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1

30.10.2011, 02:16

"The singularity is near"

Keine Ahnung wie bekannt das Buch ist, jedenfalls skizziert Raymond Kurzweil ( http://de.wikipedia.org/wiki/Raymond_Kurzweil ) darin die nahe Zukunft der Menschheit auf sehr extreme Art und Weise:

http://en.wikipedia.org/wiki/The_Singula…ear#Predictions

Seine Prognosen für 2010 sind nicht eingetroffen (zumindest nicht im Alltag angekommen, gearbeitet wird daran), aber selbst wenn das Tempo nur halb so schnell ist, bedeutet das ein schnelles Ende für die menschliche Zivilisation in der jetzigen Form.

Die Idee vom "Waking up" finde ich gewagt - selbst wenn es passiert, was wenn wir nicht die ersten sind? In 13.75 Milliarden Jahren könnten eine Menge Zivilisationen diesen Stand erreicht haben. Sind wir dann herzlich willkommen oder gibt es Streit um die knappe Ressource Materie, die man ja zum Denken braucht?

EDIT: Eine etwas veraltete deutsche Version des Buchs heißt "Homo Sapiens: Leben im 21. Jahrhundert - Was bleibt vom Menschen?".

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sheep« (30.10.2011, 02:21)


2

30.10.2011, 07:47

gar kein problem, wir bauen ne zeitmaschine wie in terra nova und besiedeln die erde in vor 85millionen jahren =)

Tsu_G_

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3

30.10.2011, 08:01

Vorab: Ich habe das Buch nicht gelesen, jedoch den Wikipedia-Eintrag.

Die Idee vom "Waking up" impliziert doch, dass die Menschen irgendwann überflüssig werden, da die Supercomputer "schlauer" sind als jeder Bewohner der Erde, richtig? Und dass die von Menschhand geschaffene AI irgendwann mächtig genug ist um "unseren Planeten zu übernehmen" (ala Skynet, Terminator)?

Wenn dieses hypothetische Szenario Wirklichkeit werden sollte, dann frage ich mich eher, ob der Planet Erde und die Milchstraße (um mal "klein" anzufangen) überhaupt genügend Energie erzeugen können, um den Supercomputer "Erde" am Laufen zu halten.

Zitat

Die Idee vom "Waking up" finde ich gewagt - selbst wenn es passiert, was wenn wir nicht die ersten sind? In 13.75 Milliarden Jahren könnten eine Menge Zivilisationen diesen Stand erreicht haben. Sind wir dann herzlich willkommen oder gibt es Streit um die knappe Ressource Materie, die man ja zum Denken braucht?


Das ist prinzipiell die gleiche Frage wie: "Wenn Ausserirdische auf die Erde kämen, wie würden diese der Menschheit gegenüber in Erscheinung treten? Feindseelig, oder friedlich?". Kann man halt nicht beantworten, solang man den "Gegner" nicht kennt/gesehen hat.

4

30.10.2011, 10:24

Hab auch nur den Wikipedia-Artikel gelesen.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche Zukunftsprognosen selten zutreffen.
Insbesondere ist es recht schwer vorherzusagen, welche Technologiezweige sich wie stark entwickeln.
Und insbesondere im Bereich KI ist der Fortschritt ja relativ dürftig.

Die zweite Frage ist außerdem, welche Technologien sich überhaupt am Markt durchsetzen.
In dem Artikel steht einiges drin, was zwar technisch erstmal sehr spannend klingt, wo ich aber große Zweifel habe, ob man es in einer breiten Anwendung wirklich braucht und bei anderen könnte ich mir sogar vorstellen, dass sie gesetzlich verboten werden, weil man sowas nicht wirklich möchte. Prinzipiell erscheinen mir viele Dinge nur in einer Diktatur überhaupt umsetzbar und eine Diktatur würde den technischen Fortschritt wohl eher in anderen Bereichen nutzen. :D

Lachen musste ich bei der Aussage, dass in den 2020ern die Funktionsweise des Gehirns verstanden sein soll... alles klar.

5

30.10.2011, 11:59

Angenommen es gibt andere, wesentlich höher entwickelte Zivilisationen, in diesem Univerum und die könnten eine Zeitmaschine bauen, (was nicht geht da man das ganze Universum in den Zustand der gewünschten Zeit zurückversetzen müsste), dann frage ich mich, warum haben die(Aliens) es dann in der Ihnen unbegrenzt zur Verfügung stehenden Zeit, es nicht geschafft uns zu finden und auszumerzen. Das ist doch alles blabla!!!

cu Alv

P.S.: Ich glaub ich hab schonmal gesagt, daß unsere eigene unbegrenzte Blödheit, locker zur Selbstvernichtung reicht.

6

30.10.2011, 12:34

ich bin mir ziemlich sicher dass wir alle mit dem menschlichen gehirn vergleichbare k.i. nicht mehr erleben werden

Zitat

Original von [RoR]SheVa_
arnie has max glied

8

30.10.2011, 13:59


Die Vergangenheit hat gezeigt, dass solche Zukunftsprognosen selten zutreffen.
Insbesondere ist es recht schwer vorherzusagen, welche Technologiezweige sich wie stark entwickeln.


this

ich meine Prognosen wie

Zitat


The physical bottom limit to how small computer transistors can be shrunk is reached. From this moment onwards, computers can only be made more powerful if they are made larger in size.


haben doch nur 'nen Facepalm verdient (den es nur leider immer noch ned gibt hier im Forum ^^)

einen ganz ordentlichen Schritt hin zur singularity fand ich die Nachricht vor ein paar Tagen, dass ein Roboter sich selbständig Dinge über google-Suche aneignet, wenn "die Maschinen" dann mal begreifen wie man selbst Information ins Web stellt und untereinander kommuniziert, halte ich ein Erreichen bis 2100 nicht mal für gänzlich ausgeschlossen
War doesn't decide who is right, only who is left.

Juzam

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9

30.10.2011, 16:09

nur hat das noch nichts mit KI zu tun. ohne biologische komponente wird das imho nichts.
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

10

30.10.2011, 16:50

Und wieso das? Reproduzierbarkeit?

Juzam

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11

30.10.2011, 18:21

eine reine maschine wird immer nur den anschein erwecken, "intelligent" zu sein, weil sie darauf programmiert wurde.
kreativität, moral, instinkt - kannst du dir vorstellen, wie so etwas synthetisch erstellt werden soll?
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

12

30.10.2011, 18:57

eine reine maschine wird immer nur den anschein erwecken, "intelligent" zu sein, weil sie darauf programmiert wurde.
kreativität, moral, instinkt - kannst du dir vorstellen, wie so etwas synthetisch erstellt werden soll?
Wenn man ein komplettes menschliches Gehirn im Computer simulieren könnte, dann wäre das prinzipiell möglich.

Das zu schaffen halte ich jedoch für ziemlich... ambitioniert (mit dem Wort unmöglich soll man bekanntermaßen vorsichtig sein).

13

30.10.2011, 19:00

also künstliche intelligenz halte ich auch für sehr, sehr fern - vielleicht in Jahrtausenden aber sicher nicht die nächsten 100 Jahre...

bis jetzt ist es noch nicht einmal möglich synthetischen Orangensaft herzustellen, aber eine Replikation eines menschlichen Gehirns soll machbar sein? Schwer vorstellbar ;)

14

30.10.2011, 20:19

Ich wäre mal vorsichtig mit Jahrangaben wie 1000 oder 100 Jahre. Wer hätte sich 1860 hundert Jahre später den Computer vorstellen können?
Man braucht sicher kein komplettes menschliches Gehirn, sondern nur ein rudimentäres Modell dessen. Wer weiß, was in der Mathematik der neuronalen Netze, der Neurologie etc. in den nächsten Dekaden alles passiert. Einfache Gehirnmodelle wird man sicherlich in 20 Jahren haben. Ich denke Bewusstsein entsteht pfadabhängig und in Abhängigkeit bestimmter Stimuli. Einfache Zustände kann mann vielleicht auch in 20 Jahren simulieren. Aber das ganze wäre doch noch extrem weit von diesem Punkt der "Singularität" entfernt. Ansonsten glaube ich auch nicht, dass diese "Singularität" sonderlich nah ist - bzw. irgendwann kommen wird.

Ich denke eher erleben wir eine chemische, dann eine rote genetische Revolution, danach eine technische, d.h. wir werden mit Technik verschmelzen. Wie sich die Menschheit entwickeln wird, wenn man mit Drogen Intelligenz bzw. kognitive Leistungsfähigkeit enorm steigern kann bzw. unsere leistungsfähige Lebenszeit sich durch Verlangsamung des Alterungsprozesses weit ausdehnt und was in Kombination mit Technik möglich sein wird... das bekommen wir vielleicht (ziemlich sicher) noch mit. Dies sind die viel entscheidenderen Veränderungen, welche ich sehe. Mal schauen wie unsere Welt aussieht, wenn wir in Rente gehen. Ich sehe aber chemische, genetische und technische Veränderungen des menschlichen Körpers als die Veränderungen, welche uns zu unserer Lebenszeit mehr verändern werden als diese "Singularität".

15

30.10.2011, 20:32

Denke auch, das Mensch Maschine Interfaces wohl nicht so weit weg liegen. 10 - 25 Jahre. Wenn man sieht was es an Protesen heute schon alles gibt.

Biologische Optimierung durch Gentechnik wird denke ich schon in den nächsten 15 - 30 Jahren auf uns zu kommen und wenn es nur dazu ist Mensch an die Umweltbedingungen anzupassen.
[18:10] <@Fango> lofylicios

Juzam

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16

30.10.2011, 21:22

wobei es da sehr viele geben wird, die bei der gentechnik stark auf die bremse treten werden ;)
Lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
anderen weh zu tun.
(Nietzsche)

Tsu_G_

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17

06.11.2011, 03:15

Worf hat schon recht.
Um allerdings mal realistisch zu bleiben: Wo nehmen wir in Zukunft die Energie her? Wenn wir die Struktur des menschlichen Gehirns entschlüsseln wollten, da würden wir von Jahr zu Jahr natürlich schnellere, leistungsfähigere Prozessoren benötigen um voran zu kommen.

Seit einigen Jahren werden Prozessoren zwar "transistorreicher", aber nicht schneller (siehe attachment). Warum? Weil - wie wir wissen - Elektrochips ab einer gewissen Temperatur anfangen zu schmelzen (~120°C gewöhnlich). In den letzten 6 Jahren hat sich die Taktfequenz der auf dem Markt befindlichen Prozessoren mit max. 4GHz nicht verändert, da bis dato keine Lösung auf das Hitzeproblem gefunden wurde.

Was ich damit sagen will: Man müsste momentan Rechner in (Gefrier-)Kühlschränken betreiben, um siginfikant höhere Leistungen zu erzielen, bis eine Lösung für das Hitzeproblem gefunden ist.
Bis 2040 werden "wir" imo keine so großen Sprünge machen wie in den letzten 50 Jahren.
»Tsu_G_« hat folgende Datei angehängt:
  • Screenshot.png (174,78 kB - 96 mal heruntergeladen - zuletzt: 10.01.2024, 17:41)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Tsu_G_« (06.11.2011, 03:28)


18

06.11.2011, 10:15

Erstens denke ich nicht, dass Energie bei Rechenfähigkeit ein Problem sein wird. Wenn man aktuell mal schaut, dass es 1500 Watt Föhne für Frauen gibt, aber aktuelle CPUs nur ca. 130 Watt verbrauchen... da ist noch viel Raum, selbst mit Kühlung.

Aktuell verbrauchen Serverfarmen zwar schon viel Energie, aber eine Aluminiumhütte noch weit mehr.
Außerdem ist der Mensch doch sehr ineffizient in der Energienutzung durch Nahrung. Wir Tiere verlieren beim Essen und verdauern zu viel an Wirkungsgrad, dafür scheint unser Gehirn mit der ankommenden Energie recht effizient zu arbeiten (aus heutiger Sicht). Bei Maschinen ist es eher umgedreht, wir können aktuell recht effizient die Energie bereitstellen, aber sie noch nicht effizient genug in Rechenpower umwandeln. Wobei dies auch fraglich ist. Wir müssen halt recht viel Energie aufwenden um jedes einzelne Neuron zu simulieren, aber dafür haben wir hier Optimierungspotential im Gegensatz zu unserem Gehirn.

@Rechnerarchitektur: Es wird das verändert, was aktuell am billigsten ist. Momentan wird viel bei der Chiparchitektur gemacht. Parallelisieren ist auch ein Thema. Manche Grafikkarten können spezielle Rechenaufgaben mit Faktor 35 oder mehr schneller lösen.
Letztlich ist vieles auch ein Schichtenproblem, d.h. wo zerlege ich mein Gesamtproblem wie. Man kann sicher auch die Aufteilung von Hardware und mathematischer Grundstruktur optimieren, um für das spezielle Problem Geschwindigkeit herauszuholen.

Ich würde es eher so sehen, dass wir uns am Anfang von Nanofertigung befinden, gerade im Massenbereich wie der Chipherstellung. Da wird es noch große Sprünge geben.
Der zweite Punkt ist Cloud Computing und verteilte Rechenpower. Wenn die Uhr, das Handy, der TV und der Toaster alle mitrechnen, dann hat man im Haushalt doch recht viel Rechenpower - ansonsten im Internet. Man wird vielleicht seine eigene Rechenpower auch vermieten und so, analog zum Strombedarf oder zu Fernwärme, auch Rechenpower effizienter verteilen.

Schon jetzt geht dies sehr einfach mit der Amazon Elastic Compute Cloud, wenn man mal kurzfristig viel Rechenpower braucht, aber keine Lust hat das Programm für einen Großcomputer zu optimieren.

19

06.11.2011, 13:49

Worf hat schon recht.
Um allerdings mal realistisch zu bleiben: Wo nehmen wir in Zukunft die Energie her? Wenn wir die Struktur des menschlichen Gehirns entschlüsseln wollten, da würden wir von Jahr zu Jahr natürlich schnellere, leistungsfähigere Prozessoren benötigen um voran zu kommen.

Seit einigen Jahren werden Prozessoren zwar "transistorreicher", aber nicht schneller (siehe attachment). Warum? Weil - wie wir wissen - Elektrochips ab einer gewissen Temperatur anfangen zu schmelzen (~120°C gewöhnlich). In den letzten 6 Jahren hat sich die Taktfequenz der auf dem Markt befindlichen Prozessoren mit max. 4GHz nicht verändert, da bis dato keine Lösung auf das Hitzeproblem gefunden wurde.

Was ich damit sagen will: Man müsste momentan Rechner in (Gefrier-)Kühlschränken betreiben, um siginfikant höhere Leistungen zu erzielen, bis eine Lösung für das Hitzeproblem gefunden ist.
Bis 2040 werden "wir" imo keine so großen Sprünge machen wie in den letzten 50 Jahren.


Das taurige an solchen Aussagen ist immer, das die Autoren die Möglichkeit fundamental neuer Technologien vollkommen ausblenden. Die Leistungsfähigkeit der durch Radioröhren betriebenen Computer in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde durch die Hallengröße begrenzt in der so eine Maschine aufgestellt werden sollte. Irgendwann erfanden die Physiker den Transistor und der Platzbedarf der Radioröhren war nicht mehr von Bedeutung. In gleichem Sinne könnte zukünftig der Widerstand der Siliziumchips nicht mehr von Bedeutung sein, falls diese durch Kohlenstoff basierte Nanoelektronik abgelöst werden sollte.

High-frequency, scaled graphene transistors on diamond-like carbon (Nature)
Diese Graphen-Technologie (Noblepreis für Physik 2010, zufällig Thema meiner Doktorarbeit ;) ) ermöglicht prinzipiell Taktfrequenzen bis in den Terahertzbereich. Erste Prototypen sind bereits realisiert worden wie in dem Artikel beschrieben (leider nicht frei zugänglich, aber der Abstract reicht im Prinzip aus).
"Cut-off frequencies as high as 155 GHz have been obtained for the 40-nm transistors..."

Zum "Energie-Problem" hat Worf schon alles geschrieben.

Ich traue mich eine Vorhersage zu machen, dass wir bis 2020 noch keine Graphen-Chips im Laden sehen werden, aber bis 2040 kann einfach niemand auf der Welt eine Vorhersage treffen!

20

06.11.2011, 16:40

Das Gehirn braucht etwa 20 Watt und ist leistungsfähiger als jeder aktuelle Computer (wobei man das nur begrenzt vergleichen kann):

http://de.wikipedia.org/wiki/Gehirn#Rech…istungsaufnahme

Solange wir das nicht toppen, würde ich mir keine Sorgen machen, dass uns der Energieverbrauch stoppt.