Ich lese Deine Textwälle aus Mangel an Zeit einfach nicht, die Reaktionen und selektiven Zitate wie zum Beispiel von Toddi oder Silverwolf reichen ja, um zu sehen, dass du dich mal wieder im Dunstkreis ökonomistischer Menschenbilder bewegst, um zu argumentieren. Merke: Du magst glauben, jedwedes menschliches Verhalten lasse sich in Formeln ausdrücken und auch vorhersagen, ich aber nicht.
Da der Diskussionsgegenstand aber nun mal Gesellschaft und menschliches Zusammenleben ist, bleibe ich Empiriker und Pragmatiker und schaue mir den realen Zustand an: Wertfreie Politik gibt es genauso wenig wie den rein nutzenmaximierenden Menschen.
Es gibt kein historisches Beispiel für "objektive" politische Entscheidungen, allein die Annahme, dass es sowas gäbe, grenzt schon an Idiotie, quasi ein Oxymoron. Ob man nun daran glaubt, dass uns der Staat vorschreiben soll, Ökostrom zu verbrauchen oder ob man glaubt, dass der Markt die Antwort auf diese Frage generieren sollte, beides basiert auf Überzeugungen und Werten und alle behaupten, dass ihre Entscheidungen nur auf Fakten basieren und deswegen "richtig" sind.
Das zeigt nur einmal mehr, dass politische Entscheidungen sowohl in die eine als auch in die andere Richtung IMMER normativ sind. Kannst dich gerne philologisch an dem Begriff reiben, finde ich nur erheiternd.
Zitat
wikipedia
Das Wort Politik bezeichnet die Angelegenheiten, die die Einrichtung und Steuerung von Staat und Gesellschaft im Ganzen betreffen. Es umfasst dabei alle Aufgaben, Fragen und Probleme, die den Aufbau, den Erhalt sowie die Veränderung und Weiterentwicklung der öffentlichen und gesellschaftlichen Ordnung anbelangen.
Politik „bezeichnet jegliche Art der Einflussnahme und Gestaltung sowie die Durchsetzung von Forderungen und Zielen, sei es in privaten oder öffentlichen Bereichen.“
Man kann auch ein anderes Wörterbuch nehmen, Politik ist zumindest nicht notwendigerweise per definitionem immer normativ. Das immer kann man sich in dieser Aussage übrigens sparen.
Die Ziele können vielleicht normativer Natur sein, aber die "Art und Einflussnahme" zur Durchsetzung dieser Ziele ist sicher nicht normativ. Es wird ja explizit auf den Akt der Durchsetzung, quasi auf den Prozess abgestellt. Hier könnte man eher ruhigen Gewissens "per definitionem" sagen, dass es nicht normativ sein kann.
Man hört das als Ökonom mit Naturwissenschaftlerkomplex nicht gerne, aber Gesellschaft und damit Politik basieren auf Normen, Werten, Überzeugungen und Glauben. Nicht auf Naturgesetzen, ließ dir die Definition dafür lieber auch noch einmal durch, dein Homosexuellen-Beispiel ist nämlich keins, aber jetzt weiß ich ja, wie du argumentierst
Quoted
Abgrenzung von Politisch und Sozial – Politik im engeren und weiteren Sinn
Politische Fragen tauchen zwar meist im Zusammenhang mit Sachfragen auf, aber sie können nicht von Fachleuten rein wissenschaftlich, technokratisch entschieden werden. Zur Beantwortung sind immer normative Grundentscheidungen und Abwägungen von prinzipiell gleichberechtigten Ansprüchen nötig, bei denen es kein Richtig oder Falsch im Sinne absoluter Wahrheit gibt. Bei politischen Fragen geht es immer auch um Fragen des menschlichen Zusammenlebens. Daher spielen bei der Beantwortung neben subjektiven Meinungen und Überzeugungen über unsere Interessen und Rechte, auch der Wille diese durchzusetzen eine Rolle. Als der beste Agent unserer eigenen Interessen sieht die liberale Demokratietheorie dabei uns selbst an, daher die Notwendigkeit von Grundrechten der politischen Mitwirkung. Politische Fragen sind also normative Fragen, die nicht wissenschaftlich entscheidbar sind (siehe Politische Theorie-Wissenschaftstheorie).
Zitat
wikipedia
Das Wort Politik bezeichnet die Angelegenheiten, die die Einrichtung und Steuerung von Staat und Gesellschaft im Ganzen betreffen. Es umfasst dabei alle Aufgaben, Fragen und Probleme, die den Aufbau, den Erhalt sowie die Veränderung und Weiterentwicklung der öffentlichen und gesellschaftlichen Ordnung anbelangen.
Politik „bezeichnet jegliche Art der Einflussnahme und Gestaltung sowie die Durchsetzung von Forderungen und Zielen, sei es in privaten oder öffentlichen Bereichen.“
Man kann auch ein anderes Wörterbuch nehmen, Politik ist zumindest nicht notwendigerweise per definitionem immer normativ. Das immer kann man sich in dieser Aussage übrigens sparen.
Die Ziele können vielleicht normativer Natur sein, aber die "Art und Einflussnahme" zur Durchsetzung dieser Ziele ist sicher nicht normativ. Es wird ja explizit auf den Akt der Durchsetzung, quasi auf den Prozess abgestellt. Hier könnte man eher ruhigen Gewissens "per definitionem" sagen, dass es nicht normativ sein kann.
Nach dem lauen Abend wollte mir nun doch noch einmal deine Zitatschlacht durchlesen, aber hier musste ich dann doch lachend abbrechen. Lieber Worf, wenn du schon den Oberschlaumaier gibst, dann sei wenigstens so penetrant und ließ die Wikipedia-Artikel, die du zitierst, wenigstens ganz durch, sonst passiert dir soetwas peinliches wie hier und du verlinkst dein eigenes Argument kaputt, einfach mal bei Wikipedia etwas weiter nach unten scrollen:
Wikipedia - Politik:
Quoted
Abgrenzung von Politisch und Sozial – Politik im engeren und weiteren Sinn
Politische Fragen tauchen zwar meist im Zusammenhang mit Sachfragen auf, aber sie können nicht von Fachleuten rein wissenschaftlich, technokratisch entschieden werden. Zur Beantwortung sind immer normative Grundentscheidungen und Abwägungen von prinzipiell gleichberechtigten Ansprüchen nötig, bei denen es kein Richtig oder Falsch im Sinne absoluter Wahrheit gibt.
Wikipedia - Politik
Politische Fragen sind also normative Fragen, die nicht wissenschaftlich entscheidbar sind (siehe Politische Theorie-Wissenschaftstheorie).
... aber Gesellschaft und damit Politik basieren auf Normen, Werten, Überzeugungen und Glauben. Nicht auf Naturgesetzen, ließ dir die Definition dafür lieber auch noch einmal durch, dein Homosexuellen-Beispiel ist nämlich keins, aber jetzt weiß ich ja, wie du argumentierst.
Quoted
wikipedia: Physical law
A physical law or scientific law is a scientific generalization based on empirical observations of physical behaviour (i.e. the law of nature [1]). Laws of nature are observable. Scientific laws are empirical, describing observable patterns.
Kein Wunder, dass du glaubst jede Diskussion zu gewinnen, weil dein Gegenüber irgendwann aufhört zu antworten. Wenn man sich erstmal durch Myriaden von Zitatfetzen und Textzeilen quälen muss, um solche Prachtböcke zu finden, dann wäre ich mir auch ziemlich sicher bei meinem Bluff ein ganz Schlauer zu sein. Leider gibt es andere Hochstapler, die ziemlich genau wissen, wenn sie jemanden vor sich haben, der auch nur etwas vorgibt.![]()
Politische Ziele müssen immer normativ sein sonst wären sie ja nicht politisch, das ist doch der Gag! Der Guido glaubt, der Markt regelt alles, der Kretschmann glaubt, der Staat muss uns Vorschriften machen, um den Planeten zu retten. Die vermeintlichen Maßnahmen der Grünen sind nicht "normativer", als die neoliberale Politik der Möwenpick-Partei zuvor. Die einen beschneiden meine Freiheit zum Wohle des Planeten, die anderen traten das Solidaritätsprinzip mit Füssen, um sich und andere auf Kosten der Allgemeinheit zu bereichern, nannten das dann aber "Wettbewerb". Was schlimmer ist, muss im Endeffekt jeder für sich entscheiden.
Finde ich ein bisschen traurig, dass du als "Philosoph" (so erscheinen mir deine Beiträge bisher) versuchst Mathematik und Statistik sinnlos darzustellen. Gerade du müsstest dann doch wissen (Überblick), dass diese Wissensgebiete viel für die Menschheit getan haben auch wenn du die Auswirkungen davon nicht gleich sehen kannst.Ich lese Deine Textwälle aus Mangel an Zeit einfach nicht, die Reaktionen und selektiven Zitate wie zum Beispiel von Toddi oder Silverwolf reichen ja, um zu sehen, dass du dich mal wieder im Dunstkreis ökonomistischer Menschenbilder bewegst, um zu argumentieren. Merke: Du magst glauben, jedwedes menschliches Verhalten lasse sich in Formeln ausdrücken und auch vorhersagen, ich aber nicht. Daher sind auch deine Entleihungen aus der Mathematik und Statistik für mich nicht viel mehr als bemitleidenswerte Versuche die Diskussion in rein theoretisch-wissenschaftliche Felder zu ziehen, in denen du dich bedeutend besser auskennst, der allgemeine Erkenntnisgewinn aber gegen 0 tendiert und völlig an der Realität vorbeigeht.
Quoted
Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
Nicht, dass ich das alles gut finden würde, aber warum werden dann in z.B. Versicherungen so genaue Berechnungen durchgeführt wie sicher ein Kandidat ist oder wie viel er z.B. in die Krankenkasse zahlen muss? Weil ich eben weiß, wie groß die W'keit dafür ist, dass er krank wird, wenn er Alkoholiker ist. Deshalb muss er auch mehr zahlen. Aussagen über Menschen sind schon in gewissem Rahmen machbar.Er hat doch vollkommen Recht. Wenn es um Menschen geht, ihre Aktivitäten und Entscheidungen, kann man Naturgesetze vergessen. Natürlich kann man mit Mathematik und Statistik noch Voraussagen machen über Muster von Verhalten. Aber die sind nicht unumstösslich, ändern sich recht häufig, werden oft bewusst geändert, um sich einen Vorteil zu verschaffen, egal, was für das Gemeinwohl am Besten sein könnte.
Natürlich darf man das. Wenn dir das Mensa-Menu nicht gefällt, gehst du einfach nicht hin. Das machen viele Studenten und finden mannigfache Gründe, warum ihnen dies und jenes nicht schmeckt. Das ist ein sehr gutes Beispiel wie scheisse Demokratie sein kann. Die Mensa wird nie schaffen alle Wünsche zu erfüllen. Also geht es zuerst darum, was der Koch persönlich gut hinbekommt. Würdest du dir als Koch vorschreiben lassen von nem Doktoranden in Mathe und FDP-Parteisoldat, was du kochen sollst? Was kommt als Nächstes? Aber klar, sind immer die Anderen, die dich in deinen Freiheiten beschneiden. Ganz der gierige Kapitalist und moderne Individualist. Ich, ich, ich ...
Ein weiteres Beispiel. An der Mensa Hamburg wurde kürzlich der sogenannte "Klima-Teller" eingeführt. Dies bedeutet, dass es jeden Mittwoch kein Schweine- Rind- oder Lammfleisch und möglichst keine Milchprodukte gibt, weil deren Produktion direkt oder indirekt so viele schädliche "Klimagase" freisetzt. Die demokratietheoretische Frage ist jetzt, ob solch eine Regelung vereinbar mit wünschenswerten Eigenschaften an alle Regelungen ist. Das Studentenwerk wird durch Zwangsbeiträge aller immatrikulierten finanziert, also auch von den Doktoranden. Anstatt jeden Tag ein Gericht in dieser Art und Weise anzubieten und den Studenten die Wahl zu lassen wird ihnen an jeweils einem Tag der Woche nicht die Wahl gelassen. Das Studentenwerk ist kein rein privatwirtschaftliches Unternehmen, welches einfach die Produktpalette ändern kann. Ich weiß nicht, ob es je eine Abstimmung darüber gab und ob eine Mehrheit für diesen Vorschlag wäre - die Frage ist einzig, ob man das, was man selbst für richtig hält, mit Zwang allen anderen aufoktroyieren darf oder ob man nicht trotzdem für Pluralismus sorgt.
Aktuell sehe ich die Gefahr in der politischen Diskussion, dass im Namen von gutgemeinten Zielen (Klimaschutz etc.) Verhaltensdoktrinen für die Bevölkerung durchgesetzt werden. In den jeweiligen Artikel waren sehr explizite Passagen, wie für das Ziel des Klimaschutzes bestimmte Mitspracherechte der Bevölkerung aufgegeben werden sollen oder ein demokratisch nicht legitimierter "Klimarat" installiert werden soll. Dies sind aktuell noch Gedankenspiele, awelche aber auch schnell umgesetzt werden können.... mehr Fleisch natürlich, weil das ein Symbol für Wohlstand ist. Fleischhaltige Nahrung ist eh nicht sehr gut für Kopfarbeiter, weil meistens zu fett. Sei doch froh. Er hätte es auch so begründen können und Fleisch ganz streichen können oder nur noch Putenfleisch, was leichter verdaulich ist. Wie hoch ist der Anteil der Mensa von deinen Gebühren, wieviel Nutzen ziehst du daraus, mehr oder weniger. Wieviele Studenten nutzen das Angebot, wie der Anteil im Vergleich zu anderen Leistungen? etc Ich bin mir sicher, nen Egomane wie du würde sich schwer umschauen und noch viel mehr zum Rumweinen finden, wenn sie ganz genau betriebswirtschaftlich an die Sache rangehen und dir deine Leistungen zusammenstreichen. Oh Pardon, bei dir doch nicht, weil du bist ja Leistungselite und nicht HartzIV. LOL, viele Studenten sind nah dran an dem Niveau und der Grad zwischen Genie und Wahnsinn ist bekanntlich schmal.
Ich glaube, ich muss mal ein ernsthaftes Wörtchen mti der Leitung eurer Mensa reden, denn bei euch gibt es wohl zuviel Fleischkonsum und das kann ungesund sein und eben auch nicht gut für die Tiere oder Umwelt, je nach dem wie krank die Massentierhaltung aus der das kommt, ist.![]()
![]()
Quoted
Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
Wer verbietet dir, Fleisch zu essen? Iss einfach an diesem einen Tag in der Woche woanders. Nur weil du durch den Studentenwerkbeitrag minimal die Mensa mit subventionierst, bedeutet das noch lange nicht, dass du jeden einzelnen Tag Anspruch auf dein Lieblingsessen hast. Wenn du das willst, dann geh ins Restaurant. Wie, das Geld dazu reicht nicht? Oh, na dann hast du ein Problem. Offenbar sind deine Ansprüche zu hoch.Es mag ja subjektiv gute Argumente dafür geben keine Tiere zu essen (halte ich alles für Quatsch), aber wieso haben andere Leute das Recht ihre Weltsicht auf mich aufzuoktroyieren?
Korrigiere mich, aber der Satz klingt fast so, als würden die an dem Tag nur ein Gericht anbieten, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Aber auch hier: Niemand zwingt dich. Bei uns gibt es auch Tage, an denen ich nichts aus der Mensa gerne essen würde - dann lasse ich es bleiben.Wir sind in der Mensa Studenten und Doktoranden, mutmaßlich also eine der intelligentesten Bevölkerungsgruppen und können solche Entscheidungen alleine treffen. Aber selbst wenn nicht, wie kommen die dazu sowas vorzuschreiben? Also wieso nicht jeden Tag dieses Gericht anbieten, sondern alle an einem Tag zwingen es zu essen?
Mal angenommen, die Mehrheit der Gesellschaft wäre der Meinung, dass Massentierhaltung schädlich ist... dann würde das selbstverständlich nicht bedeuten, dass sie komplett verboten wird. Aber es wäre durchaus nachvollziehbar, dass Großküchen a la Mensa dann entscheiden, möglichst wenig Produkte der Massentierhaltung zu verwenden. Warum auch nicht?Wenn es um Massentierhaltung geht: Wie kommen andere dazu ihre moralischen Vorstellungen anderen Vorzuschreiben? Das hat nichts mit Märkten zu tun, mal wieder prophylaktisch an Deadpool - wobei der bei mir eh nur "Markt" lesen wird.![]()
Quoted
aber wieso haben andere Leute das Recht ihre Weltsicht auf mich aufzuoktroyieren?
Wer verbietet dir, Fleisch zu essen? Iss einfach an diesem einen Tag in der Woche woanders. Nur weil du durch den Studentenwerkbeitrag minimal die Mensa mit subventionierst, bedeutet das noch lange nicht, dass du jeden einzelnen Tag Anspruch auf dein Lieblingsessen hast.
Wenn du das willst, dann geh ins Restaurant. Wie, das Geld dazu reicht nicht? Oh, na dann hast du ein Problem. Offenbar sind deine Ansprüche zu hoch.
Korrigiere mich, aber der Satz klingt fast so, als würden die an dem Tag nur ein Gericht anbieten, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Aber auch hier: Niemand zwingt dich. Bei uns gibt es auch Tage, an denen ich nichts aus der Mensa gerne essen würde - dann lasse ich es bleiben.Wir sind in der Mensa Studenten und Doktoranden, mutmaßlich also eine der intelligentesten Bevölkerungsgruppen und können solche Entscheidungen alleine treffen. Aber selbst wenn nicht, wie kommen die dazu sowas vorzuschreiben? Also wieso nicht jeden Tag dieses Gericht anbieten, sondern alle an einem Tag zwingen es zu essen?
Mal angenommen, die Mehrheit der Gesellschaft wäre der Meinung, dass Massentierhaltung schädlich ist... dann würde das selbstverständlich nicht bedeuten, dass sie komplett verboten wird. Aber es wäre durchaus nachvollziehbar, dass Großküchen a la Mensa dann entscheiden, möglichst wenig Produkte der Massentierhaltung zu verwenden. Warum auch nicht?Wenn es um Massentierhaltung geht: Wie kommen andere dazu ihre moralischen Vorstellungen anderen Vorzuschreiben? Das hat nichts mit Märkten zu tun, mal wieder prophylaktisch an Deadpool - wobei der bei mir eh nur "Markt" lesen wird.![]()
Nur zur Info: Ich finde MTH nicht so kritisch, Problem wird es nur dann, wenn sie sich stark negativ auf die Qualitität der Produkte auswirkt.
Du verstehst es offenbar nicht. Also nochmal:
Du hast keinen Anspruch darauf, dass deine Mensa sich in ihrer Speiseplangestaltung irgendwie nach deinen Vorlieben richtet.
Ansonsten kann ich dir sehr einfach ein Beispiel konstruieren, wo mit 6 Leuten bei 5 verschiedenen Gerichten unauflösbare Konflikte entstehen.
Was kapierst du daran nicht?
So ist es nunmal im menschlichen Zusammenleben, nicht jeder ist immer 100% zufrieden. Geht ja gar nicht. Ein bißchen mehr Gelassenheit schadet da nicht.
Und natürlich... im Falle solch einer Klimaschutz-Aktion bringt es selbstverständlich nichts, ein vegetarisches Gericht pro Tag anzubieten - ich nehme an, dass ist ohnehin schon der Normalfall.
Ich halte ja generell von solchen "Aktionen" nichts. Aber wenn man sowas wirklich machen möchte, dann ist ja das Ziel, gerade die massiv-Fleischesser auch mal dazu zu bekommen, was fleischloses zu probieren. Ist nachvollziehbar.
Fleisch in der Mensa - das würd ich nichtmal essen wenn es mir kostenlos vorgesetzt wird ..![]()
Such dir doch ne Doktorandenstelle in 'nem großen deutschen Unternehmen - da gibts in den Kantinen wenigstens gutes Essen.
This post has been edited 1 times, last edit by "AtroX_Worf" (Jun 5th 2011, 3:28pm)
Du siehst das grundsätzlich falsch. Dass es überhaupt verschiedene Gerichte gibt, ist ein großzügiges Angebot an Individualisten wie dich.
Wie gesagt, das hat nichts damit zu tun - es geht darum, ob Gruppen anderen die Freiheit zu wählen nehmen und sie damit zwingen nach ihren Vorstellungen zu leben. Wo ziehen wir da die Grenze?
Das bedeutet, dir wird gar keine Freiheit genommen (was impliziert, dass du eigentlich darauf einen Anspruch hast), sondern dir wird nur etwas weniger Auswahl als du vielleicht bisher gewohnt warst, gewährt.
An deiner Argumentation stört mich das Fordernde.
Immer wenn es um Leistungen der Allgemeinheit an den Einzelnen geht (und die Mensa ist da nur ein Beispiel für), dann stellst du maximale Forderungen.
Wenn es umgedreht, um Leistungen bzw. Pflichten des Individuums an die Allgemeinheit geht, dann reduzierst du, wo es nur geht.
In den diskutierten Beispielen hast du immer mindestens zwei Alternativen: Ein Angebot in Anspruch zu nehmen, oder es eben bleiben zu lassen. Das ist Freiheit. Alles andere sind Forderungen.
Natürlich wird dann eine Freiheit genommen, da es beim "Freiheit nehmen" auf den vorherigen Zustand ankommt. Ich kann nur dann Freiheit ausleben, wenn ich Wahlalternativen für meine Handlungen habe. Ist dem nicht so, habe ich auch keinerlei Freiheit - ich muss ja die verbleibende Alternative nehmen, ganz ohne Wahl.
Ich würde - in vielen Fällen - nicht ein abstraktes Prinzip verwenden, sondern einfach den gesunden Menschenverstand. Der ist natürlich völlig subjektiv, funktioniert aber erstaunlicherweise gut.Aber wie soll man denn sinnvoll messen, welche Eingriffe sinnvoll oder sogar "besser" sind? Dazu muss man erst einmal einen Bewertungsmaßstab haben. Dabei auf individuelle Menschen abzustellen steht in guter Tradition der westlichen Aufklärung und unserer neueren Kulturgeschichte. Wenn du Regelungen auf einer anderen Ebene messen willst, so musst du zumindest argumentieren wieso diese "Granualität" des Maßes besser ist als die feinstmögliche - eben auf individueller Ebene. Da man durch geeignete Aggregation aus einer feiner Granualität auch eine gröbere machen kann (ich kann mit nem Geodreieck auch nen Raum vermessen, aber mit einem Meterstab kein A4-Blatt), finde ich das Abstellen auf das Individuum auch aus dieser abstrakten Überlegung heraus sinnvoll.
Nur zum Einen ist es für die Mehrzahl der Menschen nicht nachvollziehbar und zum anderen versteckst du in deiner Mathematik oder in deinem Argumentationsketten dann an verschiedenen Stellen doch relativ willkürliche Annahmen. Im zitierten Abschnitt setzt du z.B. die Aufklärung (von der du annimmst dass sie generell positiv bewertet wird) mit einem radikalen Individualismus (d.h. deiner Überzeugung) gleich, was nun wirklich nicht geht.
Dabei auf individuelle Menschen abzustellen steht in guter Tradition der westlichen Aufklärung und unserer neueren Kulturgeschichte.
Es ging um Freiheit im Allgemeinen, beziehungsweise wie man die definiert. Natürlich kannst du dich permanent in deiner Freiheit beschränkt fühlen, wenn du magst. Weil es prinzipiell immer eine Alternative mehr geben könnte, als angeboten wird. Bist du dann glücklich?Du sagst, dass es immer die triviale Alternative des nichts-tuns gibt. Sobald es eine davon unterschiedliche Alternative gibt, hat man überhaupt erst einmal Freiheit. Dies setzt du aber als Referenzpunkt und nicht den status quo, um zu behaupten, dass darüber hinaus alles nur "Forderungen" seien. Ich muss sagen ich finde meine Parametrieiserung des Problems deutlich sinnvoller, weil es um den Vergleich von zwei Alternativen geht. Für dich ist praktisch alles schon (qualitativ) freiheitlich bzw. fast alles sind Forderungen. Finde ich wenig hilfreich, wenn es um den konkreten Vergleich von verschiedenen Mengen von Alternativen geht.
1. Natürlich ist er relativ bzw. subjektiv, das ist ja der Punkt.Naja, "gesunder Menschenverstand" ist äußerst relativ und es gibt genügend Beispiele, wo man mit ihm in paradoxe Situationen kommt. Letztlich ist formale Logik auch gesunder Menschenverstand, nur auf das gesündeste destiliert.![]()
Richtig. Aber letztendlich geht es darum, Lösungen zu finden, die von der überwältigenden Mehrzahl der betroffenen Menschen als fair bzw. gerecht empfunden werden. Es ist nicht notwendig, dass diese nach irgendeinem objektiven Kriterium vollkommen fair sind.Was als "fair" (empirisch) angesehen wird, hängt von der Perspektive ab.
Wenn du es ganz allgemein formulierst, ist das nicht ganz verkehrt, aber es bedeutet noch lange nicht, dass man die Maximierung des individuellen Nutzens zum Maßstab für allen Handelns machen sollte. Und letztendlich läuft es bei dir dann immer darauf hinaus.Woher kommt denn der Gedanke auf das Individuum abzustellen, wenn nicht aus der westlichen Aufklärung?
Richtig. Aber letztendlich geht es darum, Lösungen zu finden, die von der überwältigenden Mehrzahl der betroffenen Menschen als fair bzw. gerecht empfunden werden. Es ist nicht notwendig, dass diese nach irgendeinem objektiven Kriterium vollkommen fair sind.Was als "fair" (empirisch) angesehen wird, hängt von der Perspektive ab.
Wenn du es ganz allgemein formulierst, ist das nicht ganz verkehrt, aber es bedeutet noch lange nicht, dass man die Maximierung des individuellen Nutzens zum Maßstab für allen Handelns machen sollte. Und letztendlich läuft es bei dir dann immer darauf hinaus.Woher kommt denn der Gedanke auf das Individuum abzustellen, wenn nicht aus der westlichen Aufklärung?
Du redest doch so gern... mach mal.Nimm nen Blatt Papier und mahl dir die 4 Möglichkeiten hin.
Oder soll ichs erklären?
Quoted
Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.