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Im vermutlich teuersten Betrugsfall aller Zeiten haben mehrere Banken offenbar Milliarden verloren. Darunter sollen große europäische Geldhäuser sein. Der frühere US-Börsenchef Bernard L. Madoff hat deren Geldanlagen wohl hemmungslos verzockt – mit einer einzigen großen Lüge, wie er selbst sagt.
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Vor seiner Verhaftung in der vergangenen Woche hatte der ehemalige Verwaltungsratschef der US-Technologiebörse Nasdaq gesagt, dass seine Firma „ein gigantisches Schneeballsystem“ gewesen sei. Demnach habe er Anlagegewinne nicht tatsächlich erzielt, sondern die Zugewinne vorgetäuscht. Die Renditen beglich er in Wahrheit aus den von ihm eingesammelten Investorengeldern. Das Vorgehen hat er den Ermittlungsbehörden zufolge eingestanden.
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Bislang rätseln die Ermittler jedoch, wie er einen Betrug in dieser Größenordnung auf die Beine stellen konnte. Seine Firma hatte zwar Dutzende Mitarbeiter, doch er sagte, alleine verantwortlich zu sein. Schon die Aufstellung von vermeintlich falschen Papieren wie Kontoauszügen und Steuerbescheinigungen für die Anleger dürfte kaum von einer Person zu bewerkstelligen sein.
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Den Behörden zeichnet sich das Bild eines Mannes, der sich in einflussreichen Kreisen an der Wall Street durch Spenden, smartes Auftreten und soziales Engagement einen blendenden Ruf verschaffte. Und der wusste, dieses Image gewinnbringend auszuschlachten.
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Madoff eilte der Ruf voraus, für seine Kunden stetige Renditen von etwa einem Prozent pro Monat zu erzielen. Doch er verwaltete nicht jedermanns Geld, sondern lehnte immer wieder auch Interessenten ab. Das freilich ließ ihn nur noch glamouröser erscheinen. Zudem war Madoff lange Zeit ein gefragter Experte, wenn es um Fragen der Regulierung von Finanzmärkten ging – und im Jahr 2000 sogar Mitglied eines Gremiums, das die US-Regierung bei Fragen des Anlegerschutzes beriet. Dabei ging es um korrekte und vollständige Informationen für Anleger. Madoff habe „einfach jeden gekannt“, sagte der frühere Verwaltungsratschef der Börsenaufsicht, Arthur Levitt.
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Anders als die meisten Hedgefonds ließ er die Kundenkonten jedoch nicht von Großbanken verwalten, sondern betrieb sein eigenes Handelsgeschäft. Dies scheint ein entscheidender Baustein für den vermeintlichen Betrug gewesen zu sein. Selbst die beiden Söhne Madoffs, Andrew und Mark, sowie sein Bruder Peter, die alle in der Firmenzentrale in Manhattan arbeiten, sollen nichts von den Vorgängen bemerkt haben. Sie sind den Ermittlern zufolge lediglich Zeugen in dem Fall. Ein Sohn hatte sogar selbst eine große Summe in die Fonds seines Vaters gesteckt. Ein Geständnis Madoffs gegenüber der Familie hatte den Fall vergangene Woche ins Rollen gebracht.
This post has been edited 1 times, last edit by "Attila" (Dec 16th 2008, 7:49pm)
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Original von Attila
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Anders als die meisten Hedgefonds ließ er die Kundenkonten jedoch nicht von Großbanken verwalten, sondern betrieb sein eigenes Handelsgeschäft. Dies scheint ein entscheidender Baustein für den vermeintlichen Betrug gewesen zu sein.
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von wilmott.com
From what I have read so far, the lesson here is pretty clear for investors: you should -never- let your money manager also have custody of the assets. You want a reliable third party custodian who also values the portfolio.
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Original von [pG]Sunzi
was ich immer net versteh, wie diese leute trotz ausgeklügelter betrugssysteme so behindert sin, sich schnappen zu lassen
This post has been edited 1 times, last edit by "AtroX_Worf" (Dec 16th 2008, 8:18pm)
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Original von AtroX_Worf
Es war kein Schnellballsystem im Sinne einer Pyramide, das wird im deutschen nur immer falsch übersetzt.
Ponzi-Scheme
Es wird ja angeführt, ob man bei sehr glatten Renditeströmen unruhig werden sollte. Ich meine nein, dies versuchen wir in der Bank die ganze Zeit. Durch geeigneten Kauf von Derivaten versucht man die Renditen zu verstetigen und so die Wahrscheinlichkeitsmasse für den angepeilten Renditebereich zu maximieren.
This post has been edited 1 times, last edit by "Ede G" (Dec 16th 2008, 11:03pm)
This post has been edited 1 times, last edit by "-=)GWC(RaMsEs" (Mar 13th 2009, 11:22am)
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Original von AtroX_Worf
Aktuell weiß wohl noch niemand, außer den Beteiligten natürlich, so genau, was mit dem Geld geschehen ist. Wird wohl im Zuge des Verfahrens bis zum 16.06. (geplante Urteilsverkündung) rauskommen.
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Original von DAoH_Cane
kann mir nicht vorstellen, dass das ganze auch ohne die krise noch lange gutgegangen wäre. die verbindlichkeiten potenzieren sich doch ziemlich schnell!?
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Original von MaxPower
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Herr Madoff, wie sind Sie auf die Idee gekommen, dass Sie an die bestehenden Anlagekunden Renditen zahlen, die durch die Einzahlungen neuer Kunden finanziert werden??
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Die Idee kam mir, als ich mir mal das Rentensystem naeher angeschaut habe.
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Original von -=)GWC(RaMsEs
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Original von DAoH_Cane
kann mir nicht vorstellen, dass das ganze auch ohne die krise noch lange gutgegangen wäre. die verbindlichkeiten potenzieren sich doch ziemlich schnell!?
welche verbindlichkeiten?
du gibst ihm 10 millionen und er verspricht dir 12% pro jahr. ende jahr kriegst du nen brief steht drin dein guthaben beträgt 11,2 millionen. Du freust dich und lässt es weiter wachsen.
Aber das existiert nur auf dem papier, wird erst real wenn du die 11,2 auch willst.
das ganz wa ein dicker geldspeicher sonst nix. bis auf das dass er nen doppelten boden mit loch hatte :-D