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61

23.09.2009, 15:29

Ziemlich interessant.

Allerdings seh ich das selbe Problem wie jemand in den Kommentaren erwähnt:
"Ich zitier mich mal selber hierzu: "Problematisch ist [...], dass die Wählerschaft der Piraten aus dem linken Spektrum kommt, mit einer Minderheit aus der FDP. Mit anderen Worten: (Fast) Jede Stimme für die Piraten ist ein Verlust für Grüne, SPD und Linke und stärkt somit Schwarz-Gelb - jene, Option, die eigentlich alle (einschließlich der Piraten) verhindern wollen.
[...]
Ist der eigene Erfolg, der ohnehin nicht zu einem Bundestagseinzug reicht, es wert, uns allen eine schwarzgelbe Regierung aufzubürden?""

Vielleicht sollten die Piratenwähler da nochmal drüber nachdenken und nicht ganz so blind und voller Optimismus drauf loswählen.

62

23.09.2009, 15:50

Sehe ich im großen und ganzen genauso, wobei ich den Anteil an FDP-Wählern nicht für so gering erachte.

Die meisten Piratenwähler sind jung, männlich und gut gebildet, dies trifft auch auf FDP-Wähler zu. 30-40% könnten schon vom FDP-Potential kommen. Dies wäre überporportional mehr als es FDP-Wähler im Schnitt gibt, weswegen ein hohes Ergebnis für die Piratenpartei schwarz-gelb mehr schaden als nützen dürfte.

Ich denke nicht, dass die meisten jetzigen ernsthaften Sympathisanten der Piratenpartei vorher unpolitisch waren, im Gegenteil. Den Nichtwähler/Protestwähleranteil sehe ich nicht all zu groß, d.h. der Piratenwähler kommt aus einem anderen Lager bzw. ist Erstwähler.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (23.09.2009, 15:50)


OLV_teh_pwnage_

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63

23.09.2009, 16:50

dass piraten nur aus dem linken lager kommen stimmt nicht, es kommen auch welche von der cdu

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »OLV_teh_pwnage_« (23.09.2009, 16:50)


64

23.09.2009, 16:55

[URL=http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/3/0,1872,7898467,00.html]Das[/URL] ist in dem Zusammenhang auch ganz interessant.

Aber wieso nichtwählen, wenn man den etablierten Parteien durch die Wahl einer kleinen Partei auch die 70-85Cent pro Stimme entziehen kann?

65

23.09.2009, 17:48

Stelle mir ebenfalls die Frage, ob es sich lohnt die Piraten zu wählen oder nicht. Es stimmt ja wirklich, dass man bei kleinen Parteien seine Stimme wegwirft.
Aber andererseits finde ich, dass man bei dieser Wahl trotz der wichtigen zukunftsweisenden Entscheidungen, sei es zur Finanzkrise, sei es Atomkraft etc. nicht viel entscheiden kann.
Ich vermute stark, dass es ohnehin eine Große Koalition geben wird, besonders wenn man sich die Erfahrungen der letzten Wahlen anschaut. Jedes Mal war schwarz-gelb in Umfragen besser gelistet als am Wahlabend, SPD jeweils vorher schlechter als am Wahlabend. Egal woran das liegt, ob manche vorher in ihnen unsicher erscheinenden Umfragen angeben, die CDU wählen zu wollen, obwohl sie Merkel als Kanzlerin (weil Frau, weil fehlende Kompetenz, warum auch immer, gab ja genug Diskussionen vor der letzten Bundestagswahl) nicht wollen und dann bei der Wahl anders wählen.
Da FDP und Grüne jeweils die Ampel bzw. Jamaika ausgeschlossen haben, bleibt nur die Große Koalition. Falls es, wider Erwarten, doch im Bundestag zu schwarz-gelb reichen sollte, haben wir aber allein durch den Bundesrat de facto eine Große Koalition, viel zu wählen bzgl. der Blöcke hat man also meiner Meinung nach nicht.
Umso interessanter finde ich es bei diesem Hintergrund, sich die Piraten anzuschauen. Klar dass sie die 5%-Hürde nicht packen werden, aber allein ein Ergebnis von 2-3% wäre ein riesen Erfolg, der aufhorchen lassen würde.
Wenn man als Wähler durch die Wahl wegen der Großen Koalition bei zeitnahen Entscheidungen also ohnehin keinen wirklichen Einfluss ausüben kann, könnte ein gutes Ergebnis der Piraten zumindest allen Parteien zeigen, welch großes Potenzial sie durch die bisherige Nichtbeachtung digitaler Themen verlieren. Das wäre zumindest mehr als ein Schuss vor den Bug.
Um es mal theatralisch auszudrücken, im Moment werden die Weichen für das zukünftige Leben, die Regeln und das Miteinander im Internet gestellt, da wäre es vlt. ganz gut mal eine Partei zu wählen, die sich genau das auf die Fahnen geschrieben hat, statt auf eine Partei zu vertrauen, die zwar offiziell für Datenschutz steht, meist diesen Aspekt aber als erste Manövriermasse aufgibt.
Wie gesagt, ich weiß selbst noch nicht wie ich mich entscheide, gibt für alles gute Gründe, aber das wollte ich mal zur Diskussion stellen :)

66

23.09.2009, 18:11

Man wirft seine Stimme sicher nicht weg. Wie soll sich denn je eine neue Partei (wie damals die Grünen) etablieren, wenn niemand seine stimme "wegwerfen" will?

67

23.09.2009, 18:36

Da stimme ich in Teilen auch zu. Aber genauso wie die Grünen muss die Piratenpartei zu Sachthemen außerhalb des Internets Stellung beziehen.

Ich will schon wissen ob ich eher eine Partei wähle, der gleiche Vermögensverhältnisse oder höhere Wachstumsraten wichtiger sind und wo sie sich insgesamt im politischen Spektrum einordnet.

68

23.09.2009, 18:49

Sehe ich auch so Worf, aber man muss der Piratenpartei Zeit geben sich in solchen Fragen auszuarbeiten. Natürlich ist es jedermanns Recht, sie so lange nicht zu wählen. Aber prinzipiell könnte sich die Piratenpartei zu einer Partei entwickeln, die ich grundsätzlich wählen würde.

69

23.09.2009, 18:58

Zitat

Original von AtroX_Worf
30-40% könnten schon vom FDP-Potential kommen.


Würde ich auch so schätzen, allerdings rein aus subjektiver Erfahrung. Gäbe es keine Piraten würde ich FDP wählen und bei den meisten Leuten die ich bisher zur Piratenpartei überzeugen, oder zumindest ihr Interesse wecken konnte verhält es sich ähnlich. Kenne niemanden der aus dem linken Lager wechseln würde.

Ganz generell finde ich solche Überlegungen unnütz von wegen "diese oder jene Wahl stärkt den Gegner und deswegen bitte nur die großen Volksparteien wählen". Ich hatte damals den Herrn Schröder unterstützt, weil ich Merkel als Bundeskanzler verhinder wollte. naja was draus geworden ist weiss ja jeder ;)

70

23.09.2009, 19:10

Zitat

Original von AtroX_Worf
Da stimme ich in Teilen auch zu. Aber genauso wie die Grünen muss die Piratenpartei zu Sachthemen außerhalb des Internets Stellung beziehen.

Das tun sie ja schon. Bitte mal Parteiprogramm nachlesen.

Wozu sie natürlich keine Stellung beziehen, sie die allseits beliebten ökonomischen Fragen (die dir naturgemäß besonders am Herzen liegen). Aber genau das ist ja das Gute an den PIRATEN. Sie sagen: Okay, auf dem Gebiet haben wir momentan keine Kompetenz zu bieten, also äußern wir uns dazu nicht.

Um es ganz pragmatisch zu sehen: Sollte der äußerst unwahrscheinliche Fall eintreten, dass die PIRATEN in den Bundestag einziehen (ich rechne mit flächendeckend rund 3%, durch die fehlenden Sachsen also insgesamt noch etwas weniger) und sollten andere Parteien das Bedürfnis verspüren, die PIRATEN zu Koalitionsverhandlungen einzuladen, dann ist es recht wahrscheinlich, dass die PIRATEN sich in wirtschaftspolitischen Fragen nach dem Koalitionspartner richten, der umgekehrt in PIRATENspezifischen Themen am meisten umzusetzen bereit ist.

Finde ich eine sehr vernünftige Einstellung.
Gerade bei einer jungen Partei ist es doch völlig idiotisch jetzt praktisch über Nacht zu allen Themen relativ willkürlich irgendwelche Meinungen festzulegen, nur um beim Wahlomat überall was stehen zu haben....

71

23.09.2009, 19:13

Zitat

Original von Erg_Raider
Würde ich auch so schätzen, allerdings rein aus subjektiver Erfahrung. Gäbe es keine Piraten würde ich FDP wählen und bei den meisten Leuten die ich bisher zur Piratenpartei überzeugen, oder zumindest ihr Interesse wecken konnte verhält es sich ähnlich. Kenne niemanden der aus dem linken Lager wechseln würde.

Naja, gäbe es die PIRATEN nicht, würde ich der Linkspartei meine Stimme geben. Nicht unbedingt aus Überzeugung (gibt viele Dinge, wo die zugegebenermaßen unrealistische Forderungen stellen), sondern einfach aus Trotz, Lokalpatriotismus und aus Mangel an Alternativen (die Grünen sind ja mittlerweile unwählbar geworden).

72

23.09.2009, 19:47

Zitat

Original von Erg_Raider
Gäbe es keine Piraten würde ich FDP wähle


Das ist n Punkt den ich nicht verstehe. Die FDP will doch nur mit der CDU regieren - wie kann die da eine Option für dich sein, wenn das wofür dir Piraten stehen bei dir ganz oben auf der Liste ist?

Glaubst du die würden durchsetzen, dass die Vorratsdatenspeicherung und das "Stoppschildgesetz" rückgängig gemacht werden?

73

23.09.2009, 19:59

Zitat

Original von pitt82
Das ist n Punkt den ich nicht verstehe. Die FDP will doch nur mit der CDU regieren - wie kann die da eine Option für dich sein, wenn das wofür dir Piraten stehen bei dir ganz oben auf der Liste ist?

Glaubst du die würden durchsetzen, dass die Vorratsdatenspeicherung und das "Stoppschildgesetz" rückgängig gemacht werden?

Naja, sie behaupten es zumindest, aber mir wäre durchaus bewusst, dass sie in Koalitionsverhandlungen vermutlich in diesem Punkt wieder einknicken würden. Meine Hoffnung wäre aber, dass sie zumindest eine Ausweitung aufhalten würden.

Das Problem sind allgegenwärtigen Schwarzen. Sowohl FDP als auch SPD wird mit der CDU koalieren. Und auf eine rot-grünen Mehrheit zu hoffen ist wohl noch vermessener als auf 5% für die Piraten. Hinzu kommt dass die SPD die Überwachungsgesetzte ja mit verabschiedet hat. Die Linken haben zwar teilweise gute Ansätze (beispielweise zum Thema Krieg, oder dass jeder von seiner Arbeit leben können soll), sind aber wegen ihrer Grundideologie für mich nicht wählbar. Und die Grünen sind mal in so gut wie jedem Punkt absolut unwählbar für mich.....

Also was würde übrig bleiben wenns keine Piraten gäbe? - FDP in der Hoffnung, dass bei den Koalitionsverhandlungen nicht alle Programmpunkte vergessen werden.

74

23.09.2009, 20:34

Zitat

Original von Erg_Raider

Zitat

Original von pitt82
Das ist n Punkt den ich nicht verstehe. Die FDP will doch nur mit der CDU regieren - wie kann die da eine Option für dich sein, wenn das wofür dir Piraten stehen bei dir ganz oben auf der Liste ist?

Glaubst du die würden durchsetzen, dass die Vorratsdatenspeicherung und das "Stoppschildgesetz" rückgängig gemacht werden?

Naja, sie behaupten es zumindest, aber mir wäre durchaus bewusst, dass sie in Koalitionsverhandlungen vermutlich in diesem Punkt wieder einknicken würden. Meine Hoffnung wäre aber, dass sie zumindest eine Ausweitung aufhalten würden.

usw. ...


Kann ich nicht nachvollziehen. Bevor ich eine Partei wähle, bei der ich zu 98 % davon ausgehen kann, daß sie sowieso ihre Wahlversprechen nicht hält (wie die meisten der etalblierten Parteien, freut euch auf die nächste MwSt-Erhöhung :D ), wähle ich doch lieber eine Partei bei der ich vom Einhalten der wenigen Programmpunkte ausgehen kann. Zumal sich die Partei fast nur wegen dieser Thematik gegründet hat.

Wer die etablierten Parteien wählt ist selbst schuld, wenn die ganze Politik in der gleichen Lähmung hängenbleibt, in der sie nun schon seit 10 - 15 Jahren steckt (wenn nicht noch länger, da hat es nur der verbreitetere Wohlstand übertüncht).

Viele wichtige Themen werden nicht (konsequent) angegangen. z.B.:

- Steuergesetzgebung
- Demografieproblematik
- Staatsverschuldung
- Massive Auswanderung qualifizierter Fachkräfte
- Zunehmende Überwachung und Einschränkung der persönlichen Freiheiten
- Kriminalisierung kleiner Bürger (Pfandmarke geklaut, Maultasche die übrig war "geklaut"), während Kapitalverbrecher (im wahrsten Sinne des Wortes) ungeschoren davonkommen
- Abschmelzen der Mittelschicht durch Dumpinglöhne und Zeitarbeit

usw.

Mir ist jede Partei recht, die wenigstens EINEN dieser Punkte aufgreift und konsequent abarbeitet.

75

23.09.2009, 20:41

Zitat

Original von Menra
Kann ich nicht nachvollziehen. Bevor ich eine Partei wähle, bei der ich zu 98 % davon ausgehen kann, daß sie sowieso ihre Wahlversprechen nicht hält (wie die meisten der etalblierten Parteien, freut euch auf die nächste MwSt-Erhöhung :D ), wähle ich doch lieber eine Partei bei der ich vom Einhalten der wenigen Programmpunkte ausgehen kann. Zumal sich die Partei fast nur wegen dieser Thematik gegründet hat.


Sehe ich ja ganz genauso, deswegen wähle ich ja auch eine "Ein-Themen-Partie". Es ging gerade nur darum, was ich wählen würde, wenns keine Piraten gäbe.

Was soll man machen wenns keine passende Partei gibt? kannst du mir zu jedem deiner Punkte eine Kleinstpartei nennen?

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Erg_Raider« (23.09.2009, 20:43)


76

23.09.2009, 21:24

Zitat

Original von Erg_Raider

Zitat

Original von Menra
Kann ich nicht nachvollziehen. Bevor ich eine Partei wähle, bei der ich zu 98 % davon ausgehen kann, daß sie sowieso ihre Wahlversprechen nicht hält (wie die meisten der etalblierten Parteien, freut euch auf die nächste MwSt-Erhöhung :D ), wähle ich doch lieber eine Partei bei der ich vom Einhalten der wenigen Programmpunkte ausgehen kann. Zumal sich die Partei fast nur wegen dieser Thematik gegründet hat.


Sehe ich ja ganz genauso, deswegen wähle ich ja auch eine "Ein-Themen-Partie". Es ging gerade nur darum, was ich wählen würde, wenns keine Piraten gäbe.

Was soll man machen wenns keine passende Partei gibt? kannst du mir zu jedem deiner Punkte eine Kleinstpartei nennen?


Leider nicht, vermutlich werden sowieso alle Parteien ab einer bestimmten Größe durch Lobbyarbeit, Aufsichtsratsposten für Politiker und Parteispenden vereinnahmt, damit ja keine Politik gegen die Reichen und zumindest wirtschaftlich Mächtigen gemacht wird.

Mehr Volksabstimmungsmöglichkeiten und Verbot der Nebenbetätigung für Politiker zumindest ab Landtagsebene wäre vielleicht ein Anfang, kommt aber sowieso nie.

77

23.09.2009, 21:48

Zitat

Original von El_Marinero

Zitat

Original von Erg_Raider
Würde ich auch so schätzen, allerdings rein aus subjektiver Erfahrung. Gäbe es keine Piraten würde ich FDP wählen und bei den meisten Leuten die ich bisher zur Piratenpartei überzeugen, oder zumindest ihr Interesse wecken konnte verhält es sich ähnlich. Kenne niemanden der aus dem linken Lager wechseln würde.

Naja, gäbe es die PIRATEN nicht, würde ich der Linkspartei meine Stimme geben. Nicht unbedingt aus Überzeugung (gibt viele Dinge, wo die zugegebenermaßen unrealistische Forderungen stellen), sondern einfach aus Trotz, Lokalpatriotismus und aus Mangel an Alternativen (die Grünen sind ja mittlerweile unwählbar geworden).


gut, dass es die piraten gibt :)

78

24.09.2009, 08:43

Jeder, der die aktuelle Politik verfolgt und sich mit IT auskennt ist imho sich selbst verpflichtet, die Piraten zu wählen. Es ist nicht hinnehmbar, dass unsere Freiheit langfristig aufs Spiel gesetzt wird. Und Es reicht schon, wenn die Piraten ein paar Prozente einheimsen können. Das ist ein Zeichen und ein Protest, der auf jeden Fall ankommt. Wäre der name nicht so unglücklich (wer sich nicht auskennt, der setzt Piraten mit auf eine Stufe mit den Bibeltreuen Christen), wäre es sogar möglich, die 5% zu knacken...


Wir müssen mal langsam aufwachen und sehen was passiert. Es ist klar, dass man in Deutschland als normaler Einwohner keine möglichkeit hat, den Lebensunterhalt selbst anzubauen und abzuernten. Also muss man Arbeiten gehen. Und das wird aber immer schwerer, da es nicht mehr so viele Jobs gibt und die Technologie mehr Jobs vernichten wird. Wir brauchen daher eine Lösung für ALLE, auch wenn nicht genug Arbeit für alle da ist. Dann kriegen einige eben ein geringes Einkommen ohne Gegenleistung. Daran muss man arbeiten, aber wenn erstmal die Überwachung ausgebaut wird und die Zensur eingeführt wird, dann werden diese Probleme von der Regierung ausgeblendet werden und die Situation wird sich soweit verschärfen, dass wir quasi in einen Bürgerkrieg bzw. Verteilungskrieg landen werden.

Der Meinungsaustausch muss frei und gefahrlos möglich sein, ohne Überwachung. Nur dann kommt die Gesellschaft voran. Und das ist ein K.O. Kriterium, warum ich weder die für mich in Frage kommenden Parteien CDU, SPD, Grüne oder FDP wählen kann.

CDU und SPD haben die Überwachung vorbereitet und die FDP würde die sozialen Unterschiede in Deutschland noch mehr herausbilden lassen. Die Grünen sind sich selbst nicht mehr treu, wären wohl aber meine 2. Wahl, wenn es die Piraten nicht gäbe.

79

24.09.2009, 10:01

Zitat

Original von MaxPower
Wir müssen mal langsam aufwachen und sehen was passiert. Es ist klar, dass man in Deutschland als normaler Einwohner keine möglichkeit hat, den Lebensunterhalt selbst anzubauen und abzuernten. Also muss man Arbeiten gehen. Und das wird aber immer schwerer, da es nicht mehr so viele Jobs gibt und die Technologie mehr Jobs vernichten wird. Wir brauchen daher eine Lösung für ALLE, auch wenn nicht genug Arbeit für alle da ist. Dann kriegen einige eben ein geringes Einkommen ohne Gegenleistung. Daran muss man arbeiten, aber wenn erstmal die Überwachung ausgebaut wird und die Zensur eingeführt wird, dann werden diese Probleme von der Regierung ausgeblendet werden und die Situation wird sich soweit verschärfen, dass wir quasi in einen Bürgerkrieg bzw. Verteilungskrieg landen werden.


Genau! Leute, wacht endlich auf! Willkommen in Hollywood!

80

24.09.2009, 10:42

Zitat

Original von MaxPower
Jeder, der die aktuelle Politik verfolgt und sich mit IT auskennt ist imho sich selbst verpflichtet, die Piraten zu wählen. Es ist nicht hinnehmbar, dass unsere Freiheit langfristig aufs Spiel gesetzt wird.

Was haben den IT-Kenntnisse damit zu tun, ob man die Piraten wählen sollte? Der Zusammenhang erschließt sich mir irgendwie nicht.
Man kann ja auch gegen Internetsperren/Stoppschilder sein, ohne gleich zwingend die Piratenpartei wählen zu müssen.

Freiheit in Deutschland ist nämlich viel mehr, als nur Freiheit im Internet.
Persönliche Freiheit gibt es nicht ohne Selbstverantwortung des Einzelnen für sich. Wenn Freiheit das Grundkonzept jeden staatlichen Handelns werden soll, dann muss der Staat dem Bürger in allen Bereichen die größtmögliche Feiheit lassen und ihn nur gegen die Lebensrisiken absichern, Stichwort Versicherungspflicht anstatt Pflichtversicherung.

Freiheit des Einzelnen bedingt so auch Wettbewerb, da der Freiheitsschutz aller anderen zu verhindern hat, dass Einzelne ihre Freiheit durch Kollusionslösungen auf Kosten Dritter ausnutzen. Deshalb ist auch eine genau definierte Begrenzung von Freiheit notwendig. Dieses alleinige Gewaltmonopol kommt dem Staat zu, welcher nach festen und einfachen Regeln handeln sollte.

Zitat

Original von MaxPower
Wir müssen mal langsam aufwachen und sehen was passiert. Es ist klar, dass man in Deutschland als normaler Einwohner keine möglichkeit hat, den Lebensunterhalt selbst anzubauen und abzuernten. Also muss man Arbeiten gehen. Und das wird aber immer schwerer, da es nicht mehr so viele Jobs gibt und die Technologie mehr Jobs vernichten wird. Wir brauchen daher eine Lösung für ALLE, auch wenn nicht genug Arbeit für alle da ist. Dann kriegen einige eben ein geringes Einkommen ohne Gegenleistung.

STOPP! Bis die Piratenpartei nicht ihre Sichtweise auf die Wirtschaft klärt, ist sie für mich nicht wählbar. Marinero sagte, dass die Piratenpartei dies bis jetzt bewußt ausblendet. Daher ist es für alle Gruppierungen möglich, ihre Wünsche auf die Piratenpartei zu projezieren.

Den fett hervorgehobenen Teil sehe ich überhaupt nicht so, für mich ist so eine Aussage einfach nur zu kurz gedacht. Gerade die Piratenpartei mit ihrer IT-technologischen Vorreiterrolle sollte sich nicht in Technologiefeindlichkeit jeglicher Art ergehen. Bis jetzt hat Technologie noch immer neue Pordukte und damit auch neue Jobs geschaffen. Natürlich sehen die Jobs in einer Wissensgesellschaft von morgen anders aus als die Industriejobs von heute, welche wegfallen. Der Grüne Ingenieur und der Mathematiker werden die "Arbeitstiere" sein, nicht mehr der Facharbeiter.

Es geht also darum, wie man Wachstum, auch Jobwachstum, durch die neuen Technologien ermöglicht, wie man Existenzgründungen und Unternehmertun fördert, anstatt immer weniger Jobs zu verteilen.
Aufgrund der Globalisierung und der Aufholungsbewegungen der Entwicklungsländer wird es sicher während unser aller Lebenszeit billigere menschliche Arbeitskraft außerhalb von Europa geben als in Europa. Zudem werden die jetzigen Schwellenländer technologisch aufholen und werden auch selbst Hochtechnologieprodukte anbieten können. Einige chinesische Unternehmen sind deutschen Hochtechnologieunternehmen zur Zeit 9-12 Moante hinter, der Abstand verringert sich immer weiter. Es wird daher nicht funktionieren wenn wir sagen: Die Wissenselite versorgt alle anderen Menschen in Deutschland mit, d.h. sie muss so eine hohe Produktivität erreichen, dass sie alle anderen mit durchfüttern kann. Ich glaube bei der wachsenden globalen Konkurrenz nicht, dass dies möglich ist.

Zitat

Original von MaxPower
...aber wenn erstmal die Überwachung ausgebaut wird und die Zensur eingeführt wird, dann werden diese Probleme von der Regierung ausgeblendet werden und die Situation wird sich soweit verschärfen, dass wir quasi in einen Bürgerkrieg bzw. Verteilungskrieg landen werden.

imho malst du hier etwas sehr schwarz. Ich bin aber an deiner Seite wenn es gilt, Zensur zu verhindern und für ein, auch datenmäßig) selbstbestimmtes Leben einzutreten.

Man sollte aber fairerwesie auch nicht verschweigen, dass das Internet Regeln braucht und kein rechtsfreier Raum sein kann. Im Internet begangene Verbrechen müssen auch aufgespührt und geahndet werden können.

Zitat

Original von MaxPower
Der Meinungsaustausch muss frei und gefahrlos möglich sein, ohne Überwachung. Nur dann kommt die Gesellschaft voran. Und das ist ein K.O. Kriterium, warum ich weder die für mich in Frage kommenden Parteien CDU, SPD, Grüne oder FDP wählen kann.

Die Piraten müssen dennoch die Frage klären, ob sie den Schutz geistigen Eigentums komplett abschaffen wollen oder wie ihre Regelungen dazu aussehen. Bis jetzt wird dies bei den Piraten eifrig und kontrovers diskutiert und ich verfolge diese Diskussion genau und interessiert, aber eine Lösung ist nicht in Sicht.

81

24.09.2009, 11:41

Zitat

Original von AtroX_Worf
Freiheit in Deutschland ist nämlich viel mehr, als nur Freiheit im Internet.

Eben. Auch auf der Straße (Videoüberachung) oder am Telefon. Im Supermarkt (Kundenprofile). Am Postkasten (Personenbezogene Werbung). Beim Arzt.
Es gibt sehr viele Bereiche, in denen die technische Entwicklung (also die Möglichkeit Daten massenhaft zu sammeln, speichern und auszuwerten) zu Phänomenen geführt hat, die eigentlich schädlich sind und die zumindest eine gesetzlichen Eindämmung verlangen.
Hier ist nicht immer nur der Staat das Problem. Sondern auch die Wirtschaft. Spätestens an der Stelle hier würde sich deine FDP dann ausklinken und Bürgerrechte Bürgerrechte sein lassen. ;)

82

24.09.2009, 11:52

Zitat

Original von AtroX_Worf
Man sollte aber fairerwesie auch nicht verschweigen, dass das Internet Regeln braucht und kein rechtsfreier Raum sein kann. Im Internet begangene Verbrechen müssen auch aufgespührt und geahndet werden können.


Das Internet ist auch im Moment kein rechtsfreier Raum. Verbrechen werden dort schon lange aufgespürt und verfolgt - z.B. wurden in den letzten Jahren etliche Kinderpornoringe ausgehoben, auch ohne Vorratsdatenspeicherung, Stoppschilder und ähnlichen Mist.

Die Frage ist also eher: Wo ist es sinnvoll, Freiheiten für mehr Fahndungserfolge zu opfern?

83

24.09.2009, 12:08

Zitat

Original von El_Marinero

Zitat

Original von AtroX_Worf
Freiheit in Deutschland ist nämlich viel mehr, als nur Freiheit im Internet.

Eben. Auch auf der Straße (Videoüberachung) oder am Telefon. Im Supermarkt (Kundenprofile). Am Postkasten (Personenbezogene Werbung). Beim Arzt.
Es gibt sehr viele Bereiche, in denen die technische Entwicklung (also die Möglichkeit Daten massenhaft zu sammeln, speichern und auszuwerten) zu Phänomenen geführt hat, die eigentlich schädlich sind und die zumindest eine gesetzlichen Eindämmung verlangen.
Hier ist nicht immer nur der Staat das Problem. Sondern auch die Wirtschaft. Spätestens an der Stelle hier würde sich deine FDP dann ausklinken und Bürgerrechte Bürgerrechte sein lassen. ;)

Du hast imho einen recht engen Freiheitsbegriff, der eng mit Privatphäre zu tun hat.

Ich wollte eher auf die individuelle Freiheit hinaus, sein eigenes Lebens selbstbestimmt und nach eigenen Überzeugungen Leben zu können. Freiheit soll sich für mich in den Lebensweisen verwirklichen lassen. Da gehören die Bürgerrechte wie Schutz der Privatphäre dazu, aber ebenso die Freiheit der persönlichen Selbstentfaltung!

Zitat

Original von Sheep
Die Frage ist also eher: Wo ist es sinnvoll, Freiheiten für mehr Fahndungserfolge zu opfern?

Diese Frage stellt sich generell immer in einem Rechtsstaat und ist kein spezielles Problem des Internets.

Bei den Vorstößen der Bundesregierung sehe ich die Voratsdatenspeicherung und die Legitimität von Anordnungen ohne richterlichen Beschluss als das Problem. Wo ein richterlicher Beschluss wohl auch leicht zu bekommen ist. Gestern kam in den Nachrichten, dass im Vergleich zum Vorjahr die Anzahl der genehmigten Telefonüberwachungen um 11% gestiegen ist.
Die Frage ist also auch, was passiert nach einer erfolglosen Überwachung? Gibt es eine Maßnahme für den Ermittlungsrichter neben seiner persönlichen Integrität, die ihn dazu bringen soll möglichst wenig Telefonüberwachungen zu genenehmigen?

Mari und Sheep, auf die imho wichtigste Frage für die Piratenpartei seid ihr aber nicht eingegangen: Wie sieht die Zukunftsvision zum Schutz geistigen Eigentums aus?

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (24.09.2009, 12:09)


84

24.09.2009, 12:31

Zitat

Original von AtroX_Worf
Du hast imho einen recht engen Freiheitsbegriff, der eng mit Privatphäre zu tun hat.

Das verstehst du wahrscheinlich nur falsch, weil ich mal konkrete Probleme aufzähle. Wenn du über Freiheit schwadronierst ist es i.D.R. so allgemein, dass man praktisch alles hineininterpretieren kann.

Zitat

Original von AtroX_Worf
Ich wollte eher auf die individuelle Freiheit hinaus, sein eigenes Lebens selbstbestimmt und nach eigenen Überzeugungen Leben zu können. Freiheit soll sich für mich in den Lebensweisen verwirklichen lassen. Da gehören die Bürgerrechte wie Schutz der Privatphäre dazu, aber ebenso die Freiheit der persönlichen Selbstentfaltung!

Siehe oben. "Freiheit der persönlichen Selbstentfaltung" kann so ziemlich alles sein. Beispiel: Man könnte argumentieren, ein Mensch kann sich persönlich nur völlig frei selbst entfalten, wenn er keine Existenzangst mehr zu leiden hat. Also brauchen wir ein BGE.
Dem stimmst du sicher nicht zu (ich auch nicht), aber wenn du solch allgemeine Aussagen triffst, kann man sowas draus ableiten.

Zitat

Original von AtroX_Worf
Mari und Sheep, auf die imho wichtigste Frage für die Piratenpartei seid ihr aber nicht eingegangen: Wie sieht die Zukunftsvision zum Schutz geistigen Eigentums aus?

Ich bin weder Jurist noch Mitglied der Piratenpartei. Ich werde mich hüten, jetzt an dieser Stelle ganz konkrete Aussagen zu machen. Nur soviel:
Ich bin der festen Überzeugung, dass eine einheitliche Regelung für alle so genannten Immaterialgüter nicht sinnvoll ist. Ein Lied ist beispielsweise nunmal etwas anderes als ein Roman. Und ein Roman ist wiederum was anderes als eine wissenschaftliche Publikation. Eine wissenschaftliche Publikation unterscheidet sich von einem Patent. u.s.w.
Die ganzen Probleme erwachsen daraus, dass man alles gleich betrachtet.
Generell sollte das Ziel sein, die Rechte von schöpferisch tätigen Menschen und Konsumenten zu stärken bzw. unter einen Hut zu bringen, zu Lasten der Verwertungsindustrie.
Ein Beispiel dafür ist die Musikindustrie, ein komplett anderes ist das wissenschaftliche Verlagswesen.
In beiden Fällen sind momentan die großen Profiteure die Verwerter. Das braucht mittlerweile nicht mehr so sein. Das kann man ändern. Das sollte man ändern.

85

24.09.2009, 13:36

Zitat

Original von AtroX_Worf
Mari und Sheep, auf die imho wichtigste Frage für die Piratenpartei seid ihr aber nicht eingegangen: Wie sieht die Zukunftsvision zum Schutz geistigen Eigentums aus?


Ich würde da wie Marinero differenzieren, aber nicht nach der Art des Gutes (Lied, Roman, wissenschaftliche Arbeit...) sondern danach, wieviel neues da wirklich produziert wurde. Wenn massiv auf frei verfügbares Material zurückgegriffen wurde, sollte auch die neue Arbeit frei verfügbar sein. Das gilt für das Lied mit den übernommenen Textpassagen ebenso wie für die wissenschaftliche Arbeit, die zur Hälfte nur den State of the Art (aktuellen Stand der Forschung) zusammenfasst.

Sowas gibt es auch schon:

http://de.wikipedia.org/wiki/Copyleft

Es wäre imo eine Überlegung wert, ob das nicht generell anzuwenden wäre.

86

24.09.2009, 15:33

Zitat

Original von AtroX_Worf
Was haben den IT-Kenntnisse damit zu tun, ob man die Piraten wählen sollte? Der Zusammenhang erschließt sich mir irgendwie nicht.
Man kann ja auch gegen Internetsperren/Stoppschilder sein, ohne gleich zwingend die Piratenpartei wählen zu müssen.


Und was wählst du dann? Die (wie schon erwähnt) einzige Partei die NUR mit der CDU/CSU regieren will? Die das Gesetz zu den Internetsperren in erster Linie abgelehnt hat weil es nicht in in den Kompetenzbereich des Bundes fällt und nicht weil es inhaltlich Blödsinn ist? Bei der du schon in Sachsen sehen kannst, dass es mit ihrem Freiheitsverständnis nicht weit her ist? Freiheit bedeutet für die FDP doch frei von der Verantwortung für den Rest der Gesellschaft zu sein. Das ist gestern bei Hart aber Fair super rübergekommen.

Zitat


Freiheit in Deutschland ist nämlich viel mehr, als nur Freiheit im Internet.
Persönliche Freiheit gibt es nicht ohne Selbstverantwortung des Einzelnen für sich. Wenn Freiheit das Grundkonzept jeden staatlichen Handelns werden soll, dann muss der Staat dem Bürger in allen Bereichen die größtmögliche Feiheit lassen und ihn nur gegen die Lebensrisiken absichern, Stichwort Versicherungspflicht anstatt Pflichtversicherung.


In erster Linie sichert einen Menschen sein soziales Umfeld gegen Lebensrisiken ab - und das existiert nur solang man auch Verantwortung für andere übernehmen kann. Das ist aber etwas was in deinem (krankhaft) wettbewerbsorientierten Gesellschaftsmodell und auch in der Realität zunehmend verloren geht, weil der Staat die Menschen dazu zwingt nur noch ihre eigenen Interessen zu verfolgen. Gleichzeitig wird ihnen eine ständige Terrorgefahr untergejubelt und ein Anstieg der Verbrechen suggeriert. Hauptsache sie organisieren sich am Ende nicht mehr, weil es keinen Zusammenhalt mehr in der Gesellschaft gibt und man hat mit der Angst der Menschen genügend Überwachungsmaßnahmen durchsetzen können. Das Ergebnis ist eine Diktatur der Oligarchen.

Zitat


Freiheit des Einzelnen bedingt so auch Wettbewerb, da der Freiheitsschutz aller anderen zu verhindern hat, dass Einzelne ihre Freiheit durch Kollusionslösungen auf Kosten Dritter ausnutzen. Deshalb ist auch eine genau definierte Begrenzung von Freiheit notwendig. Dieses alleinige Gewaltmonopol kommt dem Staat zu, welcher nach festen und einfachen Regeln handeln sollte.


Dass die persönliche Freiheit dort endet wo man die Freiheit eines anderen beschneidet ist ein gesellschaftliches Grundprinzip, was einem idR von klein auf vermittelt wird. Dafür brauch ich die FDP nicht. Bist du dir eigentlich im klaren was es bedeutet wenn jeder Mensch mit allen anderen im Wettbewerb steht? Auf welche Evolutionsstufe du die Gesellschaft damit eigentlich zurückwirfst?

Zitat

STOPP! Bis die Piratenpartei nicht ihre Sichtweise auf die Wirtschaft klärt, ist sie für mich nicht wählbar. Marinero sagte, dass die Piratenpartei dies bis jetzt bewußt ausblendet. Daher ist es für alle Gruppierungen möglich, ihre Wünsche auf die Piratenpartei zu projezieren.


Das Grundgesetz fängt mit der Würde des Menschen an, geht über die Freiheit des Einzelnen, über Gleichheit vor dem Gesetz und kommt dann zur freihen Meinungsäußerung und Pressefreiheit. Meinst du nicht du solltest die Reihenfolge beibehalten wenn du dir überlegst welche Partei du wählst? An welcher Stelle kommt da denn die Generierung von Wachstum und Wettbewerb? Nach der Pressefreiheit gehts übrigens weiter mit Familie und Bildung - wo fördert die FDP das denn? Ihr Wunschpartner tuts auf jedenfall nicht. Zu Bildung hab ich außer von den Linken in den letzten Wochen nur Floskeln gehört.

Zitat


Den fett hervorgehobenen Teil sehe ich überhaupt nicht so, für mich ist so eine Aussage einfach nur zu kurz gedacht. Gerade die Piratenpartei mit ihrer IT-technologischen Vorreiterrolle sollte sich nicht in Technologiefeindlichkeit jeglicher Art ergehen. Bis jetzt hat Technologie noch immer neue Pordukte und damit auch neue Jobs geschaffen. Natürlich sehen die Jobs in einer Wissensgesellschaft von morgen anders aus als die Industriejobs von heute, welche wegfallen. Der Grüne Ingenieur und der Mathematiker werden die "Arbeitstiere" sein, nicht mehr der Facharbeiter.


Dass wir in Deutschland zunehmend in einer Wissensgesellschaft leben hast du ja richtig erkannt. Dass die Facharbeiter vermutlich nicht mehr die Arbeitstiere sein werden auch. Aber wieso ziehst du da nicht die richtigen Schlüsse draus? Wieso setzt du deine Priorität nachwievor nur bei Wachstum und Wirtschaft? In Deutschland gibt es in etlichen Branchen nur noch Musterfabriken. Die Fertigungslinien werden in Deutschland aufgebaut, erprobt und verbessert und dann woanders aufgebaut. Das Wachstum findet daher auch woanders statt. Wieso wählst du da nicht eine Partei die massiv für mehr Bildung und ein besseres Wissensmanagement einsteht? Wieso wählst du eine Partei die die (arbeitslosen) Facharbeiter links liegen lässt?

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Es geht also darum, wie man Wachstum, auch Jobwachstum, durch die neuen Technologien ermöglicht, wie man Existenzgründungen und Unternehmertun fördert, anstatt immer weniger Jobs zu verteilen.
Aufgrund der Globalisierung und der Aufholungsbewegungen der Entwicklungsländer wird es sicher während unser aller Lebenszeit billigere menschliche Arbeitskraft außerhalb von Europa geben als in Europa. Zudem werden die jetzigen Schwellenländer technologisch aufholen und werden auch selbst Hochtechnologieprodukte anbieten können. Einige chinesische Unternehmen sind deutschen Hochtechnologieunternehmen zur Zeit 9-12 Moante hinter, der Abstand verringert sich immer weiter. Es wird daher nicht funktionieren wenn wir sagen: Die Wissenselite versorgt alle anderen Menschen in Deutschland mit, d.h. sie muss so eine hohe Produktivität erreichen, dass sie alle anderen mit durchfüttern kann. Ich glaube bei der wachsenden globalen Konkurrenz nicht, dass dies möglich ist.


Die Beschreibung der Realität ist wieder richtig. Aber was ist die Konsequenz wenn die "Wissenselite" den Rest der Gesellschaft nicht mehr durchfüttern kann? Verbieten wir dann dass sich dumme vermehren oder ihre Kinder großziehen? Oder versuchen wir den "Mob" mit Angst und Überwachung zu kontrollieren? Das kann wohl kaum die Lösung sein. Hast du dir übrigens mal angeschaut wie Deutschland im internationalen Vergleich dasteht was die Anzahl der Hochschulabsolventen angeht? Glaubst du das bekommt man mit Studiengebühren in den Griff?


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Man sollte aber fairerwesie auch nicht verschweigen, dass das Internet Regeln braucht und kein rechtsfreier Raum sein kann. Im Internet begangene Verbrechen müssen auch aufgespührt und geahndet werden können.


Wie Sheep schon sagte: Das Internet war nie ein rechtsfreiher Raum und ist es auch nicht. Es ist in den letzten Jahren vielleicht zunehmend ein Raum der sich den üblichen Normen und Werten entzieht. Da das inet mit der Gesellschaft aber stark verwoben ist wage ich auch das zu bezweifeln. Ich finds ja immer wieder lustig wenn Leute n Verhaltenskodex für das inet fordern, weil sie für den Begriff Netiquette entweder zu alt oder zu jung sind ..

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Die Piraten müssen dennoch die Frage klären, ob sie den Schutz geistigen Eigentums komplett abschaffen wollen oder wie ihre Regelungen dazu aussehen. Bis jetzt wird dies bei den Piraten eifrig und kontrovers diskutiert und ich verfolge diese Diskussion genau und interessiert, aber eine Lösung ist nicht in Sicht.


An so 'nem Randthema würd ich echt nicht festmachen ob ich sie wähle oder nicht - nicht bei den Wahlalternativen.

Ich halte MaxPowers Äußerungen (wie sicher anzunehmen ist) nicht für Schwarzmalerei sondern dich in Anbetracht deines Bildungsstandes für außerordentlich naiv. Ich mein ich hab auch meine Zeit gehabt in der ich der Ansicht war man bräuchte Geschichte nicht und könnte ihre Fehltritte mit genügend Demokratie, Aufklärung und Intelligenz verhindern. Aber irgendwann realisiert man halt, dass es bei den meisten Politikern auf das eigene (von der Wirtschaft finanzierte) Wohl ankommt und die wirklich intelligenten und sozial engagierten Leute woanders sitzen.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »pitt82« (24.09.2009, 15:33)


87

24.09.2009, 17:09

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Original von pitt82

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Original von AtroX_Worf
Die Piraten müssen dennoch die Frage klären, ob sie den Schutz geistigen Eigentums komplett abschaffen wollen oder wie ihre Regelungen dazu aussehen. Bis jetzt wird dies bei den Piraten eifrig und kontrovers diskutiert und ich verfolge diese Diskussion genau und interessiert, aber eine Lösung ist nicht in Sicht.


das ist kein randthema, sondern eines der zentralen wahlkampfthemen der piraten (hence the name...)
wenigstens in einem ihrer wichtigsten betätigungsfelder sollten sie bald mal ein schlüssiges gesamtkonzept vorlegen

88

25.09.2009, 13:37

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Original von pitt82
Und was wählst du dann? Die (wie schon erwähnt) einzige Partei die NUR mit der CDU/CSU regieren will? Die das Gesetz zu den Internetsperren in erster Linie abgelehnt hat weil es nicht in in den Kompetenzbereich des Bundes fällt und nicht weil es inhaltlich Blödsinn ist? Bei der du schon in Sachsen sehen kannst, dass es mit ihrem Freiheitsverständnis nicht weit her ist? Freiheit bedeutet für die FDP doch frei von der Verantwortung für den Rest der Gesellschaft zu sein. Das ist gestern bei Hart aber Fair super rübergekommen.

Die FDP will nicht "nur" mit der Union koallieren, sie schließt nur eine Ampel aus. Die Gründe dafür sind auch sinnvoll.

In einer Ampel-Koalition könnten SPD und Grüne die FDP immer weiter vor sich hertreiben, da sie dann immer wirksam mit einem Koalitionsbruch und einem Wechsel zu rot-rot-grün drohen könnten. Sich in solch eine strategisch schlechte Position zu manövrieren kann die FDP nicht wollen. Zudem könnte sie aufgrund der Drohkulisse kaum eigene Konzepte umsetzen.
Das man mit den Linken nciht koalieren will sit verständlich, da sind ja praktisch keine inhaltlischen Schnittmengen da und nicht mal die SPD will direkt nach der Wahl mit ihnen koallieren.

Dann bleiben Union und Grüne übrig. Die SPD alleine auch, aber nur ohne Grüne und Linke - und dann bräuchte man für eine Mehrheit realistischerweise die Union, aber die FDP nicht mehr.

Immerhin hat die FDP eine klare Machtoption mit schwarz-gelb. Das ist etwas, was man von den Grünen nicht behaupten kann. Diese schließebn genauso auf ihrer Seite Jamaika aus, rot-rot-grün wird zumindest am Anfang der Legislaturperiode nicht kommen. Also kämpfen die Grünen noch nicht einmal für eine realistische Machtoption, sondern genauso für ihre Themen wie auch die FDP.

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Original von pitt82
In erster Linie sichert einen Menschen sein soziales Umfeld gegen Lebensrisiken ab - und das existiert nur solang man auch Verantwortung für andere übernehmen kann. Das ist aber etwas was in deinem (krankhaft) wettbewerbsorientierten Gesellschaftsmodell und auch in der Realität zunehmend verloren geht, weil der Staat die Menschen dazu zwingt nur noch ihre eigenen Interessen zu verfolgen.

Das sehe ich anders. Ich halte es für die größte gesellschaftliche Erungenschaft der letzten ca. 100+ Jahre, dass der Staat (mittels Sozialversicherungen) die elementaren Lebensrisiken seiner Bürger versichert. Vorher war man auf die Familie ganz anders angewiesen, aber auch viel stärker von ihr abhängig. Ich finde es auch aus sozialen Gesichtspunkten gerechter, wenn die gellschaftliche Versorgung bestimmter Bevölkerungsgruppen nicht nur die engsten Verwandten leisten, sondern dies auf die gesamte Gesellschaft verteilt wird.

Die Geburt von 3 Mädchen oder der Tod des Sohnes bedeutet heutzutage nicht mehr ein direktes persönliches Armutsrisiko im Alter.
Zudem kann man mit funktionierenden Kapitalmärkten gar nicht aufhalten, dass sich Familienstrukutren verändern. Eigentliche alle Länder mit gutem Zugang zum Kapitalmarkt haben Rentensysteme nicht mehr Sippenbasis, sondern in Form von Ansparen und Konsumverschiebung. Ob dies jetzt in Form eines Generationenvertrags oder auf Kapitaldeckungsbasis geschieht ist für den zugrundeliegenden ökonomischen Mechanismus unerheblich.

Ein "zurück" zu mehr Selbstversorgung in den Familien, damit diese selbst wieder, anstatt der Gemeinschaft, einezelne Lebensrisiken tragen halte ich für falsch. Die Gründe dafür sollten offensichtlich sein.

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Original von pitt82
Gleichzeitig wird ihnen eine ständige Terrorgefahr untergejubelt und ein Anstieg der Verbrechen suggeriert. Hauptsache sie organisieren sich am Ende nicht mehr, weil es keinen Zusammenhalt mehr in der Gesellschaft gibt und man hat mit der Angst der Menschen genügend Überwachungsmaßnahmen durchsetzen können. Das Ergebnis ist eine Diktatur der Oligarchen.

Das sehe ich so pessimistisch nicht.
Jeder kann sich selbst organisieren, deswegen leben wir ja in einem freihetlichen Staat - allerdings nutzen die wenigsten diese Möglichkeit.

Wer ist denn hier in irgend einer Weise politisch engagiert, um seiner Stimme Gewicht zu verleihen?

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Original von pitt82
Dass die persönliche Freiheit dort endet wo man die Freiheit eines anderen beschneidet ist ein gesellschaftliches Grundprinzip, was einem idR von klein auf vermittelt wird. Dafür brauch ich die FDP nicht. Bist du dir eigentlich im klaren was es bedeutet wenn jeder Mensch mit allen anderen im Wettbewerb steht? Auf welche Evolutionsstufe du die Gesellschaft damit eigentlich zurückwirfst?

Die Menschen stehen sowieso gegenseitig im Wettbewerb. Sei es der "Heiratsmarkt" oder im Berufsleben. Ich denke wir brauchen auch eine Wettbewerbsgesellschaft. Der Wettbewerb sollte möglichst fair ablaufen, dafür brauchen wir staatliche Regeln. Dies bedeutet aber auch, impliziten Wettbewerb in expliziten zu überführen, um die dahinterstehenden Kräfte kontrollieren zu können. Ohne solch einen expliziten Wettbewerb hätten wir riesige Wohlfahrtsverluste durch Kollusionslösungen, Günstlingswirtschaft und Klüngelei. Ohne Wettbewerbsregeln profitieren in der Tat immer nur die, welche das höchste Vermögen, die höchste Macht haben.

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Original von pitt82
Das Grundgesetz fängt mit der Würde des Menschen an, geht über die Freiheit des Einzelnen, über Gleichheit vor dem Gesetz und kommt dann zur freihen Meinungsäußerung und Pressefreiheit. Meinst du nicht du solltest die Reihenfolge beibehalten wenn du dir überlegst welche Partei du wählst?

nein. Wie eine Verfassung sinnvollerweise aufgebaut sein muss bedingt nicht, wie man individuell verscheidene Themen gewichten sollte.
Man kann auch genau die zu deiner konträre Meinung vertreten: Da Menschenwürde etc. an so prominenter Stelle im Grundgesetz stehen und vom Bundesverfassungsgericht quasi institutionell überwacht werden, brauchen wir in der politischen Diskussion die Themen, welche nicht im grundgesetz stehen (und auch sinnvollerweise nichts darin zu suchen haben).

Im Grundgesetz wird aber auch Eigentum geschützt. Kann damit gemeint sein, dass man als Autor auf geistiges Eigentum kein durchsetzbares Schutzrecht mehr hat, d.h. ein Buchautor nicht mehr über die Verwertung seines Werkes alleine bestimmen darf?

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Original von pitt82
An welcher Stelle kommt da denn die Generierung von Wachstum und Wettbewerb? Nach der Pressefreiheit gehts übrigens weiter mit Familie und Bildung - wo fördert die FDP das denn? Ihr Wunschpartner tuts auf jedenfall nicht. Zu Bildung hab ich außer von den Linken in den letzten Wochen nur Floskeln gehört.

Die Union ist die klassische Partei für die Förderung von Familie. Die FDP schlägt mit ihrem Steuerkonzept massive Entlastungen für kinderreiche Familien vor (und benachteiligt damit relativ kinderlose, verheiratete Paare durch den wegfall des Ehegattensplittings).

Die FDP macht sich beispielsweise für eine stärkere Autonomisierung der Schulen stark. Der Schuldirektor vor Ort weiß oftmals besser als die Kultusbürokratie, wo er Mittel für die Schule am sinnvollsten einsetzen kann und wo es am notwendigsten ist.
Die FDP propagiert ein Modell von "Bildungsgutscheinen", die jedem Kind zur Verfügung stehen. So kann auch ein Kind aus armen Elternhaus Nachmittags in eien Musikschule gehen etc.
Die FDp tritt zudem dafür ein, dass künftig die Bildungsausgaben auf 7% des BIP angehoben werden. Dieses letzte Bekenntnis halte ich für das wichtigste.

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Original von pitt82
Dass wir in Deutschland zunehmend in einer Wissensgesellschaft leben hast du ja richtig erkannt. Dass die Facharbeiter vermutlich nicht mehr die Arbeitstiere sein werden auch. Aber wieso ziehst du da nicht die richtigen Schlüsse draus? Wieso setzt du deine Priorität nachwievor nur bei Wachstum und Wirtschaft?

Weil es "den" richtigen Schluss nicht gibt, zu mindest nicht ex ante. Wäre es so, wäre die Welt denkbar einfach.

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Original von pitt82
In Deutschland gibt es in etlichen Branchen nur noch Musterfabriken. Die Fertigungslinien werden in Deutschland aufgebaut, erprobt und verbessert und dann woanders aufgebaut. Das Wachstum findet daher auch woanders statt.

Wieso ist es kein Wachstum, wenn man Musterfabriken baut und dann verkauft? Wachstum entsteht doch nicht nur in Schweiß und Dreck, sondern auch vor einem Computer! Solange wir immer neue Musterfabriken entwerfen können, müssen wir die Produkte nciht hier in Deutschland produzieren.

Ich würde noch nciht einmal hier eine Fabrik bauen. Bis die steht, dass dauert und kostet extrem. Dann klatsche ich sie dich lieber in Rumänien hin, wenn sie eh fast vollautomatisch ist.

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Original von pitt82
Wieso wählst du da nicht eine Partei die massiv für mehr Bildung und ein besseres Wissensmanagement einsteht?

Ich finde die FDP setzt sich für Bildung ein. Bei der Piratenpartei kann ich es in diesem Ausmaß nicht feststellen, erklär mir am besten einmal deren Programmatik bzgl. Bildung.

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Original von pitt82
Die Beschreibung der Realität ist wieder richtig. Aber was ist die Konsequenz wenn die "Wissenselite" den Rest der Gesellschaft nicht mehr durchfüttern kann? Verbieten wir dann dass sich dumme vermehren oder ihre Kinder großziehen? Oder versuchen wir den "Mob" mit Angst und Überwachung zu kontrollieren? Das kann wohl kaum die Lösung sein.

Wir sollten die größtmöglichen Anreize geben, dass immer mehr Menschen für das 21. JH zukunftsfähige Jobs antreten können. Ohne die Wissenselite, die die "Musterfabriken" und neue Produkte entwirft, wird auch der normale Facharbeiter in Deutschland nicht mehr verlustfrei produzieren können.

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Original von pitt82
Hast du dir übrigens mal angeschaut wie Deutschland im internationalen Vergleich dasteht was die Anzahl der Hochschulabsolventen angeht? Glaubst du das bekommt man mit Studiengebühren in den Griff?

Ich glaube die Quote ist nicht alles. Ich bin der festen Überzeugung, dass in Deutschland ausgebildete Absolventen im Schnitt besser als die ausländsiche Konkurrenz sind.
Wir haben ein Bildungssystem, welches sich strukturell von dem anderer Länder unterscheidet. Unser Gymnasium geht länger und vermittelt etwas mehr Wissen, noch aus der Diplom-Struktur hatten wir weniger BA's, aber dafür mehr Diplomanten als Master.
Ich halte ein Absenken der Standards zur Steigerung der Quoten für falsch!
In vielen anderen europäischen Staaten oder in den USA gibt es auch Studiengebühren, welche teils viel höher als die in Deutschland sind. Die Studiengebühren sind ja auch kein entscheidendes Problem, wenn man sie lange genug noch Abschluss des Studiums erst zurückzahlen muss. Die Finanzierung ist die entscheidende Frage. Ansonsten bin ich wender sonderlich Pro noch Contra Studiengebühren.

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Original von pitt82

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Original von AtroX_WorfDie Piraten müssen dennoch die Frage klären, ob sie den Schutz geistigen Eigentums komplett abschaffen wollen oder wie ihre Regelungen dazu aussehen. Bis jetzt wird dies bei den Piraten eifrig und kontrovers diskutiert und ich verfolge diese Diskussion genau und interessiert, aber eine Lösung ist nicht in Sicht.

An so 'nem Randthema würd ich echt nicht festmachen ob ich sie wähle oder nicht - nicht bei den Wahlalternativen.

Es ist das entscheidende Thema für die Piratenpartei. Diese leidet ja ihre Existenz aus dieser Thematik ab.

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Original von pitt82
Ich halte MaxPowers Äußerungen (wie sicher anzunehmen ist) nicht für Schwarzmalerei sondern dich in Anbetracht deines Bildungsstandes für außerordentlich naiv. Ich mein ich hab auch meine Zeit gehabt in der ich der Ansicht war man bräuchte Geschichte nicht und könnte ihre Fehltritte mit genügend Demokratie, Aufklärung und Intelligenz verhindern. Aber irgendwann realisiert man halt, dass es bei den meisten Politikern auf das eigene (von der Wirtschaft finanzierte) Wohl ankommt und die wirklich intelligenten und sozial engagierten Leute woanders sitzen.

Ich habe nie gesagt, dass man Geschichte nicht braucht. Ich habe nur gesagt, dass man zur Beurteilung von Parteien und ihrer Fähigkeit Versprechen zu halten auf die letzten ca. 10 Jahre schauen sollte und nciht 70 Jahre in die Geschichte. Entscheident sind die Aktionen des aktuellen Spitzenpersonals, wobei die neueren Handlungen wichtiger sind als länger zurückliegende. An solch einer Sichtweise kann ich nichts falsches erkennen.

Des Weiteren habe ich nie behauptet, dass unsere Politiker besonders intelligent oder sozial engagiert wären. Politiker zu sein ist von den notwendigen Fähigkeiten her ein Beruf, in welchem man hinter den Kulissen zutiefst oppotunistisch sein muss. Schafft man es nicht sich Mehrheiten zu organisieren, dann war alles andere letztlich vergebens. Politik ist zum Teil auch ein Handwerk, wie man etwas am besten umsetzen kann.
Zweifelsohne behrrscht Steinmeier dieses Handwerk besonders gut. Nun kommt es für Spitzenkandidaten aber auch noch darauf an von den Bürgern gewählt zu werden. Darin hat Steinmeier überhaupt keine Erfahrung. Mal schauen, was dabei rauskommt.

89

25.09.2009, 23:01

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ZEIT Online: Die Piratenpartei in der ideologischen Parteienkonstellation Deutschlands
Für die Piratenpartei würden wir erwarten, dass sie in diesem Politikfeld eine explizit progressive Position einnimmt. Dies ist – wie die in der Abbildung abgetragenen Positionen der Parteien deutlich machen – in der Tat der Fall: die „Piraten“ nehmen in innen-, rechts- und gesellschaftspolitischen Fragen eine ähnlich progressive Position wie Bündnis 90/Die Grünen oder „Die Linke“ ein. Die FDP ist nur ein wenig moderater in diesen Sachfragen eingestellt als die Piratenpartei. Wirtschafts- und sozialpolitisch sind die „Piraten“ hingegen in Höhe der CDU/CSU-Position lokalisiert.

Wie sehen die Anhänger der Piratenpartei diese Analyse?

btw, heute war ich bei einer Veranstaltung der FDP mit Gudio Westerwelle als Hauptredner auf dem Bonner Marktplatz. Nahe bei mir standen auch Piraten und schwänkten ihre Fahnen. Sie schienen aber sehr "links" orientiert zu sein. Als allerdings Westerwelle das Internet ansprach,d a wurden sie sehr ruhig und schienen ihm zuzustimmen. Zumindest kam von da an kein Protest mehr von ihnen.

90

26.09.2009, 00:29

Schön aber utopisch wärs ja wenn die CDU/FDP die 5% Piraten mit in die Koalition nehme nmüssten :D