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61

09.09.2005, 23:39

irgendwie ein lustiger Haufen, ich will dann auch mal meinen Senf dazu abgeben... ( ich bin zwar Mitglied einer Partei aber vertrete hier nicht ihre Meinung sondern meine private )

Meine bitterste Erkenntnis der letzten 7 Jahre ist das Macht korrumpiert. Aus Idealisten wurden Pragmatiker die ihre Versprechen für Macht erhalt verkaufen.. Bzw falsche machen um die Macht zu erhalten.. das Phänomen gibt es in allen Parteien, dagegen wird man sich wohl auch nicht wehren können.

Wenn man sich die vergangenen 7 Jahre anschaut gibt es einige Dinge die IMO gut waren, andere die eher nicht gut gelaufen sind. Teilweise weil sie scheinbar ( oder mMn ) vom Ansatz her falsch sind, andere weil sie stümperhaft oder unter Beschuss umgesetzt wurden...

zu den positiven Highlights der letzten 7 Jahre würde ich bspw. die Gesundheitsreform zählen.. der Schuldenstand der Krankenkassen ist von 5,5 Mrd auf 1 Mrd gesunken, ab nächstem Jahr sind sie Schuldenfrei, dann gibt es keine Ausrede für die Kassen mehr ihre Beiträge nicht zu senken. Die Darstellung war dafür alles andere als gelungen, Ullala ist aber auch nicht gerade jemand der etwas verkaufen kann...

Eine der Katastrophen war mit Sicherheit das Dosenpfand, nicht ser Sache wegen, sondern durch die Zwistigkeiten mit der Industrie. Hätte diese von Anfang an mitgezogen und ein einheitliches System aufgebaut hätte es wohl keine Probleme gegeben.. Aber man musste ja die Gerichte bis zur letzten Minute bemühen um dann zu scheitern.

Der größte Fehler war es mit Sicherheit anzukündign die Arbeitslosenzahl halbieren zu wollen. Politiker sollten sich damit abfinden dass sie keine Arbeitsplätze schaffen oder vernichten und die Konzerne auch mit Rahmenbedingungen nicht danken.. Die SPD Regierung ist den Unternehmen sehr weit entgegen gekommen, hat viel Entlastung für sie geschaffen, die Folge bessere Renditen für die Aktionäre, aber der Arbeitnehmer wurde weiter geschröpft... Die Kapitalismuskritik halte ich für angemessen, allerdings hätte die Diskussion auf einem abstrakteren Lvl ohne schwarze Liste geführt werden müssen, ein schwerer handwerklicher Fehler..

Die Ökologische angepeilte Entwicklung würde ich auch als Erfolg sehen, diese Tage zeigt sich mehr denn je dass wir zu abhängig sind vom Öl. Welches die richtigen Wege sind wegzukommen ist eine schwer zu diskutierende Frage, derzeit bin ich auch Atomkraftgegner da ich keine Lösung für die Endlagerung sehe.. Gleichzeitig gibt es aber Forschungen in die Richtung die Endlagerung überflüssig zu machen, sollte es da einen Durchbruch geben wäre Kernkraft eine saubere Lösung..
In NRW wurde übrigens von der CDU jetzt beschlossen das Windkraftanlagen einen Mindestabstand von 1500 MEter zur nächsten Besiedlung haben muss, soweit ich weiß war die vorherige Grenze 1000 Meter.. Ehrlich gesagt weiß ich nicht ob die 500 Meter mehr einen Unterschied machen, man sieht sie nach wie vor, man hört sie aber auch schon auf 1000 Meter nicht mehr.. aber lassen wir dass..

Die größten Verdienste hat unsere aktuelle Regierung IMO in der Außenpolitik erreicht.. Nicht in den Irak zu ziehen sondern versuchen eine Stimme der Vernunft für die Amerikaner zu sein war in meinen Augen genau der richtige Kurs. Ich gebe zu dass ich eine ziemlich antiamerikanische Einstellung habe, aber ich denke kein vernünftiger Mensch kann sich wünschen dass wir eine Kanzlerin haben die Amerika blind hinterherdackelt und Männchen macht auf Kommando.. mit Schäuble als designiertem Außenminister wäre das noch viel wahrscheinlicher.. Alleine das ist für mich ein Grund das Merkel als Kanzlerin verhindert werden muss..

Eigentlich will ich weder Schröder noch Merkel als Dritte Person im Staate.. Lieber einen der dem Volk näher ist als der Wirtschaft und nicht nur den Konzernen hilft ihre Profite zu maximieren.. Schröder hat gezeigt dass er das ähnlich gut kann wie Merkel, der Mittelstand und die Arbeitnehmer zahlen die Zeche für die Aktionäre..
Ich weiß dass das kein Nationales Problem ist, die globalisierung der Weltmärkte ermöglicht dies, die Unternehmen müssen auf ihren Kurs achten damit sie nicht geschluckt und zerschlagen werden.. Aber ich würde mich freuen wenn sie sich mal wieder darauf besinnen würden wem sie ihren Erfolg verdanken, dass sind die Angestellten, ohne die es nicht geht.

Ich habe einen Traum, ein Land, in dem es keine Lobbysten gibt die sich Politiker halten.. Lorenz Meyer war mit Sicherheit nur die Spitze des Eisberges, ich würde mir sehr wünschen dass sich da noch alles aufklärt, aber im Vertuschen waren Politiker aller Parteien schon immer Weltmeister..

Wenn ich mir die Parteien anschaue kann ich von den 5 großen eigentlich keine wählen...

Grün ist in Sicherheitsfragen evtl zu Liberal, entscheidender ist aber die Haltung zum EU Beitritt der Türkei und Integration, da muss es IMO radikalere Forderungen geben. Ich trau mich in Wuppertal nicht das Abschluss Shirt meines Abijahrganges zu tragen da ich damit Gefahr laufen würde im Krankenhaus zu Enden..

Die CDU ist für mich in Fragen der Energiepolitik zu Rückwärtsgewand, gleichzeitig hat ihre Spitzenkandidaten ein zu inniges Verhältnis zu den USA.. Vernünftige Diskussion ist der Weg, nicht blindes Folgen.. und zu einer Diskussion gehört nunmal auch unterschiedlicher Meinung zu sein

Die FDP ist mir zu Konzernnahe.. der Slogan Steuern runter arbeit rauf ist genau so eine Wahllüge wie sie auch andere Parteien präsentieren.. der Mittelstand hat eh kaum genug zum Leben, ob da Arbeitsplätze entstehen würden wage ich zu bezweifeln.. die Nächstgrößeren sind schon meist Aktiengesellschaften, die das Geld wohl eher an die Aktionäre ausschütten würden.. die Produktivität im Land ist einfach zu groß um mehr Arbeitsplätze zu schaffen.. damit muss man sich wohl leider mehr oder weniger abfinden..

Die SPD hat mit Schröder einen Showmenschen der mir viel zu Konzernnah ist.. Sie versucht weiter das Rentensystem zu retten und steht auch für Türkei Beitritt.. Aus dem anfänglichen Desaster MAUT ist mittlerweile ein echter Glanzpunkt geworden, 2% Prellquote und Fehlbuchungen zu Lasten der Firmen in Höhe von unter 10.000 Euro (Stand Mai laut Radiobericht) sind technisch schon eine reife Leistung.. Die Profilschärfung kommt zu spät und ist nicht glaubwürdig.. Die Ankündigung den vergünstigten Mehrwertsteuersatz für einige Produkte (im wesentlichen waren es IMO Zeitungen und Bücher, NICHT Lebensmittel ) aufzuheben halte ich für Diskussionswürdig, aber ich denke das ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, nichts was unser System retten wird.

Die Linke seh ich als Belebung der Parteienlandschaft.. Sie wird wohl hauptsächlich frustrierte SPD Wähler hinter sich bringen die sonst nicht gewählt hätten, daher gehe ich davon aus dass die Wahlbeteiligung hochgeht, evtl sogar Richtung 90%.. Beim letzten mal waren wir ja bei ca 83 hab ich im Kopf, niedrigste auf Bundesebene aller Zeiten.. wenn ich das richtig im Kopf habe..
Zu den Positionen will ich nicht viel sagen, die Ideen sind toll und ich würde alles unterschreiben.. wenn jemand Deutschland jährlich die 1xx Mrd Euro schenkt die die Versprechen kosten.. mit höheren Steuern wird es die nicht geben..

Was mich am meisten stört ist nur diese übermedialisierung des Wahlkampfes derzeit. Jedes zweite wort ist Wahl hab ich im Gefühl... Es gibt eine Polarisierung auf die beiden Volksparteien, das kostet die kleinen derzeit massiv. Ich halte es sogar für möglich dass wir keinen 5 Parteien Bundestag bekommen sondern dass nur 4 oder gar 3 Fraktionsstatus erreichen.. Dies wird stark von der Wahlbeteiligung abhängen und der Anzahl der taktischen Wähler..
Meine Einschätzung diesbzgl ist dass bei einer Wahlbeiteiligung Größer 87% die FDP unter die 5% fallen könnte, für die Grünen seh ich ein wenig mehr Luft da die FDP im Normalfall eh alle Wähler mobilisiert bekommt und einen geringen Wechselwähleranteil hat.. Die Grünen haben einen festern Kern, der mobilisiert werden will. In wieweit das gelingt ist fraglich, aber Wechselwähler werden dieses mal entweder SPD oder CDU wählen denke ich.. Die linke hat vor allem Nichtwähler gesammelt denke ich und verprellte SPD Anhänger, die höhere Wahlbeteiligung sorgt dafür dass sie eher reinkommen..


So, das Ding ist glaube ich recht lang geworden.. wer will kann mir gerne ne PM Einschätzung schicken welcher Partei ich angehöre , einige wissen es aber wohl eh (Worf z.B.).. Ich selber werde wohl erst in der Kabine entgültig entscheiden wie ich wähle, für mich steht eigentlich nur fest wen auf keinen Fall...

62

10.09.2005, 03:09

jo geht mir ähnlich,

CDU auf keinen Fall .

FDP auf keinen Fall weil die mit ihren 5%+ die CDU unterstützen würden - das wahlprogramm fand ich an sich nicht schlecht.

wieso?

Das Finanz Konzept ist für Normalverdiener bei genauer Betrachtung teurer als das bisherige, auch wenns einfacher ist.
Unverständliche Verschleierung der Punkte die gestrichen werden.

höhere Mehrwertsteuer = mehr Kosten für Benzin und das obwohl sogar die SPD die Ökosteuer ausgesetzt hat weil noch höhere Kosten für Benzin den Bürgern nicht zugemutet werden kann.
Aufhebung der Pendlerpauschale kommt dann noch hinzu... einfach unfair für Leute die aufs Auto angewiesen sind. (ich selber nicht!)

Merkel - sie als Vertreterin des Landes im Ausland? Nein danke.

wenn Amis in den Krieg (oder sollt ich Anti Terroristen Aktion sagen?) gegen Nordkorea / Iran ziehen sollten würd die CDU meiner Meinung nach eher als die SPD mitziehen.

AtomWiederEinstieg und laut einem Gespräch das ich im Fernsehen verfolgt habe sogar Bau neuer Atomkraftwerke ohne die Frage nach Endlagern zu klären.
Entscheidungen treffen die Generationen nach uns noch belasten steht keiner Partei zu.

63

10.09.2005, 03:18

achja hab mich erinnert auch noch was wegen einschnitten beim Kündigungsschutz gehört zu haben in Sachen CDU , kurz gegoogelt und schon was gefunden..
[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,320302,00.html]http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,320302,00.html[/URL]

ich bin mir nicht sicher aber um solche sozialen Rechte haben unsere Vorfahren doch lange gekämpft oder? ?(

64

10.09.2005, 09:21

der Kündigungsschutz ist IMO so oder so ein in erster Linie lobbyistisches Thema das höchstens dazu dienen soll alte Mitarbeiter leichter kündigen zu können...

Es gibt seit ettlichen Jahren die Möglichkeit Zeitbefristete Verträge auszustellen mit einer Laufzeit von bis zu 2 Jahren, erst danach müssten sie in unbefristete umgewandelt werden für die der volle Kündigungsschutz gilt...

Desweiteren ist die Unternehmensgröße entscheidend, AFAIK gibt es den Kündigungsschutz erst ab 6 (oder waren es 8) Mitarbeiter..
D.h. der kleine Mittelständler ist eh nicht betroffen..

Dann verweise ich gerne noch auf das Beispiel BMW, die haben in Ostdeutschland ein neues Werk gebaut.. Sie haben Produktion für ich glaub 10 Jahre geplant erstmal, daraufhin haben sie gezielt versucht ältere Arbeitslose einzustellen die dann auch innerhalb dieser Zeit in Rente gehen.. Und wieder war der Kündigungsschutz kein Problem, im Gegenteil, er hat geholfen älteren Arbeitslosen wieder Arbeit zu finden...
Ich gebe ja zu dass es in einigen Bereichen wie IT schwer ist ausreichend qualifizierte Kräfte im fortgeschrittenen Alter zu finden, aber gerade in Handwerks oder Ingenieurfragen sollte dies AFAIK ohne weiteres möglich sein...

ocpb

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65

10.09.2005, 09:27

ich möchte nur an ein Plakat erinnern, da wurde ein Junge dargestellt, der eine Zahnlücke hatte und darunter stand, keiner soll meine Herkunft erkennen oder so ähnlich.

Klar ist, daß wir immer draufzahlen, das richtig zu verkaufen ist der Wahlsieg

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »ocpb« (10.09.2005, 09:28)


66

10.09.2005, 10:41

wieso eigentlich neuwahlen? ist doch alles bestens

67

10.09.2005, 11:21

Zitat

Original von SRS_Speci
Dann verweise ich gerne noch auf das Beispiel BMW, die haben in Ostdeutschland ein neues Werk gebaut.. Sie haben Produktion für ich glaub 10 Jahre geplant erstmal, daraufhin haben sie gezielt versucht ältere Arbeitslose einzustellen die dann auch innerhalb dieser Zeit in Rente gehen.. Und wieder war der Kündigungsschutz kein Problem, im Gegenteil, er hat geholfen älteren Arbeitslosen wieder Arbeit zu finden...


Das stimmt so nicht! Die haben ältere Arbeitnehmer gesucht und nicht nur junge damit sie ihre Azubis auch mal übernehmen können (geht nur wenn auch mal jemand ausscheidet) und damit man auch mal durch Neueinstellungen neue Impulse bekommt. Hätte man nur Leute unter 40 eingestellt, dann wären 10-15 Jahre keine neuen Leute in die Belegschaft gekommen.

Das hatte nichts mit Kündigungsschutz zu tun. Ob man jetzt nur noch befristete Verträge bekommt oder den Kündigungsschutz herunterfährt, im Endeffekt wird es keinen Unterschied machen.

68

10.09.2005, 15:22

Ich meine ich hätte damals im Bericht eine andere Argumentation gehört, aber da ich es nicht mehr sicher weiß werd ich mich nicht drauf versteifen...

Auf jeden Fall denke ich nicht dass der Kündigungsschutz ein ernsthafter verhinderer von Arbeit ist da die Regelungen schon ziemlich Arbeitgeber freundlich sind IMO

69

11.09.2005, 09:40

Zitat

Original von SRS_Speci
wer will kann mir gerne ne PM Einschätzung schicken welcher Partei ich angehöre , einige wissen es aber wohl eh (Worf z.B.).. Ich selber werde wohl erst in der Kabine entgültig entscheiden wie ich wähle, für mich steht eigentlich nur fest wen auf keinen Fall...

im Herzen bist Du ein Sozi, da schwingt der Klassenkampf in einigen Sätzen deutlich mit. Da Du so gegen die Lobbyisten wetterst, kannst Du ja eigentlich nur eine der großen Volksparteien wählen. Scheinbar hast Du letzes Mal Rot-Grün gewählt (ich schätze mal Rot), und tendierst jetzt zur CDU, aber Dein Sozi-Herz hat noch was dagegen. Die Kapitalismus-Kritik (Heuschrecken) hat Dir sicher gefallen, Du spürst den Linksruck in der SPD und freust Dich daruber ...
Statistiken/Zahlenbeisspiele sind mit Vorsicht zu geniessen. Da scheint dann schnell etwas ganz eindeutig zu sein, was bei näherer Betrachtung nicht mehr so einfach aussieht. Dein Zahlenbeispiel zu den Krankenkassen ist ein Beispiel dafür.

CoK_a_cola

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70

11.09.2005, 10:48

Zitat

Original von _MIB_Eisbaer
sorry aber das ist jetzt ein Witz oder ?
Du findest es ungerecht, dass Familien mit Kindern besser gestellt werden ?


wo hab ich das geschrieben? im kern ging es mir eigentlich darum, dass ich der bin, der nicht soviel verdient und weniger geld bekomme. Ich frage mich, warum meine kollegin weniger steuern mit dem gehalt des mannes/ihrem zahlen soll? sie hat ein haus, drei autos, wo ist die gerechtigkeit? im grunde ging es um die besserverdienenden... wie gesagt, SIE sagt, sie könne auf etwas mehr geld verzichten und müsse nicht entlastet werden!!! sozial ungerecht, wenn sie bald weniger steuern zahlen muss. die kleinverdiener müssen entlastet werden...

@wörnie, bei mir mit einer person sind alle fixkosten von mir alleinig zu tragen... bei 1k gehalt, muss ich die wohnung+nebenkosten, telefon, versicherungen, fahrkosten alleinig bezahlen, ich frag mich, wie da mehr übrig bleiben soll? einzig die "variablen kosten" kann ich sparen im verhältnis zu 4 köpfen... das bedeutet, mit 4 personen hast du so ziemlich ähnlich hohe fixkosten und ich bin mir sicher, dass man da mit 2k besser hinkommt als ich mit 1k gehalt! denn ich zahl ca. 700 € fest, die familie zahlt vielleicht 800 €. wer hat mehr übrig... und durch köpfe zu teilen ist nicht wirklich fair, da essen nicht proportional zur personenzahl steht.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »CoK_a_cola« (11.09.2005, 10:49)


71

11.09.2005, 12:08

1.) Warum verdient mein Nachbar mehr als ich.? Was ist das für einen Welt, in der einer mehr hat/kriegt als der andere ? Der sitzt eh nur im Büro rum und tut so als sei er wichtig, und ich muss hart arbeiten für meine paar Kröten ! Wo ist die Gerechtigkeit ? Ich müsste sogar MEHR kriegen als der !

2.) Es ist unfair, daß die Steuer vom Einkommen abhängig ist. Wenn ich mehr verdiene, weil ich wertvollere Arbeit leiste für die Gesellschaft, warum werde ich dafür bestraft, indem ich mehr an den Staat abführen muss ? Warum zahlt nicht jeder einen festen Betrag als Steuer? DAS wäre fair.

72

11.09.2005, 12:41

...habt Ihr am sonntag nix besseres zu tun...?

73

11.09.2005, 13:03

Zitat

2.) Es ist unfair, daß die Steuer vom Einkommen abhängig ist. Wenn ich mehr verdiene, weil ich wertvollere Arbeit leiste für die Gesellschaft, warum werde ich dafür bestraft, indem ich mehr an den Staat abführen muss ? Warum zahlt nicht jeder einen festen Betrag als Steuer? DAS wäre fair.


1. ist die Bezeichnung "wertvoll" etwas schwammig,es gibt genug wertvolle Arbeit die schlecht bezahlt wird. Wer mehr verdient tut dies weil seine Arbeit stärker nachgefragt wird vom Markt als andere,das macht sie jedoch nicht unbedingt wertvoller im ethischen Sinne,

2.Im GG steht "Eigentum verpflichtet". Wer viel verdient kann auch mehr für unser Gemeinwesen abgeben,ohne dass er von seinem ohnehin hohen Lebensstandart bedeutend was abgeben muss.

74

11.09.2005, 13:09

siehste, schröder sagt auch, das das krichhoff modell sozial ungerecht ist!  8)

75

11.09.2005, 13:20

sag den Müllis mal dass ihre Arbeit für die Gesellschaft nicht so wertvoll is wie deine, da wirst du aber schauen wie schnell es bei dir stinkt...

76

11.09.2005, 13:37

Zitat

Original von L_Clan_Hackl
sag den Müllis mal dass ihre Arbeit für die Gesellschaft nicht so wertvoll is wie deine, da wirst du aber schauen wie schnell es bei dir stinkt...

ich habe in meinem Post, von dem Du wohl nur den zweiten Teil kennst, die beiden Extrempositionen dargestellt, das sollte nur eine Denkanregeung sein.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »OLV_sid_meier« (11.09.2005, 13:45)


77

11.09.2005, 13:44

Zitat

Original von seth

Zitat

2.) Es ist unfair, daß die Steuer vom Einkommen abhängig ist. Wenn ich mehr verdiene, weil ich wertvollere Arbeit leiste für die Gesellschaft, warum werde ich dafür bestraft, indem ich mehr an den Staat abführen muss ? Warum zahlt nicht jeder einen festen Betrag als Steuer? DAS wäre fair.


1. ist die Bezeichnung "wertvoll" etwas schwammig,es gibt genug wertvolle Arbeit die schlecht bezahlt wird. Wer mehr verdient tut dies weil seine Arbeit stärker nachgefragt wird vom Markt als andere,das macht sie jedoch nicht unbedingt wertvoller im ethischen Sinne,

2.Im GG steht "Eigentum verpflichtet". Wer viel verdient kann auch mehr für unser Gemeinwesen abgeben,ohne dass er von seinem ohnehin hohen Lebensstandart bedeutend was abgeben muss.


nochmal : ich habe die beiden Extrempositionen bei der Frage der Steuer dargestellt und so formuliert, wie es vielleicht der Betroffene auch machen würde. Diese imaginäre Person würde Dir entgegen halten, daß tatsächlich nicht
der ethische Wert gemeint war, sondern der Marktwert.

Übrigens gibt es einen Unterschied zwischen Eigentum und Einkommen. Diese Grundgesetzstelle wird auch nicht so interpertiert, afaik.

Mir geht es nur um die grundsätzliche Frage, was fair ist.
Fair scheint bei den meisten das zu sein, was ihnen persönlich nützt.
Einen objektiven Maßstab gibt es scheinbar nicht, daher ist die Argumentation mit der Fairness ein Verteilungskampf mit moralischen Mitteln.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »OLV_sid_meier« (11.09.2005, 13:45)


78

11.09.2005, 14:19

jo hab den sinn deines posts erst gerallt als ich schon gepostet hatte

@bastrup
ich halte das kirhoff modell nicht für das beste,aber das jetzige brauch zweifellos eine radikalkur

79

11.09.2005, 14:39

Mal als Anregung ^^

Ich finde Kirchhof aus einem ganz bestimmten Grund gut.
Das jetzige Steuersystem ist so verfahren und eigentlich nicht mehr in Ordnung zu bringen wenn man nicht einen radikalen Schnitt macht.

Momentan ist es so, dass man alle 3-6 Monate irgendetwas neues einbaut und das dann auch noch später umbaut bzw wieder abschafft/aussetzt.
Das kann es nicht sein da man so auch nicht mehr guten Gewissens sagen kann, dass dies und jenes gut für ein Unternehmen ist.

Ein Schnitt muss her und mit einer Regierung die meint, dass alles toll wäre geht das nicht.

80

11.09.2005, 16:08

radikaler schnitt ja, kopfpauschale nein, wer mehr verdient muss auch relativ mehr zahlen.

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81

11.09.2005, 16:38

Deutschland ist wettbewerbsfähiger als jemals zuvor
http://www.tatsachen-ueber-deutschland.de/207.0.html

82

11.09.2005, 16:44

MwSt- Erhöhung finde ich in Ordnung!
Schaut euch mal die nordischen Länder im Mehrwertsteuervergleich an.
Die haben eine einfache Steuerpolitik und sind damit recht erfolgreich.

Die Mehrwertsteuer zu erhöhen, um im Gegenzug die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung um zwei Prozent zu reduzieren. Beides gehört zusammen: Die Senkung der Arbeitslosenversicherung, von 6,5 Prozent auf 4,5 Prozent und die Gegenfinanzierung durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 Prozent auf 18 Prozent. Wir erreichen dadurch eine Senkung der Lohnnebenkosten. Das wirkt sich sowohl für die Arbeitnehmer als auch für die Arbeitgeber positiv aus. Das heißt: 1 Prozent Entlastung für jeden Arbeitnehmer. 1 Prozent Entlastung bezogen auf den Bruttolohn bedeutet, dass der durchschnittliche verdienende Arbeitnehmer 1,5 Prozent mehr netto in der Tasche hat.

Da wir ca. 20% unseres Einkommens für Ware mit ermäßigten MwSt-Satz ausgeben, stehen wir nach der Reform nicht schlechter da.
Ok, zugeben nur für Leute die auch auf Steuerkarte arbeiten gehen!

83

11.09.2005, 16:52

Zitat

Original von SiA_Ritter
MwSt- Erhöhung finde ich in Ordnung!
Schaut euch mal die nordischen Länder im Mehrwertsteuervergleich an.
Die haben eine einfache Steuerpolitik und sind damit recht erfolgreich.

Die Mehrwertsteuer zu erhöhen, um im Gegenzug die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung um zwei Prozent zu reduzieren. Beides gehört zusammen: Die Senkung der Arbeitslosenversicherung, von 6,5 Prozent auf 4,5 Prozent und die Gegenfinanzierung durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer von 16 Prozent auf 18 Prozent. Wir erreichen dadurch eine Senkung der Lohnnebenkosten. Das wirkt sich sowohl für die Arbeitnehmer als auch für die Arbeitgeber positiv aus. Das heißt: 1 Prozent Entlastung für jeden Arbeitnehmer. 1 Prozent Entlastung bezogen auf den Bruttolohn bedeutet, dass der durchschnittliche verdienende Arbeitnehmer 1,5 Prozent mehr netto in der Tasche hat.

Da wir ca. 20% unseres Einkommens für Ware mit ermäßigten MwSt-Satz ausgeben, stehen wir nach der Reform nicht schlechter da.
Ok, zugeben nur für Leute die auch auf Steuerkarte arbeiten gehen!

Da gibt es noch einen Haufen anderer Effekte, die berücksichtigt werden müssen. So einfach ist es wohl leider nicht.

84

11.09.2005, 16:55

für mich stellt es sich aber so einfach da!

85

11.09.2005, 17:06

...habe gehört, dass die CDU im falle eines wahlsiegs die gesamte förderung für schuldnerberatungsstellen streichen will, dachte erst das wäre ein blödes gerücht aber als ich das von einem cduler gehört habe wurde es mir doch was mulmig...

86

11.09.2005, 17:45

Zitat

Original von SiA_Ritter
für mich stellt es sich aber so einfach da!

hehe, tja, wenn Du damit zufrieden bist, bitte schön.
Mich würde es stören, meine Meinung auf halben Sachen aufzubauen.

87

12.09.2005, 10:29

Zitat

Original von SiA_Ritter
MwSt- Erhöhung finde ich in Ordnung!
Schaut euch mal die nordischen Länder im Mehrwertsteuervergleich an.
Die haben eine einfache Steuerpolitik und sind damit recht erfolgreich.


Du kannst nicht die Steuerpolitik von einem 5-8Mio Land mit einem 82Mio Land wie Deutschland vergleichen, wenn das so einfach wäre, hätten wir schon längst diese Steuerpolitik.


Und noch was zur geplanten Arbeitslosenversicherungssenkung der CDU, glaubt Ihr denn wirklich die Arbeitgeber stellen mehr ein wenn diese gesenkt wird, die werden sich freuen das sie weniger zahlen müssen aber mehr einstellen werden die mit Sicherheit nicht.

88

12.09.2005, 10:59

Zitat

Original von SenF_El_Bartos
Und noch was zur geplanten Arbeitslosenversicherungssenkung der CDU, glaubt Ihr denn wirklich die Arbeitgeber stellen mehr ein wenn diese gesenkt wird, die werden sich freuen das sie weniger zahlen müssen aber mehr einstellen werden die mit Sicherheit nicht.

Wenn ein Unternehmer mehr Gewinn macht, indem er jemanden einstellt, wird er das tun. Ob er Gewinn mit jemandem macht, hängt entscheidend davon ab, wieviel der Arbeitnehmer kostet.

89

12.09.2005, 11:36

Lol. Und die 2% sollen es reißen? Da lach ich mich ja tot. Das gibt Mitnahmeeffekte. Mehr nicht. Genau so ein Quark wie das Senken der Steuern für Spitzenverdiener. Da können mir FDP/CDU erzählen was sie wollen. Ich glaube es einfach nicht, daß das funktioniert. Sorry

90

12.09.2005, 11:57

Du glaubst halt das, was Du glauben willst. Ist Dein gutes Recht. Ich versuche die Realität zu sehen. Ein Unternehmer will normalerweise den Gewinn maximieren.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »OLV_sid_meier« (12.09.2005, 11:58)