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31

Thursday, October 21st 2010, 9:36pm

Hallo! Ich wollte nur mal in diesem coolen Thread vorbeischauen!

Ich grüße meine ganze Familie, Freunde und alle die mich kennen!

Menra

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32

Thursday, October 21st 2010, 9:42pm

Demnächst kann man sowieso Schweineorgane implantieren, sollen beim Menschen die wenigsten Abstoßungsreaktionen erzeugen.

STOPPT DEN ORGANKANNIBALISMUS!!!!

AKTION ANTIKA!!!

TOD DEM ORGANSPENDISMUS!!!

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33

Thursday, October 21st 2010, 10:53pm

Quoted

Original von toblu
Genau.
Und morgen besorgst du dir eine Waffe und machst auf dem nächsten Schulhof ein paar Schießübungen auf bewegliche Ziele um gegen den unzureichenden Vollzug des Waffengesetzes zu demonstrieren... :rolleyes:

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wenn ich zustimmen würde im Todesfall meine Organe kostenlos abzugeben, würde ich das aktuelle System unterstützen. Ich halte es aber für sehr schlecht, es werden einfach nicht genug Organe bereitgestellt.
Die Össi-Regelung finde ich auch nicht gut, weil imho das Recht auf Selbstbestimmung nich plötzlich mit dem Tod endet, d.h. es bedarf einer expliziten Willensäußerung, um Organspender zu werden. Die Organe gehen nicht einfach mit dem Tod in Besitz des Staates oder der Allemeinheit über... das Vermögen ja auch nicht so einfach.

34

Thursday, October 21st 2010, 11:00pm

ja, maybe sollte man klausel einfügen dass jeder der nicht damit einverstanden ist im fall dann keine organe erhalten kann

35

Thursday, October 21st 2010, 11:24pm

Geht das wieder mit der Allgemeinheit los... :rolleyes:
Die Allgemeinheit trägt die meisten Kosten an der Entsorgung Deines Kadavers. Warum sollte dann ein Einzelner nicht noch einen "Nutzen" haben?
Jedem ist das klar, also sehe ich keine Grund Dir da weiter Nachhilfe zu geben.

This post has been edited 1 times, last edit by "Randy Hicky" (Oct 21st 2010, 11:41pm)


GEC|Bats

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36

Thursday, October 21st 2010, 11:39pm

Quoted

Original von Premium
NEINNNNNNNNNNNNNNNNNNNN!!!! keine organspende Diskussion plz^^


ja was nu? erst so n thread anfangen, und sich dann jegliche diskussion darüber verbieten o_O

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37

Friday, October 22nd 2010, 7:47am

Quoted

Original von Invader

Quoted

Original von Yen Si
in Austria ist es so, oder?
Schweiz auch?

In Deutschland ist es leider so, dass man es explizit bestätigen muss ein Organspender zu sein.
Es wurde auch nie wirklich und ernsthaft darüber gesprochen dies zu ändern.


habe letztens erst gelesen das man sich den Organspendeausweis im internet downloaden kann und der hat sofort Gültigkeit.

Inwiefern meinst du da bestätigen?


Genau so; man muss irgendeinen Ausweis mit sich rumschleppen der bestätigt das man Spender ist

Quoted

Original von Imp_Akhorahil
ja, maybe sollte man klausel einfügen dass jeder der nicht damit einverstanden ist im fall dann keine organe erhalten kann

Klingt gut, wird aber nicht umsetzbar sein, da meist diejenigen ein Organ benötigen die keine Spender werden können ;)

This post has been edited 1 times, last edit by "Yen Si" (Oct 22nd 2010, 7:50am)


38

Friday, October 22nd 2010, 10:35am

y aber das weiß man ja nicht im vorhinein ob man mal eins benötigen wird.
entscheiden wenn mans dann braucht wär natürlich zu spät und sinnlos ^^

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39

Friday, October 22nd 2010, 10:55am

Naja bei manchen Krankheiten weiß man es schon vorher.
Diabetis zum Beispiel.
Wenn du das als Kind schon hast kannst du davon ausgehen, dass du eventuell irgendwann in vielen Jahren ne Niere und Bauspeicheldrüse brauchst.
Kommst aber selbst als Spender wohl eher nicht in Frage.

...vermute ich mal.
Trotzdem finde ich die Idee gut.
Man könnte ja nur als Spender im Falle eines Falles lediglich auf der Liste weiter nach oben rutschen als ein Nichtspender.

Naja wie auch immer, ich bin Spender und erwarte da absolut keine Gegenleistung für. :)

40

Friday, October 22nd 2010, 11:39am

ich find die ösiregelung richtig gut

41

Friday, October 22nd 2010, 1:25pm

Quoted

Original von Imp_Akhorahil
ja, maybe sollte man klausel einfügen dass jeder der nicht damit einverstanden ist im fall dann keine organe erhalten kann


finde ich auch ne gute idee! das system schlecht finden und für sich selbst positiv ausnutzen aber keinen teil dazu beitragen - oder würdest du aus boykottgründen auch organe ablehnen worf?

Jens0r der schon seit jahren einen organspendeausweis hat

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42

Friday, October 22nd 2010, 4:15pm

Quoted

Original von SenF_Jens2000

Quoted

Original von Imp_Akhorahil
ja, maybe sollte man klausel einfügen dass jeder der nicht damit einverstanden ist im fall dann keine organe erhalten kann


finde ich auch ne gute idee! das system schlecht finden und für sich selbst positiv ausnutzen aber keinen teil dazu beitragen - oder würdest du aus boykottgründen auch organe ablehnen worf?

Natürlich nicht. Aber diese Diskussion hatten wir schon mehrmals mit anderen Inhalten. Ich finde es sinnlos, als irgendwlechen "moralischen" Gründen auf einem legal zustehende Leistungen zu verzichten. Es geht nicht darum persönlich möglichst nach seinen Idealen zu Leben, sondern politisch aktiv zu werden und zu versuchen solche Regelungen zu ändern.

Ich finde es auch albern Politiker zu fragen, wie sie selbst Leben. Für mich müssen sie keine Heiligen sein, welche als Linke keinen Porschen fahren (:D) etc., sondern sie sollen die von ihnen beworbene Politik umsetzen und gute Ideen haben. Viele Philosophen haben auch nicht nach den Maßstäben ihrer Philosophie gelebt, aber das macht ihre Philosophie bzw. deren Aussage nicht schlechter.

Vor diesem Hintergrund finde ich die "Idee" von Akho auch sinnlos und unrealistisch. Sinnlos, weil ich dem zugrundeliegenden Prinzip nicht viel abgewinnen kann, zum Realismus wurde ja schon einiges gesagt.

Ich halte die Ausgestaltung der Umkehr für problematisch. Jemand kann aus vielfältigen Gründen kein Organspender sein wollen, seien es religiöse oder andere Gründe. Egal was ich persönlich über Religionen denke resprektiere ich doch diese Entscheidungen. Man kann sich leicht vorstellen, dass Situationen geschehen können, wo jemand diese Nachricht, dass er nicht Spenden möchte, gerade einmal nicht dabei hat oder sie nicht gefunden wird.

Ich sehe ja auch, dass es eine große Organknappheit gibt, weil zu wenig Menschen spenden. Wie oben ausgeführt halte ich die Umkehr nicht für sinnvoll (und habe da tiefgreifendere verfassungsrechtliche und sonstige Bedenken). Wie kann man die Situation also verbessern, wenn man nicht für eine Umkehr ist? Als Ökonom lautet die Antwort natürlich, dass man die Anreize verbessern muss. Ich finde es ist ein großer Anreiz für einen selbst, wenn die Erben bei einer Organentnahme Geld bekommen. Denkt man es konsequent zuende, so habe ich auch gegen Abschlagszahlungen noch zu Lebzeiten nichts, quasi wie eine inverse Versicherung.

Diese Methode sehe ich als realistisch an, um der Knappheit auf der Angebotsseite entgegenzuwirken und trotzdem nicht die Umkehr erklären zu müssen. Appelle etc. helfen nicht viel, wie man aktuell sieht.
Ich habe mich nicht dafür ausgesprochen an der Reihenfolge beim vergabeverfahren etwas zu ändern oder Organhandel für Normalbürger freizugeben. Dies habe ich zwar schonmal geschrieben (und auch meine Eingangsposting konnte man, bei genauem Lesen, nicht missverstehen), aber ich erwähne es vorsichtshalber noch einmal.

Um zur Frage zurückzukehren: Ich finde es gibt in Deutschland zu wenig Anreize, siehe meine Vorschläge. Je größer die Angebotsverknappung ist, desto eher muss die Politik handeln und die Anreizstruktur ändern oder das Thema zumindest einmal auf die politische Agenda bringen. Wenn ich mich als Einzelperson alltruistisch verhalte und mir einen Spendeausweis zulege, dann unterstütze ich damit auch ein System, von dessen Ineffizienz ich überzeugt bin. Ein Systemwechsel hin zu einem Anreizsystem würde viel mehr Menschen das Leben retten, dazu müssen wir in Deutschland kommen. Spendet man, hilft man einer handvoll direkt, anders hat man die Chance das System zu ändern.

btw., in den Verfügungen bei meinem Tod steht, dass mir Organe nur gegen Bezahlung von mind. 1000€ entnommen werden dürfen - zusammen mit der Bitte, es doch zu tun, das illegale Geschäft also abzuschließen und dann selbst dagegen Anzeige zu erstatten, damit es zu einem Gerichtsverfahren kommt. Dieses würde Öffentlichkeit schaffen und vielleicht kippt ein Gericht ja auch die entsprechenden Beschränkungen (unwahrscheinlich, aber es geht ja um die Öffentlichkeit).

Was Dude über die Beseitigungskosten geschrieben hat ist natürlich fast immer falsch, aber ich wollte es der Vollständigkeit halber trotzdem noch erwähnen.

43

Friday, October 22nd 2010, 5:36pm

Bist du für eine Pauschale oder für eine Art Organbörse?

Bei letzterem werden wahrscheinlich viel mehr Menschen gerettet, aber dafür bleiben einigen Menschen neue Organe komplett verwehrt, die sonst eine Chance auf Leben gehabt hätten.
Das ist doch schon eine sehr bedenkliche Richtung, da Geld zumindest theoretisch jemandem das Leben genommen hat, um den Geldgeber zu retten.

44

Friday, October 22nd 2010, 6:03pm

Quoted

Original von GWC|lazy
dümmster thread seit längerer zeit

du schreibst doch auch nur scheiße o.O

45

Friday, October 22nd 2010, 6:09pm

Quoted

Original von AtroX_Worf


Ich halte die Ausgestaltung der Umkehr für problematisch. Jemand kann aus vielfältigen Gründen kein Organspender sein wollen, seien es religiöse oder andere Gründe. Egal was ich persönlich über Religionen denke resprektiere ich doch diese Entscheidungen. Man kann sich leicht vorstellen, dass Situationen geschehen können, wo jemand diese Nachricht, dass er nicht Spenden möchte, gerade einmal nicht dabei hat oder sie nicht gefunden wird.


OMG DANN HAT ER HALT PECH GEHABT MAN KANNS ECHT KOMPLIZIERT MACHEN

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46

Friday, October 22nd 2010, 9:54pm

Quoted

Original von La_Nague
Bist du für eine Pauschale oder für eine Art Organbörse?

Bei letzterem werden wahrscheinlich viel mehr Menschen gerettet, aber dafür bleiben einigen Menschen neue Organe komplett verwehrt, die sonst eine Chance auf Leben gehabt hätten.
Das ist doch schon eine sehr bedenkliche Richtung, da Geld zumindest theoretisch jemandem das Leben genommen hat, um den Geldgeber zu retten.

Ich verstehe die Frage nicht ganz. Meinst du mit Pauschale, wieviel die Erben bei der Organentnahme bekommen? Ich schätze mal je nach Organen und was sie "wert" sind. Wenn es eine Niere ist, dann werden die Erben wohl weniger bekommen als wenn es ein Herz ist.

Ich sehe aber nicht, wie das die Patienten betreffen sollte. Die medizinische Auswahl und alles bleibt ja weiter in Arzthand und kein Privatmann kann legal ein Organ kaufen und es sich irgendwo einpflanzen lassen. Für Patienten verändert sich eigentlich gar nichts - außer dass es mehr Organe gibt. Die abnehmenden Organisationen müssen einen Preis dafür bezahlen, aber das müssen sie, explizit oder implizit, jetzt auch schon. Die Preise sollten aber kräftig sinken, wenn das Angebot größer wird.

47

Friday, October 22nd 2010, 10:30pm

ich meinte einen pauschalen Preis für ein bestimmtes Organ.

Es hätte ja auch sein können, dass du den angebotenen Preis vom "Spender" und dem Käufer festlegen lassen willst.

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48

Friday, October 22nd 2010, 10:46pm

Quoted

Original von La_Nague
ich meinte einen pauschalen Preis für ein bestimmtes Organ.

Es hätte ja auch sein können, dass du den angebotenen Preis vom "Spender" und dem Käufer festlegen lassen willst.

Nein, dann könnte man ja doch damit handeln, was im Widerspruch zu meinen obigen Aussagen steht.

49

Friday, October 22nd 2010, 11:13pm

Quoted

Original von AtroX_Worf
Die Össi-Regelung finde ich auch nicht gut, weil imho das Recht auf Selbstbestimmung nich plötzlich mit dem Tod endet, d.h. es bedarf einer expliziten Willensäußerung, um Organspender zu werden. Die Organe gehen nicht einfach mit dem Tod in Besitz des Staates oder der Allemeinheit über... das Vermögen ja auch nicht so einfach.

ich halte dich ja für einen riesen trottel tbh...aber diese aussage ist echt der überhammer, gratuliere! (menschen helfen *iiiiiih* kommt wohl der asoziale BWLer raus)

bevor ich in der erde verrotte und von den würmern zerfressen werde, soll mich wer auch immer aussschlachten bis zum letzten tropfen, wenn damit noch wem geholfen ist :rolleyes: das leben ist das kostbarste das wir haben, mit deinem menschgemachten, künstlichen ökonomenscheiß brauchst hier gar ned antanzen, k thx bye (€: und ja ich argumentiere hier ad hominem, ist mir aber scheißegal bei so menschenverachtendem scheiß)

@akho: hab jetzt ned den ganzen thread verfolgt, aber wie kann sowassein in Ö? bei uns ist doch jeder toter potentieller spender? (außer er hat eine widerstandserklärung dabei). mir is scho klar, dass es vllt histologische inkompatibilitäten gibt (oder spielt das nach dem ableben keine rolle mehr?), aber dennoch müssts doch eigentlich einen überschuss geben wenn (lt. artikel) "nur" 790 transplantationen im jahr durchgeführt wurden?

This post has been edited 1 times, last edit by "CF_Ragnarok" (Oct 22nd 2010, 11:13pm)


toblu

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50

Friday, October 22nd 2010, 11:47pm

Quoted

Original von AtroX_Worf

Quoted

Original von toblu
Genau.
Und morgen besorgst du dir eine Waffe und machst auf dem nächsten Schulhof ein paar Schießübungen auf bewegliche Ziele um gegen den unzureichenden Vollzug des Waffengesetzes zu demonstrieren... :rolleyes:

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Wenn ich zustimmen würde im Todesfall meine Organe kostenlos abzugeben, würde ich das aktuelle System unterstützen. Ich halte es aber für sehr schlecht, es werden einfach nicht genug Organe bereitgestellt.


wenn du nicht von den lücken im waffenrecht gebrauch machst, unterstützt du das system auch
umgekehrt führst du in beiden fällen kausal den tod von menschen herbei
ich finde das ethisch absolut unvertretbar (übrigens nach fast jeder brauchbaren, mir bekannten ethischen konzeption)

("vertretbar" finde ich im grunde nur eine religiöse verweigerung, weil sie eben auf grundsäztlich anderen annahmen beruht, deren unrichtigkeit ich nicht beweisen kann)

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51

Saturday, October 23rd 2010, 1:00am

Quoted

Original von toblu
wenn du nicht von den lücken im waffenrecht gebrauch machst, unterstützt du das system auch

Wieso soll das eine Lücke im Waffenrecht sein? Man darf, unter bestimmen bedingungen, Waffen legal besitzen - man darf damit aber nicht auf Menschen feuern, zumindest nicht als Privatperson ohne unmittelbare Bedrohung. Ich kann da keine Lücke erkennen.

Quoted

Original von toblu
umgekehrt führst du in beiden fällen kausal den tod von menschen herbei
ich finde das ethisch absolut unvertretbar (übrigens nach fast jeder brauchbaren, mir bekannten ethischen konzeption)

Andersherum rette ich aber vielleicht langfristig mehr Leben. Und zumindest nach einigen ethischen Konventionen ist dies besser. Aber wir brauchen hier nicht über Ethik diskutieren, das ist ja der Fehler bei der gesamten Diskussion. Wenn Appelle an Ethik oder sonstwas in unser realen Welt ausreichen würden, dann hätten wir kein Problem mit zu wenig Organspendern. Wir haben aber ein Problem, also sollte man die Regeln ändern.

Im übrigen, wenn ich wirklich kausal den Tod von anderen durch nicht-Organspenden herbeiführen würde (mutwillig auch noch), dann sollte es doch dagegen Strafgesetzte geben. Wieso wird also nicht zumindest jeder angeklagt, der kein Organspender ist?
Und findest du wirklich, dass durch das Unterlassen von Organspende der Tod eines anderen kausal (im rechtlichen Sinne) herbeigeführt wird? Diese Argumentation will ich mal sehen.

Und wenn du kausal im eigentlichen Sinne meinst, dann stimmt es auch nicht. Ungeachtet der methodologischen Probleme eine Kausalität zwischen 2 Dingen zu postulieren, wenn eben keine direkte Verbindung zwischen ihnen besteht, wie soll denn die Kausalkette, die einen Nicht-Organspender kausal für den Tod eines Menschen werden lässt?
Das wäre ja etwa so wie zu sagen, weil ein Mensch die Möglichkeit hat einen fallenden Stein aufzuhalten ist das Nicht-handeln eines Menschen kausal ursächlich für den Stein, auf die Erde zu fallen. Damit ist das wohl ad absurdum geführt.

Quoted

Original von toblu
("vertretbar" finde ich im grunde nur eine religiöse verweigerung, weil sie eben auf grundsäztlich anderen annahmen beruht, deren unrichtigkeit ich nicht beweisen kann)

Du denkst wirklich, dass du, außer bei religiösen Dingen, alle anderen Arten auf ihre Richtigkeit (in einem objektiven Sinn, sonst macht die Aussage keinen Sinn) "beweisen" kannst? Das führ mal näher aus. :D

This post has been edited 2 times, last edit by "AtroX_Worf" (Oct 23rd 2010, 1:03am)


toblu

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52

Saturday, October 23rd 2010, 1:49am

1) die möglichkeit, eine waffe auch ohne waffenschein zu besitzen, kann man auf ein schlechtes waffenrecht zurückführen, so wie du die (viel zu attraktive) möglichkeit, ein benötigtes organ nicht spenden, auf ein schlechtes organspenderecht zurückführen kann

2) wenn eine person stirbt, obwohl sie durch dein organ hätte gerettet werden können, dann hast du durch deine nichtspende ihren tod verursacht
wer einen anderen nicht rettet, tötet durch unterlassen, ganz einfach
strafbar macht man sich dann, wenn man damit eine garantenpflicht verletzt (die bei oragnspende nicht besteht) oder kein eigenes risiko besteht (dazu ist der eingriff in die körperliche integrität des verstorbenen aber zu hoch)

3) anders als bei einer religiösen argumentation gehen wir beide davon aus, dass organspende insgesamt wichtig ist und es gut wäre, wenn mehr organe für die entsprechende verwendung zur verfügung stünden
über den richtigen weg dahin können wir anschließend logisch/inhaltlich diskutieren, was bei einer religiös motivierten komplett-ablehnung von organspende nicht geht

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53

Saturday, October 23rd 2010, 11:22am

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Original von toblu
1) die möglichkeit, eine waffe auch ohne waffenschein zu besitzen, kann man auf ein schlechtes waffenrecht zurückführen, so wie du die (viel zu attraktive) möglichkeit, ein benötigtes organ nicht spenden, auf ein schlechtes organspenderecht zurückführen kann

Ich will hier nicht übers Waffenrecht diskutieren, ich spreche von "rchtigen" Waffen und nicht langen Messern, Gaspistolen und was es sonst noch so gibt und wo man vielleicht keinen Waffenschein braucht.

Quoted

Original von toblu
2) wenn eine person stirbt, obwohl sie durch dein organ hätte gerettet werden können, dann hast du durch deine nichtspende ihren tod verursacht
wer einen anderen nicht rettet, tötet durch unterlassen, ganz einfach
strafbar macht man sich dann, wenn man damit eine garantenpflicht verletzt (die bei oragnspende nicht besteht) oder kein eigenes risiko besteht (dazu ist der eingriff in die körperliche integrität des verstorbenen aber zu hoch)

Schon interessant, wie du plötzlich den Begriff "kausal" vermeidest. ;)
Als Organspender hat man imho nie den Tod eines anderen, konkreten Menschen verursacht und die Analogie zur unterlassenen Hilfeleistung greift zu kurz, weil dort eine unmittelbare räumliche und zeitliche Nähe (zufällig) besteht. Hier wäre Hilfeleistung als Substitut für richtige ärztliche Betreuung, bis diese Eintrifft, wirklich ursächlich in dem Sinne, als man sagen kann: Mit großer Wahrscheinlichkeit wäre bei einer Hilfeleistung die Sache anders gelaufen. Aber auch hier wäre ich vorsichtig, von Kausalität zu sprechen (in seiner eigentliche Bedeutung).

Du argumentierst also damit, dass jemand "Schuld" auf sich lädt wenn andere Menschen sterben, weil zu wenig Organe vorhanden sind. Interessant wäre hier die Frage, ob man nach seinem Tod noch Schuld auf sich laden kann, oder ob man hier einen dynamischen Ersatz konstruiert, der sich nicht mehr am Einzelfall orientiert.
Aber meine Argumentation war, dass durch die falsche/fehlende Anreizstrukur im Resultat zu wenig Organe gespendet werden und man daher, auch als einzelner, ein Zeichen setzen muss, um überhaupt Anreize für eine Veränderung der Regeln zu schaffen. Damit kommen wir in ein moralisch schwieriges Terrain, weil wir gegenüber verschiedenem Leid abwiegen müssen - aber sobald man der Meinung ist, in irgend einer Form ist dieses Leid abschätzbar und damit zu ordnen, so würde man sich, wenn man deine Auffassung konsequent zu ende denkt, mehr schuldig machen die bessere Alternative mit seinem zu kurz gedachtem Handeln zu verhindern (wenn auch nur marginal, aber darum geht ja diese Diskussion, die Hilfe wäre ja auch nur Marginal).

Natürlich unterliegt der zweite Teil einigen Annahmen, wie sich ein Anreizsystem auswirken würde, aber auch davor die Argumente waren nicht modellunabhängig.

Quoted

Original von toblu
3) anders als bei einer religiösen argumentation gehen wir beide davon aus, dass organspende insgesamt wichtig ist und es gut wäre, wenn mehr organe für die entsprechende verwendung zur verfügung stünden
über den richtigen weg dahin können wir anschließend logisch/inhaltlich diskutieren, was bei einer religiös motivierten komplett-ablehnung von organspende nicht geht

Das war aber nicht deine Aussage! Sie war, dass du für eine Verweigerung vertretbar nur religiöse Motive findest. Dies ist offensichtlich ein Unterschied, da ich deiner eben gemachten Aussage auch zustimmen würde.

54

Saturday, October 23rd 2010, 12:57pm

@ ragna, es gibt in österreich zwar im vergleich zu den meisten anderen ländern viel mehr spenderorgane, aber trotzdem noch nicht genug, vor allem müssen sie "kompatibel" sein eben.. und zum richtigen zeitpunkt muss eine passende niere für einen menschen der sie grad braucht gefunden werden.. dafür gibts ja europaweite organisationen die die spenderorgane verwalten.. also dort suchen sie passende organe für die patienten, und je nachdem wie weit vorn man in der liste ist bzw wie dringed einer das organ braucht und wie gut seine chancen mit dem organ wären bekommt man sie.. für nieren sind lebendspenden praktikabler, da kannst schon vorher untersuchen ob sie passen wird für einen receiver, und dann entnehmen wenn es grade passt.
ist halt alles nicht einfach zu koordinieren


Quoted

Original von AtroX_Worf


Ich halte die Ausgestaltung der Umkehr für problematisch. Jemand kann aus vielfältigen Gründen kein Organspender sein wollen, seien es religiöse oder andere Gründe. Egal was ich persönlich über Religionen denke resprektiere ich doch diese Entscheidungen. Man kann sich leicht vorstellen, dass Situationen geschehen können, wo jemand diese Nachricht, dass er nicht Spenden möchte, gerade einmal nicht dabei hat oder sie nicht gefunden wird.

wenn ich aus den angegebenen gründen kein organ spenden will, dann sollte man aus den gleichen gründen auch keine annehmen.
und zu sagen "mein tiefer glaube sieht das so deshalb spende ich nicht, aber die andern sollen ruhig zur hölle fahren ich nehm mir ihr organ trotzdem" ist keine feine geste in dem fall.
und es gibt einen register wo man sich einträgt wenn man nicht spendenwill, der muss vor jeder organentnahme abgerufen werden und nachgeschaut.

ansonsten seh ich bei solchen diskussionen keinerlei moral in deinen aussagen, deshalb zahlt sich da diskutieren gar nicht aus, da kommt man nie auf einen nenner dann.. bei sowas kann man nicht rein ökonomisch denken

Juzam

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55

Saturday, October 23rd 2010, 1:06pm

Quoted

Original von Imp_Akhorahil
bei sowas kann man nicht rein ökonomisch denken


Warum nicht? Anders ausgedrückt heißt das nichts anderes, als dass die Organe auf die Weise verteilt werden, dass der größte Nutzen für die Allgemeinheit entsteht.

56

Saturday, October 23rd 2010, 1:13pm

ja hab mir zu wenig zeit genommen für den post und gestern zuviel getrunken ums gleich richtig zu krigen. ökonomisch war falsche wortwahl

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57

Saturday, October 23rd 2010, 1:15pm

Quoted

Original von Imp_Akhorahil
ansonsten seh ich bei solchen diskussionen keinerlei moral in deinen aussagen, deshalb zahlt sich da diskutieren gar nicht aus, da kommt man nie auf einen nenner dann.. bei sowas kann man nicht rein ökonomisch denken

Du findest es also nicht moralisch, dass ich die Organknappheit in Deutschland durch geeignete Regeln verringern möchte? Letztlich sind wir doch nur bei den Regeln uneins. Ich will Anreize, welche wohl funktionieren werden und keine moralischen Appelle, auch wenn diese von einigen vielleicht als "moralisch Höherwertig" eingestuft werden.

Man kann sich viel wünschen wie die perfekte Welt aussehen sollte, oder man kann die aktuelle Welt akzeptieren und in dieser versuchen Verbesserungen zu gestalten. Mein Weg geht eben nicht über Appelle, sondern über "harte" Anreize. Für mich ist das Endergebnis entscheidend, d.h. möglichst viele Organe zur medizinischen Verfügung zu haben.

58

Saturday, October 23rd 2010, 6:58pm

Quoted

Original von AtroX_Worf
Für mich ist das Endergebnis entscheidend, d.h. möglichst viele Organe zur medizinischen Verfügung zu haben.


Warum argumentierst du dann seit etlichen Postings für eine Lösung, die weniger Organe einbringt als der umgekehrt wirkende Spendeausweis? Das sieht eher nach Zeitvertreib durch Diskutieren aus als nach einer pragmatischen Suche nach dem besten Ansatz...

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Saturday, October 23rd 2010, 7:17pm

Quoted

Original von Sheep

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Original von AtroX_Worf
Für mich ist das Endergebnis entscheidend, d.h. möglichst viele Organe zur medizinischen Verfügung zu haben.

Warum argumentierst du dann seit etlichen Postings für eine Lösung, die weniger Organe einbringt als der umgekehrt wirkende Spendeausweis? Das sieht eher nach Zeitvertreib durch Diskutieren aus als nach einer pragmatischen Suche nach dem besten Ansatz...

Das habe ich weiter oben schon gesagt. Ich finde abstrakte Rechtsgrundsätzte für sinnvoll, welche dem entgegenstehen. Mir ist die Einhaltung dieser grundsätze aber wichtiger, weil sie erst unsere modernen Rechtsstaaten und unser modernes Wirtschaftsleben ermöglicht haben.

Hättest du den gesamten Thread verfolgt, müsstest du dich jetzt nicht selbst mit dieser Frage bloßstellen.

This post has been edited 1 times, last edit by "AtroX_Worf" (Oct 23rd 2010, 7:17pm)


60

Saturday, October 23rd 2010, 8:19pm

Hättest du, Worf, was besseres zu tun, als den ganzen Tag hier rumzudiskutieren, müsstest du dich auch nicht in jeder Diskussion bloßstellen.