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31

18.04.2010, 14:00

Sehr gut Mari.

32

18.04.2010, 14:52

@ Marinero nun das ist Deine Sichtweise, die halt Wissenschaft dogmatisch interpretiert.

Zitat

Wer glaubt, forscht nicht mehr. Warum auch? Man glaubt ja.
Ist das so? Warum hat dann Gregor Johann Mendel geforscht? ;)

33

18.04.2010, 14:54

Fällt mir spontan Max Weber ein, der das auch ganz gut auf den Punkt bringt in Wissenschaft als Beruf ...

aus nem Exzerpt von mir:

[...] Dies begründet er [Weber] mit der Tatsache, dass jeder Wissenschaft Vorraussetzungen voraus gehen, die begründbar sind. Die Theologische Grundlage, dass die Welt einen Sinn habe, ist jedoch nicht begründbar. Theologen forschen nach Belegen dafür, dass es diesen Sinn gibt. Weber beschreibt deswegen, dass sie das „Opfer des Intellektes“ erbringen müssen um reinen Gewissens forschen zu können. [...]

Wenn jmd. belegen möchte, dass ein Medikament wirksam ist (und davon felsenfest überzeugt ist), wird er auch die Ergebnisse, die diese Ansicht festigen, ehr herausheben als widersprechende Ergebnisse.
Man kann nicht unvoreingenommen forschen, wenn man ein Ergebnis erzwingen will.

Der Wissenschaftler muss immer damit rechnen, dass seine Theorie nicht gültig ist. Die Wissenschaft allgemein zeichnet sich dadurch aus, dass jede Theorie von anderen Wissenschaftlern ins Kreuzfeuer genommen wird und versucht wird zu widerlegen.

34

18.04.2010, 15:23

Zitat

Original von Randy Hicky
@ Marinero nun das ist Deine Sichtweise, die halt Wissenschaft dogmatisch interpretiert.

Ich sehe nichts dogmatisches daran. Es sind einfach Prinzipien nach denen man arbeitet - wenn man diese missachtet, kann man keine begründeten Schlüsse ziehen.

Zitat

Original von Randy Hicky
ist das so? Warum hat dann Gregor Johann Mendel geforscht? ;)

Vielleicht weil es da mit dem tatsächlichen Glauben nicht sonderlich weit her war?
Und wie ich schon sagte, viele Menschen trennen an der Stelle auch - was aber relativ willkürlich passiert und m.E. lediglich den Zweck hat sich irgendwie einen Raum zum "Glauben" zu erhalten... sei es aus Traditionsbewusstsein oder menschlicher Schwäche. Also Glauben eher als Selbstzweck.

35

18.04.2010, 15:25

Gut das Du weißt warum Mendel geforscht hat.  8)

36

18.04.2010, 17:18

Zitat

Original von Randy Hicky
Gut das Du weißt warum Mendel geforscht hat.  8)

Die Frage ist unerheblich und letztlich auch nicht wirklich entscheident.

Aber inwiefern forscht ein gottgläubiger Mensch intensiver, als er es ohne seine Dualität der zwei Weltsichten machen würde? Macht Gottglaube neugieriger?

37

18.04.2010, 19:21

Zitat

Original von El_Marinero
Ich sehe nichts dogmatisches daran. Es sind einfach Prinzipien nach denen man arbeitet - wenn man diese missachtet, kann man keine begründeten Schlüsse ziehen.


Die implizite Annahme dabei ist doch, dass unbegründete Schlüsse wertlos seien? Und diese Haltung macht das ganze dogmatisch.

38

18.04.2010, 19:40

Zitat

Original von Sheep
Die implizite Annahme dabei ist doch, dass unbegründete Schlüsse wertlos seien? Und diese Haltung macht das ganze dogmatisch.

"Unter einem Dogma (altgr. ´Ì³¼±, dógma, „Meinung, Denkart, Lehrsatz“) versteht man eine fest stehende Definition oder eine grundlegende (Lehr-)Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich gilt." (wikipedia)
Wenn du wissenschaftliche Methodik Dogma nennst, dann kannst du praktisch alles Dogma nennen.
Natürlich muss man sich bei der Arbeitsweise beschränken und kann nicht heute das eine tun, und morgen das andere für richtig halten - sonst wäre es völlig unmöglich konsistent zu arbeiten.
Bei den Religionen sind die Resultate die Dogmen, nicht die Prozess um diese zu erlangen.

39

18.04.2010, 19:48

Zitat

Unter einem Dogma (altgr. ´Ì³¼±, dógma, „Meinung, Denkart, Lehrsatz“) versteht man eine fest stehende Definition oder eine grundlegende (Lehr-)Meinung, deren Wahrheitsanspruch als unumstößlich gilt.


Von Marinero....

Zitat

Wer glaubt, forscht nicht mehr. Warum auch? Man glaubt ja.
 8)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Randy Hicky« (18.04.2010, 19:50)


40

18.04.2010, 20:02

Zitat

Original von El_Marinero
Natürlich muss man sich bei der Arbeitsweise beschränken und kann nicht heute das eine tun, und morgen das andere für richtig halten - sonst wäre es völlig unmöglich konsistent zu arbeiten.


Und warum muss es konsistent sein?

41

18.04.2010, 21:33

weil es sonst nicht ins dogma passt  8)

42

18.04.2010, 22:48

Zitat

Original von Sheep
Und warum muss es konsistent sein?

Weil es sonst der Logik widerspricht, welche von nahezu allen Menschen als Basis des Handels anerkannt wird (selbst die Fundamentalisten brauchen Logik, um innerhalb ihres Gedankengebäudes schlüssig zu argumentieren).

Man mag die Empirik anzweifeln (geht gut mit Argumenten a la "Der Mensch ist eh nicht in der Lage die Realität zu erfassen"), aber die Logik abzulehnen ist... absurd. Ich habe noch niemanden getroffen, der das ernsthaft probiert hat. In solchem Falle wäre selbst die rudimentärste Diskussion sinnlos.

43

18.04.2010, 23:34

lol Dude mit seinem Quote schießt sich selber ins Bein, weil er genau das belegt, was Mari auch gesagt hat. :D

Ansonsten gibt es ja auch eine Meta-Wissenschaft, welche sich damit befasst, nach welchen Kriterien Wissenschaft arbeiten sollte und wie sie arbeitet. Letztlich muss die Logik der entscheidende Faktor sein, weil man sonst keine erkennbare Konsistenz erreichen kann. Das hat ja Mari auch schon gesagt.

Konsistenz ist wichtig, weil man praktisch immer ganz konkret in einem gewissen Kontext arbeitet. Dies bedeutet, dass man gewisse Lehrmeinungen als richtig annimmt, welche oft getestet wurden und nach aktuellen Erkentnissen robust erscheinen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass diese Annahmen wirklich richtig sein müssen - sie werden es in der Regel nicht sein. Aber das zweifelt man erst an, wenn man innerhalb der bestehenden Gesetzte einen Widerspruch zur Realität entdeckt. Aber das kommt nciht so oft vor, weil ein Großteil der wissenschaftlichen Arbeit Modellbau und detailierte Verfeinerungen sind. Gerade in den Sozialwissenschaften werden bestehende Modelle nur für neure, bessere langsam aufgegeben. Dies ist gewissermaßen eine Generationenfrage, die jungen Forscher arbeiten einfach mit etwas anderen, leistungsfähigeren Modellen. So große Strukturbrüche wie historisch vor allem in der Physik gibt es sehr selten. ;)

Ohne Konsistenz würde man außerhalb des Kontext arbeiten und müsste in einem Experiment praktisch alle potentiellen Einflussgrößen untersuchen. Im Kontext kann man sagen, andere haben dies und das schon untersucht, ich will mich nur mit einem Aspekt beschäftigen.
Und wie will man ohne Logik überhaupt Aussagen treffen, welche uns etwas über die Welt sagen?

Wenn man Logik ablehnt, kann man nicht einmal eine sinnvolle Sprache finden, um die Natur zu beschreiben. Logik ist quasi die eine Universalität, welche recht unabhängig vom Universum, wie es auch aussieht, besteht.
Meinetwegen muss man die Existenz von Logik voraussetzen - aber da wir sie so einfach erkennen können, ist dies eine denkbare schwache Voraussetzung.

€dit: Zum Thema:

Zitat

Leschs Kosmos
Mo 19.04 01:20 (ZDF)
Also, jetzt mal ehrlich ...? Die Physik und die Wahrheit
Reihe, 2010

Was sehen wir, wenn wir Farben sehen? Sieht jeder dasselbe, verbindet jeder mit dem Begriff "rot" dieselbe Empfindung? Harald Lesch reist zu den Grenzen der Wahrnehmung und fragt: Was ist "Wahrheit" - und was kann die Physik darüber aussagen? Als Isaak Newton mit einem Prisma das Sonnenlicht in die Regenbogenfarben zerlegte, entwickelte er eine Theorie des Lichts. Goethe widersprach dem heftig, das weiße Licht war für ihn rein und unzerlegbar. Mit Experimenten lassen sich Theorien bestätigen - oder widerlegen. Hält eine Theorie einer Überprüfung nicht stand, wird sie verworfen. Harald Lesch führt anschaulich vor, wie wir uns der Wahrheit annähern, ohne je sicher zu sein, sie tatsächlich zu erlangen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (18.04.2010, 23:47)