen.
Man könnte Tiere einfach wieder Sachen mit speziellen Charakteristiken sein lassen und gezielt Tatbestände unter Strafe stellen. Mit allgmeinen Tierrechten gibt man theoretisch Tieren auch (von anderen) einklagbare Rechte. Das halte ich für nicht gerechtfertigt, der Abstand von Tieren zu Menschen ist doch zu groß.

161

15.08.2010, 20:08

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich habe eher gefragt, ob man Tiere wirklich quälen kann.


Ja, kann man. Alles weitere Gefasel ist somit für den Arsch.

162

15.08.2010, 20:17

Die Antwort auf diese Frage ist aber eher das Ergebnis anderer Überlegungen und kann nicht einfach so beantwortet werden - dann macht man es sich etwas einfach.

163

15.08.2010, 20:19

Manchmal ist die Realität sehr einfach. Wenn man sich mit ihr beschäftigt.

164

15.08.2010, 20:34

Man macht sich trotzdem immer nur ein Bild der Realität. Dann kann ich einfach das gewünschte Ergebnios vorwehnehmen, oder versuchen mir explizit darüber Gedanken zu machen.

165

15.08.2010, 20:44

selber mal erfahrungen sammeln würde da sicher mehr helfen ... :rolleyes:

166

15.08.2010, 21:40

Rabarbar ist ein tolles Gemüse. :bounce:

167

15.08.2010, 22:37

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von Zecher_Falcon__
Gerade wo du noch meintest Worf, dass du andere erleuchten willst mit deiner ach so anderen Blickrichtung auf das Problem und nun selbst verbohrt festhalten an deinen theoretischen Thesen ohne praxisbezug.

Aber noch mal zu deienr konkreten Aussage zurück. Du bringst das Argument, dass Tiere nicht "aus Spaß" etwas tun doer nicht "quälen". Wenn man dann ein Paradebeispiel dafür bringt, wo man dies bei menschlicher Auslegung der Worte eben doch so sehen müsste, sagst du auf einmal nichts mehr. Wenn Tiere sowieso per Definition nichts "zum Spaß" machen können, dann war das ganze Argument nur ein Scheinargument und somit sinnlos. Dazu hast du noch nichts gesagt.
Du behauptest bspw. einfach, dass Tiere nie zum Spaß quälen und sie deswegen "dem Menschen schon weit vorraus" sind. Dieses Urteil kommt aus dem nichts.

Was soll ich denn dazu noch sagen, ich finde nicht, dass eine Katze die Maus quält. In der Natur essen Katzen nunmal Mäuse, dass sie dies heute nicht mehr tun, weil sie meinetwegen vom Herrchen gefüttert werden ändert aber nichts daran, dass es dabei immernoch um ihr Überleben geht und das es eine natürliche Handlung ist. Sie tut das nicht aus der Intention die Maus möglichst qualvoll zu töten oder zu jagen, sondern um zu überleben. Willst du mir sagen, dass Menschen Hunde quälen müssen um zu überleben?

Ich dachte eigentlich ich hätte mich klar ausgedrückt, deshalb hab ich auch schon die Nachfrage von Juzam nicht verstanden, aber ihr scheint das echt völlig anders zu sehen.

168

15.08.2010, 22:44

Lies doch genau, was ich dazu geschrieben habe. Es geht mir darum, ob man aus diesem Beispiel überhaupt etwas rauslesen kann. Wenn Tiere sowieso nie "quälen" können, dann ist es auch keine Leistrung von Tieren, wenn sie nie quälen. Nur wenn Tiere auch, genauso wie Menschen, quälen könnten, es aber nicht tun - dann wäre das Argumetn nicht nutzlos.

169

15.08.2010, 22:46

Zitat

Original von AtroX_Worf
Man macht sich trotzdem immer nur ein Bild der Realität. Dann kann ich einfach das gewünschte Ergebnios vorwehnehmen, oder versuchen mir explizit darüber Gedanken zu machen.


Ich sehe da Dein Problem gar nicht. Natürlich kann man Tiere quälen. Tiere sind genauso Säugetiere wie wir auch und schreien, wenn sie Schmerzen haben und bluten, wenn sie offene Wunden haben. Ein Tier wird das Selbe empfinden wie Du, wenn man ihm ein Messer in den Bauch rammt. Ich würde nicht einmal im Entferntesten darüber nachdenken, ob ein Tier Schmerzen empfindet, weil es einfach Schwachsinn ist etwas anderes anzunehmen.

170

15.08.2010, 23:57

Zitat

Original von Snaile
Ein Tier wird das Selbe empfinden wie Du, wenn man ihm ein Messer in den Bauch rammt. Ich würde nicht einmal im Entferntesten darüber nachdenken, ob ein Tier Schmerzen empfindet, weil es einfach Schwachsinn ist etwas anderes anzunehmen.

Das bezweilfe ich zum Beispiel. Wenn ein Mensch ein Messer in den Bauch bekommt, dann kann er sich, je nach Wunde, in den letzten Sekunden ausmalen, dass er sterben wird etc. Ein Tier kann dies vielleicht instinktiv, es versteht aber nicht, was mit ihm passiert. Deswegen halte ich es durchaus für plausibel, wenn Tiere etwas anderes "empfinden", wenn sie ein Messer in den Bauch bekommen. Dieser ganze imaginative Anteil fällt bei ihnen weg.
Und wieso soll es schwachsinnig sein, sich darüber Gedanken zu machen?

171

16.08.2010, 00:06

Tritt mal barfuß kräftig gegen einen Türrahmen Worf und erzähl uns dann ob der Schmerz erst eingesetzt hat als du dir Gedanken drüber gemacht hast ob dein Zeh gebrochen ist oder evtl. schon früher ^^

172

16.08.2010, 00:23

Es geht ja nicht nur um die eine Schmerzdimension, sondern auch noch um alle anderen. Für uns Menschen ist Schmerz eben etwas multidimensionales.

Ich finde eben, zur Schmerzwahrnehmung braucht man auch sowas wie Situationswahrnemung. Wie soll ich wissen, dass "mir" etwas weh tut, wenn ich keine Vorstellung von einem "ich" habe, mir also meiner eigenen Existenz nicht bewußt bin? Schmerz lässt mich ja sehr direkt meiner eigenen Existenz bewußt werden - wenn ich dies prinzipiell nicht könnte, dann könnte ich wohl auch keinen Schmerz spüren. Davon unabhängig könnte ich natürlich die gleichen physischen Reaktionen zeigen wie jemand, der Schmerz wirklich in unserem menschlichen Sinne wahrnehmen kann.

Zudem haben wir Menschen eine viel sprachlichere Ebene, auf welcher wir Denken können. Daraus kann auch ein imaginatives Element entstehen, welches zum Schmerz beiträgt und diesen für schlimmer fühlen lassen kann. Da rede ich auch aus Erfahrung.

Juzam

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173

16.08.2010, 01:07

Zitat

Original von Zecher_Falcon__
Was soll ich denn dazu noch sagen, ich finde nicht, dass eine Katze die Maus quält. In der Natur essen Katzen nunmal Mäuse, dass sie dies heute nicht mehr tun, weil sie meinetwegen vom Herrchen gefüttert werden ändert aber nichts daran, dass es dabei immernoch um ihr Überleben geht und das es eine natürliche Handlung ist. Sie tut das nicht aus der Intention die Maus möglichst qualvoll zu töten oder zu jagen, sondern um zu überleben. Willst du mir sagen, dass Menschen Hunde quälen müssen um zu überleben?

Ich dachte eigentlich ich hätte mich klar ausgedrückt, deshalb hab ich auch schon die Nachfrage von Juzam nicht verstanden, aber ihr scheint das echt völlig anders zu sehen.


Offenbar hast du nie eine Katze gehabt oder dich mit diesen Tieren genauer befasst. Gerade dieses Spielen hat nichts mit Überleben zu tun, es dient nur zur Belustigung der Katze.

174

16.08.2010, 01:27

Sehe ich nicht so... aber es ist wohl schwer festzustellen ob eine Katze Spass hat.

Zitat

Original von AtroX_Worf
Lies doch genau, was ich dazu geschrieben habe. Es geht mir darum, ob man aus diesem Beispiel überhaupt etwas rauslesen kann. Wenn Tiere sowieso nie "quälen" können, dann ist es auch keine Leistrung von Tieren, wenn sie nie quälen. Nur wenn Tiere auch, genauso wie Menschen, quälen könnten, es aber nicht tun - dann wäre das Argumetn nicht nutzlos.


Sehe ich auch nicht so, die Motivation oder Intention ist meiner Meinung nach nicht wichtig. Ich kann auch nicht alle Aktionen die ich tue erklären, aber trotzdem empfinde ich die intuitiven richtigen Aktionen als richtig.
Oder anders gesagt, von den körperlichen Vorraussetzungen wäre ein Löwe sicher in der Lage ein andere Tier lange zu quälen. Das dies für ihn keine bewusste Entscheidung dagegen ist, macht es für mich nicht zu einer vernachlässigbaren Entscheidung.

Attila

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175

16.08.2010, 04:23

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

Original von Snaile
Ein Tier wird das Selbe empfinden wie Du, wenn man ihm ein Messer in den Bauch rammt. Ich würde nicht einmal im Entferntesten darüber nachdenken, ob ein Tier Schmerzen empfindet, weil es einfach Schwachsinn ist etwas anderes anzunehmen.

Das bezweilfe ich zum Beispiel. Wenn ein Mensch ein Messer in den Bauch bekommt, dann kann er sich, je nach Wunde, in den letzten Sekunden ausmalen, dass er sterben wird etc. Ein Tier kann dies vielleicht instinktiv, es versteht aber nicht, was mit ihm passiert. Deswegen halte ich es durchaus für plausibel, wenn Tiere etwas anderes "empfinden", wenn sie ein Messer in den Bauch bekommen. Dieser ganze imaginative Anteil fällt bei ihnen weg.
Und wieso soll es schwachsinnig sein, sich darüber Gedanken zu machen?



Der imaginative Anteil ist für den Schmerz selbst aber egal.
Schmerz hängt von den Nerven ab, und ist viel viel schneller als das denken.

Es ist einfach eine Reaktion der Nerven die mit bewusstem Denken überhaupt nichts zu tun hat..

Ein kleines Kind was gerade erst geboren wurde wird nicht viel über Schmerz nachdenken, ist sich nicht bewusst das es sterben könnte, kann sich nicht unterhalten und erfährt dazu auch nichts von anderen.

Und doch reagiert es sofort auf Schmerzen, z.b. durch Schreien / weinen.


Würde man deiner Argumentation folgen würde das bedeuten das ein neugeborenes quasi keinen Schmerz empfinden würde und wesentlich unempfindlicher sein müsste, da er ja nicht drüber nachdenkt / sich der Folgen der Schmerzen nicht bewusst ist.

Eher das Gegenteil ist aber der Fall.

Yen Si

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176

16.08.2010, 08:03

Zitat

Original von Juzam
Offenbar hast du nie eine Katze gehabt oder dich mit diesen Tieren genauer befasst. Gerade dieses Spielen hat nichts mit Überleben zu tun, es dient nur zur Belustigung der Katze.

Hört hört!
Die Frage über welche sich Ethologen seit ewigen Zeiten streiten hat unser Juzam mal eben so beantwortet.
Du Tausendsassa, du.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Yen Si« (16.08.2010, 08:04)


177

16.08.2010, 11:05

hey Worf, wie wärs wenn du dich selber mal auf ein Brett nagelst, dir ohne Narkose die Eingeweihde rausnimmst? Kannst uns ja deine Doktorarbeit, natürlich in gewohnter streng wissenschaflicher Qualität, darüber zukommen lassen, wenn nötig auch post hum. Descartes hatte das doch auch so ähnlich gemacht, wenn er einen kleinen Hänger bei seinen Theorien hatte. :bounce:

178

16.08.2010, 11:34

Zitat

Original von Attila

Der imaginative Anteil ist für den Schmerz selbst aber egal.
Schmerz hängt von den Nerven ab, und ist viel viel schneller als das denken.

Es ist einfach eine Reaktion der Nerven die mit bewusstem Denken überhaupt nichts zu tun hat..

Ein kleines Kind was gerade erst geboren wurde wird nicht viel über Schmerz nachdenken, ist sich nicht bewusst das es sterben könnte, kann sich nicht unterhalten und erfährt dazu auch nichts von anderen.

Und doch reagiert es sofort auf Schmerzen, z.b. durch Schreien / weinen.


Würde man deiner Argumentation folgen würde das bedeuten das ein neugeborenes quasi keinen Schmerz empfinden würde und wesentlich unempfindlicher sein müsste, da er ja nicht drüber nachdenkt / sich der Folgen der Schmerzen nicht bewusst ist.

Eher das Gegenteil ist aber der Fall.


interessanter Aspekt, zumal selbst ein ungeborenes Baby in Deutschland per Gesetz geschützt wird. Damit ist die Argumentation, dass nur etwas, was Schmerz empfinden kann, gequält werden kann irgendwo nicht tragbar, denn sonst würde das Misshandeln eines Neugeborenen bzw. Ungeborenen straffrei sein?


Zitat

von Worf

Eine juristisch allgemeine Lösung muss keine Einzelregelung sein, sondern man muss natürlich auf verschiedenste Aspekte eingehen. Töten anderer Menschen ist allgemein Verboten, es kann aber unter bestimmten Tatbeständen straffrei sein. Aber hier ist das Gesetz so ausgestaltet, dass es die übergroße Mehrheit der Fälle abdeckt. Es wäre doch recht komisch, wenn man einen Rechtsgrundsatz (also etwas viel fundamentaleres als ein gesetz) festschreibt, der aber quantitativ so stark von den Spezialfällen dominiert wird, dass diese dann den eigentlichen Regelfall darstellen. Man könnte natürlich auch grundlegend Tiere anders behandeln, aber dass will ja wohl eine Mehrheit nicht bzw. entscheidet sich tagtäglich beim Fleischkauf anders.




Nur weil etwas komisch (frei übersetzt: anders als erwartet), heipt es ja nicht, dass dies keine funktionierende Lösung darstellt. Viele Dinge im Leben sind komisch und nicht zuletzt auch unsere Rechtsprechung in Deutschland (an einigen Stellen). Daher sehe ich dort kein Bruch. Letztendlich versucht man doch mit einem Gesetz Lebenssituationen zu katalogisieren. Man kann das Vergleichen mit der Digitalisierung eines analogen Signals. Es wird immer Unschärfen geben. Das ist aber kein Problem der Natur, sondern eines das von Menschen geschaffen wurde. Und warum sollte man sich von hausgemachten Problemen aufhalten lassen, seine höheren Ziele zu erreichen. Ich wiederhole es nochmal, man sollte das Ziel nicht aus den Augen verlieren.

Ziel:
1. Verbot von Tierqualerei
2. Verbot des Töten eines Tieres ohne höheren Nutzen

Wie das in den juristischen Kontext gebracht wird ist mir letztendlich egal. Ich habe eine Möglichkeit vorgestellt. Du bist doch Mathematiker, du müsstest doch wissen, dass eindeutige Funktionen manchmal komisch definiert sind, aber sie erfüllen ihren Zweck: Ich setze ein Argument ein und bekomme das gewünschte Ergebnis. Ein Gesetz ist für mich das gleiche: ich setze eine Lebenssituation ein und bekomme ein Ergebnis (von freispruch bis lebenslänglich) (natürlich mit der oben genannten Unschärfe!

Gerade du als Mathematiker (nicht als Jurist) solltest doch da gar kein problem drin sehen?

179

16.08.2010, 12:45

Zitat

Original von Dr. Poxxx

Zitat

Original von Attila
Der imaginative Anteil ist für den Schmerz selbst aber egal.
Schmerz hängt von den Nerven ab, und ist viel viel schneller als das denken.

interessanter Aspekt, zumal selbst ein ungeborenes Baby in Deutschland per Gesetz geschützt wird. Damit ist die Argumentation, dass nur etwas, was Schmerz empfinden kann, gequält werden kann irgendwo nicht tragbar, denn sonst würde das Misshandeln eines Neugeborenen bzw. Ungeborenen straffrei sein?

@Attila: Du definierst einfach um, was ich zu Schmerz geschrieben hatte. Ich stimem ja dem vegetativen Anteil des Schmerzes zu. Aber gerade wir Menschen erleben Schmerz weit vielfältiger, weil es noch andere Komponenten gibt. Aber das war gar nicht so sehr mein Punkt, sondern die Frage, ob man nicht ein Bewußtsein bzw. Selbstbewußtsein braucht, um Schmerz wirklich wahrnehmen zu können. Das hatte ich oben genauer ausgeführt.

Wenn Menschen generell Selbstbewußtsein haben, auch wenn sie es meinetwegen erst nach einem Jahr entwickeln, dann macht es Sinn keine individuellen Regelungen zu erstellen, sondern einfach zu sagen Menschen empfinden Schmerz und dürfend eswegen nicht gequält werden. Man kann es ja bei einem Baby schlecht austesten, denn wenn der Test positiv ausfiele hätte man das Baby ja schon gequält.

@Dr. Poxxx: Mit meinen Erläuterungen gerade an Attila, lässt du deine Aussage so stehen? Wenn ja, dann kann ich die Argumentationskette nicht nachvollziehen.

Zitat

Original von Dr. Poxxx
Ich wiederhole es nochmal, man sollte das Ziel nicht aus den Augen verlieren.

Ziel:
1. Verbot von Tierqualerei
2. Verbot des Töten eines Tieres ohne höheren Nutzen

Genau darum gehts doch in unserer Diskussion, wo diese Ziele herkommen! Man muss ja nicht diese Ziele verfolgen, sie sind ja nicht irgendwie gottgegeben.

Zitat

Original von Dr. Poxxx
Gerade du als Mathematiker (nicht als Jurist) solltest doch da gar kein problem drin sehen?

Ich wende die Mathematik nur da an, wo sie passt. Natürlich ist dein beschriebenes System widerspruchsfrei und damit sinnvoll. Aber die Frage war ja nicht, ob ein System von Rechtssätzen existiert, welches das gewünschte Ergebnis liefert - dies ist trivialerweise der Fall, weil man nur jedem Einzeltatbestand die gewünschte Rechtskonsequenz zuordnen muss.

Ich finde beim Recht geht es auch um eien Systematik. Die ist, anders als bei der von dir favorisierten "mathematischen" Vorgehensweise, wichtig, weil der Gesetzgeber eben nur theoretisch alle Möglichkeiten abdecken kann. Rein praktisch wird er dies nie können, deswegen ergibt sich aus der Systematik der Gesetzte, wie die Lücken zu füllen sind.

180

16.08.2010, 13:23

Zitat

Original von AtroX_Worf
Man kann es ja bei einem Baby schlecht austesten, denn wenn der Test positiv ausfiele hätte man das Baby ja schon gequält.


Aber bei Tieren darf man das? :3