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91

12.06.2010, 12:14

integration bedeutet probleme. integration hat es in der geschichte immer wieder gegeben - sie wird in zukunft noch zunehmen. es handelt sich einen komplexen, vielschichtigen prozess, der viele emotionale, politische, ethische, kulturelle, normative fragen aufwirft. integration steht in engen zusammenhang mit migration. die gründe für migration sind ebenso vielschichtig.

in der bisherigen diskussion wird deutlich, dass über ganz verschiedene formen von migration und integration gesprochen wird. eine diskussion schwierig, wenn auch nicht unmöglich. in der diskussion tritt jedoch auch ein anderes, bisher nicht gelöstes grundproblem aller sozialwissenschaften zu tage. der gegensatz zwischen "agency" und "structure": ist der einzelne für sein schicksal verantwortlich oder die strukturellen umstände um ihn herum? für beide varianten gibt es gute und weniger gute gründe. diskussionen enden meistens frustrierend, wenn die parteien sich nicht über ihre unterschiedlichen "agency-structure"-standpunkte gewahr sind.

soviel vorweg. nun zu sarrazin. ich halte nicht sonderlich viel von seinen ansichten. das hat nichts damit zu tun, dass seine ansichten nicht politisch korrekt sind, oder dass er gegen mein gut-menschen-weltbild verstößt. ich finde, er reduziert ein komplexes thema auf einen populistischen kern. eine [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,700146,00.html]gelunge antwort auf sarrazins thesen hat yassin musharbash im spiegel [/URL]gegeben. es heißt, für jedes problem gibt es eine einfach lösung. und die ist, so ein bonmot von umberto eco, meistens die falsche. für integration gibt es keine einfachen antworten, dazu ist sie wie gesagt zu vielschichtig.

in debatten über "integrationsunwilligkeit" verweise ich gerne auf zwei beispiele:
deutsche, die im 18. jahrhundert auswanderten um dem "ruf der zarin" zu folgen, mussten sich von der russischen bevölkerung vorwerfen lassen, sie seien integrationsunwillig, da sie deutsche schulen bauten und nicht gewillt waren, die russische sprache zu erlernen. deutsche, die heute in die schweiz auswandern, sehen sich dem vorwurf ausgesetzt, die bedrohten den kern schweizerischer kultur.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »SenF_tari« (12.06.2010, 12:16)


92

12.06.2010, 12:15

Das "Nazi-Argument" kann man vorallem dann benutzen wenn Leute ohne irgendwelche Belege einzufordern Thesen akzeptieren, nur weil diese ihre kackbraunen Ressentiments bestätigen.

Das wird hier auf drei Seiten getan. Und es geht hier doch längst nicht mehr darum ob sich wer integrieren möchte oder nicht - es wird ohne jegliche Datenbasis die genetische Minderwertigkeit einer Gruppe propagiert.

Das ist einfach nur traurig .. und ja .. BESONDERS traurig wenn derartiges von Deutschen kommt.

93

12.06.2010, 12:24

Warum "BESONDERS traurig"?

94

12.06.2010, 12:24

naja das mit den deutschen in russland und schweiz ist was adneres. die inferiore kultur hat der superioren kultur zu weichen. unabhängig davon wer gast ist und wer nicht. immer dieser dumme relativismus

95

12.06.2010, 12:43

Zitat

boozo sagt das die nicht wollen, und dude argumentiert das es von unserer seite nicht richtig gemacht wird . das dude nicht besonders offen für logische zusammenhänge ist ist ja nicht neu, aber das ist nice ;-)
Ok ich habe mal wieder vergessen es so zu schreiben das so Leser wie Ramses nachvollziehen können das die Probleme nicht nur durch die pösen Einwanderer verursacht werden...

Die meisten Kurse sind so scheisse das die Leute verständlicherweise keinen Bock darauf haben da weiter sich hinzuschleppen. Ihr würdet da doch selber nicht hingehen. :rolleyes:

Hat einmal ein Träger bescheinigt das man erfolgreich so einen Kurs absolviert hat und deutsch spricht, wird kein Kurs mehr gefördert, durchdachte Sache wirklich. :respekt:

Dann sitzen diese Menschen bei den Kollegen am Tisch und betteln um einen guten, sinnvollen Deutschkurs, weil sie wissen das sie deutsch können müssen um einen Job zu bekommen aber nein die wollen ja alle nicht. :rolleyes:

Die Menschen die keinen Sinn mehr darin sehen deutsch zu lernen oder lesen und schreiben zu lernen sind meist 50-60 Jahre alt und haben bis sie krank wurden lange als Metalhelfer gearbeitet und da ist doch auch zu verstehen oder?

Wer nur sehen will das Leute scheisse sind, weil er etwas gegen sie hat, sei es durch persönliche negative Erfahrungen, dann sieht er immer nur die Fälle die scheisse laufen und schert dann halt alle über einen Kamm.

Wir sind halt alle nur Menschen.  8)

96

12.06.2010, 13:57

Seh ich auch so. Bei welchen Themen wird über Gutmenschen gejammert?

- Umweltschutz, "Climategate" gerade sehr tendy
- andere Menschen als minderwertig bezeichnen
- Sozialabbau
- Krieg
- Rache als Justizmassnahme

typische rechte Themen. Sowas in "Climategate" wird in USA erfunden, wenn ein Ölkonzern an bestimmte politische Organisationen herantritt und um Hilfe bittet, weil die bösen Umweltschützer-Gutmenschen ihnen zuviele Kosten verursachen oder verwehren in Alaska nach Öl zu bohren. Deutsche Konservative, von denen noch weniger selber denken können, übernehmen das einfach.

2. Merkmal ist, das Wort fällt immer, wenn sich der Agitator in der Minderheit fühlt und dazu merkt, was er verzapft, passt zwar zu seiner Ideologie, ist aber nicht logisch konsistent. Dann geht ihnen der Arsch auf Grundeis und sie stellen sich lieber ins Eckchen und weinen über Gutmenschen. :bounce:

97

12.06.2010, 14:00

Zitat

deutsche, die heute in die schweiz auswandern, sehen sich dem vorwurf ausgesetzt, die bedrohten den kern schweizerischer kultur.


Gilt nur für Deutsche, nicht für Schwaben :D :

SVP will Ba-Wü angliedern

edit: Tippfehler

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Menra« (12.06.2010, 14:01)


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99

12.06.2010, 17:36

Zitat

Vom Mittelalter direkt 500 Jahre in die Zukunft katapultieren, ich glaube da hätte jeder von uns Integrationsprobleme.


Die Personengruppe, die du hier ansprichst, sieht sich ganz und gar nicht im Mittelalter. Ganz im Gegenteil: Sie sehen sowohl ihre Familienstrukturen als auch ihre ethisch moralische Wertgebung der "westlichen" weit überlegen an. In deren Augen sind wir nichts weiter als mordende, geldgeile, perverse Gottlose, die einfach zu blöd sind, den wahren Sinn des Lebens zu erkennen.

100

12.06.2010, 17:57

Und was wollen sie dann hier? Uns bekehren?

102

12.06.2010, 18:27

Zitat

Unter den jugendlichen Gewalttätern Berlins ragt eine Gruppe dramatisch heraus: junge Libanesen.

Ihre Ideologie ist ein Islamismus, der den Westen verachtet - doch ihren Lebensunterhalt sichert die staatliche Wohlfahrt.

Seit mehr als drei Jahren beschäftigen sich die Ermittler einer Spezialabteilung der Berliner Staatsanwaltschaft mit den kriminellen Karrieren junger Täter. Es sind, von Ausnahmen abgesehen, männliche Jugendliche, die immer wieder auffallen - trotz sinkender Jugendkriminalität. Sie werden immer brutaler, mit den erzieherischen Maßnahmen, die das Jugendstrafrecht vorsieht, sind sie offensichtlich nur selten zu beeindrucken.
Zwischen siebzig und achtzig Prozent dieser Jungen sind in Migrantenfamilien aufgewachsen, fast immer sind ihre Schulkarrieren katastrophal verlaufen, die Eltern für staatliche Hilfe unerreichbar und die jungen Schläger, Dealer, Räuber voller Verachtung für deutsche Institutionen, ob Polizei, Schule, Gericht.
Am auffälligsten unter diesen Tätern sind die arabisch-libanesischen Jugendlichen: Mit oder ohne deutschen Pass stellen sie inzwischen 44 Prozent der sogenannten Intensivtäter.

In Berlin leben aber nur etwa 50.000 Migranten aus arabischen Ländern, zwei Drittel davon stammen aus dem Libanon oder sind aus der Türkei über den Libanon nach Deutschland gekommen; neben Libanesen vor allem Palästinenser und die Mhallamiye-Kurden. Letztere tauchen besonders häufig in der Intensivtäter-Kartei auf. Im Vergleich mit der etwa dreimal so großen türkischstämmigen Gruppe in Berlin, aus deren Mitte allerdings jeder dritte junge Intensivtäter kommt, sind sie eine relativ kleine, aber hochproblematische Gruppe (siehe auch: „Intensivtäter“ sind zumeist ausländische Männer).

Etwas läuft grundlegend schief Obwohl diese beunruhigenden Fakten nicht nur Staatsanwälten, Richtern und Kriminalisten auffallen müssten, kreist die Debatte über Integration und Desintegration stets nur um die ewig gleichen Punkte, wird früher Kindergartenbesuch empfohlen und ein Sprachkurs oder die Abschaffung der Hauptschule, ein Boxtraining oder „Freizeitarrest“, was immer das sei. Die Intensivtäter erregen noch öffentliche Aufmerksamkeit, die Gewaltstatistiken der Schulen und der Polizei schon weniger, obwohl sie das gleiche Bild zeigen: In der zweiten Generation dieser Flüchtlingskinder, die etwa zur Hälfte eingebürgert sind und vor allem Mütter mit deutschem Pass haben, läuft etwas grundlegend schief. Über die Verhältnisse, in denen diese früh Gescheiterten aufwachsen, wird eigentlich nie gesprochen. Die Mehrzahl der Berliner Libanon-Flüchtlinge hat eine Arbeitserlaubnis, aber fast alle sind ohne Arbeit. Sie leben in großen Sippenverbänden, traditioneller als es heute im Herkunftsland üblich ist, von staatlicher Wohlfahrt. Das Einkommen, das sie erzielen könnten, hätten sie Arbeit, würde diese Transferleistungen kaum übersteigen. Aber es ist mehr, als ein Professor in Beirut je verdienen könnte, sagt der Politologe Ralph Ghadban. Und so suchen sie nicht nach Arbeit, es sei denn schwarz.

Ghadban stammt selbst aus dem Libanon, hat Philosophie, Islam- und Politikwissenschaften studiert und zehn Jahre beim Diakonischen Werk arabische Berliner beraten. Er hat Studien vorgelegt, die außerordentlich genau die Absonderung von Zuwanderern beschreiben, er geht auf das Aufnahmeland ein und auf den Einfluss der kulturellen und religiösen Tradition, schließlich der Islamisierung, die den Familienoberhäuptern die Legitimation für ihre gegen jede Integration gerichtete Lebensweise lieferte („Die Libanon-Flüchtlinge in Berlin - Zur Integration ethnischer Minderheiten“, Verlag Das Arabische Buch). Es ist die Beschreibung einer Parallelgesellschaft, die sich nach Ghadban schon in den neunziger Jahren etabliert hat. Nur hoffte er damals noch, dass sich der Trend aufhalten ließe, wenn die zweite Generation vor der Wahl stünde, den Weg der Eltern beizubehalten oder auszubrechen. Doch die separate Gemeinschaft hat sich stabilisiert, sie verachten die Deutschen, die sie für sittlich verkommen halten. Der Islamismus, die ideologische Konstellation, so Ghadban, sprenge die letzten Brücken.


nur zu gut, dass dude wie immer mal einen auf der arbeit hat, der das problem genauuuuu kennt

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103

13.06.2010, 10:59

Zitat

Und was wollen sie dann hier? Uns bekehren?


Wenn ich mich recht erinnere, haben wir deren Eltern und Großeltern eingeladen...

Missionierung kennt der Islam nicht - der kennt nur Da'ua

104

13.06.2010, 11:29

ist doch defacto das selbe. Und bei den Praktiken das zu tun stehen sie den Christen aus dem Mittelalter in nichts nach :rolleyes:

105

13.06.2010, 16:16

Nur gut das Boozi einen Artikel qoutet der besagt das es eine Minderheit ist, also Sarazin wiederlegt der ja die Ansicht vetritt dass alle Migranten Probleme verursachen.  8)

106

13.06.2010, 16:26

Zitat

Original von Randy Hicky
Nur gut das Boozi einen Artikel qoutet der besagt das es eine Minderheit ist, also Sarazin wiederlegt der ja die Ansicht vetritt dass alle Migranten Probleme verursachen.  8)

So ein Quatsch, Sarrazin hat auch die Verteilung gemeint. Er ist im Vorstand des Bundesbank und hat schon ein Mindestmaß an mathematischem Wissen. Ihm etwas anderes zu unterstellen ist einfach nur polemisch.

Man müsste schon extrem beschränkt sein, um eine "für alle" Aussage zu treffen... vor allem bei einigen Millionen Individuen.

107

13.06.2010, 17:55

Er blubbert immer von den Türken, den Arabern, den Afrikanern er meint alle, diese Einwanderer stellen auch meist die grössten Gruppe der Einwanderer.

108

13.06.2010, 20:00

ist zwar alt, aber zu treffend um unwiederholt zu bleiben
http://www.acapela.tv/Cartoon-126703083_…2ab70fccb-5-4-2

110

16.06.2010, 12:50

"Muslimische Kinder sind häufiger Opfer elterlicher Gewalt"

Wenn ich sowas lese... :rolleyes:. Der verwechselt mal wieder ein Vollpfosten Tradition mit Religion

111

16.06.2010, 12:54

y max arabische kultur (Y)

112

16.06.2010, 13:08

Zitat

Original von kOa_Borgg
"Muslimische Kinder sind häufiger Opfer elterlicher Gewalt"

Wenn ich sowas lese... :rolleyes:. Der verwechselt mal wieder ein Vollpfosten Tradition mit Religion

Das ist ja trotzdem nicht falsch, wenn arabische Kinder häufiger Opfer von häuslicher Gewalt werden und die Araber überproportional Muslime sind.

Vielleicht hat er auch wirklich Muslime gemeint und wollte auf bestimmte Aspekte in deren Religion abstellen.

113

16.06.2010, 13:46

Also Worf, dass man gerade dir das jetzt nochmal erklären muss wundert mich aber schon. Mach am besten mal einen Querschnitt über Bildung / Herkunft usw von allen Moslems in D. Ich glaube nicht, dass der Islam hier das bestimmende Element ist. Ich weiß ja nicht wie viel Moslems du so kennst. Aber offenbar sind es nicht viele :rolleyes:

114

16.06.2010, 13:52

Ich denke ja auch eher, dass es andere Faktoren sind... die eben Sarazzin auch genannt hat.

115

16.06.2010, 15:42

ist ja eigentlich 'n thema von '06
http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Lynn
http://www.geschichteinchronologie.ch/we…uropa-2006.html

btw, warum braucht man einen schein für's führen eines autos, aber nicht zur erziehung eines kindes ?

nb, es gab mal 'ne witzige statistik zur abnahme der analphabetenquote in serbien im bezug zur auswanderung nach westeuropa (zzt der balkankriege). find ich leider nicht mehr.

116

16.06.2010, 16:56

Zitat

Original von TID_geRIPpe
btw, warum braucht man einen schein für's führen eines autos, aber nicht zur erziehung eines kindes ?


Weil die Menschen die Illusion mögen, dass Erziehung (im Sinne einer absichtlichen Manipulation des Kindes) persönliche Freiheit ist.

Alex_Lev

Erleuchteter

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Wohnort: Odenthal

Beruf: ger

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117

16.06.2010, 20:59

Zitat

Original von pitt82

Zitat

Original von TID_geRIPpe
btw, warum braucht man einen schein für's führen eines autos, aber nicht zur erziehung eines kindes ?


Weil die Menschen die Illusion mögen, dass Erziehung (im Sinne einer absichtlichen Manipulation des Kindes) persönliche Freiheit ist.

was willste machen, wenn jmd schwanger wird? die frau muss den erziehungs-führerschein machen oder kriegt das kind wegbekommen? und was machste mit dem kind, falls die frau den schein nicht besteht? was für ne dumme idee

118

16.06.2010, 22:11

Du hast mich nicht verstanden. Ich fordere keinen Erziehungführerschein. Im Gegenteil .. ich bin mittlerweile gegen jegliche Erziehung im oben genannten Sinne.

119

20.06.2010, 12:46

Sagt mal, ist das hier von den Angaben korrekt, oder ist das nur Propaganda ? :/

120

20.06.2010, 12:59

nice vid, hat mich auf jeden fall zum lachen gebracht :D