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Bei Erzieherinnen ist das Problem eher die Art der Preisfindung, weil es da keinen echten Arbeitsmarkt gibt, eher so Angestelltenverhältnisse.
Und ich verstehe nicht, wieso Krankenschwestern immer angeführt werden. Sicher ist ihre Arbeit wichtig, aber auch nicht mega-schwierig. Es ist ein normaler Ausbildungsberuf. Würden andere Menschen nicht ihren berufen nachgehen, könnte die Krankenschwester sich nicht auf ihren Beruf konzentrieren. Das wird im Allgemeinen vergessen. Ohne Medizin, Infrastruktur (Elektrizität) und Geräten wäre der Beruf der Krankenschwester so nicht möglich.
Zitat
Vereinfacht gesagt hat sich die 40-Stunden-Woche halt herausgebildet durch den Schnittpunkt von der Grenzertragskurve für Freizeit und der Grenzertragskurve für Arbeit=Lohn.
Das ist aber eine schon grenzwertig vereinfachende Sicht. Die 40-Stunden-Woche ist das Ergebnis von langen, z.T. harten politischen Auseinandersetzungen und keine herbeigezauberte Optimalverteilung. Genauso gut hätten wir noch die 45h oder bereits die 35h Woche haben können, ein Blick ins europäische Ausland reicht dafür.
Als Denkansatz finde ich die 30h-Woche ganz sympathisch, aber auch unglaublich links-romantisch und weltfremdt. Wobei ich generell die Messung der Arbeitskraft an der Zeit überdenkenswert finde. Die aufgewendete Zeit sagt ja nur bedingt was über die Produktivität aus (natürlich in Abhängigkeit von der zu verrichtenden Arbeit). Da nicht einmal die Gewerkschaften dahinter stehen, zeigt aber schon, wie weit es dieser Vorstoß bringen wird, siehe Grundeinkommen.
Zu viele Krankenschwestern?? Im Gegenteil, jedenfalls vor 3 Jahren, hab damals als Hilfe in der Pflege gearbeitet. Der Preis wird aber vom Staat festgelegt und der stellt eben dann nicht mehr ein sondern die Krankenschwestern müssen mehr arbeiten. Was vielleicht sinnvoll wäre Krankenschwester als Studium anzubieten, damit die dann auch mehr machen können (Spritze setzen, etc.), dadurch würden wir weniger teure Ärzte brauchen, dann dürfen die alle gerne in die Schweiz abwandern, nachdem sie unser Universitäten genutzt haben.Edit: Bezahlung geht auch nicht nur nach Leistung, sondern hauptsächlich nach Angebot und Nachfrage. Grundschullehrer, Erzieher oder Krankenschwester ist ein sehr erfüllender Job, den viele gerne machen wollen - entsprechend viele bietet dort ihre Arbeitskraft an und der Preis sinkt. Ich kenne mehrere, die soziale Arbeit studieren, obwohl sie wissen, dass das etliche das machen und die Gehaltsaussichten schlecht sind -aber sie machen es trotzdem gerne.
Zitat
Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
Worin ich deutlich widersprechen will: Dieser Beruf/Tätigkeit ist sehrwohl möglich ohne die von Dir aufgezählten Dinge, wenn natürlich auch nicht SO, da gebe ich Dir sicher Recht - das gilt aber wohl für alle anderen Berufe - dieses Argument zu Ende gedacht bedeutete dann, dass der Landwirt am besten bezahlt werden müsste oder wovon ernährst Du Dich?
M.E. ist die Debatte eher ein Witz dahingehend, dass ein Fachkräftemangel in vielen Branchen bereits heute besteht (die Arbeitslosen sind anscheinend nur dazu Nutze, die Leute im Jobcenter zu beschäftigen, für den ersten Arbeitsmarkt sind sie wohl verloren?) und dieser Mangel - wenn diese Forderung umgesetzt würde - sich noch verschärfte. Um in diesem Zusammenhang nochmal auf den Bereich Pflege (nach SGB XI nicht SGB V) zu kommen: Für 2030 wird erwartet, dass 500000 Stellen nicht besetzt werden können.
Und auch der Wert der Arbeit ist nicht nur das Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Wenn dem so wäre, müsste man wohl gerade zum Erzieher umschulen, eine größere Nachfrage gibt es derzeit wohl nach keinem Beruf. Die Löhne steigen aber nicht, weil in den meisten Fällen die öffentliche Hand Arbeitgeber ist und im TVÖD genau geregelt ist, was ein Erzieher verdient. Gerade die großen Tarifverträge haben eine Strahlwirkung in viele Branchen, denn darin wird festgelegt, welcher Stundenlohn bei spezifischen Qualifikationen gezahlt wird. Und diese Festlegung zwischen den Tarifparteien ist abhängig von einer ganzen Reihe von Variablen: Angebot, Nachfrage, Personal- und Budgetverantwortung, Belastung (physisch und psychisch), aufzuwendende Zeit, Ausbildungszeiten, Arbeitszeiten (Nacht, Wochenende), aber auch politischer Einfluss der Berufsgruppen etc.
Ja, aber eigentlich verdient man heutzutage so viel, dass man nicht für immer 40 h arbeiten muss. Wer klug konsumiert kann sich beispielsweise alle paar Jahre eine längere Auszeit nehmen. Das geht dann für mich schon in die Richtung weniger Arbeit und mehr Freizeit. Allerdings muss dafür das richtige Konsumverhalten an den Tag legen und sich nicht von CocaCola, Apple und Co. verführen lassen.Ich denke so willkürlich sind die 40 h nicht, sie strukturieren den Arbeitstag in einer 5-Tage-Woche ganz gut, auch nach Tageszeiten. 45 h wäre auch möglich, 50 schon eher nicht mehr. 30 h wären schon sehr wenig, wären ja nur 6 h Arbeit am Tag, d.h. nur 1/4 des Tages. Da kann man ruhig noch etwas mehr arbeiten. In den USA tun dies bspw. viele Menschen auch mit einem Zweitjob.
Zitat
Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
Zitat
Natürlich könnten wir auch 35h haben, aber dann hätten wir auch ein anderes Lohnniveau (absolut gesehen) und unserem Land würds finanziell nicht noch vergleichsweise gut gehen, ein Blick ins europäische Ausland reicht dafür.
Zitat
Original von -=)GWC(RaMsEs
von 50k könnte ich in münchen nicht mehr leben.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »_Icedragon_« (12.02.2013, 20:05)
@ Sid_Meier
Ende der 70er gab es ein schönes Fach, nannte sich Freizeitsoziologie, ich hatte mal den großen Spaß, mich mit einigen historischen Texten auseinandersetzen zu dürfen. Aufgrund der Entwicklungen in den 70 und 80er Jahren (Arbeitszeitkampf der Gewerkschaften, Produktivitätszuwächse im Zuge der Automatisierung) entstand dieses neue Fach, weil fest davon ausgegangen wurde, dass wir in den 90ern alle nur noch 15-20h pro Woche arbeiten müssten. Daher wollte man sich schonmal präventiv damit befassen, wie wir alle unsere viele Freizeit so gestalten können. Ist irgendwie anders gekommen![]()
Ich denke wie nC_$kittle_, dass 1/3 höhere Lohnkosten in höheren Preisen und damit sinkender Wettbewerbsfähigkeit international bzw. an Kaufkraftverlust national resultieren würde. 1/3 ist schon richtig viel, gerade im Dienstleistungsgewerbe und bei den Niedrig-Qualifizierten. In der Stromerzeugung etc. dürfte es kein großer Preistreiber sein.
Ich verstehe den Zusammenhang nicht? Wie will ich denn die Leistung eines Bäckers, Krankschwester, Sparkassenberaters etc. substituieren, wenn hier auf 30 Stunden-Woche umgestellt würde und die Preise entsprechend stiegen? Gar nicht. Ich werde weiterhin dieselben Leistungen in Anspruch nehmen mangels Alternativen. Das Wettbewerbsproblem gäbe es - wenn überhaupt - doch nur im Außenverhältnis.Aber wo "verkauft" denn bitte ein Bäcker, eine Krankenschwester, ein Sparkassenberater, ein Autohändler etcetc ein nur in Deutschland erhältliches Premiumprodukt?! (Wir reden von der Dienstleistung an sich, nicht von dem Gut (zB Auto von BMW) dass er verkauft)
Verstehe ich auch nicht. Bei der Debatte um Reduzierung auf eine 30 Stundenwoche geht es doch gerade darum, mehr Arbeitsplätze zu schaffen. D.h. auf je drei Chirurgen oder Lehrer wird ein weiterer beschäftigt. Keine Ahnung, was daran jetzt spannend war. ^^Ansonsten Disa, bin mal auf deine Antwort auf Jim_Knopf bzgl. Lehrern und Chirurgen gespannt.![]()
Ich verstehe den Zusammenhang nicht? Wie will ich denn die Leistung eines Bäckers, Krankschwester, Sparkassenberaters etc. substituieren, wenn hier auf 30 Stunden-Woche umgestellt würde und die Preise entsprechend stiegen? Gar nicht. Ich werde weiterhin dieselben Leistungen in Anspruch nehmen mangels Alternativen. Das Wettbewerbsproblem gäbe es - wenn überhaupt - doch nur im Außenverhältnis.Aber wo "verkauft" denn bitte ein Bäcker, eine Krankenschwester, ein Sparkassenberater, ein Autohändler etcetc ein nur in Deutschland erhältliches Premiumprodukt?! (Wir reden von der Dienstleistung an sich, nicht von dem Gut (zB Auto von BMW) dass er verkauft)
Verstehe ich auch nicht. Bei der Debatte um Reduzierung auf eine 30 Stundenwoche geht es doch gerade darum, mehr Arbeitsplätze zu schaffen. D.h. auf je drei Chirurgen oder Lehrer wird ein weiterer beschäftigt. Keine Ahnung, was daran jetzt spannend war. ^^Ansonsten Disa, bin mal auf deine Antwort auf Jim_Knopf bzgl. Lehrern und Chirurgen gespannt.![]()
In heutigen Umfragen wird imho zurecht beklagt dass die Arbeit immer stressiger wird, was zur folge hat dass immer mehr Menschen aussortiert werden.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »nC_$kittle_« (13.02.2013, 13:54)
Zum einen sind die Exporte für den Wohlstand in D weitaus bedeutender, zum anderen entsteht mehr Kaufkraft durch das Mehr an Arbeitsplätzen, was die höheren Preise wieder kompensiert - insgesamt gesehen. Somit hat die Linke schon recht, dass mehr Gerechtigkeit entsteht. Ehemalige Arbeitslose könnten sich mehr leisten, die bereits Beschäftigten etwas weniger.Und es geht auch nicht primär um den Export, sondern gerade um die Binnenauswirkungen, daher auch die Dienstleistungs-Beispiele.
genau, wenn man wirklich ein Spitzenprodukte herstellen möchte, dann braucht man eine Leidenschaft dafür und mit Leidenschaft arbeitet man automatisch mehr als 30 Stunden. Weltklasse ohne Einsatz schließt sich aus. Bei Sacharbeitern mag es anders sein, aber für die Führungsebene ist das absolut nicht praktikabel.
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »disaster« (13.02.2013, 19:29)
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »FunBeatle« (14.02.2013, 09:13)
... Bei uns im VW Werk im Osten waren es mMn 35 Stunden. War aber irgendwann nichtmehr rentabel soweit ich mich erinnere, mussten dann doch wieder mehr arbeiten.