2.wie haben die fordarbeiter auf einführung des fliesbandes reagiert
vielleicht Upton Sinclair – Am Fliessband (1948), wenn du die Zeit zum lesen hast? ab Seite 20 vielleicht:
http://www.e-text.org/text/Sinclair,%20U…0Fliessband.pdf
aus verschiedenen quellen:
Zu Beginn des Jahres 1914 hatte diese Neuerung zwar die Produktivität enorm gesteigert, doch sie hatte auch eine Fluktuation der Arbeiterschaft zur Folge, die monatlich zwischen 40 und 60 Prozent lag. Das war größtenteils auf die unbefriedigende Monotonie der Fließbandarbeit sowie die mehrfache Anhebung der Produktionsmengen zurückzuführen, die den Arbeitern zugewiesen war. Ford reagierte darauf, indem er den damals üblichen täglichen Standardindustrielohn verdoppelte. Er hob ihn von rund zweieinhalb auf fünf US-Dollar an. Durch diese Maßnahme ging die Fluktuation der Belegschaft zurück, wodurch die Betriebskosten gesenkt werden konnten.
Kritik gleich zu Beginn
Die Bandfertigung setzte sich bald bei vielen Industrieerzeugnissen durch und wurde in der ganzen Welt zum Symbol amerikanischer Herstellungsmethoden. Die Entwicklung war nicht mehr aufzuhalten, obwohl die Arbeiter in steigendem Maße unzufrieden wurden mit ihrer ermüdenden, gleichförmigen Arbeit und der unpersönlichen Umgebung.
Die "Frankfurter Zeitung" vertrat schon 1913 die Meinung, die Hauptschwäche des Fordschen Rationalierungssystem liege darin, dass es nicht die Durchschnittsleistung zu bestimmen suche, sondern auf der Maximalleistung beruhe, die der Tüchtige gerade noch erbringen könne. Der Durchschnittsarbeiter zwinge sich, um seine Stelle nicht zu verlieren, mit aller Anstrengung zur Höchstleistung und richte sich zugrunde.
Tagein, tagaus mußten Fords Arbeiter stets die gleichen Handgriffe in der vom Band vorgegebenen Geschwindigkeit ausführen. Daß die Arbeiter dies als belastend und unbefriedigend empfanden, zeigen die Fluktuationszahlen. Waren sie in Detroit, wo Arbeitskräftemangel herrschte und man jederzeit einen neuen Job finden konnte, schon hoch, so lagen sie bei Ford noch wesentlich höher. 1913 betrug die Fluktuation bei Ford 380 %.
Unter den Arbeitern herrschte jedoch eine unzufriedene Haltung gegenüber dem Taylorismus, vor allem aufgrund der monotonen Tätigkeit, die kein eigenständiges Denken mehr abverlangte und damit eine Entfremdung der Arbeit im Gesamtprozess der Produktion verursachte. Zudem führte die Verkleinerung einzelner Arbeitsschritte zu einer höheren Taktfrequenz und weniger Zeitpuffer zwischen den Arbeitsschritten, dies erhöhte die Arbeitsintensität und wirkte sich zunehmend negativ auf die Gesundheit der ArbeiterInnen aus. Schließlich bekamen auch die Betriebe die Konsequenzen dieser Missstände zu spüren: Die ArbeiterInnen zeigten mangelnde Beteiligung, identifizierten sich weniger mit dem Betrieb und dem Produkt (Qualitätsverluste) und hatten mehr Fehlzeiten (aufgrund der gesundheitlichen Folgen). Es kam zu Konflikten zwischen Unternehmensführung und ArbeiterInnen, und zu einer zunehmenden Abwanderung von Arbeitnehmern/Arbeitnehmerinnen in den Dienstleistungssektor.
3. warum war der sloanismus dem fordismus ende der 1920er überlegen
Der größte Innovator war GM´s Alfred P.Sloan, der sich rühmte, die "Gesetze" Pariser Modeschöpfer auf die Automobilindustrie angewandt zu haben. "Sloanismus" triumphierte Ende der zwanziger Jahre über "Fordismus", Marketing übertrumpft die reine Produktion. Kettering kleidete diesen Wandel in die Worte, es sei wichtig, den Verbraucher durch ständige Modellwechsel permanent in Unzufriedenheit zu halten.