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Finanzkrise: Marx hat recht
Eines aber ist sicher: In der Summe zahlt sich das Risiko aus. Die Formel dafür ist verrückt: Je freier und deregulierter das Finanzkapital sich bewegen kann, um so häufiger ist die Wahrscheinlichkeit von Krisen. Das haben die Verächter des Marktes richtig beobachtet. Was sie freilich ignorieren: Der Lohn des Risikos heißt Wachstum. Je offener die Finanzmärkte, desto mehr wächst der Wohlstand. Selbst Schwellenländer wie Thailand, das von Finanzkrisen besonders gebeutelt wurde, wären heute schlechter dran, hätten sie - wie Indien über lange Zeit - diese Krisen vermieden und sich protektionistisch eingeigelt. Darüber sollten sich all jene im Klaren sein, die jetzt besonders laut im Chor der Finanzmarktregulierer singen.
Eine Wirtschaftsordnung, welche die Finanzmärkte eng an die Kandare nimmt, ist nicht nur denkbar, sondern auch Geschichte. Die Amerikaner haben als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise das Kapital streng kontrolliert mit der Folge, dass das Wachstumspotential deutlich schrumpfte. Der Sozialismus war noch konsequenter: Spekulationskrisen gab es in der DDR keine; Wohlstand indessen auch nicht. Gewiss kann jetzt nicht weitergewurstelt werden wie bisher. Wenn freilich nichts als Regulierung, Staatskontrolle und Beschränkungen des Börsenhandels dabei herauskommt, wird der Schaden langfristig womöglich noch größer werden.
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Original von AtroX_Worf
Ein zweiter Punkt ist teils technischer Natur: Seit Freitag sind Leerverkäufe (short selling) verboten. Dies wird direkten Einfluß auf die Preisbestimmung von Optionen haben, nur mit der Put-Call-Parity als Substitut geht es nicht. Da kommt noch was auf uns zu... zum Glück nur für einen sehr begrenzten Bereich.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BrettvormKopf« (21.09.2008, 13:41)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »BrettvormKopf« (21.09.2008, 14:26)
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Original von AtroX_Worf
Verächter des Marktes richtig beobachtet. Was sie freilich ignorieren: Der Lohn des Risikos heißt Wachstum. Je offener die Finanzmärkte, desto mehr wächst der Wohlstand. Selbst Schwellenländer wie Thailand, das von Finanzkrisen besonders gebeutelt wurde, wären heute schlechter dran, hätten sie - wie
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (22.09.2008, 09:41)
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Original von MaxPower
Oder was sagst du dazu, dass jmd. ein Unternehmen kauft, es zerschlaegt, Leute entlaesst und die meisten Teile dann nach einer Weile pleite gehen weil aus Kostengruenden nicht langfristig gewirtschaftet werden konnte?
Was genau sagst du dazu?
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Original von Duke_Luke
Zunächst einmal glaube ich an den effizienten Markt. Ein Unternehmen, welches als Ganzes nicht den Wert seiner Einzelteile widerspiegelt, hat irgendein Problem.
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Original von Duke_Luke
Zu guter letzt erlaube mir noch einen Hinweis auf die aktuelle Stimmung bzgl. der Finanzkatastrophe: Ich selbst war in der ABS-Abteilung einer deutschen Bank tätig. Das was jetzt passiert ist, war mit Sicherheit nicht vorher zu sehen. Zu glauben, es wäre in irgendeiner Art und Weise von der Elite gesteuert ist wahnsinnig.
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Original von kOa_Borgg
Gab da vor lange Zeit mal einen sehr ausführlichen Spiegelartikel (nein ich such den jetzt nicht raus). Da haben die so Finanzheinis aus Frankfurt interviewt. Die haben genau DAS was jetzt passiert ist angekündigt.
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Original von GEC|Bats
Njo warum hast du es dann nicht ausgenutzt um auch davon zu profitieren? Selber schuld ^^
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Original von Duke_Luke
Spekulationsblasen entstehen durch Finanzkonstrukte welche in sich zusammenbrechen. Welche Finanzkonstrukte sind denn im Jahre 2000 zusammen gebrochen?
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Original von Duke_Luke
Zunächst einmal glaube ich an den effizienten Markt. Ein Unternehmen, welches als Ganzes nicht den Wert seiner Einzelteile widerspiegelt, hat irgendein Problem.
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