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15.10.2009, 21:32

Garantierte Bonuszahlungen...

Kann mir eigentlich mal jemand ein Beispiel geben, wie sowas ansatzweise im Vertrag aussieht? Ich dachte immer Boni sind an das Erreichen bestimmter Ziele gekoppelt. Um so mehr staune ich, dass jetzt Bänker trotz massivstem Versagen Boni einklagen können und auch noch recht bekommen. Ich mag da jetzt nicht gesellschaftskritisch über Raffgier etc diskutieren. Mir gehts ehrlich nur um die Formalie.

Kennt sich da wer aus?

2

15.10.2009, 21:52

Man kann doch einfach einen Bonus in den vertrag schreiben, den man an triviale Ziele koppelt - Stichwort "Halteprämie".

Boni werden aus einem anderen Topf als das normale Gehalt bezahlt so bleibt das Gehaltsgefüge halbwegs intakt.

Ich finde auch nichts verwerflich daran, die Leistungen aus dem bestehenden Vertrag einzuklagen.
Die meisten Bonigeschichten, welche hier diskutiert werden, betreffen gar nicht die Abteilungen, wo die hohen Verluste zu verantworten sind.
Ich finde mit Recht kann ein Angestellter fragen, wieso er seinen Bonus für eine gute Arbeit nicht bekommen soll, weil andere im Unternehmen Mist gebaut haben? Vor allem, wenn sein eigener Bonus hauptsächlich an den Kennzahlen in seinem Bereich hängt, welche er auch selbst zu verantworten hat.

Das Problem ist doch viel mehr, das solche Verträge überhaupt abgeschlossen worden. Aber einmal abgeschlossene Verträge sind zu erfüllen.

3

15.10.2009, 22:29

Aber wenn selbst in Verlustabteilungen der Abteilungsleiter einen Bonus bekommt? Wie hier http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale…,655185,00.html ...

Da frag ich mich dann schon. Offenbar gibts den Bonus dort ja gäntlich unabhängig vom Erfolg? Schon die bezeichung "garantierte Bonuszahlung" impliziert ja, dass es sie "ohne Wenn und Aber" gibt. Warum nennt man das nicht gleich "Gehalt"?

4

15.10.2009, 22:49

Also sowas wie eine "garantierte Bonuszahlung" ist tatsächlich ein wenig irre.

-=)GWC(RaMsEs

unregistriert

5

16.10.2009, 01:41

naja, du kannst auch sagen, es gibt 60% von irgendwas wenn du die ziele mindestens die hälfte erfüllst, 100% wenn du alles erfüllst, ansonsten 40%. Damithast du auch die 40% garantiert. Solchen vertrag hatte ich auch mal unter der nase.

generell sind Verträge zu erfüllen, da beisst die maus keinen faden ab. Die Amis haben was cooles gemacht, indem sie die Boni mit 90% besteuern ( glaub es waren 90%).

Oftmals hat man auch gerade bei Consultingfirmen verträge, die einem deinen Risikograd festlegen lassen, also den Anteil von festem und variablen Anteil deines Gehalts. Derjenige der sich da für einen höheren variablen Anteil enstchieden hat trägt auch ein höheres Risiko das er am Ende weniger hat. Insofern ist ein Bonus eingearbeitet und kann nicht einfach so abgelehnt werden.

Das problem ist das du da reinschreiben kannst was du willst, zum beispiel ds man den Bonus am Umsatz festmacht, und nicht am Gewinn. Da kann es dann schon sein das die Firma Minus macht aber er dicken Bonus bekommt, ist aber Schuld der Firma. Und das man es eben nicht limitiert. Bekannte von mir haben es zum Beispiel so, das sie zwar einen Bonus erhalten, aber der ist innerhalb einer Range von 0,5 - 1,5 eines Monatsgehaltes. So kann es halt nie zu irren zahlen kommen.

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »-=)GWC(RaMsEs« (16.10.2009, 01:47)


6

16.10.2009, 10:41

Bonus am Umsatz aber unabhängig vom Gewinn, wie dumm muss man eigentlich sein. Das zeigt mal sehr das Selbstverständnis dieser Branche. Allein der Gedanke, dass es auch Verlust geben könnte wird völlig außer Acht gelassen. Und solche Honks sind jetzt die Superduperexperten, die sich um Risikomanagement kümmern? Soso...

Das auch solche kranken Verträger erfüllt werden müssen seh ich auch so. Selbst Schuld sag ich da nur. Aber sehr bedauerlich find ich, dass am Ende der Steuerzahler sowas zahlen muss. Wie krank ist das bitte?

Das mit der 90% Besteuerung find ich ja auch super. Kriegt man hier bei CDU/FDP aber nie im Leben durch.

CoK_a_cola

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7

16.10.2009, 11:06

90 % besteuerung auf boni ist aber schwachsinn, wenn ich einen bonus aushandel, weil ich vernünftige ziele in absehbarer zeit erreichen will und muss, will ich dementsprechend belohnt werden, ansonsten macht dieses boni-system doch keinen sinn...

in meinem job, hatte ich auch mal ein angebot, dass ich für jede wohnung die ich anschluss-vermiete eine doppelte miete dieser wohnung an bonus bekomme, passiert es später, eine miete und noch später eine halbe miete. sowas ist zumindest teilweise doch sinnvoll, anreize schaffen.

Yen Si

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8

16.10.2009, 11:45

etwas sinnvoller wird es imo wenn man Boni bis zu einer vernünftigen Grenze normal besteuert und erst darüber hinaus meinetwegen 90% nimmt..

-=)GWC(RaMsEs

unregistriert

9

16.10.2009, 11:52

diese 90% ( oder so ) kamen bei den Amis ja daher, dass diese Boni im Endeffekt von den Staatshilfen bezahlt wurden, ohne die der laden insovent gewesen wäre. Insofern haben Sie sich das Geld auf dem Weg zurückgeholt.

Ich wollte damit nur aufzeigen dass Verträge zwar einzuhalten sind, es aber auch wege aussenrum gibt.
Das machte auch nur in diesem speziellen Fall Sinn. In Deutschland wird ja ohnehin z.B. Überstunden mehr besteuert, damit der Arbeitgebeer eher einen neuen einstellt als 3 Leuten Überstunden zu bezahlen weil sich das dann nicht mehr so lohnt.

Die BaFin hat ja jetzt scheinbar richtlinien auch fpr die boni ausgegeben, aber ka was da genau drinsteht.

10

16.10.2009, 11:55

Machen die das wirklich oder war dies nur allegemeines Geschwätz um die Gemüter zu beruhigen, hatte vor zwei Tagen noch gehört das im Amiland dieses Jahr ca. 98 Milliarden Boni ausgezahlt werden.

Boni nicht an POSITIVEM Erfolg sondern nur am Umsatz zu binden ist absolute Vetternwirtschaft und Mitnahmementalität die der Staat und seine Bürger ausbügeln und der Wahnsinn nimmt kein Ende.

Wenn ich ein Boni an meinem diesjährigen Umsatz von nur 5 % bekommen würde, würde ich nächstes Jahr mir ein schönes Haus am Waldrand bauen und es direkt bezahlen. :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Randy Hicky« (16.10.2009, 13:08)


11

16.10.2009, 12:58

WTF?

Natürlich gibts die Boni für alles mögliche nur nicht für den Gewinn. Wenn ein Headhunter zu einem "Topmanager" kommt und ihm erzählt, der kriegt das normale Gehalt, sonst nix. Boni nur an Gewinn gekoppelt und bei Verlust nur ein "mickriges" Grundgehalt, ist das in so Zeiten wie jetzt sofort abgelehnt. So wirbt man niemanden ab. Dazu kommt, dass sich das noch aufschaukelt. Die Angebote werden also immer abartiger. Die Zeche zahlen die, die unten stehen.

DRDK_Fragman

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12

16.10.2009, 17:14

An Gewinn ist vielleicht auch nicht ideal. Es wäre halt schön wenn man Verbesserungen in Bezug auf zuverlässige Prognose belohnen könnte. Also "ohne dich hätten wir doppelt soviel Verlust gemacht wie mit dir". Aber dann ist die Frage woher diese Prognosen kommen sollen.

13

16.10.2009, 18:06

Warum werden nicht einfach alle Mitarbeiter am Gewinn eines Unternehmens beteiligt? Und zwar so, dass der Anteil, den der Mitarbeiter vom Gewinn erhält sich proportional zu seinem Grundgehalt verhält.
Das wäre in Ordnung, mit so einer Art "Bonus" hätte ich kein Problem.

Da das Ganze auf freiwilliger Basis natürlich nicht funktioniert, sollten alle darüber hinausgehenden "Bonuszahlungen" sollte massiv besteuert werden. Fertig.

14

16.10.2009, 18:08

Ich kenne es so, dass man Boni an mehrere Faktoren hängt um eben bestimmte Situationen auszuschließen.
Koppel ich es an den Umsatz brauch ich ja überhaupt kein Gewinn machen. Dann würde ich zum EInstandspreis verkaufen nen fetten Boni abkassieren und gut.
Meistens koppelt man es doch an mehreren Säulen. Sagen wir mal Marktwachstum, Kundenzufriedenheit, Kosten etc. pp und bildet daraus eine gesunde Mischung.
Bei den Banken muss es ja nicht an Gewinn und Verlust sondern an ANzahl der Geschäfsabschlüsse, Summe der TRansaktionen oder Gott was weiß gekoppelt sein.
Hirnrissig und nicht nachvollziehbar ist es anscheinend aber auf jeden Fall..

15

16.10.2009, 18:13

Eigentlich steht für die Beurteilung über Angemessenheit von Managementgehältern und Bonuszahlungen in Deutschland der Aufsichtsrat einer Firma in der Verantwortung, weil eine objektive Beurteilung an Zahlen schon von daher problematisch ist, da Maßzahlen wie Umsatz, Gewinn, Wachstum etc. in unterschiedlichen Marktsituationen keine adequate Darstellung der Leistung bieten und nicht unbedingt ein langfristiges Planen fördern.

Da sich der typische Aufsichtsrat jedoch zumeist aus ehemaligen Vorständen und aktiven Managern anderer Branchen zusammensetzt, gibt es so schöne Fälle wie den da oben. Was erwartet man auch, wenn der Bock zum Gärtner gemacht wird.

Einfach Aufsichtsräte, Vorstände und Manager für katastrophale Fehlentscheidungen mit ihrem privaten Vermögen teilweise haftbar machen und man könnte sich die ganzen Regulationsbemühungen und die moralische Debatte sparen.

16

16.10.2009, 18:20

Öhm, borg macht viel sinn.

Im Einzelhandel sogar gang und gebe. Einen Umsatz X zu erreichen kann beideuten das ein Konkurent weniger vom Kuchen abbebekommt. Da ist der Gewinn manchmal egal ;) oder nur einen neuen Markt zu erschließen. Von daher kann da Umsatz manchmal mehr sinn machen als Gewinn ;)

17

16.10.2009, 19:42

Operation gelungen Patient tot. :rolleyes:
Wenn das der Preis dafür ist frag ich mich wieviel man denen da ins Hirn geschissen hat ;(

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (16.10.2009, 19:42)