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3 511

21.12.2010, 20:20

Da die Spätaussiedler nicht als Ausländer erfasst werden, aber trotzdem immigriert sind: der Vollständigkeit halber: zwischen 1950 und 2005 : 4.48 Millionen.

3 512

22.12.2010, 20:04

der Mappus grad in der tagesschau:

Zitat

Ich habe zu keinem Zeitpunkt...


wie ich grad an Bill denken musste :respekt:

3 513

22.12.2010, 20:08

Bill hatte ja auch nie Sex mit Lewinski, sie hatte ihm nur mündlich einige Gefallen getan...

3 514

22.12.2010, 20:32

Mappus hat ja auch nix direkt angeordnet - und wenn dann auch nur mündlich :rolleyes:

3 515

22.12.2010, 20:35

is wohl schon ne Weile her aber:

"Ich würde jetzt mal tippen: 6000 Euro."

Silvana Koch-Mehrin, FDP-Politikerin, auf die Frage, um wie viel die Schulden Deutschlands in 90 Minuten steigen (richtige Antwort: etwa 20 Millionen Euro).

LOL :bounce: :stupid:

Aber nee, liegt alles nur am Westerwelle, dass die FDP so scheisse ist.

3 516

23.12.2010, 21:37

gerade gelesen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale…,736364,00.html
http://www.frank-schaeffler.de/aktuell/1244

Etwas fies vom Spiegel, dass sie wohl auch Euro-Kritiker, die wieder die DM wollen mitreinpacken. Aber das Thema hat es in sich. Lässt man mal das Propaganda-Gedöns von wegen, was liberaal is weg, bleibt wirklich die Frage, warum wir für faule Kredite - vielfach absichtlich in vollem Wissen, dass es nicht gut gehen kann, getätigt - zahlen sollen?

Seine Sichtweise ist damit ganz anders als die von Worf, der ja nie irgendwelche Übeltäter ausmachen konnte in der Bankenkrise, sondern von Systemfehlern erzählt hat, die einfach so vom Himmel gefallen sind. Worf konnte und wollte ja ums Verrecken nicht darauf eingehen, wer an der Bankenkrise Schuld ist. Bzw. meinte er, es seien die Kunden gewesen, die zu dumm waren, und nicht die Banker und Finanzpolitiker, die sie betrogen haben. Ist natürlich auch nie Art "Freie Marktwirtschaft". Wenn du betrogen wirst, bist du selberschuld, weil du betrogen wurdest. Darwin. :bounce:

3 517

30.12.2010, 18:56

Wie heisst die Trulla aus BW noch einmal die ist noch peinlicher, dann fällt mir spontan noch Niebel ein und der Typ der meistens bei Anne Will in der Talk Show sitzt.

Denke die Tage von Guido sind gezählt :bounce: , bin einmal gespannt wann sich die FDP selbst reinigt.

Pannen FDP

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FunBeatle« (30.12.2010, 18:58)


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3 518

18.01.2011, 11:43

Worf die Lust verloren ?

3 519

18.01.2011, 13:27

Weniger Zeit und letztens teils etwas triviale Themen.

Aber gibt aktuell wirklich wieder was:

Zitat

Wolfgang Clement: Das autoritäre Gen der Grünen
Es sei, so ließ Geißler bei dieser Gelegenheit wie schon andere vor ihm das Totenglöcklein für die FDP erklingen, "nicht sehr intelligent, wenn die Union sich nur auf einen Koalitionspartner festlegt, der am Dahinsiechen ist und den es vielleicht bald gar nicht mehr gibt". Die "neue FDP", das seien heute eben die Grünen.

Bevor aus solchen Fehleinschätzungen tatsächliche Politik wird, sei gewarnt: Es gibt unter den demokratischen, also nicht auf kommunistischen oder sonstigen Abwegen sich bewegenden Parteien unseres Landes keine, die staatsgläubiger, fortschritts-, wissenschafts- und technikfeindlicher wäre als die Grünen.
...
Aus der "green economy"-Politik der Grünen, die inzwischen leider nicht mehr nur von der SPD, sondern jedenfalls zu Teilen auch von der Union adaptiert wird, ist inzwischen der umfassendste und teuerste staatliche Regulierungs- und Subventionsfall der deutschen Politik geworden. Krassestes Exempel ist derzeit die Förderung der Photovoltaik durch eine von allen Haushalten zu bezahlende Einspeisevergütung, die in ihrer finanziellen Dimension und ihrer mageren Wirkung einmalig auf der Welt ist und den Vorwurf der Verschleuderung von Volksvermögen rechtfertigt.

Es sei nicht die Aufgabe der Politik "zu bestimmen, welche Produkte wir morgen brauchen", sagt Özdemir. Das ist richtig. Aber er fügte leider nicht hinzu, dass es auch nicht Aufgabe der Politik ist zu bestimmen, welche technischen Verfahren eingesetzt und entwickelt werden, um den Ressourcenverbrauch vom Wachstum abzukoppeln. Das aber tun die Grünen mit ihrem lobbymäßigen Eintreten für Wind-, Sonnen- und Biomasseenergie.
...
In Hessen haben die Grünen vor Jahr und Tag die Entwicklung und Produktion von humanem Insulin durch die damals noch existente Höchst AG blockiert und verhindert. Heute gehen sie mit gleicher Rigorosität wie damals gegen die "rote" gegen die "grüne Gentechnologie" vor. Versuchsfelder deutscher Genforscher kann man inzwischen in den USA besichtigen.


Ähnlich ist auch der Artiklel von Jan Fleischhauer (Unter Linken), der diesen Artikel apssend nach seiner Teilnahme bei Anne Will veröffentlicht:

Zitat

[URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,739785,00.html#ref=rss]Warum Grün nicht das neue Gelb ist[/URL]
So weit mit dem Wort von der "neuen FDP" allerdings auch weltanschauliche Übereinstimmungen gemeint sind, könnte nichts von der Wirklichkeit weiter entfernt sein. Tatsächlich sind die Grünen in ihrem Wesenskern das genaue Gegenstück zu einer liberalen Partei. Von den fünf im Bundestag vertretenen politischen Organisationen ist die FDP heute die einzige, die nicht links ist, weil sie sich einen Rest gesunder Staatsskepsis bewahrt hat. In ihr lebt noch der Gedanke fort, dass der Griff in die Tasche der Bürger zu begründen ist, nicht umgekehrt die Abstinenz davon.

Die Grünen hingegen sind ganz und gar Partei des öffentlichen Dienstes, er bildet ihr eigentliches Rückgrat, daher auch die ausufernden Sozialprogramme in ihrem Forderungskatalog, die ja nicht nur den Bedürftigen zugutekommen, sondern mindestens ebenso verlässlich den Agenten des Sozialstaats, die diese Programme exekutieren. Ihre treueste Anhängerschaft hat die Ökopartei traditionell neben der BAT-Boheme in den Betreuungsberufen, also dem kaum noch zu überschauenden Heer der Sozialarbeiter und psychologisch geschulten Fachkräfte, die von den sozialstaatlichen Reparaturaufträgen leben.

Eigentlich kann man beiden Artikeln nicht mehr viel hinzufügen. Ich versuche trotzdem ncoh ein paar Gedanken zu ergänzen.

Die Grünen sind einfach normativ, bei ihnen kann man wieder ein "Richtig" und ein "Falsch" finden, ein gut und böse. Generell sind Industriebetriebe böse, außer, sie stellen Elektroautos oder Windmühlen her. Der Strom für die Elektroautos muss natürlich aus nachwachsenden Rohstoffen kommen - und da deren Kosten eventuell die Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel anheben und damit Hunger in den ärmsten Ländern unserer Welt verursachen könnten, sollten wir da mit großen Transferzahlungen helfen. Das ist ja wohl das Grüne Konzept.

Das grüne Konzept ist meilenweit von einem liberalen Konzept entfernt. Die Grünen wissen immer schon was gut ist (grün!). Ihnen fehlt es allerdings an der Toleranz auch andere Anschauungen und Lebensweisen leben zu lassen, sie wollen den Staat Vorgaben für all seine Bürger machen lassen, um diese nach einem Lebensstil dem grünen Ideal entsprechend zu "ermutigen" bzw. zu zwingen.

Fortschritt existiert für die Grünen (in Deutschland) wohl auch nur im dem ökologischen Bereich. Umweltschutz wird in unser immer laizistischeren Gesellschaft zu einer Art Eratzreligion, die statistisch weit nicht eindeutigen Ergebnisse des "Klimawandels" werden als Tatsachen und Weltuntergangsszenarien verkauft. Für Umweltschutz kann man schließlich immer sein, dies appelliert auch so passend an die sehr deutsche Liebe zum Wald und neuerdings vielleicht zu einem gewissen Pantheismus.

Fortschritt in "roter" oder "grüner" Biotechnologie wird von den Grünen, quasi in einer Allianz mit der christlich-konservativen Union, verhindert. Wo in den USA unter Bush eine klar religiös motivierte Ablehnungshaltung stand, ist es in Deutschland das bedienen eines Konservatismus in der Bevölkerung. Mit den Grünen findet man in Deutschland eine zweite (dritte, wenn man CSU extra zählt) Partei, welche als Kern das Bewahren hat. An Stelle des unterschwelligen nationalen Patriotismus der Union tritt eine "Weltgemeinschaft", im Umweltschutz vereint.
Da leider die SPD seit den 1980ern sich auch von einer progressiven zu einer Besitzstandswahrungspartei entwickelt hat, reagiert die deutsche Öffentlichkeit insgesamt mit Zukunftsängsten und einer allgemeinen Technik- und Fortschrittsfeindlichkeit. Aber gerade das Gegenteil, der Schub in den Naturwissenschaften und die vielen Bastler und Tüftler mit der Erfindung des Otto/Dieselmotors, dem Fernseher etc. hat unseren deutschen Wohlstand begründet, auch wieder nach dem 2. Weltkrieg.

Ein generell fortschrittsskeptisches Land, welches sich in großen neuen Forschungsfeldern wie der Biotechnolgie selbst beschneidet und einseitig politisch "nur" ökologische Technologien fördert wird in der Welt wohl nicht diesen hohen relativen Wohlstand halten können, den Deutschland aktuell besitzt.

3 520

18.01.2011, 14:08

Zitat

FAZ: Nordrhein-Westfalen - Verfassungsgerichtshof untersagt rot-grünen Haushalt
Der nordrhein-westfälische Verfassungsgerichtshof hat den rot-grünen Nachtragshaushalt 2010 gekippt. Wie das Gericht am Dienstag in Münster mitteilte, wurde der Landesregierung „durch einstweilige Anordnung der Vollzug des Nachtragshaushaltsgesetzes 2010 untersagt“. Das Urteil könnte weitreichende Folgen haben. Denkbar sind auch Neuwahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland.

bzw. [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,740134,00.html]Spiegel-Online: Rot-grüne Regierung - Verfassungsgericht kippt Haushalt in NRW[/URL]

Wie geil ist das denn? Man kann also doch nicht so einfach so viele neue Schulden machen. Mal die Begründuing abwarten... :D

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (18.01.2011, 14:08)


3 521

19.01.2011, 19:00

Hat jemand letztens Beckman gesehen, Guido war zu Besuch !
Dass muß man Guido lassen er stellt sich immer, doch irgendwie ist es schon krankhaft wie jegliche Kritik an ihm abprallt. :rolleyes:

Was ist nur aus der FDP geworden ?( , wenn Guido nicht selber erkennt dass es Zeit ist zu gehen, dann muß man ihn eben raustragen :evil:

3 522

19.01.2011, 19:22

Zitat

Original von FunBeatle
Hat jemand letztens Beckman gesehen, Guido war zu Besuch !
Dass muß man Guido lassen er stellt sich immer, doch irgendwie ist es schon krankhaft wie jegliche Kritik an ihm abprallt. :rolleyes:

Also die Kritik bei Beckmann war ja aber auch sinnlos. Ich finde Guido hat sich ganz gut präsentiert.

3 523

19.01.2011, 19:39

Das kann nich dein ernst sein. Er hat ungefähr 20 Einladungen bekommen zu sagen, dass er auch mal einen kleinen Fehler macht und er behaart einfach Stur auf seiner Meinung. Das ist doch total unmöglich. "ich schaue nicht zurück"

Ich hab gerade neulich überlegt, wenn die FDP wirklich liberal wäre und das auch auf alle Themen ausweiten würde, also wegkommen von ihrem Wirtschaftskonservativen hin zu Gesamtliberal, dann würde ich sie auch wählen, dann wären sie wieder eine echte Alternative. Gerade auch die 3 jungen Nachwuchsleute gefallen mir ziemlich gut. Bei jungen Menschen geh ich noch mehr davon aus, dass sie Ideen und Ideale haben und diese auch umsetzen möchten.

Juzam

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3 524

19.01.2011, 19:44

ich fand auch, dass er mit der speziellen art von beckmann recht gut umgegangen ist ;)

3 525

19.01.2011, 20:22

Zitat

Original von Zecher_Falcon__
Das kann nich dein ernst sein. Er hat ungefähr 20 Einladungen bekommen zu sagen, dass er auch mal einen kleinen Fehler macht und er behaart einfach Stur auf seiner Meinung. Das ist doch total unmöglich. "ich schaue nicht zurück"

Beckmann hat beispielsweise das Zitat zur spätrömischen Dekandenz auch falsch widergegeben. Westerwelle sagte: "Wer dem Volk anstrengungslosen Wohlstand verspricht, lädt zu spätrömischer Dekadenz ein." Dieses Zitat richtet sich also gegen diejenigen aus der SPD und den Grünen, welche das Bundesverfassungsgerichtsurteil zu Hartz-IV nur als Erhöhung interpretiert hatten. Das Bundesverfassungsgericht hatte ncihts zur Erhöhung gesagt, sondern nur die Art der Erhebung (aus rot-grünen Zeiten) für nicht verfassungskonform erklärt. Anstatt über die neue Methode zu diskutieren wurde nur über höhere Sätze diskutiert - und zwar losgelöst vom Alltag der Geringverdiener. Dabei werden inD eutschland Hartz-IV-Sätze nicht politisch festgelegt, sondern sie orientieren sich, mehr oder weniger detailiert ausgeführt, am Bedarf. Dieser wird aus dem Ausgabeverhalten der vergleichbaren arbeitenden Bevölkerung gewonnen.
Vor diesem Hintergrund muss jede Diskussion um Hartz-IV-Sätze auch eine Diskussion über den Realkonsum im unteren Lohnbereich sein. Wenn Politiker sich davon entkoppeln und einfach eine Diskussion über die Höhe von Sozialsätzen ohne diese Verbindung anstoßen, so ist solch ein verantwortungsloses Verhalten zu kritisieren.
Wenn diese Politiker aus reiner politischen Opportunität also nur auf die Verteilungsseite schauen und die Wechselwirkungen ausblenden, dann kann man dies mit spätrömischer Dekandenz vergleichen. Die Verteilung des Wohlstandes war da auch abgekoppelt von der Erwirtschaftung des Wohlstandes. Darin sind ja nicht die Erwirtschafter Schuld, sondern die Verteiler. ;)

Beckmann fragt natürlich so, als ob Westerwelle den Hartz-IV-Beziehern selbst spätrömische Dekandenz vorgeworfen hätte. Dies ist zwar das Medienecho, aber de facto war es nie so. Wie soll Westerwelle sich für etwas entschuldigen, was er nicht getan hat? Er könnte nur zur üblichen Politikerfloskel greifen und sagen, es wäre "schlecht kommuniziert" wurden. Aber letztlich hat man als Politiker nicht sonderlich viel Einfluß auf solche dynamischen Medienprozesse und deren Einfluß. Pro Woche gibt es hunderte bunte Vergleiche, aber nur einige wenige erwecken solch ein Medieninteresse. Dies könnte man ex ante auch nicht schätzen. Man kennt lediglich so eine Art Skalenverhalten, d.h. die meisten Vergleiche werden nicht beachtet und einige erreichen ein breites Medienecho. Wenn man sich etwas mit nicht-linearen System und Skaleninvarianz etc. beschäftigt, dann erkennt man wie wenig Einfluß man auf solche Prozesse haben kann. Es ist da übrigens auch recht unerheblich, was genau gesagt wurde und was nicht - es interessiert letztlich auch die Mehrheit nicht mehr. Dies ist ja genau der Punkt, welcher erst die nicht-lineare Komponente bereitstellt, damit es zu solch einem Verhalten kommen kann.

Da du nun auch Wirtschaftswissenschaften studierst, hast du dich schon einmal mit solchen Theorien befassen können? Im übrigen kann man mit ihnen auch sehr gut Crashs auf Finanzmärkten erklären!

Zitat

Original von Zecher_Falcon__
Ich hab gerade neulich überlegt, wenn die FDP wirklich liberal wäre und das auch auf alle Themen ausweiten würde, also wegkommen von ihrem Wirtschaftskonservativen hin zu Gesamtliberal, dann würde ich sie auch wählen, dann wären sie wieder eine echte Alternative. Gerade auch die 3 jungen Nachwuchsleute gefallen mir ziemlich gut. Bei jungen Menschen geh ich noch mehr davon aus, dass sie Ideen und Ideale haben und diese auch umsetzen möchten.

Aber Idelae sollten nicht dazu führen, dass man sie in der Regierung umgesetzt sehen möchte und dann allen anderen Vorgeschireben wird, dass diese gefälligst auch nach den eigenen Idealen zu leben haben. Genau dies sehe ich aktuelle bei den Grünen, weswegen sie auch keine wirklich liberale Partei sind. Wirklich Liberalen ist klar, dass sie ihre individuellen konkreten Vorstellungen möglichst nciht hart durchsetzen sondern nur den Rahmen schaffen, in welchem sie individuell erreicht werden können.

Was du Wirtschaftskonservativ nennst, das nenne ich eien Voraussetzung für Gesamtliberalität. Man kann nicht in allen möglichen gesellschaftlichen Themenbereichen Liberal sein, aber die Menschen in der Wirtschaft Überregulieren und ihnen da den Spielraum nehmen. Da die Wirtschaft eine solch große Lenkungswikrung auf alle anderen Bereiche hat, kann ihmo eine liberale Gesamtgesellschaft nur mit einer gleichzeitig liberalen Wirtschaft einhergehen. Ansonsten ist man wieder bei Entfernungspauschale und Vorrangeinspeisung von regenerativen Energie etc., d.h. es wird bewußt auf eine staatliche Lenkungwirkuing gesetzt und damit wird wohlfeiles Verhalten honoriert und von der herrschenden Doktrin abweichendes Verhalten sanktioniert. Dies kann nicht liberal sein!

3 526

19.01.2011, 21:45

ich finde trotzdem der Vergleich mit der spätrömischen Geschichte offenbart wenn überhaupt profunde Wissenslücken. Es ist ja nicht so, dass Rom an der Dekandenz seiner Bürger gescheitert ist. Ursachen waren unter anderem die hereinbrechenden Völkerstämme (Hunnen, Goten, Vandalen) ect. verbunden mit langen Bürgerkriegen und Seuchen.

Die Oströmer waren sicher nicht weniger oder mehr dekadent als die Weströmer und trotzdem ist Byzanz noch 1000 Jahre bestehen geblieben. Und das unter noch teils widrigeren Umständen, über Jahrzehnte ganz allein gegen das gesamte damalige islamische Reich.

Wie mans auch dreht und wendet, der Mann wußte ganz offenbar nicht, wovon er sprach...

3 527

19.01.2011, 22:13

Zitat

Original von Ede G
gerade gelesen:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziale…,736364,00.html
http://www.frank-schaeffler.de/aktuell/1244

Etwas fies vom Spiegel, dass sie wohl auch Euro-Kritiker, die wieder die DM wollen mitreinpacken. Aber das Thema hat es in sich. Lässt man mal das Propaganda-Gedöns von wegen, was liberaal is weg, bleibt wirklich die Frage, warum wir für faule Kredite - vielfach absichtlich in vollem Wissen, dass es nicht gut gehen kann, getätigt - zahlen sollen?

Seine Sichtweise ist damit ganz anders als die von Worf, der ja nie irgendwelche Übeltäter ausmachen konnte in der Bankenkrise, sondern von Systemfehlern erzählt hat, die einfach so vom Himmel gefallen sind. Worf konnte und wollte ja ums Verrecken nicht darauf eingehen, wer an der Bankenkrise Schuld ist. Bzw. meinte er, es seien die Kunden gewesen, die zu dumm waren, und nicht die Banker und Finanzpolitiker, die sie betrogen haben. Ist natürlich auch nie Art "Freie Marktwirtschaft". Wenn du betrogen wirst, bist du selberschuld, weil du betrogen wurdest. Darwin. :bounce:


Wer den Euro kritisiert, dem ist wohl gar nicht mehr zu helfen. Einfachstes Argument: Es sollte ja auch dem größten Hinterwäldler nicht verschlossen geblieben sein, wie handels-/exportabhängig die deutsche Volkswirtschaft ist.

Wenn ich nun einmal einen Blick auf die Zahlen von 2008 zu den größten Handelspartnern Deutschlands werfe:
http://www.bpb.de/wissen/6UIV8O,0,0,Handelspartner.html

"Mehr als 61 Prozent des deutschen Außenhandelsumsatzes (Ausfuhren plus Einfuhren) wurden im Jahr 2008 mit den Ländern der EU erzielt." Wenn man UK rausrechnet, sollten immer noch in etwa 50% des Außenhandelsumsatzes vom Handel mit anderen Euro-Nationen stammen.
Nicht auszudenken, was hier geschehen würde, wenn man wieder die eigene Währung inklusive aller Währungsschwankungen mit allen Vor- und Nachteilen einbringen würde. Bisher hat Deutschland wohl vom Euro mehr profitiert als umgekehrt.

3 528

19.01.2011, 22:46

Zitat

[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,740316,00.html]Spiegel-Online: Frauenquote - Von der Leyen stellt Macho-Firmen Ultimatum[/URL]
"Angesichts der nur mit der Lupe erkennbaren Fortschritte der vergangenen zehn Jahre schließe ich eine gesetzliche Regelung über einen Mindestanteil von Frauen in Führungspositionen von Unternehmen nicht mehr aus", sagte von der Leyen dem manager magazin. Die einzige Alternative zur gesetzlichen Quote bestehe in einer zügigen, "verbindlichen" und "öffentlich nachvollziehbaren" Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft zu mehr Frauen in Führungspositionen.

Von der Leyen gab auch gleich eine Mindestanforderung an eine solche Selbstverpflichtung vor: "Unter 25 bis 30 Prozent Frauenanteil in Führungspositionen würde ich gar nicht anfangen zu verhandeln", sagte sie. Das Entscheidende sei aber der Zeitraum für die Umsetzung. "Ich sage mal: Es sollten weniger Jahre sein, als meine Hand Finger hat", erklärte von der Leyen.

OMFG

3 529

19.01.2011, 23:37

von der Leyen ist, seitdem Schäuble nicht mehr Innenminister ist mein größtes Hassobjekt in der deutschen Politik, ich versteh nicht wie die soviele Fans haben kann.

3 530

20.01.2011, 02:27

Zitat

Original von Gottesschaf
"Mehr als 61 Prozent des deutschen Außenhandelsumsatzes (Ausfuhren plus Einfuhren) wurden im Jahr 2008 mit den Ländern der EU erzielt." Wenn man UK rausrechnet, sollten immer noch in etwa 50% des Außenhandelsumsatzes vom Handel mit anderen Euro-Nationen stammen.
Nicht auszudenken, was hier geschehen würde, wenn man wieder die eigene Währung inklusive aller Währungsschwankungen mit allen Vor- und Nachteilen einbringen würde. Bisher hat Deutschland wohl vom Euro mehr profitiert als umgekehrt.


Du verwechselst da deutsche Unternehmen mit Deutschland. Es gibt mehr als Unternehmen die exportieren in Deutschland. Den Leuten würde es besser gehen, wenn der Euro (oder eine andere Währung) im fairen Verhältnis wäre. (das bedeutet in dem Fall, dass der Euro oder eine andere Währung aufgewertet werden müsste). Dadurch würde sich die Wohlfahrt im Land durchaus erhöhen, wieviele Jobs dann wegfallen müsste man beobachten, aber ich denke nicht, dass die Firmen dadurch nicht mehr konkurrenzfähig wären.

Ich hasse ehrlich gesagt diese Meinung, dass eine schwach oder weiche Währung so toll ist für Deutschland, das ist einfach viel zu kurz gedacht.

@Frauenquote, da könnte die FDP doch auch mal wieder ansetzen und liberal sein. ;)

@Worf / Westerwelle, mag ja sein, dass er in dem einen Punkt was anderes gemeint hat, aber es war ja nicht sein einziger Fehler und ja ich sehe es immernoch als Fehler soetwas zu sagen. Ich sehe bei der Beckmann Sendung einfach ein sturres kleines Kind und keinen Diplomaten (ok, bei der Außenpolitik war er dann wirklich gut, aber dann soll er halt den Parteivorsitz endlich abgeben).

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Zecher_Falcon__« (20.01.2011, 02:31)


3 531

20.01.2011, 02:32

Bei zwei Währungen würde aber auch das Risiko für die Beteiligten deutlich ansteigen. Fraglich ist, ob sich dann manche Gruppen noch darauf einlassen würden.

3 532

20.01.2011, 07:46

Zitat

Original von AtroX_Worf

Zitat

[URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,740316,00.html]Spiegel-Online: Frauenquote - Von der Leyen stellt Macho-Firmen Ultimatum[/URL]
"Angesichts der nur mit der Lupe erkennbaren Fortschritte der vergangenen zehn Jahre schließe ich eine gesetzliche Regelung über einen Mindestanteil von Frauen in Führungspositionen von Unternehmen nicht mehr aus", sagte von der Leyen dem manager magazin. Die einzige Alternative zur gesetzlichen Quote bestehe in einer zügigen, "verbindlichen" und "öffentlich nachvollziehbaren" Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft zu mehr Frauen in Führungspositionen.

Von der Leyen gab auch gleich eine Mindestanforderung an eine solche Selbstverpflichtung vor: "Unter 25 bis 30 Prozent Frauenanteil in Führungspositionen würde ich gar nicht anfangen zu verhandeln", sagte sie. Das Entscheidende sei aber der Zeitraum für die Umsetzung. "Ich sage mal: Es sollten weniger Jahre sein, als meine Hand Finger hat", erklärte von der Leyen.

OMFG

Wenn das die Grünen gemacht hätten... Aber nein dazu gibts ja unsere Kampfemanzen von der CDU.
Ich bin ja tendenziell ein grün-wähler. Ich versuche mir nur gerade auszumalen was hier los ist, wenn die wieder am ruder sind. Wenn sowas schon aus der CDU kommt, was machen dann erst die linken/grünen :D .

Ich glaube es ist an der Zeit eine Männeremanzipations-Bewegung zu starten. :evil:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (20.01.2011, 07:47)


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3 533

20.01.2011, 08:22

Die gibt es schon


3 534

20.01.2011, 09:50

Zitat

Original von Zecher_Falcon__
Den Leuten würde es besser gehen, wenn der Euro (oder eine andere Währung) im fairen Verhältnis wäre. (das bedeutet in dem Fall, dass der Euro oder eine andere Währung aufgewertet werden müsste). Dadurch würde sich die Wohlfahrt im Land durchaus erhöhen, wieviele Jobs dann wegfallen müsste man beobachten, aber ich denke nicht, dass die Firmen dadurch nicht mehr konkurrenzfähig wären.

Ich hasse ehrlich gesagt diese Meinung, dass eine schwach oder weiche Währung so toll ist für Deutschland, das ist einfach viel zu kurz gedacht.

Zuerst einmal, wieso sollte der Euro aufwerten? Über den gesamten Euroraum gesehen herrscht eine ausgeglichende Außenhandelsbilanz. Momentan sind wir in Deutschland, vor allem auch durch die Reallohnzurückhaltung des letzten Jahrzehnts und wegen den Agenda-2010-Reformen, wettbewerbsfähiger als unsere Nachbarländer auf dem Weltmarkt. Eigentlich müsste unsere Währung deswegen aufwerten, sie kann es aber nicht, wenn wir Handel mit unseren Nachbarländern betreiben. Unsere Einbindung in den Euroraum ist deswegen für Deutschland gut. International ist der Euro mächtig genug für recht stabile Rohstoffpreise, wegen der ausgeglichenen Außenhandelsbilanz des Euro-Raums gibt es keine größeren Währungsschwankungen, welche durch ein eigenes Ungleichgewicht induziert würden - und im Euroraum ist Deutschland wettbewerbsfähiger. Damit werden nicht nur Hochtechnologieprodukte in Deutschland hergestellt, sondern auch Produkte im internationalen Wettbewerb. Da unsere Nachbarn nicht über die Währung abwerten können, müssen sie versuchen real abzuwerten, wollen sie wieder die deutsche Wettbewerbsfähigkeit erreichen, d.h. sie müssten im Reallohn billiger werden (ich glaube nicht, dass sie in den Vertigungstechnologien Deutschland signifikant outperformen können, eher im Gegenteil). Dies kann schnell durch direkte Reallohnsenkungen geschehen, was ja normales Wettbewerbsverhalten wäre: Ausländische Unternehmen bekommen ihre Produkte auf dem Weltmarkt nicht mehr zu ihren höheren Preisen abgenommen und müssen die Preise senken, d.h. auch ihre Kosten und damit auch die Arbeitslöhne. Langsamer können diese Länder versuchen durch langsamere Reallohnzuwächse als in Deutschland wettbewerbsfähiger zu werden. Dies wird wohl, rein realistisch betrachtet, ihr Versuch werden.
Die dritte Möglichkeit wären direkte Transferzahlungen von Deutschland an unsere Nachbarländer über eine Art europäischen Finanzausgleich, d.h. wir schenken ihnen einfach das Geld.

Deutschland sollte natürlich versuchen seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu halten, weil gerade sie mitverantwortlich für die aktuell so niedrige Arbeitslosigkeit ist. Ohne größere Reallohnsteigerungen kann die Arbeitslosigkeit in Deutschland hoffentlich noch weiter gesenkt werden.
Dies würde natürlich die Sozialverischerungssysteme unserer europäischen Nachbarn belasten, da sie ihre erhöhte Arbeitslosigkeit dann finanzieren müssen. Diese strukturelle Schwäche dürfte Druck auf deren Zinsen geben, so dass die Kreditaufnahme im Euroraum sich für diese Länder verteuern wird, ein Prozess, der jetzt schon zu beobachten ist.
Zur Zeit scheint es realistisch zu sein, dass die Länder alles daran setzen um die Kosten steigenden Kreditzinsen zumindest teilweise zu sozialisieren und im Endeffekt Deutschland bezahlen zu lassen. Ich hoffe mal, Deutschland kann dies politisch weitestmöglich beschränken - ansonsten wird es in Summe wohl immer noch besser sein, als keinen Euro mehr zu haben.

Eine eigenständige Währung, welche imd eutschen Fall massiv aufwerten würde, würde natürlich die Binnennachfrage nach Importen stärken. Allerdings würde Deutschland dann auf einen Schlag seine Wettbewerbsfähigkeit über den Preis bei seinen Nachbarstaaten verlieren. Die Binnennachfrage muss natürlich auch erstmal erwirtschaftet werden, ohne den Preisvorteil müssten dann die Importe allein mit Hochtechnologieexporten bezahlt werden. Auf der Maschinenseite ist Deutschland sicher gut aufgestellt, aber bei den Hochtechnologiedienstleistungen ist die Konkurrenz sehr groß. Das ist eines der wenigen Dinge, die die Amerikaner noch richtig gut können und wo England auch stark ist.
Ich bezweifle, dass diese Branchen stark genug sind um den deutschen Wohlstand in seiner Masse zu bewahren bzw. zu mehren. Und mit der schwindenden Wettbewerbsfähigkeit können wir uns auch die billigen Importe nicht mehr leisten bzw. es wird mehr Arbeitslose geben. In den Hochtechnologiebranchen wird man nach wie vor sehr gut verdienen, aber die hohe Arbeitslosigkeit würde unser Sozialsysteme stark belasten und Arbeitslosigkeit schafft auch von alleine Ungleichheit. Wir hatten dieses Phänomen anfang des letzten Jahrzehnts.

Ich halte es für die sozialste Politik, wenn man in Deutschland insgesamt versucht Wettbewerbsfähig zu bleiben und es keine bzw. nur niedrige Reallohnzuwächse gibt, bis wirklich Vollbeschäftigung bei vielleicht 800.000 Arbeitslosen herrscht. Dies müsste doch eigentlich auch im Sinne der ganzen linken Umverteilungsbefürworter sein, weil Arbeit doch immer noch am einfachsten für Teilhabe an der Gesellschaft sorgt und eine zu starke Konzentration von Wohlstand verhindert. Transferempfänger werden ganz natürlich vom Vermögensaufbau ausgeschlossen. So gesehen sind moderate Reallohnentwicklungen etwas soziales, da man selbst als Arbeitender sich nicht auf Kosten dann Arbeitsloser besser stellt, sondern möglichst vielen eine Teilhabe ermöglicht - immer im Wettbewerb und nicht mit Umverteilungsträumen und leistungslosen Wohlstand, sondern alles hart und ehrlich erwirtschaftet!

Zitat

Original von Zecher_Falcon__
@Frauenquote, da könnte die FDP doch auch mal wieder ansetzen und liberal sein. ;)

Was soll sie da machen? Momentan ist es ja die einzige Partei, welche dagegen ist - bis auf ein paar Ausnahmen. Die CDU muss man genau betrachten, in wieweit sich vdL da durchsetzen kann.

Zitat

Original von Zecher_Falcon__
@Worf / Westerwelle, mag ja sein, dass er in dem einen Punkt was anderes gemeint hat, aber es war ja nicht sein einziger Fehler und ja ich sehe es immernoch als Fehler soetwas zu sagen. Ich sehe bei der Beckmann Sendung einfach ein sturres kleines Kind und keinen Diplomaten (ok, bei der Außenpolitik war er dann wirklich gut, aber dann soll er halt den Parteivorsitz endlich abgeben).

Westerwelle war doch auch über Jahre als Parteivorsitzender gut. Die Menschen kommen einfach nicht mit der doppelten Funktion klar. Sie nehmen ihm scharfe innenpolitische Attacken in seiner Funktion als Parteivorsitzender übel, weil sie in Westerwelle jetzt zuerst den Außenminister sehen. Als solcher hat er aber nach außen zu wirken, da nimmt man seinen Duktus natürlich nicht im Inland war.

3 535

20.01.2011, 12:15

worf mal ne rage an nen vwl dozenten:
sind die finanzmärkte im moment wieder dabei blasen zu bilden, die nen neuen zusammenbruch von größeren märkten innerhalb der nächsten jahre wahrscheinlich macht?
Immerhin gehen die leitzinsen im euro und dollar raum gegen null, die rohstoffpreise sind dabei auf das niveau von 2008 zu klettern, es gibt nach wie vor keine angemessene kontrolle von banken, staaten werden durch gelddrucken am leben erhalten, es gibt massive ungleichgewichte in den handelsbilanzen (usa < china, japan)...

für den laien hört sich das im allgemeinen ziemlich ungesund an, steigende geldmenge, kaum wachsende realwirtschaften ( zumindest ned mehr als krisenkorrektur) in europa und usa... was läuft denn da im moment?

3 536

20.01.2011, 13:05

Ständig bilden sich an den Finazmärkten kleinere oder auch größere Blasen. Nicht jede Blase muss auch in einem Crash enden, es kann auch (relativ) langsam wieder ein Absinken auf fundamentale Werte geschehen.

Alleine aus solchen makroökonomischen Kennzahlen lässt sich nur schwer eine Blase diagnostizieren, ein Crash eigentlich gar nicht.

Es gibt empirische Methoden, welche versuchen Blasen und vor allem sich daran anschließende Crashs vorherzusagen, vgl. bspw. Paper zu log-periodicity.

Ich persönlich sehe als größte Gefahren für das nächste Jahr eigentlich politische Unstimmigkeiten. Die Diskussion im Euroraum wird weitergehen, allerdings bekommen die Staaten wegen den niedrigen Zinsen auch bei ihrem Risiko noch genug Geld.
Die Ungleichgewichte der Handelsbilanz sind eher buchhalterischer Natur, daraus entstehen nicht unbedingt Blasen oder gar Crashs. Es sind eher Aussagen, wie produktiv Volkswirtschaften sind und was sie gleichzeitig mit ihrem Geld anstellen. Hohe Handelsbilanzüberschüsse können auch durch hohe Sparraten und internationale Anlage dieser Gelder entstehen.

Bei den Banken sehe ich auch keine großen Probleme. Natürlich kann ein diskretes Ereignis sie immer sehr hart erwischen, aber ich sehe momentan keine Gefahren für solche Ereignisse.
Am ehesten vielleicht noch in einer sich abzeichnenden Blase in China, zusammen mit gefälschten Wachstumsraten. Aber ich traue der chinesischen Regierung zu, dass sie solche Probleme zumindest mittelfristig mit enorm hohen Konjunkturpaketen überdecken kann (wie auch in der letzten Finanzkrise geschehen).

Teure Rohstoffpreise würde ich eher als ein Beleg für wirtschaftlichen Aufschwung werten. Einzig teure Energiepreise könnten den wirtschaftlichen Aufschwung wirklich massiv bremsen, aber die OPEC schaut da eigentlich ziemlich genau hin, dass dies nicht geschieht. Die müssen ja auch langsam ihr Öl raushauen, in 10-20 Jahren gibt es vielleicht schon konkurrenzfähige Energiegewinnungssysteme. Das Problem da sind eher die beschränkten Förderkapazitäten und das in den letzten Jahren wenig investiert wurde.

Was ich momentan für am wahrscheinlichsten halten: China wächst weiterhin so, die USA behalten ihre Probleme, aber sind stabil. Der chinesische Automarkt zieht an, was Deutschland zugute kommt. Gleichzeitig steigt dadurch aber die Ölnachfrage, so dass wir 2015 bei 2€/l Benzin sind.
Viele Länder erreichen ja 2011 gerade erstmal wieder das Niveau von 2008/9 und eine Überhitzung der Weltwirtschaft sieht anders aus.

Natüprlich müssen alle Volkswirtschaften erst mal wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Ich sehe es aber nicht so, dass Deutschland nur aufgrund einer Krisenkorrektur so stark wächst. Deutschland verkauft Investitionsmittel. Das diese so stark nachgefragt werden ist eigentlich ein gutes Zeichen, weil die Erwartung von Investitionen natürlich Gewinne sind, d.h. auf der gesamten Welt sehen Unternehmer gute Möglichkeiten gute Gewinne mit ihren Produkten zu machen.

3 537

20.01.2011, 13:29

Was passiert eigentlich, wenn sich die Amis für Bankrott erklären? Bis März müssen sie ja, um das zu verhindern die Verfassung ändern afir. Sicher nicht unmöglich, aber schon ein enormer Schritt. Woher rühert eigentlich das Restvertrauen in amerikanische Anleihen? Ist es wirklich realistisch anzunehmen, dass das ohne Inflation weg zu bekommen ist. Hatte die letzten Tage auf SPON auch nen Artikel gelesen, wo ein Wirtschaftsanalyse-Heini von irgend einem Institut voraussagte, dass wir in sehr naher Zukunft(da ging es um einen Horizont von 3-10 Jahren imho) Inflationsraten von 5-15% hier in Europa sehen werden. Sowas ähnliches und schlimmer kann ich mir dann für die USA auch vorstellen. Denen gehts ja weitaus dreckiger als uns.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »kOa_Borgg« (20.01.2011, 13:29)


3 538

20.01.2011, 13:39

na dann würd ich langsam schonmal in konserven investieren :)

3 539

20.01.2011, 13:45

Zitat

Original von nC_$kittle_
na dann würd ich langsam schonmal in konserven investieren :)

Aber auf Kredit! :D

Nee im ernst, Inflationsraten >5% in Europa über mehre Jahre kann ich mir nur dann vorstellen, wenn wir eine Transferunion bekommen und die einzelnen länder nicht mehr auf ihre Haushalte achten müssen.

Die Demokraten und Repulikaner haben sich in den USA schon geeinigt, das ist nur eine theoretische Gefahr.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »AtroX_Worf« (31.01.2011, 12:55)


3 540

31.01.2011, 13:02

Zitat

FAZ: Photovoltaik - "Eine völlig verrückte Subventionsmaschinerie"
Herr Professor Weimann, es wird wieder über die Höhe der Einspeisevergütung für Solaranlagen gestritten. Trotz Kürzungen nehmen die Kosten lawinenartig zu. Dieses Jahr verdoppeln sie sich auf 6,8 Milliarden Euro. Ist das zu viel?

Ich sehe nicht, warum wir die Photovoltaik überhaupt fördern sollten. Das einzige Argument dafür wäre, dass man sie als Zukunftstechnologie sieht und ihre Entwicklung fördern will. Aber das hat mit der Einspeisevergütung nicht funktioniert. Die Photovoltaikbranche wendet nur etwa 2 Prozent ihres Umsatzes für Forschung auf. Zum Vergleich: Bei Biotechnologie liegt dieser Anteil um die 30 Prozent, bei der Nanotechnologie bei 40 Prozent, im Maschinenbau bei 6 Prozent. Die Photovoltaikbranche bietet inzwischen eine mittlere Technik an, die billiger in China produziert wird. Die deutsche Subvention geht nicht in die Entwicklung von Zukunftstechnik, sondern ausschließlich in die Produktion.

Aber immerhin hilft die Stromproduktion mit Photovoltaikanlagen, den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) zu senken?
Nein. Zur Begrenzung des CO2-Ausstoßes haben wir in Europa den Emissionshandel. Wenn man durch Fördermaßnahmen für erneuerbare Energien zusätzlich Emission zu vermeiden versucht, läuft das ins Leere. Es führt lediglich dazu, dass sich die Emissionsmengen anders verteilen. Wenn viele Solaranlagen Strom produzieren, dann benötigen die Energiekonzerne weniger Zertifikate, der Preis dafür sinkt, andere Industrien kaufen zu und emittieren mehr CO2. Die Gesamtmenge der Emissionen sinkt nicht.

Die Politik steuert gern im Detail. Sie greift ein mit Ge- und Verboten - etwa dem Verbot der Glühbirne -, um bestimmte Techniken zu fördern. Ist das sinnvoll?

Ich kenne kein Beispiel, wo durch direkte staatliche Vorgaben technologische Entwicklungen tatsächlich erfolgreich vorangetrieben werden konnten. Jetzt sehen wir, dass die staatlich erzwungenen Energiesparlampen zu hohe Quecksilberanteile haben. Der Staat ist furchtbar schlecht darin, technische Entwicklungen vorauszusehen. Im Gegensatz dazu ist der Wettbewerb am Markt ein effizientes Entdeckungsverfahren. Er probiert viele verschiedene Lösungsansätze aus und lässt die überleben, die sich als die besten herausstellen. Staatlicher Zwang kann in technische Sackgassen führen.

Das gilt auch für die Photovoltaik?
Wir sind schon jetzt gefangen in einer Situation, in der wir über die nächsten zwanzig Jahre für den Solarstrom hohe Abnahmepreise garantiert haben. Damit werden den Stromkunden in den nächsten zwei Jahrzehnten mindestens 50 bis 60 Milliarden Euro Kosten aufgebürdet. Jeder einzelne Arbeitsplatz in der Photovoltaikbranche samt Zulieferbetriebe wird mit 40 000 Euro subventioniert - mehr als im Steinkohlebergbau. Es läuft eine völlig verrückte Solar-Subventionsmaschinerie, aber man wird sie schwer wieder anhalten können, dafür gibt es zu starke Lobby-Interessen. Insgesamt greift die Klimapolitik den Menschen schon tief ins Portemonnaie, wenngleich das Geld diskret, zum Beispiel über die Stromrechnung abgezweigt wird.

Ein wirklich gutes Interview. Bemerkenswert sind auch die (Grenz)Kosten für die Vermeitung einer Tonne CO2 durch Solar- oder Windkraftwerke im Vergleich zu den Kosten der Vermeidung der gleichen Menge durch neue Filter etc. in der Industrie, welche mind. um den Faktor 10 geringer sind!

Gut gemeint ist eben noch lange nicht gut gemacht, sondern oftmals sehr ineffizient und teuer ohne größere Wirkung (oder sogar mit gegenteiliger Wirkung)!