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121

07.06.2006, 11:34

Die Frage muss doch sein wieso bringt sich einer oder eine um?
Im Endeffekt ist es mir wurscht wenn sich einer umbringt und das auf „saubere“ Art und Weise tut wobei es immer eine egoistische Aktion bleiben wird.
Aber wenn sich einer vor den Zug wirft, mit dem Auto gegen den die Wand fährt usw. hab ich NULL Verständnis für solche Leute.
Nehmen wir mal das Beispiel mit dem Zug.
Mir egal wie krank usw. der Selbstmörder war und was er durchmachen musste aber was ist mit dem Lokführer?
Was ist evtl. mit den Leuten (auch Kinder!!) am Bahnsteig die das sehen?
Was ist mit den Leuten die das Sauber machen müssen?
Was ist mit den Verwandten, Freunden und der engsten Familie die evtl. jeden Tag an dem Bahnhof stehen? (zur Arbeit/Schule)
Was ist mit den Leuten die deshalb zu spät zu einem wichtigen Termin kommen oder ihn verpassen?


Ist es gerechtfertigt das Leben anderer so stark negativ zu beeinflussen nur weil man selber nicht mehr klar kommt?

Ich hab nichts gegen Selbstmord wenn man eh bald stirbt und nicht mehr leiden will. Dann aber mit Pillen oder so. Alles andere ist feige und egoistisch.

122

07.06.2006, 11:59

Kann sich einer der Älteren uns so einen TV Sechsteiler um einen Schüler, der Selbstmord macht, erinnern? Lief in Anfang der Achtziger im ZDF und hiess "Tod eines Schülers" oder so. Sechs Folgen lang wurde das Leben des Schülers aus jeweils verschiedenen Perspektiven (Eltern, Freunde, Freundin, Lehrer, etc) gezeigt und jedesmal sagte man sich: "Die waren Schuld" Was ich damit sagen will ist: So einfach ist das nicht zu beurteilen.

Auch ich hatte mal einen Kollegen, der sich mit Tabletten ins Jenseits befördert hat und natürlich denkt man: Warum? War es die Trennung von der Familie und den Kindern? Einsamkeit? Geldsorgen? Den Ärger auf der Arbeit? Die Frau, die ihn verschmäht hat? Depression?
Alle diese Sorgen waren da, es kommen häufig viele Faktoren zusammen. Den Auslöser kennt der Selbstmörder eh nur alleine...

123

07.06.2006, 16:38

Ich glaube viele Selbstmörder fühlen sich sehr einsam, möglicher weise einfach so einsam, dass sie sich nicht vorstellen, können, dass es überhaupt jemanden stört, wenn sie sich umbringen.
Das klingt hier zwar nach sehr vielen Selbstmorden, die meisten jedoch hatten keinen wirklichen Bezug zu der Person. Ich habe auch schon 3 andere selbstmorde mehr oder weniger mit erlebt(Der Onkel meines besten freundes, eine Lehrerin und der Kumpel eines Freundes) aber dieser war der erste, den ich wirklich kannte, mit dem ich zusammen im Urlaub war und noch viele andere sachen erlebt habe. Ach und ich finde es ziemlich übel ihn einfach als feige abzustempeln.

124

07.06.2006, 20:44

Irgendwann in der Mittelstufe haben wir Zugang von einem Mädchen erhalten, von der wir irgendwie (ich weiß nicht mehr wie, von wem und ob schon ganz zu Beginn) wussten, dass sie Probleme mit den Eltern hatte und im Heim wohnt. Wir haben von ihr fast überhaupt nichts mitbekommen, weder ihr Ab- oder Anwesenheit fiel auf. Nach ziemlich langer Zeit bekamen wir dann gesagt, dass sie von ner Brücke gesprungen sei, es aber überlebt hat. Naja, ich habe nie wieder von ihr gehört.

125

09.06.2006, 00:30

RE: Selbstmord

Zitat

Original von LXIII_universe
Einer aus meiner Stufe hat sich gestern morgen vor die Bahn geworfen und jetzt wollte ich einfach mal wissen, ob schon viele andere sowas in ihrem bekannten kreis erlebt haben, oder ob das nur so selten vorkommt, wie ich bisher immer gedacht habe.


Also ich finde es scheiße sich einfach vor der Bahn zu werfen, da kommen wieder 1000de zu spät zu Arbeit und der Zugführer erleidet einen Schock, ist danach Wochen oder für Jahr nicht mehr Dienstfähig, so entsteht immer ein Volkswirtschaftlicher schaden, dabei ist Aufhängen und Totsaufen in.
Ein Verwandter von mir war bei den Bullen und der hat sich selbst das Licht mit seiner Kanone ausgeblasen nach dem er keine Hilfe in der Klink bekam. :(
Ich habe auch schon mal daran gedacht, aber was wäre die Welt ohne mich?

126

09.06.2006, 04:35

Zitat


Ich sitz an meinem Schreibtisch, wie jede Nacht
Und denk darüber nach ob alles überhaupt noch Sinn macht.
Ich mein das Leben, und was es uns noch Wert ist,
jeder beschwert sich, Zweifel und Frust vermehren sich.
Gedanken quälen mich, hunderttausende auf kleinstem Raum,
hab Angst vorm Albtraum, deshalb schlaf ich kaum.
Sind ewig beschäftigt das Leben neu zu gestalten,
doch was wir auch versuchen, es bleibt alles beim Alten.
Ich kann mich nicht mehr halten: mir fehlt die Kraft,
habe keine Zukunft fühl mich wie in lebenslanger Einzelhaft.
Sterben für die Wissenschaft, erforsch das Leben nach dem Tod.
Die Neugier siegt, auch wenn mir das nichts droht.
Ich muss es riskier'n, was kann mir schon passier'n?
In diesem Scheiß-Leben hab ich nichts zu verlier'n!
Mein Entschluss steht fest, ich bin also bereit
Für den alles-entscheidenden Schritt in die Unendlichkeit.

Ein fremder Ort zum Greifen nah.
Bin ich erst mal dort bleib nichts wie es war.
Diese Stimme, die immer zu mir spricht:
'Kein Ausweg in Sicht!'
Doch ich antworte nicht.

Kalter Stahl lässt den Schweiß auf meiner Stirn gefrieren,
Krämpfe schütteln mich, die mich ein wenig irritieren.
Ich fühle, wie sich die Feder in die Länge zieht:
Welch unerträgliche Spannung, die nicht nur in der Luft liegt.
Gerade in diesem Augenblick erblicke ich
die schönsten Momente in meinem Leben und ich erinner' mich
an die Gefühle, die mir damals noch fremd waren,
die so plötzlich kamen, dass ich sie viel zu spät wahrnahm.
Sie sind so nah dran, die Bilder der Vergangenheit.
Es ist so still, obwohl in mir jemand nach Hilfe schreit.
Ich bin es leid, wenn man lernt, diesen Schmerz zu spüren.
Ich wollte Freiheit und steh vor verschlossenen Türen.
Ich mag mich gar nicht rühren, denn Bewegung engt mich ein.
Regungslos schau ich tief in mein Bewusstes sein.
Es muss sein, ich nehm' mein Schicksaal selbst in die Hand,
doch meine Absichten sind greifbar wie mein Schatten an der Wand.


Ich nehm' die letzten Reserven aus meinem Arzneischrank,
mix' sie mit Wodka und trinke diesen Heiltrank.
'Unheilbar krank' meine Selbstdiagnose,
ich ertrag den Alltag nur noch unter Hynose.
Vollkörper-Narkose, endlich tritt die Wirkung ein,
es könnte mich umbringen, doch das sollte mir recht sein.
Nie mehr wegen Schmerzen schreien, endlich bin ich frei.
Nichts ist für die Ewigkeit und meine Zeit ist jetzt vorbei.
Ich schau mich noch ein letztes Mal in meiner Wohnung um:
Der Fernseher steht auf stumm, mein letzter Auftritt ohne Publikum,
Klamotten liegen rum, Unordnung wie in meinem Hirn,
doch bei meiner Zukunft braucht mich das nicht stören.
Könnt' mich doch einer hören und die Entscheidung abnehmen...
Ich fühle mich gerade alles andere als bequem.