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Wednesday, March 10th 2010, 9:21pm

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Original von GWC_Dunkelelf
zu 1. Daher ja in Anführungszeichen, es ist ja theoretisch kein Fehler, nur vergisst du, das es einen Unterschied zwischen "deinem Gewinn" gibt und dem was Unternehmen wirklich ausweisen. Das festmachen am Gewinn bietet viel zu viel Schlupflöcher.

Letztlich kommt es aber auf Gewinn = Erlöse - Kosten hinaus, wie auch immer man es abgrenzt.

Quoted

Original von GWC_Dunkelelf
zu 3. Vermutlich wird er sich im nächsten Jahr keine Maschine kaufen, er wird das Geld aber anderweitig investieren. Denn das Unternehmensziel ist entgegen deiner Aussage nicht der Gewinn. Das primäre Ziel in unserem Wirtschaftssystem ist Wachstum. Nur so funktioniert Kapitalismus (naja und irgendwann wird er dadurch untergehn, aber das ist ne andere Geschichte ;) )
Und natürlich ist es auch indirekt die Steuervermeidung, denn auf ausgewiesenen Gewinn gezahlte Steuern sind ein direkter Verlust des Unternehmens. Also ich seh da schon ein Problem.

Wachstum ist natürlich ein Ziel, was aus jährlichen Gewinnen resultiert. Das eine bedingt das andere.

Quoted

Original von GWC_Dunkelelf
Was ich dir eigentlich nur zeigen wollte, ist, Umsatz ist eine reale Größe, an der ich etwas fest machen kann Gewinn ist sehr variabel und kann viel zu einfach manipuliert werden. Und das wird es auch. Warum wohl haben alle großen Unternehmen den riesen Drang genau am Ende des Jahres so viel Geld wie möglich loszuwerden, wärend die Zahlungsmoral den Rest des Jahres gegen 0 geht.
Jedes Jahr das gleiche, am Ende des Jahres rennen alle rum und wollen unbedingt Forderungen ihrer Nachauftragnehmer haben. Denn offene Forderungen senken den auszuweisenden Gewinn. Und sobald das neue Jahr da ist, bekommst deine Forderung mit der klassischen 3G-Prüfung zurück (gesehn, gelacht, gestrichen).

Wenn sie dies jedes Jahr machen, dann ist ja nur am Anfang oder am Ende dieser Praxis ein Unterschied und ansonsten nicht mehr.
Wenn sie es beispielsweise im 1. Jahr machen, sparen sie da. Machen sie es im 2. Jahr wieder, so sparen sie nicht erneut, sondern es bleibt nur bei den Ersparnissen aus Jahr 1. Machen sie es irgendwann in Jahr 20 nicht mehr, dann haben sie da den Malus.

Quoted

Original von GWC_Dunkelelf
"wären die Kosten inkl. Steuern und Abgaben dann höher als der Umsatz"
Wie soll das denn gehn? Kosten + zuschläge( hier sind auch Abgaben als auch der kalkulierte gewinn drin) ergeben den Umsatz. Da der Umsatz nie größer als er selbst sein kann, ist das unlogisch.

Ich bin, wie geschrieben, von einer Situation ausgegangen, in welcher der Gewinn 0 ist, d.h. der Umsatz gleich den Kosten ist. Kommen dazu noch zusätzliche Forderungen, beispielsweise aus Abgaben auf die Umsätze, so können die Kosten auch höher als die Umsätze sein.
Dies geschiet immer dann, wenn ein Unternehmen einen Verlust macht. Der Umsatz ist das auf der Erlösseite, was an Geld herreinkommt, ganz platt Preis * Menge, und hat erstmal nichts mit der Kostenseite zu tun.
Manche Sachen sind wirklich so einfach, dass man nur + und - benötigt.

Quoted

Original von GWC_Dunkelelf
Aber ich versteh ja worauf du hinaus willst. Und ich sagte ja auch ,das sich durch meine Ansatz natürlich die Preise erhöhen würden. Da sie sich aber prozentual bei allen gleich erhöhen, ergibt das meines erachtens kaum Änderungen im Wirtschaftsgefüge. Es ist doch im Endeffekt nichts anderes als eine Mehrwertsteuererhöhung nur für Unternehmen.

Die Preise erhöhen sich eben nicht für alle gleich. Vor allem kann die Situation eintreten, wo Unternehmen ihre Substanz angreifen müssen, d.h. Abgaben an den Staat abführen, obwohl sie keine Gewinne schreiben. Diese schädigen das Unternehmen und mittelfristig deren Arbeitsplätze.
Es ist doch das vielbeschworene Leistungsprinzip, dass nur die etwas zahlen, denen es gut genug geht, d.h. die es sich leisten können. Ein Unternehmen ohne Gewinn kann dies nicht.

Dr. Poxxx

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Wednesday, March 10th 2010, 10:06pm

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Wenn A sich eine neue Maschine kauft, dann muss er diese über den Nutzungszeitraum abschreiben, d.h. die Kosten für die Maschine verteilen sich auf die nächsten Jahre. Das ist ja auch sinnvoll. Wenn man dein Beispiel so weiterrechnet, wird sich Unternehmen A im zweiten und dritten Jahr sicher keine neuen Maschinen für 5000 Euro kaufen, dann fällt da eben der Gewinn an


Muss denn eine Investition immer gewinnbringend sein? Sie könnte doch genauso gut werterhaltendsein.

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Wednesday, March 10th 2010, 10:44pm

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Original von Dr. Poxxx
Muss denn eine Investition immer gewinnbringend sein? Sie könnte doch genauso gut werterhaltendsein.

Wenn die werterhaltende Investition nicht getätigt würde, dann würden die Kosten steigen und so den Gewinn schmälern. So gesehen hat eine Investition immer die Ausrichtung, gewinnbringend zu sein.

Dr. Poxxx

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Wednesday, March 10th 2010, 10:58pm

Kosten inform von Steuern die gewinnabhängig sind?

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Wednesday, March 10th 2010, 11:01pm

Was willst du mit deiner Frage sagen?

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Wednesday, March 10th 2010, 11:30pm

Wenn die Steuer auf Umsätze festgesetzt werden würde, würden gerade Produkte mit einer langen Wertschöpfungskette viel teurer als Produkte mit einer kurzen Wertschöpfungskette - da sie ja in jedem Produktionsschritt verteuert würde. Es ist also total naiv zu glauben, dass alle Produkte gleichermaßen im Preis steigen.

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Wednesday, March 10th 2010, 11:46pm

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Original von DS_Deadpool
Wenn es nach mir ginge, würde die 45k€ Einkommensgrenze nach oben verschoben, die paritätische Belastung des Lohns würde beibehalten,

Die paritätische Belastung des Lohns ist aber, im großen und ganzen, nur Augenwischerrei. Letztlich bezahlt der Arbeitnehmer alles selbst, weil für das Unternehmen nur ihre Gesamtkosten entscheident sind. Ob sie diese jetzt komplett an den Arbeitnehmer ausschütten oder einen Teil davon an die Sozialkassen ist ihnen egal.
Was würde sich denn ändern, wenn man von heute auf morgen eine Regelung erlassen würde, wonach die Unternehmen verpflichtet sind ihren Teil der Sozialausgaben an ihre Arbeitnehmer auszuzahlen und diese dafür die kompletten Sozialabgaben bestreiten müssten? Nichts? Genau!

Quoted

Original von DS_Deadpool
gleichzeitig aber andere Einkommensarten der Versicherten wie Miet-, Pacht-, Zins-, Kapitaleinnahmen belastet (was in der Summe logischerweise die Lohnkosten drücken würde).

Du willst also ein umfangreicheres Regelwerk, wie genau "Miet-, Pacht-, Zins-, Kapitaleinnahmen" zu beürcksichtigen sind, am besten auch noch mit unterschiedlichen Sätzen?
Ich finde das heillos kompliziert, sowas ist doch gerade eine Steuer. Ich gebe dir im grundsätzlichen Recht, man sollte nciht nur den Faktor Arbeit, sondern alles gleichmäßig belasten. Aber nciht über eine "Nebensteuer", sondern direkt im Steuersystem.
Alle bezahlen eine Kopfpauschale. Wer es sich nicht leisten kann, bekommt einen staatlichen Zuschuß (d.h. muss weniger bis gar nichts direkt zahlen). Wer reicher ist, der finanziert diese Zuschüsse über seinen (progressiven) Steueranteil ind ie Krankenversicherungen. So ist es ein fließender Übergang von Transempfängern zu den Zahlern, und alles schön kompakt innerhalb des Steuersystems. Schließlich wurde da schon global definiert, was Leistungsfähigkeit für unsere Gesellschaft heißt und welchen prozentualen Beitrag jeder Einzelne zu Schulen und Infrastruktur zu leisten hat. Ich sehe keinen Grund, für Gesundheit eine andere geellschaftliche Aufteilung als für Straßenbau oder Bildung zu haben.

Quoted

Original von DS_Deadpool
Die PKV in ihrer jetzigen Form gehört abgeschafft, sie sollte nur noch Zusatzversicherungen (Chefarztbehandlung etc.) anbieten, die komplementär zur Versorgung der GKV sind, nicht kompentativ (keine selektive Solidarität mehr!).

Da bin ich dagegen.
Die Krankenkassen sollen effizient arbeiten. Meiner Meinung nch bedarf es dafür Wettbewerb und die Möglichkeit, dass die Versicherten sich ihre Krankenkassen auswählen können und schlechte Krankenkassen auch vom Markt verschwinden.

Natürlich muss es eine Versicherungspflicht geben. Aktuell erhalten die gesetzlichen Krankenkassen Ausgleichsgelder für jeden Kranken aus dem Risikostrukturausgleichsfonds. Wieso sollen nicht private Krankenkassen das gleiche Paket anbieten dürfen und die gleichen Leistungen empfangen, wenn sie es denn wollen?
Ich weiß nicht, was an Privaten Krankenversicherungen so schlecht sein soll.
Der eigentliche Skandal ist doch, dass man erst ab einer gewissen Einkommenshöhe aus den gesetzlichen Krankenkassen herauswechseln und zu einer privaten Krankenkasse gehen darf!
Im übrigen, ohne die 10% Privatpatienten und deren viel zu hohen Abrechnungen bei den Ärzten würde es vielen Ärzten viel schlechter gehen, weil die Privatpatienten einen viel höheren Umsatzanteil als nur die 10% ausmachen. Dies sollte nicht vergessen werden.

Quoted

Original von DS_Deadpool
Die GKVs müssten weitergehende Möglichkeiten bekommen, die Selbstverantwortlichkeit der Versicherten zu belohnen. Die lächerlichen Summen, die momentan in Bonusprogrammen ausgeschüttet werden, bieten keinen wirklichen Anreiz verantwortungsvoll und gesund zu leben (leider).

Diese Freiheit sollte man ihnen geben. Aber am effizientesten und effektivsten ließe sich sowas zweifelslos mit privaten Krankenversicherungen durchsetzen. Da sind die möglichen Bonuszahlungen für Prävention jetzt schon deutlich höher als bei ihren gesetzlichen Pendants. Wettbewerb wird auch Vielfalt hervorbringen und damit eine breite an spezifischen Tarifoptionen, unter welchen jeder Einzelne den für sich passenden wählen kann. Mit gesetzlichen Krankenversicherungen sehe ich diese Breite und Kreativität nicht.

Quoted

Original von DS_Deadpool
Dazu müsste die Unabhängigkeit des IQWIG massiv gestärkt werden und die Beweislast bei Arzneien gedreht werden (bevor ein Medikament eingeführt wird, muss der Produzent den Nutzen mittels klinischen Studien, die in ihrer Durchführung z.B. vom IQWIG kontrolliert werden bzw. sogar durchgeführt werden, beweisen). Auch bei der Preisgestaltung muss das BMG oder die Kassen Einfluss nehmen können. Und natürlich muss eine Positivliste her.

Positivliste geht einher mit der Kosten/Nutzenstudie. Die Preisgestaltung ist eine schwierige Sache. Zum einen werden Preise am Markt erzielt, d.h. man kann langfristig kein Pharmaunternehmen (erst recht kein internationales) zwingen, zu reinem bestimmten Preis ihre Medikamente abzugeben. Zum anderen möchte man natürlich auch nicht in eine Situation kommen, wo die kassenätzlichen Vereinigungen, Krankenkassen oder wer auch immer den Nutzen von neuen Medikamenten im Vergleich zum dafür viel höheren Preis für angemessen erachten, sprich dass dieses teure Medikament den Patienten nicht zur Verfügung stünde. Vor diesem Hintergrund haben die Pharmaunternehmen eine gewisse (natürliche) Marktmacht.

Ich denke eine stärkere Quantifizierung der Wirkung (d.h. eine Statistik über alle verschriebenen medikamente, welche die Ärzte weiterzugeben haben), d.h. ein konstantes Monitoring, ist hier notwendig. Nur so können auch die notwenidgen Größen erreicht werden, um sicherere Aussagen über Wirksamkeit von Medikamenten zu machen.
Auf Basis dieser könnte der Arzt in gewissen Bahnen das preiswerteste Verschreiben und der Patient muss für etwaige andere Wünsche (weniger Nebenwirkungen im Promillebereich etc.) selbst zuzahlen.

Quoted

Original von DS_Deadpool
Das Honorarsystem der Ärzte gehört komplett umgemodelt. Am liebsten wäre mir ein Finanzierungssystem, dass qualitativ hochwertige medizinische Arbeit (die sich u.a. durch das Präventionskonzept auszeichnet) belohnt.

Da stimme ich zu. Das aktuelle Honorarsystem belohnt Kranke und nicht Gesunde, d.h. es werden die völlig falschen Anreize geschaffen: Ein Arzt verdient nur an kranken "Kunden", jedoch nicht an gesunden. So hat er wenig ökonomisches Interesse am Gesunden seiner Patienten.
Ein Honorarsystem muss immer wenigstens Anreizkompatibel sein und darf nie die gegenteiligen Anreize setzen, wie im aktuellen System.

Quoted

Original von DS_Deadpool
Denkbar wäre eine Art Hausarztmodell, bei der ein Arzt Pauschalbeträge für "eingeschriebene" Patienten bekommt. Dies würde zum einen zu weitergehender Planungssicherheit bei Arzt und GKV führen, zum anderen hätte der Arzt keinen Anreiz mehr, teure und vllt. unnötige Diagnoseverfahren bzw. Therapien zu verschreiben, um sein Punktekonto für das Quartal voll zu bekommen bzw. hohe Einzelbehandlungspauschalen von der GKV zu kassieren.

klingt vernünftig. Ist glaube in gewisser weise am norwegischen/finnischen? Modell angelehnt, wo ein Arzt für seinen Patientenstamm für gesunde "Patienten" Geld bekommt.

Quoted

Original von DS_Deadpool
Bleiben noch die Krankehäuser. Die Finanzierung ist ein riesiges Problem, das Budgetierungsprinzip war ziemlich mies, die jetzigen DRG-Pauschalen verleiten zu Betrug und Missbrauch.

Ich denke ohne einen Marktmechanismus muss immer eine externe Stelle die Preise für bestimmte Untersuchungen/Leistungen festsetzen. Setzt sie den Preis (was das Krankenhaus bekommt) relativ zu hoch, werden viele überflüssige Untersuchungen durchgeführt. Setzt sie ihn relativ zu niedrig, werden eigentlich notwendige Unteruschungen nciht in ausreichender Anzahl durchgeführt.
"Glücklicherweise" scheint in Deutschland der gesetzte Preis generell recht hoch zu sein, so dass sich fast immer ein "zuviel" an Unteruschungen/Leistungen lohnt.
Ich denke ohen eine Wettbewerbskomponente und Preistransparenz dem Verbraucher gegenüber lässt sich dieses Problem nicht auflösen.
Wenn das Röntgen nicht zeitkritisch ist, so muss man eben zum billigsten Röntgenanbieter in der Umgebung gehen oder selbst draufzahlen, d.h. ich würde über eine geringe Eigenbeteiligung die Spezialsierung von Leistungen betreiben.

Letztlich kommt es aber in der Medizin sehr stark auf ein Vertrauensverhältnis von Arzt und Patient an, d.h. der Arzt muss die Möglichkeit haben sich eine Reputation aufzubauen. Ob ein Arzt langfristig erfolgreich und kostenbewußt Medizin betreibt ist eine sehr langfristige Frage.
Vielleicht könnte man zentrale Evaluationsstellen einrichten, wo die Patienten über die Güte des Arztbesuchs abstimmen können. Ich denke langfristig und im Mittel können Patienten die Güte ihres Arztes schon beurteilen - nur als Einzelner hat man dafür faktisch keine Chance bzw. es ist zu spät, wenn man einen Fehler merkt. ;)


Leider kann man das alles im lobbyverseuchten Gesundheitswesen wohl nie durchsetzen :([/quote]

Ede G

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Thursday, March 11th 2010, 12:00am

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Original von AtroX_Worf

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Original von DS_Deadpool
Wenn es nach mir ginge, würde die 45k€ Einkommensgrenze nach oben verschoben, die paritätische Belastung des Lohns würde beibehalten,

Die paritätische Belastung des Lohns ist aber, im großen und ganzen, nur Augenwischerrei. Letztlich bezahlt der Arbeitnehmer alles selbst, weil für das Unternehmen nur ihre Gesamtkosten entscheident sind. Ob sie diese jetzt komplett an den Arbeitnehmer ausschütten oder einen Teil davon an die Sozialkassen ist ihnen egal.
Was würde sich denn ändern, wenn man von heute auf morgen eine Regelung erlassen würde, wonach die Unternehmen verpflichtet sind ihren Teil der Sozialausgaben an ihre Arbeitnehmer auszuzahlen und diese dafür die kompletten Sozialabgaben bestreiten müssten? Nichts? Genau!

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Original von DS_Deadpool
gleichzeitig aber andere Einkommensarten der Versicherten wie Miet-, Pacht-, Zins-, Kapitaleinnahmen belastet (was in der Summe logischerweise die Lohnkosten drücken würde).

Du willst also ein umfangreicheres Regelwerk, wie genau "Miet-, Pacht-, Zins-, Kapitaleinnahmen" zu beürcksichtigen sind, am besten auch noch mit unterschiedlichen Sätzen?
Ich finde das heillos kompliziert, sowas ist doch gerade eine Steuer. Ich gebe dir im grundsätzlichen Recht, man sollte nciht nur den Faktor Arbeit, sondern alles gleichmäßig belasten. Aber nciht über eine "Nebensteuer", sondern direkt im Steuersystem.
Alle bezahlen eine Kopfpauschale. Wer es sich nicht leisten kann, bekommt einen staatlichen Zuschuß (d.h. muss weniger bis gar nichts direkt zahlen). Wer reicher ist, der finanziert diese Zuschüsse über seinen (progressiven) Steueranteil ind ie Krankenversicherungen. So ist es ein fließender Übergang von Transempfängern zu den Zahlern, und alles schön kompakt innerhalb des Steuersystems. Schließlich wurde da schon global definiert, was Leistungsfähigkeit für unsere Gesellschaft heißt und welchen prozentualen Beitrag jeder Einzelne zu Schulen und Infrastruktur zu leisten hat. Ich sehe keinen Grund, für Gesundheit eine andere geellschaftliche Aufteilung als für Straßenbau oder Bildung zu haben.

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Original von DS_Deadpool
Die PKV in ihrer jetzigen Form gehört abgeschafft, sie sollte nur noch Zusatzversicherungen (Chefarztbehandlung etc.) anbieten, die komplementär zur Versorgung der GKV sind, nicht kompentativ (keine selektive Solidarität mehr!).

Da bin ich dagegen.
Die Krankenkassen sollen effizient arbeiten. Meiner Meinung nch bedarf es dafür Wettbewerb und die Möglichkeit, dass die Versicherten sich ihre Krankenkassen auswählen können und schlechte Krankenkassen auch vom Markt verschwinden.

Natürlich muss es eine Versicherungspflicht geben. Aktuell erhalten die gesetzlichen Krankenkassen Ausgleichsgelder für jeden Kranken aus dem Risikostrukturausgleichsfonds. Wieso sollen nicht private Krankenkassen das gleiche Paket anbieten dürfen und die gleichen Leistungen empfangen, wenn sie es denn wollen?
Ich weiß nicht, was an Privaten Krankenversicherungen so schlecht sein soll.
Der eigentliche Skandal ist doch, dass man erst ab einer gewissen Einkommenshöhe aus den gesetzlichen Krankenkassen herauswechseln und zu einer privaten Krankenkasse gehen darf!
Im übrigen, ohne die 10% Privatpatienten und deren viel zu hohen Abrechnungen bei den Ärzten würde es vielen Ärzten viel schlechter gehen, weil die Privatpatienten einen viel höheren Umsatzanteil als nur die 10% ausmachen. Dies sollte nicht vergessen werden.

Quoted

Original von DS_Deadpool
Die GKVs müssten weitergehende Möglichkeiten bekommen, die Selbstverantwortlichkeit der Versicherten zu belohnen. Die lächerlichen Summen, die momentan in Bonusprogrammen ausgeschüttet werden, bieten keinen wirklichen Anreiz verantwortungsvoll und gesund zu leben (leider).

Diese Freiheit sollte man ihnen geben. Aber am effizientesten und effektivsten ließe sich sowas zweifelslos mit privaten Krankenversicherungen durchsetzen. Da sind die möglichen Bonuszahlungen für Prävention jetzt schon deutlich höher als bei ihren gesetzlichen Pendants. Wettbewerb wird auch Vielfalt hervorbringen und damit eine breite an spezifischen Tarifoptionen, unter welchen jeder Einzelne den für sich passenden wählen kann. Mit gesetzlichen Krankenversicherungen sehe ich diese Breite und Kreativität nicht.

Quoted

Original von DS_Deadpool
Dazu müsste die Unabhängigkeit des IQWIG massiv gestärkt werden und die Beweislast bei Arzneien gedreht werden (bevor ein Medikament eingeführt wird, muss der Produzent den Nutzen mittels klinischen Studien, die in ihrer Durchführung z.B. vom IQWIG kontrolliert werden bzw. sogar durchgeführt werden, beweisen). Auch bei der Preisgestaltung muss das BMG oder die Kassen Einfluss nehmen können. Und natürlich muss eine Positivliste her.

Positivliste geht einher mit der Kosten/Nutzenstudie. Die Preisgestaltung ist eine schwierige Sache. Zum einen werden Preise am Markt erzielt, d.h. man kann langfristig kein Pharmaunternehmen (erst recht kein internationales) zwingen, zu reinem bestimmten Preis ihre Medikamente abzugeben. Zum anderen möchte man natürlich auch nicht in eine Situation kommen, wo die kassenätzlichen Vereinigungen, Krankenkassen oder wer auch immer den Nutzen von neuen Medikamenten im Vergleich zum dafür viel höheren Preis für angemessen erachten, sprich dass dieses teure Medikament den Patienten nicht zur Verfügung stünde. Vor diesem Hintergrund haben die Pharmaunternehmen eine gewisse (natürliche) Marktmacht.

Ich denke eine stärkere Quantifizierung der Wirkung (d.h. eine Statistik über alle verschriebenen medikamente, welche die Ärzte weiterzugeben haben), d.h. ein konstantes Monitoring, ist hier notwendig. Nur so können auch die notwenidgen Größen erreicht werden, um sicherere Aussagen über Wirksamkeit von Medikamenten zu machen.
Auf Basis dieser könnte der Arzt in gewissen Bahnen das preiswerteste Verschreiben und der Patient muss für etwaige andere Wünsche (weniger Nebenwirkungen im Promillebereich etc.) selbst zuzahlen.

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Original von DS_Deadpool
Das Honorarsystem der Ärzte gehört komplett umgemodelt. Am liebsten wäre mir ein Finanzierungssystem, dass qualitativ hochwertige medizinische Arbeit (die sich u.a. durch das Präventionskonzept auszeichnet) belohnt.

Da stimme ich zu. Das aktuelle Honorarsystem belohnt Kranke und nicht Gesunde, d.h. es werden die völlig falschen Anreize geschaffen: Ein Arzt verdient nur an kranken "Kunden", jedoch nicht an gesunden. So hat er wenig ökonomisches Interesse am Gesunden seiner Patienten.
Ein Honorarsystem muss immer wenigstens Anreizkompatibel sein und darf nie die gegenteiligen Anreize setzen, wie im aktuellen System.

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Original von DS_Deadpool
Denkbar wäre eine Art Hausarztmodell, bei der ein Arzt Pauschalbeträge für "eingeschriebene" Patienten bekommt. Dies würde zum einen zu weitergehender Planungssicherheit bei Arzt und GKV führen, zum anderen hätte der Arzt keinen Anreiz mehr, teure und vllt. unnötige Diagnoseverfahren bzw. Therapien zu verschreiben, um sein Punktekonto für das Quartal voll zu bekommen bzw. hohe Einzelbehandlungspauschalen von der GKV zu kassieren.

klingt vernünftig. Ist glaube in gewisser weise am norwegischen/finnischen? Modell angelehnt, wo ein Arzt für seinen Patientenstamm für gesunde "Patienten" Geld bekommt.

Quoted

Original von DS_Deadpool
Bleiben noch die Krankehäuser. Die Finanzierung ist ein riesiges Problem, das Budgetierungsprinzip war ziemlich mies, die jetzigen DRG-Pauschalen verleiten zu Betrug und Missbrauch.

Ich denke ohne einen Marktmechanismus muss immer eine externe Stelle die Preise für bestimmte Untersuchungen/Leistungen festsetzen. Setzt sie den Preis (was das Krankenhaus bekommt) relativ zu hoch, werden viele überflüssige Untersuchungen durchgeführt. Setzt sie ihn relativ zu niedrig, werden eigentlich notwendige Unteruschungen nciht in ausreichender Anzahl durchgeführt.
"Glücklicherweise" scheint in Deutschland der gesetzte Preis generell recht hoch zu sein, so dass sich fast immer ein "zuviel" an Unteruschungen/Leistungen lohnt.
Ich denke ohen eine Wettbewerbskomponente und Preistransparenz dem Verbraucher gegenüber lässt sich dieses Problem nicht auflösen.
Wenn das Röntgen nicht zeitkritisch ist, so muss man eben zum billigsten Röntgenanbieter in der Umgebung gehen oder selbst draufzahlen, d.h. ich würde über eine geringe Eigenbeteiligung die Spezialsierung von Leistungen betreiben.

Letztlich kommt es aber in der Medizin sehr stark auf ein Vertrauensverhältnis von Arzt und Patient an, d.h. der Arzt muss die Möglichkeit haben sich eine Reputation aufzubauen. Ob ein Arzt langfristig erfolgreich und kostenbewußt Medizin betreibt ist eine sehr langfristige Frage.
Vielleicht könnte man zentrale Evaluationsstellen einrichten, wo die Patienten über die Güte des Arztbesuchs abstimmen können. Ich denke langfristig und im Mittel können Patienten die Güte ihres Arztes schon beurteilen - nur als Einzelner hat man dafür faktisch keine Chance bzw. es ist zu spät, wenn man einen Fehler merkt. ;)


Leider kann man das alles im lobbyverseuchten Gesundheitswesen wohl nie durchsetzen :(
[/quote]

hm Worfi, dein Post sieht irgendwie unfertig aus, ausserdem zu wenig Wörter. Geht es nicht etwas ausführlicher? :bounce: :D

Duke_Luke

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Thursday, March 11th 2010, 12:15am

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Original von GWC_Dunkelelf
Denn offene Forderungen senken den auszuweisenden Gewinn.

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Original von AtroX_Worf
Wenn sie dies jedes Jahr machen, dann ist ja nur am Anfang oder am Ende dieser Praxis ein Unterschied und ansonsten nicht mehr.


Alleine wenn ich das lese weiss ich, dass weitere 30 Sekunden in diesem Thread verschenkt sind....

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Thursday, March 11th 2010, 1:52am

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Original von Duke_Luke
Alleine wenn ich das lese weiss ich, dass weitere 30 Sekunden in diesem Thread verschenkt sind....

Wieso, die beiden Zitate stimmen doch im Großen und Ganzen.
Man kann zwar tricksen, damit aber die Forderungen jeweils nur in die nächste Periode bringen, wo sie den gegenteiligen Effekt haben. Wenn ich mich jetzt ärmer rechne, dann gleichzeitig zukünftig reicher. Es ist ja nur ein Abgrenzungsproblem, welcher Periode ich welche Zahlungsströme zuordne.

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Thursday, March 11th 2010, 9:30am

Ich bin grundsätzlich auch für Wettbewerb, ABER der funktioniert auf dem Gesundheitsmarkt nun mal nicht wirklich, siehe Arzneimittel. Ohne jetzt 15 Bsp. heranzuziehen sollte ja klar sein, dass schon zwischen Leistungserbringer und -empfänger kein funktionierender Markt vorliegt: 1. Asymmetrische Informationsverteilung. Ob nun völlig entkoppelt von der Bezahlung wie bei der GKV oder oberflächig eingespannt wie bei der PKV, ein Patient kann nie beurteilen, ob die Leistung (Therapie, Medikament etc.) angebracht bzw. kosten/nutzen-effizient ist/war. 2. Das gesamte System basiert auf der Überzeugung, dass die Solidargemeinschaft das Krankheitsrisiko des einzelnen trägt, keine Spur vom souveränen Kunden mit der Möglichkeit zur Informationsbeschaffung. Dass sich da 10% der Bevölkerung herauskaufen, ist eine historische Missgeburt, mehr nicht. Ob man nun die PKV zu Zusatzversicherungsanbietern degradiert oder den Markt komplett öffnet, indem die Bemessungsgrenze zum Wechsel wegfällt, läuft ja auf das Gleiche hinaus, die Solidargemeinschaft wird auf alle erweitert, der einzig vernünftige Schritt, um eine langfristige Finanzierung zu sichern.

Ich sehe das Problem der "Nebensteuer" übrigens kein Stück. Alle Einkommensarten werden mit einer Sozialabgabe versehen, fertig. Angeben muss man die Einkünfte in der Steuererklärung sowieso, da eine Abgabe drauf zu erheben ist verwaltungstechnisch kein größeres Problem, als die Steuertrickserein aufzuklären, die zu erwarten sind, wenn sich Möwenpick und Co. arm rechnen, um bei der Kopfpauschale ebenfalls vom Steuerausgleich zu profitieren.
Die Kopfpauschale mit Steuerausgleich ist prinzipiell gut, es kann aber nur funktionieren, wenn das Steuersystem vereinfacht und die Schlupflöcher gestopft werden. Da dass erst passiert, wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen, kann man jetzt schon absehen, dass die Pauschale zu (noch) mehr Ungerechtigkeit führen würde. Da ist doch eine Einbeziehung weiterer Einkommensarten zur Entlastung des Faktors Arbeit (was wir ja komischerweise alle völlig unkritisch reflektiert wollen) bedeutend attraktiver in meinen Augen.

GWC_Dunkelelf

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1,482

Thursday, March 11th 2010, 10:08am

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Original von Duke_Luke

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Original von GWC_Dunkelelf
Denn offene Forderungen senken den auszuweisenden Gewinn.

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Original von AtroX_Worf
Wenn sie dies jedes Jahr machen, dann ist ja nur am Anfang oder am Ende dieser Praxis ein Unterschied und ansonsten nicht mehr.


Alleine wenn ich das lese weiss ich, dass weitere 30 Sekunden in diesem Thread verschenkt sind....


Aber die 30 Sekunden die du gebraucht hast uns diesen gehaltvollen Satz zu schreiben, warens dir schon wert oder?^^
Man man man, das hier jeder der mal 2 Wochen ne Ausbildung als Einzelhandelskaufmann gemacht hat der Meinung ist er müsste sich mit solch freundlichen Kommentaren profilieren nervt schon ein bisschen. Wir diskutieren, wie der Threadtitel es schon sagt hier. Das dabei hier nicht immer der Stein der Weisen rumwandert ist auch klar. Aber beide Aussagen kann man durchaus so stehn lassen.

@ Worf, ja es ist natürlich nur eine Verschiebung (zurückgewiesene Forderungen mal außen vor gelassen). Sowas wird dann solange (sofern es möglich ist) vor sich her geschoben, biss man mal nen nicht so gut laufendes Jahr stützen muss. Da kann es aber passieren, das das Unternehmen eig 1 Jahr guten Gewinn gemacht hätte, und in den nächsten 2 Jahren ins Minus rutscht. Durch die Verschiebung hat es jetzt aber 3 Jahre in denen es kein gewinn gemacht hat.Ntürlich auch weniger Verlust in den 2 anderen Jahren, aber immernoch 0 Cent für die Sozialabgabe.

1,483

Thursday, March 11th 2010, 10:15am

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Original von DS_Deadpool
2. Das gesamte System basiert auf der Überzeugung, dass die Solidargemeinschaft das Krankheitsrisiko des einzelnen trägt, keine Spur vom souveränen Kunden mit der Möglichkeit zur Informationsbeschaffung. Dass sich da 10% der Bevölkerung herauskaufen, ist eine historische Missgeburt, mehr nicht.

Was heißt "raus kaufen"? Die zahlen ja meist weniger als ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in der GKV. Der einzige Grund warum PKV überhaupt funktionieren ist ja der, dass man nur als gesunder, junger, sehr gut verdienender rein kommt. Diejenigen, die gut verdienen sind idR sehr selten krank. Alle andern würden sofern sie denn überhaupt rein gelassen werden Mondpreise zahlen. Wie man dieses System als "funktionierend" betrachten kann ist mir schleierhaft. Vogel-Strauß-Prinzip ist da noch fast untertrieben :rolleyes:

Duke_Luke

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Thursday, March 11th 2010, 10:23am

@GWC_Dunkelelf (und Worf)
Du hast mit Deiner Kritik Recht, weswegen ich mich hiermit auch für die Form meiner Äußerung entschuldige...

Dr. Poxxx

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Thursday, March 11th 2010, 5:17pm

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Original von GWC_Dunkelelf


@ Worf, ja es ist natürlich nur eine Verschiebung (zurückgewiesene Forderungen mal außen vor gelassen). Sowas wird dann solange (sofern es möglich ist) vor sich her geschoben, biss man mal nen nicht so gut laufendes Jahr stützen muss. Da kann es aber passieren, das das Unternehmen eig 1 Jahr guten Gewinn gemacht hätte, und in den nächsten 2 Jahren ins Minus rutscht. Durch die Verschiebung hat es jetzt aber 3 Jahre in denen es kein gewinn gemacht hat.Ntürlich auch weniger Verlust in den 2 anderen Jahren, aber immernoch 0 Cent für die Sozialabgabe.


genau darauf wollte ich hinaus! Zusätzlich kann man sich (mal an die Eigentümer kleinerer Firmen gedacht) auch Annehmlichkeiten kaufen, die man sich sonst privat geleistet hätte.
Stichwort: Wer verbietet einem Pizzabäcker sich einen 7er BMW "zum Ausliefern" zu kaufen?

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Thursday, March 11th 2010, 7:45pm

Du darfst den BMW dann aber nicht so einfach privat nutzen bzw. musst dies abrechnen.

@Dunkelelf: Wir haben einige tausend Unternehmen in Deutschland. Wenn da einige ihre Gewinne verschieben, so gleicht es sich dennoch ganz gut aus. Letztlich ist es weitgehend egal, ob er nur alle 3 Jahre einen hohen Gewinn ausweißt oder jedes Jahr einen mittleren. Der Gewinn muss mit der Körperschaftssteuer versteuert werden.

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Original von DS_Deadpool
Ich bin grundsätzlich auch für Wettbewerb, ABER der funktioniert auf dem Gesundheitsmarkt nun mal nicht wirklich, siehe Arzneimittel. Ohne jetzt 15 Bsp. heranzuziehen sollte ja klar sein, dass schon zwischen Leistungserbringer und -empfänger kein funktionierender Markt vorliegt: 1. Asymmetrische Informationsverteilung. Ob nun völlig entkoppelt von der Bezahlung wie bei der GKV oder oberflächig eingespannt wie bei der PKV, ein Patient kann nie beurteilen, ob die Leistung (Therapie, Medikament etc.) angebracht bzw. kosten/nutzen-effizient ist/war.

Alleine kann er es natürlich nicht beurteilen, dafür wäre sein Beobachtungshorizont viel zu kurz. Aber ich bin de Meinung, längerfristig kann man dies ganz gut beurteilen.
Bei einem Patienten wird Krebs recht spät diagnostiziert, bei anderen recht früh. Wenn ein Arzt 10-20 mal recht spät Krebs diagnostiziert, so würde ich dies systematisch nennen. Genauso kann ein Patient einschätzen, wie viele Tage er bei der letzten Krippe krankgelegen hatte. Oder ein Patient geht nach einer Diagnose zu einem anderen Arzt und aht den direkten Vergleich.
Im Mittelwert über einige hundert bzw. tausend Patienten und einige Jahre kann man schon die Qualität von Ärzten beobachten. Es müssen nur die Instrumente dafür geschaffen werden.

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Original von DS_Deadpool
2. Das gesamte System basiert auf der Überzeugung, dass die Solidargemeinschaft das Krankheitsrisiko des einzelnen trägt, keine Spur vom souveränen Kunden mit der Möglichkeit zur Informationsbeschaffung.

Das sind zwei verschiedene Dinge. Natürlich soll die Finanzierung solidarisch sein. Davon ist aber weitgehend unabhängig, ob es nicht auch Wettbewerbselemente geben soll.
Nur wenn wir den Bürgern keine Transparenz über die Kosten des Arztbesuches geben, dann kann im System auch nicht gespart werden udn die Kosten laufen uns immer weiter aus dem Ruder.

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Original von DS_Deadpool
Dass sich da 10% der Bevölkerung herauskaufen, ist eine historische Missgeburt, mehr nicht. Ob man nun die PKV zu Zusatzversicherungsanbietern degradiert oder den Markt komplett öffnet, indem die Bemessungsgrenze zum Wechsel wegfällt, läuft ja auf das Gleiche hinaus, die Solidargemeinschaft wird auf alle erweitert, der einzig vernünftige Schritt, um eine langfristige Finanzierung zu sichern.

Es läuft nicht auf das gleiche hinaus. Wenn man den Markt für alle öffnet, sie können die Bürger sich ihre Krankenversicherung aussuchen und diese stehen in einem Wettbewerb untereinander. Degradiert man die privaten Krankenversicherungen zu Zusatzversicherungen, so verbietet man ihnen das Geschäftsmodell der Standardversicherung.
Die Solidargemeinschaft muss nicht zwingend über alle erweitert werden, es würde meines Erachtens auch reichen, wenn Versicherungen das Risiko nur individuell poolen und Kontrahierungszwang für die Standardversicherung herrscht.

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Original von DS_Deadpool
Ich sehe das Problem der "Nebensteuer" übrigens kein Stück. Alle Einkommensarten werden mit einer Sozialabgabe versehen, fertig. Angeben muss man die Einkünfte in der Steuererklärung sowieso, da eine Abgabe drauf zu erheben ist verwaltungstechnisch kein größeres Problem, als die Steuertrickserein aufzuklären, die zu erwarten sind, wenn sich Möwenpick und Co. arm rechnen, um bei der Kopfpauschale ebenfalls vom Steuerausgleich zu profitieren.

Armrechnen ist ein Problem immer komplizierterer Regelungen, welche im Einzelfall mehr Gerechtigkeit schaffen sollten. Weil der Gesetzgeber aber die Gesamtheit der Regelungen nicht mehr überblicken und so die Ausnutzung der Regelungen nicht verhindern kann, haben wir die Probleme.
Eben deswegen will ich ein einfacheres (und damit politisch verbunden niedrigeres) Steuersystem.

Es werden sicher auch Ausnahmetatbestände für die Sozialabgaben geschaffen, und nach 10 Jahren haben wir dann genauso ein Durcheinander wie bei den Steuern und man wird sich auch bei den Sozialabgaben armrechnen können.

Im übrigen würde das "armrechnen" für die Steuer, wenn man versucht die Bemessungsgrundlage zu verringern, dann genauso die Sozialabgaben betreffen.

Wieso muss es denn unbedingt eine Sozialabgabe sein und keine Steuerfinanzierung? Dein Argument erscheint mir so, als wölltest du eine neue, bessere Steuer einführen, wo niemand sich mehr armrechnen kann.
Das ist doch illusorisch - und wenn es ginge, dann sollte man damit das richtige Steuersystem vereinfachen.

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Original von DS_Deadpool
Die Kopfpauschale mit Steuerausgleich ist prinzipiell gut, es kann aber nur funktionieren, wenn das Steuersystem vereinfacht und die Schlupflöcher gestopft werden. Da dass erst passiert, wenn Ostern und Weihnachten auf einen Tag fallen, kann man jetzt schon absehen, dass die Pauschale zu (noch) mehr Ungerechtigkeit führen würde. Da ist doch eine Einbeziehung weiterer Einkommensarten zur Entlastung des Faktors Arbeit (was wir ja komischerweise alle völlig unkritisch reflektiert wollen) bedeutend attraktiver in meinen Augen.

Selbst wenn wir kein perfektes Steuersystem hinbekommen, so finde ich ein System mit Steuerausgleich dennoch robuster.
Du gehst, wie gesagt, von der Annahme aus, dass die ausgeweiteten Sozialabgaben die "besseren Steuern" sein werden, ohne jegliche Ausnahmetatbestände, Möglichkeiten die bemessungsgrundlage zu verändern etc. Ich halte es nicht für realistisch, dass an der Ausgestaltung des Sozialabgabensatzes nie herumgedocktert wird. Und wenn dann doch, dann haben wir plötzlich 2 komplizierte Systeme nebeneinander und der Bürger sieht noch viel weniger durch.

Das Steuersystem in einem Staat hat die klassische Aufgabe die Lastenverteilung herzustellen. Dann finde ich es nur logisch, dass man dieses Instrument auch dazu benutzt, gesamtgesellschaftliche Aufgaben zu finanzieren. Noch einmal, wieso sollte Gesundheit anders finanziert werden als Bildung oder Infrastruktur?

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Friday, March 12th 2010, 9:07am

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Original von AtroX_Worf
Du darfst den BMW dann aber nicht so einfach privat nutzen bzw. musst dies abrechnen.

Das mag die offizielle Version sein. Aber frag mal rum wie viele Vertreter ihren Dienstwagen privat nutzen dürfen und es auch tun. Da rechnet keiner irgendwas ab. Ich kenne persönlich 3. Alle haben vom Chef die erlaubnis zu tun und zu lassen was sie wollen mit dem Auto. Also so schwer kann das an dieser Stelle wohl nicht sein den FIrmenwagen "einfach so" für privates zu nutzen. Wie will man das auch kontrollieren? :rolleyes:

GWC_Dunkelelf

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Friday, March 12th 2010, 10:02am

Borgg, das hängt vom Leasingvertrag ab, ich darf meinen Dienstwagen auch privat nutzen, dafür zahl ich aber auch mehr von meinem Brutto-Lohn für das Auto.

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Friday, March 12th 2010, 10:13am

wenn du angestellter bist mag das eine rolle spielen. aber wer sein eigener chef ist, kann so alle kosten auf die firma abwälzen (= arm rechnen). oder seh ich das falsch?

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Friday, March 12th 2010, 10:24am

Auch dann ist es nicht so einfach, weil Privatentnahmen aus dem Firmenvermögen eigentlich mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden müssen.

Man kann ja nur Kosten auf die Firma abrechnen, wenn diese als Betriebsausgaben dazu geeignet sind, wirkliche Kosten im Produktionsprozess darzustellen.
Das kann dir aber sicher besser Eisi erklären. Und natürlich gibt es da noch viel zu große Lücken durch imho unnötige Einzelfallbetrachtungen.

Es wird nie einfach sein zwischen Firmen- udn Privatvermögen zu unterscheiden bzw. die private Nutzung von Firmenwerten zu verhindern. Wie es jetzt schon geschiet sollte man einfach einen Pauschalbetrag ansetzen und fertig, darüber hinaus gibt es keine Ausnahmen mehr. Aber das würde einem sicher jedes Gericht um die Ohren hauen.

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Friday, March 12th 2010, 10:51am

Ich verstehe deinen Fetisch für die Steuerfinanzierung nicht. In Deutschland haben wir seit 130 Jahren das bismarcksche System zur Lebensstandardsicherung, wieso muss das jetzt komplett umgekrempelt werden? Selbst der Schäuble versucht den gelben Fuzzis zu vertickern: Ist nicht, zu teuer und nicht sinnvoll. Die "drängenden (Finanzierungs-)Probleme" des Sozialversicherungswesens (Überalterung yadayadayada) würde man halt auch nicht mit der Steuerfinanzierung lösen, dazu brauch man nur mal nach GB schauen. Was wohl wieder dahintersteckt (den Schuh will ich dir aber nicht anziehen), ist pseudohumanitäre Politik: das klassische Beveridge-System zielt nämlich auf eine Existenzsicherung, nicht auf die Lebensstandardsicherung. Dass das in Zeiten eines sinkenden Gini-Koeffizienten ein himmelweiter Unterschied ist, raffen halt wieder viele nicht.

In der europäischen Realität gleichen sich die Finanzierungssysteme eh an.
Mehr Gerechtigkeit und eine langfristig sichere Finanzierung bekäme man aber national und zeitnah problemlos über die hier tradierte und gesellschaftlich akzeptierte Abgabenfinanzierung hin, z.B. wie oben skizziert durch Ausweitung auf andere Einkommensarten. Das würde zu deutlich weniger Veänderungsprozessen und damit Widerständen führen, als die komplett Ummodelung auf eine Steuerfinanzierung, logisch.
In deinem theoretischen Normstaat sollte die Verteilung via Steuersystem funktionieren, ja. Willkommen in der normativen Kraft des Faktischen: Wir haben Sozialabgaben. :O


Deine Pro-Wettbewerbs-Argumente kann man ja nicht ernstnehmen. Dein Menschenbild ist dafür einfach zu unrealisitisch. Als würde der Durchschnittsbürger sich auch noch die Mühe machen, seinen Arzt zu benchmarken bzw. kritisch zu hinterfragen. Deswegen schrieb ich ja Informationsasymmetrie. So'n Arzt hat gefühlte 20Semester studiert und 30 Jahre Berufserfahrung und dann soll Otto-Normalverbraucher dem einen Wikiartikel über Blasenentzündung bei leichten Bauchschmerzen unter die Nase reiben oder wie? Absurd :D
In vielen Bereichen des Gesundheitswesens sind Bedingungen anzutreffen, die quasi automatisch zu imperfekten Märkten führen. Da völlig unreflektiert wie ein Duracell-Äffchen nach mehr Wettbewerb zu kreischen, ist ein sicheres Indiz für Dummheit.


@ Topic

Schön was der Guido da macht. Der beschädigt binnen 4 Monaten das Amt des Außenministers ausgiebiger und nachhaltiger, als alle seine Vorgänger in knapp 7 Jahrzehnten.
Hoffentlich nimmt er sich ein Beispiel an einem anderen Vorgänger und probiert es mal mit Fallschirmspringen. Was ein Idiot.

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Friday, March 12th 2010, 11:08am

Der Mölle war doch nie Außenminister? Aber Flüge von Brasilien Richtung Europa sollen ja auch ohne Fallschirm einlage einen gewissen "Charme" haben. Afir ist die Bundeswehrmaschine mit der unser Guido unterwegs ist sogar von Airbus :O.

Was passiert eigentlich, wenn man Guido eine Postsendung zuschickt mit einem Gutschein für einen Fallschirmsprung? :D

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Friday, March 12th 2010, 11:31am

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Original von DS_Deadpool
Ich verstehe deinen Fetisch für die Steuerfinanzierung nicht. In Deutschland haben wir seit 130 Jahren das bismarcksche System zur Lebensstandardsicherung, wieso muss das jetzt komplett umgekrempelt werden? Selbst der Schäuble versucht den gelben Fuzzis zu vertickern: Ist nicht, zu teuer und nicht sinnvoll. Die "drängenden (Finanzierungs-)Probleme" des Sozialversicherungswesens (Überalterung yadayadayada) würde man halt auch nicht mit der Steuerfinanzierung lösen, dazu brauch man nur mal nach GB schauen.

Ein Steuerfinanzierungsmodell wirds teuer, weil man aus dem Gesamtbudget mehr Steuereinnahmen in die Gesundheit stecken muss. Das Sozialabgabenmodell wird teuer, weil mehr Sozialabgaben gezahlt werden müssten. Das nimmt sich letztlich nichts, teuer wird es sowieso.
Aber für ein ausgeweitetes Sozialabgabensystem bräuchten wir eine größere Verwaltung, es würde, wie im Steuerrecht, viele Klagen wegen der Bemessungsgrundlagen geben etc., da könnte man viel sparen, wenn man keine Nebensteuer einführt.

Bismarck hat das Sozialsystem ja auch anders entworfen, indem es nur an den Faktor Arbeit gekoppelt war. Wenn wir es jetzt ausweiten, wird es zu einer Quasi-Steuer. Dann halte ich es für falsch, nur aus Tradition ein Modell beizubehalten, wo nur ein Faktor belastet wurde.

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Original von DS_Deadpool
Was wohl wieder dahintersteckt (den Schuh will ich dir aber nicht anziehen), ist pseudohumanitäre Politik: das klassische Beveridge-System zielt nämlich auf eine Existenzsicherung, nicht auf die Lebensstandardsicherung. Dass das in Zeiten eines sinkenden Gini-Koeffizienten ein himmelweiter Unterschied ist, raffen halt wieder viele nicht.

Größere Ungleichheit betrifft dann aber die sehr reichen, vielleicht 1% der Bevölkerung und weniger. Das ist für den normalen Lebensstandard nicht entscheident.

Ich finde es ist richtig, dass der Staat jedem Bürger eine Existenzsicherung ohne jegliche Gegenleistung gewährt. Für eine Lebensstandardsicherung kann er allerdings auch Gegenleistungen verlangen - und sei es nur um der Gegenleistung willen, um die Annahme einer Arbeit attraktiver zu machen.

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Original von DS_Deadpool
In der europäischen Realität gleichen sich die Finanzierungssysteme eh an.
Mehr Gerechtigkeit und eine langfristig sichere Finanzierung bekäme man aber national und zeitnah problemlos über die hier tradierte und gesellschaftlich akzeptierte Abgabenfinanzierung hin, z.B. wie oben skizziert durch Ausweitung auf andere Einkommensarten.

Nur haben diese Traditionen ncihts mit einer quasi-Steuer zu tun, sondern mit einer festen prozentualen Abagbe auf das Einkommen.

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Original von DS_Deadpool
Das würde zu deutlich weniger Veänderungsprozessen und damit Widerständen führen, als die komplett Ummodelung auf eine Steuerfinanzierung, logisch.

Das sehe ich nicht so, weil die Einbeziehung anderer Einkommensarten das ganze viel komplizierter macht. Bei dem Einkommen auf Arbeit stellen sich viel weniger Abgrenzungsprobleme als bei Kapitaleinkünften etc.
Wie werden Kursgewinne vs. Dividenden behandelt? Muss man Wertpapiere mind. ein Jahr halten? Wie bewertet man ein aktuelles Portfolio, um Markt- oder zum Einstiegspreis? Will man es überhauptbewerten oder geht es nur um realisierte Gewinne? Wie verhindert man dann, dass Verluste auf Wertpapiere gegen Realgewinne aufgerechnet werden?
Dies sind alles sehr praktische Fragen, welche eben das Steuerrecht benötigen. Sicher könnte man einfache Regelungen finden - aber wieso sollte bei den ausgeweiteten Sozialabgaben funktionieren, was seit Jahrzehnten nicht im Steuersystem funktioniert?

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Original von DS_Deadpool
In deinem theoretischen Normstaat sollte die Verteilung via Steuersystem funktionieren, ja. Willkommen in der normativen Kraft des Faktischen: Wir haben Sozialabgaben. :O

Wie gesagt, die aktuelle Ausgestaltung der Sozialabgaben ist viel einfacher, als wenn da alle anderen Einkommensarten mit einbezogen werden müssten. Die obige Frage steht, wieso soll bei den ausgeweiteten Sozialabgaben funktionieren, was im Steuersystem nicht funktioniert? Und will man dann wirklich zwei unterschiedliche Systeme?
Zumal es mehr Arten der Optimierung gibt, wenn man 2 unterschiedliche Systeme hat. Man kann dann immer einen Ausgleich zwischen Steuern und Sozialabgaben finden, welcher optimal in dem Sinne ist, dass er die Gesamtbelastung minimiert, indem man Lücken im Gesetz gegeneinander ausspielt.

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Original von DS_Deadpool
Deine Pro-Wettbewerbs-Argumente kann man ja nicht ernstnehmen. Dein Menschenbild ist dafür einfach zu unrealisitisch. Als würde der Durchschnittsbürger sich auch noch die Mühe machen, seinen Arzt zu benchmarken bzw. kritisch zu hinterfragen. Deswegen schrieb ich ja Informationsasymmetrie. So'n Arzt hat gefühlte 20Semester studiert und 30 Jahre Berufserfahrung und dann soll Otto-Normalverbraucher dem einen Wikiartikel über Blasenentzündung bei leichten Bauchschmerzen unter die Nase reiben oder wie? Absurd :D

Darum gehts es auch gar nicht. Man wird sicher nciht jede Untersuchung einzeln beurteilen können - aber nach 2-5 Jahren bei einem Arzt kann ich schon sagen, ob der Arzt eher gut oder eher schlecht ist. Heutzutage suche ich mir dann einfach einen anderen, aber andere Menschen erfahren nichts davon.
Zudem habe ich auf objektive Größen hingewiesen, bspw. kann mann Statistiken führen, in welchem Krebsstadium der Krebs entdeckt wurde etc.

Du machst den Fehler zu denken, weil individuell die Qualität des Arztes fast komplett durch "Rauschen" vernebelt wird könnte man auch im Aggregat keine Aussagen treffen. Es reichen, bei genügend großen Stichproben, ja schon kleine Tendenzen in die richtige Richtung für einen signifikanten Trend. Und ich bin der festen Überzeugung, dass man diese Tendenzen wahrnehmen kann. Natürlich nicht immer, aber es gibt genügend Situationen.

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Original von DS_Deadpool
In vielen Bereichen des Gesundheitswesens sind Bedingungen anzutreffen, die quasi automatisch zu imperfekten Märkten führen.

Deswegen plädiere ich auch nicht für eine reine Marktlösung.
Aber genauso falsch wäre es, jegliches Wettbewerbselement aus dem gesundheitssystem zu verbannen. Mit intelligent eingesetzten Wettbewerbselementen könnten Kosten gesenkt werden, weil Mittel effizienter verwendet werden. Dies kommt der Gemeinschaft insgesamt zugute.

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Original von DS_Deadpool
Da völlig unreflektiert wie ein Duracell-Äffchen nach mehr Wettbewerb zu kreischen, ist ein sicheres Indiz für Dummheit.

Siehe oben, ich verlange nicht undifferenziert mehr Wettbewerb, sondern gerade punktuell. Zumindest verlange ich aber Preistransparenz für den Kunden. Ohne diese werden wir nie sinnvoll eine Kostendämpfung bzw. Verhinderung einer weiteren Kostenexplosion erreichen können.

Einen Schritt weiter gedacht, wieso sollte ein Arzt nicht eine individuelle Pauschale für bestimte Untersuchungen einführen, d.h. sich spezialisieren?
In vielen anderen europäischen Ländern funktioniert die Kostendämpfung im Gesundheitswesen genau so: Es gibt beispielsweise Pools mit Röntgengeräten und vor allem da wird gerängt, weil sie diese Leistung billiger anbieten als beim hausarzt direkt.

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Original von DS_Deadpool
Schön was der Guido da macht. Der beschädigt binnen 4 Monaten das Amt des Außenministers ausgiebiger und nachhaltiger, als alle seine Vorgänger in knapp 7 Jahrzehnten.
Hoffentlich nimmt er sich ein Beispiel an einem anderen Vorgänger und probiert es mal mit Fallschirmspringen. Was ein Idiot.

Sehe ich überhaupt nicht so.
Im Ausland tritt Westerwelle so auf, wie man es von einem deutschen Außenminister erwartet. Aber im Innland bleibt er trotzdem Vizekanzler und FDP-Vorsitzender, das hat nichts mit seiner Position als Außenminister zu tun.
Das man auch mal Wirtschaftsdelegationen mitnimmt, welche was gespendet haben ist doch vollkommen normal. Sonst könnten BMW, Siemens oder die Allianz nie mehr mitfahren, weil sie sicher alle schonmal der FDP was gespendet haben. Und manche Spenden sind von 2005, da ist nun wirklich schon einige Zeit vergangen.
Die Mitnahme der Wirtschaftsdelegationen gleicht sich sicherlich über 4 Jahre aus. Über diesen zeitraum muss es unabhängig vom Spendenaufkommen sein. Es wäre ja genauso falsch und nciht unabhängig, wenn man Unternehmer nicht mehr mitnimmt, weil sie gespendet haben.
Das sein Lebensgefährte mitfährt halte ich für ok. Dieses Angebot steht ihm frei. Nur weil Steinmeier eine Richterin und Joschka irgend ein junges Mädchen zur Frau hatten, welche nie mitkommen wollten, muss dies ja nicht falsch sein. Zumal der Lebensgefährte von Westerwelle die Flüge aus seinem Privatvermögen zahlt, was er garnicht zu machen bräuchte.

Wenn Westerwelle es als für das Beste für seine Beziehung ansieht, wenn er seinen Lebensgefährten auf Reisen mitnimmt, weil er jetzt recht wenig Freizeit hat, finde ich dies nicht verwerflich. Als Außenmininster ist man nun mal recht viel unterwegs und ist nicht, wie die anderen Minister, jeden abend doch wieder zuhause. Deswegen darf der Außenminister seine Partnerin/seinen Lebensgefährten ja auch auf alle Reisen mitnehmen.
Hier fährt ja keiner im Dienstwagen nach Spanien, sondern im Zuge einer diplomatischen Reise fleigt der Lebensgefährte, auf eigene Kosten!, mit.

1,495

Friday, March 12th 2010, 11:40am

wenn es so simpel wäre würden die bei der fdp und den mitgenommenen unternehmen aber nicht so rum stammeln. da kämen klare botschaften. was man aber hier so liest sieht eher aus wie nachträglich hingebogen und/oder vertuscht. ?(

1,496

Friday, March 12th 2010, 12:04pm

http://wahltool.zdf.de/Politbarometer/me…html?2010_03_12

Meine persönlichen Highlights:

-Westerwelle ist nur noch so beliebt wie Gysi
-die große Koalition ist am beliebtesten
-Schwarz-Grün ist beliebter als Schwarz-Gelb

1,497

Friday, March 12th 2010, 2:34pm

Übermässige Kritik an Regierungsmitgliedern ist "demokratiegefährdend":

http://www.spiegel.de/politik/deutschlan…,683152,00.html

Rettet die Demokratie! Verbietet Kritik!


Ok, ein wenig ernsthafter, der Spiegel hat sich zur Zeit gut auf Westerwelle eingeschossen. Aber der wird ja von der Blöd ganz gut beschützt:

http://www.bild.de/kddb/cms/websearch.do…erwelle&x=0&y=0 (Anklicken auf eigene Gefahr, Magengeschwüre usw. möglich)

Ede G

Unregistered

1,498

Friday, March 12th 2010, 4:58pm

Der Westerwelle wird halt eins lernen müssen wie der Worfi: Wie man in den Wald reinschreit, so schallt es auch raus.

Auf Schwächeren rumhacken, ist einfach schon mal falsch. Aber so sind sie halt, falsch und noch fälscher, weil sie sich selber nicht an die Moral halten, die sie von Anderen fordern.

Der Westerwelle steht momentan als die Sarah Palin von Deutschland da. :bounce:

This post has been edited 1 times, last edit by "Ede G" (Mar 12th 2010, 5:01pm)


1,499

Friday, March 12th 2010, 5:34pm

Die Kanzlerin kämpft für Guido ja wie eine Löwin um ihr Junges... :respekt:

This post has been edited 1 times, last edit by "Randy Hicky" (Mar 12th 2010, 5:34pm)


1,500

Friday, March 12th 2010, 6:43pm

Quoted

Original von Randy Hicky
Die Kanzlerin kämpft für Guido ja wie eine Löwin um ihr Junges... :respekt:


Ach so richtig gestresst wirkt sie nicht, sie überlegt in Ruhe ob es demnächst Schwarz-Rot oder Schwarz-Grün sein soll. :D