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Nach dem Vorbild des „GuttenPlag“-Wikis prüfen Freiwillige beim „VroniPlag Wiki“ die Dissertation „Historische Währungsunion zwischen Wirtschaft und Politik“. Bisher haben sie 24 Seiten aufgeführt, die Plagiate enthalten sollen. Die entsprechenden Stellen sind öffentlich auf der Plattform einsehbar. So soll die Politikerin unter anderem ganze Absätze wortwörtlich aus Wirtschafts-Handbücher abgeschrieben haben, andere Textstellen hat sie demnach nur umformuliert. Einen Teil der angeblichen Plagiate haben die „VroniPlag“-Mitarbeiter nach eigenen Angaben bereits verifiziert. Das heißt, die „verdächtigen“ Textteile wurden bereits mit der Originalquelle verglichen. Die Heidelberger Universität will die Vorwürfe nun prüfen.
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Das Projekt „VroniPlag Wiki“ startete Ende März zunächst mit der Untersuchung der Doktorarbeit der Tochter von Edmund Stoiber, Veronika Saß. Die Juristin soll demnach auf mindestens 48 von 383 Seiten ihrer Dissertation zur „Regulierung im Mobilfunk“ abgeschrieben haben.
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Auch die Dissertation des baden-württembergischen CDU-Politiker Matthias Pröfrock steht auf der Plattform auf dem Prüfstand. Er soll sogar fast die Hälfte (45,9 Prozent) seiner Arbeit aus unbelegten Quellen haben.
andere Ziele sind durchaus möglich,Silvana Koch Merin würde mich jetzt nicht wirklich wundern... Genau der gleiche Typ "Politiker" wie Guttenberg seinerzeit...
Gute Sache aber! Sie sollten die Suche nur mal über die Regierung hinaus ausdehnen, oder sollten diese Herren etwa noch andere Ziele haben, als den reinen Schutz der Wissenschaft vor Schwindlern?![]()
jo
Silvana Koch Merin würde mich jetzt nicht wirklich wundern... Genau der gleiche Typ "Politiker" wie Guttenberg seinerzeit...
Das Problem fängt imho schon im Grundstudium an, wenn dies recht übungs- und abgabeintensiv ist und das Zeug dann auch noch Voraussetzung für Klausurteilnahmen ist. Die die Beziehungen haben kopieren dann einfach anstatt sich selbst die Mühe zu machen und Studenten bei denen der soziale Mittelpunkt wegen Arbeit o.a. weiter weg von der Uni liegt, haben es dann gleich nochmal schwieriger. Man braucht bei den üblichen Übungszetteln zwar immernoch ne gewisse Grundintelligenz um sie zu verstehen, wenn man sie nur kopiert hat, aber die meiste Zeit geht eigentlich immer für den Lösungsansatz drauf.
Die Unis versuchen zwar gleiche Bedingungen zu schaffen indem sie gemeinsame Abgaben erlauben, aber wirklich helfen tut das auch nicht.
Insofern wundert es mich überhaupt nicht wenn sich diese Kopiermentalität auch bis in die Dissertation fortsetzt. Selbstständiges Arbeiten wird von den Universitäten einfach nicht belohnt - unter Berücksichtigung des Arbeitspensums eigentlich sogar bestraft.
Evtl. gehts heutzutage auch schon in der Schule damit los. Wenn ich mich an meine erste Klausur an der Uni hier zurück erinnere, da ist der Prof ziemlich ausgerastet und meinte er müsste 1/3 der Leute eigentlich rausschmeißen, weil reihenweise abgeschrieben wurde bzw. Lösungen durchgereicht wurden (stattdessen gabs nur 'ne neue Klausur). Und ich bezweifle eher, dass das 'ne große Ausnahme war.
genau und dieser mist bildet nebenbei die grundlage für unser gesellschaftssystem, menschenbild, wertesystem, die erziehung etc...bei den bisherigen fällen geht es ja um sozial- und humanwissenschaftliche arbeiten, da wird wissenschaftlich ohnehin praktisch nur mist produziert, der eine mist ist hält sich halt an parareligiös-messianisch verehrte methoden, der andere nicht.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »]DEAD[ Wulfila« (12.04.2011, 20:47)
genau und dieser mist bildet nebenbei die grundlage für unser gesellschaftssystem, menschenbild, wertesystem, die erziehung etc...bei den bisherigen fällen geht es ja um sozial- und humanwissenschaftliche arbeiten, da wird wissenschaftlich ohnehin praktisch nur mist produziert, der eine mist ist hält sich halt an parareligiös-messianisch verehrte methoden, der andere nicht.
sollte man sofort einstampfen.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rommel« (12.04.2011, 21:40)
du irrst dich ganz gewaltig.
gerade die bundesrepublik deutschland und ganz besonders der sozialstaat beruhen auf der angst vor einer neuen diktatur. um diese zu verhindern, hat man auf geschichts-, sozial- und wirtschaftswissenschaftliche überlegungen zurückgegriffen. diese überlegungen bilden bis heute die grundlage für die deutsche politik.
das menschenbild ist völlig umstritten. das resultat ist die proklamation der menschenrechte. jeder mensch hat das recht auf eine freie gestaltung seines lebens. das ist eine bedeutende einsicht der geisteswissenschaften.
die erziehungswissenschaften sind tatsächlich eine wurstwissenschaft. zumindest halte ich sie (als angehender lehrer, daher vorbelastet) genau dafür.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Rommel« (12.04.2011, 22:24)
Das ist halt ein bisschen wie Radsport in unserer Gesellschaft, willst du nach oben kommen, musst du Doping nehmen (oder eben schummeln), deshalb treiben sich da oben auch viele dieser Kandidaten rum. Das ist traurig, trifft aber zum Glück nicht auf alle zu.Die Übungszettel an den Unis sind sicherlich nicht dafür verantwortlich. Und wenn man die nicht bearbeitet, betrügt man sich eh nur selbst und besteht dann halt die Klausur nicht.
Das ist halt einfach Korruption von Verantwortlichen zugunsten einiger Personen, die sich mit Kontakten durchschummeln wollen des Prestiges wegen.
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Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
ich finde schon das er recht hat und einem dadurch ne gewisse mentalität was unselbstständigkeit angeht, eingetrichtert wird . Viele sachen stehen in bezug auf aufwand/ertrag einfach nicht in relation. Ein beispiel von mir : 15 bautechnische zeichnungen, als beleg gemarkt, willkürlich entweder mit nem testat versehen, oder doch benotet. Arbeitsumfang pro zeichnung zwischen 8 und 20 stunden, WENN MAN ABGEZEICHNET HAT von leuten höherer semester ( mit minimalen anpassungen ) . Nun stell ich mir mal vor wie ich das hätte schaffen wollen indem ich alles selber gemacht hätte ( keine schulung in dem zeichnungsrelevanten gebiet, sollte dem "selbststudium" dienen ) . Vermutlich würde da aus 20 std locker 30 bis 40 std, inklusive ne wiedervorlage weil man doch alles falsch gemacht hat in den augen des profs, das ganze nochmal, eventuell mit ner 50% wertigen 5, da man nie wusste ob Testat oder komplette benotung erfolgte. Ich wäre vermutlich durch so einige prüfungen geflogen, aber durch die zeitersparnis hab ich alle 9 prüfungen in 3 wochen prüfungsperiode bestanden. Andere nicht. Seitdem nehm ich immer vorgekaute hilfsmittelchen um mir etwas zeit zu sparen. Bringt mich das jetzt weiter? gewaltig. Später? eher nicht. Schuld ist das pensum, nicht ich.
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Insofern wundert es mich überhaupt nicht wenn sich diese
Kopiermentalität auch bis in die Dissertation fortsetzt. Selbstständiges
Arbeiten wird von den Universitäten einfach nicht belohnt - unter
Berücksichtigung des Arbeitspensums eigentlich sogar bestraft.
Silvana Koch-Merin hat sich doch letztes Jahr bis auf die Knochen bei Hart aber Fair in Sachen Witschaftskompetenz blamiert.Die wird ihre Doktorarbeit auch nicht selber geschrieben haben,da bin ich mir sicher.Die FDP hat sie ja zeitig ins Europäische Parlament entsorgt.
Das ist halt ein bisschen wie Radsport in unserer Gesellschaft, willst du nach oben kommen, musst du Doping nehmen (oder eben schummeln), deshalb treiben sich da oben auch viele dieser Kandidaten rum. Das ist traurig, trifft aber zum Glück nicht auf alle zu.Die Übungszettel an den Unis sind sicherlich nicht dafür verantwortlich. Und wenn man die nicht bearbeitet, betrügt man sich eh nur selbst und besteht dann halt die Klausur nicht.
Das ist halt einfach Korruption von Verantwortlichen zugunsten einiger Personen, die sich mit Kontakten durchschummeln wollen des Prestiges wegen.
Das trifft mit Einschränkungen zu. Das große Problem ist tatsächlich die Operationalisierung bzw. Gegenstandsdefinition. Will ich Glück messen, dass ja definitorisch an das Urteil des Subjekts gekoppelt ist und damit keine interpersonell-, intertemporal-vergleichbare und nicht-kardinale Daten erzeugt, was wiederum für eine politische Verwendung überaus kritisch ist oder messe ich z.B. "Lebensqualität" anhand rein objektiv-messbarer Dimensionen, spare dabei dann aber das "Wohlbefinden" komplett aus? Eine zentrale Frage ist, ob sich die "Lebensqualität" multidimensional auch in Form einer Kombination aus objektiv-messbaren und "subjektiven" Faktoren messen ließe, zum Beispiel in dem man die individuellen Faktoren zu einem Glücksindikatorensystem ausbaut.Deadpool betreibt "Glücksforschung", das ist natürlich besser.
Lustigerweise hatte ich mich gestern darüber mit nem Spieltheorie-Prof. unterhalten, einer seiner Freunde ist ein Guru auf diesem Gebiet. Der versucht auch eine Operationalisierung. Was ist eigentlich die Datenbasis, Befragungen von Menschen und deren Selbsteinordnung auf einer ordinalen Skala? Und welche Methoden, so ganz grob? Wo liegen da insgesamt die Probleme?
Und wenn Glück maximiert werden soll, wieso kommt man nicht zu individuellen Optima á la Huxleys Brave New World?
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »DS_Deadpool« (13.04.2011, 12:02)
Eine zentrale Frage ist, ob sich die "Lebensqualität" multidimensional auch in Form einer Kombination aus objektiv-messbaren und "subjektiven" Faktoren messen ließe, zum Beispiel in dem man die individuellen Faktoren zu einem Glücksindikatorensystem ausbaut.
Und wenn Glück maximiert werden soll, wieso kommt man nicht zu individuellen Optima á la Huxleys Brave New World?
Bin mal gespannt wie sich das entwickelt.
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Weil der Ex-Verteidigungsminister abgeschrieben hat, will nun mindestens ein Plagiatsopfer einen Strafantrag gegen ihn stellen. Auch wenn andere Autoren durch das Abkupfern eher amüsiert sind oder sich sogar geehrt fühlen - für Guttenberg wird es juristisch eng.
Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) muss in der Plagiatsaffäre mit einem strafrechtlichen Verfahren rechnen. Wie die "Berliner Zeitung" und "Spiegel Online" berichteten, will einer der Autoren, deren Texte Guttenberg ohne Quellenangabe in seiner Doktorarbeit abgekupfert hatte, Strafantrag wegen Verletzung des Urheberrechts gegen den gefallenen CSU-Star stellen.