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121

20.04.2005, 21:48

Sehr geil ist auch die hier:



Und dann will ich noch meine Meinung hinterher schmeissen:

Im Grunde weiss doch keiner hier- mich natürlich eingeschlossen - grossartig was über den Mann. Und selbst wenn er zweifelhafte Äußerungen von sich gegeben hat - ok, das hat er -, so sei ihm doch erlaubt, sich als Papst erstmal zu beweisen. Das ist schließlich ein nicht unwesentlicher Einschnitt, nicht einmal dem US-Präsideten wird mit der Wahl Unfehlbarkeit zu teil. Also locker bleiben, was man so hört, hat er ja schon mal bewiesen, daß er sich ändern kann.

Schließlich möchte ich noch auf einen Telepolis Artikel hinweisen, mit dem ich mich eigentlich gut identifizieren kann:

Zitat

Sie haben entschieden. Für einen Streiter, gegen Kompromißbereitschaft. Ja genau! Eine Wahl, die einen Schock für alle Liberalen bedeutet. Aber was ist Religion für liberale, aufgeklärte, moderne Menschen anderes als ein sentimentaler Reflex? Oder eine kulturelle Überlieferung, die man pflegt, wie das ererbte Silberbesteck in der Schublade? Aber sind sie, sind die protestantischen Jepsens und Hubers, flankiert von den Drewermännern und Küngs, Renegaten, die jetzt Radiointerviews im Dutzend geben und ihre "Sorge" kundtun, wirklich diejenigen, nach denen sich die katholische Kirche im wohlverstandenen Eigeninteresse ausrichten sollte? Oder gar nach uns, den liberalen Ungläubigen der gesellschaftlichen Mehrheit?


Empfehlung eines liberalen Ungläubigen

SenF_Rey_Erizo

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122

21.04.2005, 00:32

Zitat

sehr witzig du seien


man bist du billig. von dir hätte ich mehr erwartet

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123

21.04.2005, 00:36

Zitat

Original von MissSimpson
Ratzinger war dafür bekannt, dass er den Dialog mit anderen Religionen nicht nur nicht gesucht hat, sondern er hat die Grenze umso enger gezogen und umso höher gebaut – mich wundert, dass er in seiner ersten Messe wohl gesagt haben soll, dass er den Dialog wünsche... bleibt also abzuwarten.

100 Tage Zeit sollte er bekommen. ;)


Zitat

Original von MissSimpson
Dass er Deutscher ist, mag gute Auswirkungen auf Deutschland haben.

... die sich jetzt alleine über diesen Umstand freuen, dass er ein Deutscher ist... ich kann das nicht nachvollziehen.

Wenn sein handeln positive Auswirkungen auf die angeknackste Psyche der Deutschen hat (eines unserer größten Probleme), dann kann man sich freuen, das er unser 'Landsmann' ist.

Zitat

Original von MissSimpson
Es stimmt wohl immer, dass Reformen Zeit benötigen, aber ANFANGEN muss man schon damit, wenn man sie denn will. Und die Wahl Ratzingers zum Papst zeigt, dass die katholische Kirche dies - zumnidest zur Zeit - nicht will.

Gorbi konnte es auch erst von oben. ;)

Zitat

Original von MissSimpson
Natürlich könnte ich die Kirche verlassen, wenn ich es nur persönlich empfinden würde, aber ich wage es, zu sagen, dass es schlicht eine Anmaßung ist, sich oder jemanden als "Stellvertreter Gottes auf Erden" zu bezeichnen, solange weltfremder, unmenschlicher, mehr selbstbeweihräuchernder Unsinn dabei verzapft wird, als für Menschen da zu sein.

Finde ich auch nicht gut. Würde ja implizieren, daß es den Gott gibt. ;)

Mal schauen, wohin die Reise geht. Er steht ja nicht nur an der Spitze der europäischen katholischen Kirche. Und nicht auf jeden Erdteil sieht man die Sache so wie hier in Europa. Ich glaube, er ist klug genug zu wissen, daß er sich etwas bewegen muß. Aber nicht viel, sonst wäre es ja nicht mehr die katholische Kirche, nicht wahr?
Nein, ich teile seine Ansichten auch nicht so ganz. :D Aber es ist schön zu sehen, daß es doch noch Menschen in solchen Positionen gibt, die ihre Werte nicht den Zeitgeist opfern.

Wirklich schön, daß Du wieder hier bist...Lisa! :)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »der Vigilant« (21.04.2005, 00:41)


124

21.04.2005, 09:54

Pssst, Vigi, sonst merkt's noch einer 8) ...

... aber dankeschön :) , und Guten Morgen @all.

Sicher bleibt alles abzuwarten; ich denke, das ist das Einzige, das wirklich feststeht.

Ich "kenne" Ratzinger halt noch "von früher", und da war er zum ;( und zum--- hier fehlt jetzt das entsprechende Smily ;) .

Und dazu kommt, dass ich es heutzutage extrem schaurig empfinde, einen "unfehlbaren Menschen" auf der Welt zu haben... brrrrrrrrrrrrrrrr, und vor allem :D . Wie kann man sowas ernst meinen??

... nein, über die Position des "Stellvertreters" diskutiere ich wirklich nicht.

Zu zwei Punkten möchte ich mich aber noch konkret äußern: wenn sie sie nicht opfern (ihre Werte dem Zeitgeist), weil sie das wählen. Ich denke sonst ja eher nicht so, aber kann Ratzinger auch anders :evil: ?

Und - aber das ist persönliche Ansicht ;) - ich glaube nicht an eine "Psyche der Deutschen". Dafür sind die Psychen der Deutschen, die ich so kenne, zu unterschiedlich :D .

Einen schönen Tag allerseits wünscht

MissS.

125

21.04.2005, 11:11

@ nefastus: Rey hat vollkommen recht. Das eine ist katholisch und eben dogmatisch und unveränderbar. Mit dieser Lebensweise, wenn sie zu 100% ohne Zweifel gelebt wird, führt zum Reich Gottes. Jeder der anders denkt, hat sich im Prinzip, so sagt die Kirche, vom Geist der Zeit so beeinflussen lassen und ist eben nicht katholisch.
Die evnagelischen Konfessionen bieten dem Menschen da eine liberalere und verfälschlichte Lehre. Würde die kath. Kirche jetzt einlenken und reformieren kann sie sich nicht mehr unterscheiden von all den anderen Lehren, die im Prinzip keine festen Maximen mehr haben.

@ Tigre: Man weiss sehr viel von Joseph Ratzinger. Man weiss, dass er unter den Kardinälen der begnadeste Theologe ist, und seine Lehre 100% katholisch ist. (Ich sag hier nicht, dass ich das gut finde). Man weiss weiter, dass er seid 50 Jahren ein gelehrten Leben in vollkommener Bescheidenheit und Enthaltsamkeit lebt.
Aber viel wichtiger ist, dass er eben kein Fundamentalist ist. Er ist katholisch, vollkommen unverfälscht. Leider wissen die meisten Menschen nicht mehr was das ist oder halten es für eine vollkommen abwegige Lebensart, obwohl es die Grundsätze unserer Gesellschaft hervorgebracht hat.

126

21.04.2005, 11:15

Zitat

Es stimmt wohl immer, dass Reformen Zeit benötigen, aber ANFANGEN muss man schon damit, wenn man sie denn will. Und die Wahl Ratzingers zum Papst zeigt, dass die katholische Kirche dies - zumnidest zur Zeit - nicht will.


Die kath. Kirche wird es nie wollen, weil es nicht katholisch ist. Ansonsten wäre sie eine Reformationskirche.

Zitat

Natürlich könnte ich die Kirche verlassen, wenn ich es nur persönlich empfinden würde, aber ich wage es, zu sagen, dass es schlicht eine Anmaßung ist, sich oder jemanden als "Stellvertreter Gottes auf Erden" zu bezeichnen, solange weltfremder, unmenschlicher, mehr selbstbeweihräuchernder Unsinn dabei verzapft wird, als für Menschen da zu sein.


Als der Glaube von Petrus nach Rom getragen wurde, kam man eben auf diese Idee. Ob die von Gott kam oder ob es sich um einen Sekten-Kult handelt, wird man nie sagen können. Klar ist nur, das Katholiken daran glauben und alles ist bestreitbar, nur den Glauben kann man nicht anfechten.

127

21.04.2005, 12:18

"Stellvertreter Gottes" (oder Christi), das ist eine Erfindung von Papst Innozenz III (1179 -1180) Hat er sich fein ausgedacht.
Ob nun das rechtens ist oder nicht, mag jeder für sich selbst entscheiden, man könnte nämlich durchaus sagen, dass der Heilige Geist Innozenz III damit erhellt hat.

Früher gebräuchlicher und auch logischer war "Stellverteter Petrus", auf dem das Papsttum aufgebaut ist.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Pawnee« (21.04.2005, 12:43)


128

21.04.2005, 12:58

es ist mir als atheist überhaupt nicht egal, was ein papst so von sich gibt. es betrifft mich zwar nicht direkt, wohl aber indirekt.

129

21.04.2005, 12:59

Mich würde mal interesieren, wie ein Atheist über den Tod nachdenkt...? Ich meine, wenn es nichts Transzendentes gibt, wie kann man sich dann damit abfinden?

130

21.04.2005, 13:09

Mach was aus Deinem Leben, dem hiesigen. Wenn Du tot bist, dann war's das (für Dich, für immer, aus und vorbei). Ich kann absolut nachvollziehen, dass wenn man sich damit nicht abfinden kann, man Trost im Glauben findet. Wobei das ja nicht der einzige Grund ist, warum Menschen zum Glauben finden.

131

21.04.2005, 13:12

kein problem: man stirbt und das war's dann.
bewusstsein ist eh' eine illusion.

132

21.04.2005, 13:54

Zitat

man bist du billig. von dir hätte ich mehr erwartet


da stand auch ein wenig mehr, aber der werte herr fühlt sich wohl ein wenig auf den schlips getreten^^

wie willst aber ausgerechnet du mehr erwarten, wenn du jedem anderen eine meinung zu diesem thema absprichst, der nicht katholisch ist? in diesem zusammenhang denk noch mal über das wort >>billig<< nach.

zu allen anderen katholischen "hardlinern" hier kann ich nur sagen: euer moralgetue ist doch nur schein; keiner von euch lebt wirklich nach den regeln der katholischen kirche. also lasst den stein mal lieber liegen, könnte sonst zum bumerang werden...

und wem es hier nicht passt, dass sich nicht-katholiken zu wort melden, der sollte sich schleunigst ein rein katholisches forum suchen - da könnt ihr euch dann gern gegenseitig honig um den bart schmieren und euch in widerspruchsloser askese üben.

SenF_Rey_Erizo

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133

21.04.2005, 14:22

ja da stand mehr, aber das hier hat mich aufgeregt. du greifst mich an total vom thema unabhängig an... und das geht mir auf den sack.
übrigens bin ich weder hardliner noch gläubig, also interessiert mich das thema nicht wirklich

134

21.04.2005, 14:38

Zitat

Original von GEC|Caesar
Mich würde mal interesieren, wie ein Atheist über den Tod nachdenkt...? Ich meine, wenn es nichts Transzendentes gibt, wie kann man sich dann damit abfinden?


Es animiert dazu, aus dem jetzigen Leben etwas zu machen. Mit ein wenig Demut kann man seinen Platz als kleiner, sterblicher Baustein akzeptieren, um dann ein möglichst guter Baustein zu sein (nach welchem Masstab auch immer). Einige Dinge überdauern den Tod eine Weile: Gene, Arbeit, Andenken - mit diesem Wissen lässt es sich für manchen Atheisten beruhigt sterben.

Mir leuchtet auch nicht ein, warum man für eine begrenzte Menge an guten Taten ein endloses Leben im Paradies erhalten sollte - das ist einfach nicht angemessen.

:baaa:

135

21.04.2005, 15:18

Ich selbst neige auch eher zum Nihilismus (Gott ist tod ala Nietzsche) und noch eher zum Exitenzialismus (Satre, Camus).

Doch ich denke es ist immernoch ziemlich schwer einen vollkommenen Sinn zu finden der einem Kraft gibt, es läuft dann doch eher auf eine Verdängung solcher Fragen hinaus...

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »GEC|kariya« (21.04.2005, 15:19)


136

21.04.2005, 16:24

Der Nihilismus von Nietzsche ist kein wirklicher Nihilismus... Nietzsche war kein Nihilist er wollte mit dem Satz ausdrücken das die einzig wirklichen Nihilisten die Christen sind...

137

21.04.2005, 16:28

Fortpzlanzung und damit Selbsterhalt der Art ist der primäre Sinn unseres Lebens. Das hat jeder mit seinen Genen mit auf dem Weg bekommen. Selbst wenn das Leben noch so hart ist, ist immer eine Wille zum überleben da. So ist das Gesetz der Natur und hat erstmal nichts mit Glauben zu tun.

138

21.04.2005, 16:38

um den Thread mal vorsichtig Richtung Topic zu stubsen:

Benedikt XVI, 2005: 10+5+1+2+0+0+5 = 23 ?(

139

21.04.2005, 18:00

Oh Oh, wer hat da nur seine Finger im Spiel?

141

21.04.2005, 18:10

jmd heute schon den BILD - titel gelesen? rofl -_-

„Vom Hitler-Jungen zu Papa Ratzi“
Briten beleidigen deutschen Papst

142

21.04.2005, 18:33

Zitat

Original von Sheep
Es animiert dazu, aus dem jetzigen Leben etwas zu machen. Mit ein wenig Demut kann man seinen Platz als kleiner, sterblicher Baustein akzeptieren, um dann ein möglichst guter Baustein zu sein (nach welchem Masstab auch immer).


das ist nicht weit entfernt von der christlichen Vorstellung

143

21.04.2005, 18:52

1. es ist sein weg, nicht ein fremdbestimmter
2. das ziel mag ja christen-kompatibel sein, für den weg muss das aber nicht unbedingt gelten

144

21.04.2005, 19:36

Zitat

Original von MotE_Aule

Zitat

Original von Sheep
Es animiert dazu, aus dem jetzigen Leben etwas zu machen. Mit ein wenig Demut kann man seinen Platz als kleiner, sterblicher Baustein akzeptieren, um dann ein möglichst guter Baustein zu sein (nach welchem Masstab auch immer).


das ist nicht weit entfernt von der christlichen Vorstellung


Ein wesentlicher Unterschied ist, dass ich die Vergänglichkeit als gegeben hinnehme und nicht auf ein unsterbliches Dasein wie beim christlichen Glauben hoffe.

145

21.04.2005, 19:48

wenn das ende naht, werden auch die meisten atheisten und agnostiker wieder religioes ;-)

liegt halt in unserer natur

146

21.04.2005, 20:29

Ja, ab 60 sind aufeinmal wieder 80% der Bevölkerung gläubig.

147

21.04.2005, 21:31

ich finde ratzinger ist eine gute wahl ,und gerade bei uns in deutschland bräuchten wir ein paar mehr mehr ratzingers ,sei es als politiker oder richter

148

21.04.2005, 22:17

ich freue mich das es ein Deutscher ist. Welche EInstellung er hat ist eh egal, da der Papst eh nur eine Schaufigur ist....

149

21.04.2005, 22:33

... um Gottes Willen ?( ...

150

21.04.2005, 23:28

Zitat

Original von GEC|Caesar
Ja, ab 60 sind aufeinmal wieder 80% der Bevölkerung gläubig.


Tja, die waren dann nicht sehr überzeugt von ihrer Einstellung. Jeder Mensch sollte sich seiner Endlichkeit bewusst sein, auch wenn es dann schwer fällt, einen Sinn im Leben zu finden.. aber die Religion spielt geschickt mit den Ängsten der Menschen, so auch mit der größten, der Todesangst..