Belege Luftverkehr als Nebenfach und bin auch grad fleißig am lernen, was die Lotsen den ganzen Tag so treiben. Also für mich wäre das nichts, was genau stellst du dir da unter abwechslungsreich vor?
Es gibt verschiedenste Arten von Lotsen, als da wären der allseits bekannte Towerlotse, eher im Hintergrund dann Lotsen in der An- und Abflugkontrolle, sowie die "Bodenlotsen", die für das Vorfeld verantwortlich sind. Dann gibt es auch noch Lotsen, die im Kämmerchen vor ihrem Bildschirm sitzen und Kontrollstreifen pinseln - die sind aber immerhin zu zweit pro Sektor (Koordinations- und Radarlotse), ist eventuell dann nicht ganz so langweilig.
An Voraussetzungen wohl vor allen Dingen Konzentrationsfähigkeit und Belastbarkeit, ein Lotse muss immer ein exaktes Bild des Luftraums, den er kontrolliert, im Kopf haben und auf mögliche Konfliktsituation verdammt schnell reagieren. Außerdem ist das ein Job mit großer Verantwortung - entsprechend gut werden die auch bezahlt, mir ist aber zu Ohren gekommen, dass man in dem Job relativ schnell den Gedanken verdrängt, dass man da pro Punkt auf dem Radar für >100 Menschen verantwortlich ist.
Am schlimmsten an der ganzen zivilen Luftfahrt finde ich übrigens, dass sich technische Neuerungen nur extrem träge durchsetzen, da Kompatibilität/Vertrautheit immer ein ganz wichtiges Argument ist und die nötigen Zertifizierungen Ewigkeiten andauern. Einige Algorithmen, z.B. einen für die Slotvergabe an Flughäfen, kann man getrost in die Tonne treten, aber trotzdem wird der noch primär verwendet. Es gibt seit den 90ern Alternativen, aber die sind vermutlich noch nicht ausreichend erprobt.

Folge für die Lotsen: Man arbeitet gefühlt mit Steinzeittechnik, aber vielleicht macht das ja auch den ganzen Reiz an der Sache aus.